Poldi fragt bei Titania Medien

  • Im Jahr 2021 war ich zuletzt Gast in der Hildener Hörspielschmiede doch nun haben mich Marc Gruppe und Stephan Bosenius wieder bei sich empfangen.

    In gemütlicher Atmosphäre sitzen wir zusammen und Plaudern über eine geheimnisvolle Autorin, über ein Hörspiel auf dessen Produktion scheinbar ein Fluch liegt und darüber ob das Gruselkabinett nach 200 Folgen die Pforten schließt.

    Das Interview könnt ihr hier lesen

  • Wow, vielen Dank! Da werde ich heute Nachmittag mit großer Freude hinein lesen #huepf#

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Danke für das tolle Interview!

    Es gibt einen Hörspielmacher (dessen Name ich nicht erwähne), der behauptete, dass es keine Querfinanzierung gäbe. Also dass die Realisation einer neuen Folge / Reihe nicht von den Einnahmen der bestehenden Folgen / der anderen Reihe(n) abhängig wäre.

    Schön, bei Titania folgendes zu lesen:

    Zitat

    Sind die 16 Folgen im Jahr denn kostendeckend?

    Die sind kostendeckend dadurch, dass es noch über 300 Backlist-Titel gibt, die diese Neuproduktionen mitfinanzieren. Da die Kosten mittlerweile größtenteils über den Stream gedeckt werden, würden wir das nur mit einer Neuproduktion alleine dort nicht schaffen, die in einem angemessenen Zeitraum zu refinanzieren. Das geht wirklich nur durch die vielen anderen Folgen, die noch gehört und geliebt werden.

    ...ja, ich bin ja schon ruhig! ;)

  • Man kann dies sicher nur von Label zu Label sagen und nicht über alle Label hinweg. Aber toll dass noch so viele Titania hören und dass sich Streaming auf diese Art und Weise bezahlt macht.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Es gibt einen Hörspielmacher (dessen Name ich nicht erwähne), der behauptete, dass es keine Querfinanzierung gäbe. Also dass die Realisation einer neuen Folge / Reihe nicht von den Einnahmen der bestehenden Folgen / der anderen Reihe(n) abhängig wäre.

    Aber, sie betonen auch, dass es nur funktioniert, weil sie "über 300 Backlist-Titel" im Stream haben. Bleibt die Frage, ab welcher Stückzahl eine Querfinanzierung neuer Titel funktioniert und es hängt sicherlich auch von der Nachfrage der Titel im Backkatalog ab. Ich sehe es wie Markus G. ...

    Man kann dies sicher nur von Label zu Label sagen und nicht über alle Label hinweg.

  • Ich finde es immer bemerkenswert, wie du auch die provokanten Themen ansprichst, die hier so diskutiert werden, und nicht locker lässt, bis du eine halbwegs passable Antwort bekommst! Das ist mir damals beim Interview mit Volker Sassenberg schon (positiv) aufgefallen. 8):thumbup:
    Dadurch kann man mit deinen Interviews immer richtig was anfangen und es ist nicht bloß Schöngerede.

  • Ein wirklich großartiges und schön langes Interview. Das wäre etwas für ein tolles Hochglanz-Hörspielmagazin. Und Ja, LarsH hat es wunderbar geschrieben, es war toll wie Du, lieber DerPoldi genau DIE Fragen gestellt hast, die im Hörspieltalk oder auch auf Hörgrusel die meisten User bewegt. Und Hochachtung und Respekt mit welcher entwaffnenden Ehrlichkeit und auch Ausführlichkeit die Jungs geantwortet haben. Das hätte auch nach hinten los gehen können. Hattest Du eigentlich Angst dass das Interview vielleicht abgebrochen werden könnten, denn die Fragen waren in der Tat zwar liebenswürdig gestellt aber provokant DerPoldi ?
    Ja hat mich 30 Minuten gefesselt. Und es gab wirklich schöne Antworten und jede Menge Informationen #danke# Mir sind die Jungs auch wegen ihrer Art und auch wegen ihrer schönen Städte-Besuche auf Insta sehr ans Herz gewachsen. Auch wenn ich nur Gruselkabinett höre, aber ich höre die Folgen immer noch gerne und freue mich auf die neuen Folgen!

    PS.: Nachdem Du sie ja bereits zum zweiten Mal interviewt hast, könntest Du nicht auch versuchen Volker wieder mal zu interviewen? Und wenn es nur um die Frage geht ob es jemals doch noch ein Hörspiel von Volker Sassenberg geben wird.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Vielen Dank für das Interview und die pointierten Fragen. DerPoldi

    Die Antworten fand ich in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert.

    Zunächst einmal die kritische Beurteilung der Vergütung durch den Stream. Das klang in einem der letzten Interviews nach meinem Empfinden ganz anders. Da hat man es noch so dargestellt, als laufe alles bestens und man komme mit der Verschiebung des Konsums von CD auf Stream prima zurecht. Hier jetzt klingt das doch alles ein wenig dramatischer.

    Dabei gibt es doch schon rein oberflächlich einige Anzeichen dafür, dass es so rund nun doch nicht (mehr?) zu laufen scheint. Man scheint doch an jeder Ecke zu schauen, wo man Geld einsparen kann - weniger hochwertige Cover; viele Sprecher, die offensichtlich in einem Rutsch für ganz viele Produktionen der jeweiligen Saison einsprechen; Skripte, die in ihrer Struktur mehr und mehr einem 08/15-Schema folgen. Das wäre doch wirklich schade, denn mit ein bisschen mehr Offenheit hätte man vielleicht viele Fans dazu gebracht, bei der CD zu bleiben. (Bei mir war das Interview damals tatsächlich Auslöser, nur noch im Stream zu hören; ich hatte mich vorher ganz oft in die Bresche geworfen und dann gedacht: Na, wenn die selbst den Stream feiern, muss ich da auch keine falschen Rücksichten mehr nehmen!)

    Und dann das berühmte Körting-Zitat!

    Ja, es ist natürlich leicht, Kritik mit so einem Spruch mal eben wegzuwischen. Mit Sachlichkeit hat das jedoch nichts zu tun, denn auf die einzelnen Kritikpunkte geht man gar nicht ein, sondern tut so, als wäre es einfach nur stumpfes Gemosere. Ob man sich mit dieser Form der Außendarstellung einen Gefallen tut? Die große Heikedine Körting hat sich ja nicht umsonst im Nachgang für diese (menschlich verständliche) Plattitüde entschuldigt. Aber ein kleines, unabhängiges Label hat da sicher ein vergleichsweise viel besseres Standing. ;)

    Ändert nur alles nichts, wenn es am Ende in Wahrheit doch nicht so gut läuft. Das können nur die Jungs von Titania selbst wissen. Und wenn es nicht gut läuft, werden sie es sicher nicht in einem Interview verkünden.

    Aber sollte es so sein, sollten sie vielleicht mal in die ehrliche Analyse gehen. Nicht für die mosernden Fans. Sondern für sich selbst. Um die eigene Arbeit fit für die Zukunft zu machen. Es sind nämlich mitnichten immer dieselben zehn Leute, die Kritisches posten. Im Gegenteil, viele Leute verstummen zusehends - weil viele das Gk gar nicht mehr hören. Hier hat sich doch nach meinem Eindruck in den letzten 15, 20 Jahren dramatisch etwas geändert. Und das sollte man mal ergründen.

    Wie gesagt, wenn es am Ende reicht, um das alles als Erfolg zu verbuchen: prima. Leute wie mich, die entschiedene Liebhaber vieler Folgen unter den ersten 70-80 Episoden waren, nun jedoch aus guten Gründen viele der neueren Folgen ablehnen, weil sie mangelnde Originalität und handwerkliche Schwächen bei den Skripten beklagen, braucht's dann eben nicht mehr. Alles fein. Aber wenn es unterm Strich eben nicht oder nur ganz knapp reicht, sollte man vielleicht das eigene Wirken mal etwas infrage stellen. Vielleicht gäbe es da ja tatsächlich ein paar Punkte, bei denen man ansetzen könnte...

    Denn eines eint doch die beiden Jungs von Titania Medien und Kritiker wie mich ausdrücklich: Keiner von uns möchte, dass dieses Label und ihre Produktionen über kurz oder lang von der Bildfläche verschwinden. Sachliche Kritik kann auch aus Zuneigung erfolgen. Vielleicht muss man das häufiger mal betonen. :)

  • Es gibt einen Hörspielmacher (dessen Name ich nicht erwähne), der behauptete, dass es keine Querfinanzierung gäbe. Also dass die Realisation einer neuen Folge / Reihe nicht von den Einnahmen der bestehenden Folgen / der anderen Reihe(n) abhängig wäre.

    Ich denke, das ist ein Missverständnis und beide haben Recht.

    Eine klassische Querfinazierung gibt es wohl nicht, jedes einzelne Hörspiel muss/soll sich schon lohnen. Aber halt nicht auf Sicht von drei Monaten wie früher, sondern auf Sicht von drei Jahren. Die Phase der Vorfinanzierung ist also deutlich länger, was natürlich für Label ohne Backkatalog ein Problem ist. Wennst jetzt deine Labelkarriere starten willst, dann brauchst du ganz anderes Startkapital.

    Für das etablierte Titania ist der Stream natürlich Goldgrube und unglaublicher Glücksfall. Was sie sich durch jahrzehntelange harte Arbeit auch wahrlich verdient haben.

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Hardenberg du sprichst mir mit deinem Kommentar etwas aus dem Herzen und ich wollte dazu auch schon was geschrieben haben.

    Ich fand die Aussage auch etwas bedenklich, dass hier die Kritiker ein wenig belächelt werden. Klar gibt es mit Sicherheit die zehn Leute die immer nörgeln, aber ich bin der Meinung hier gibt es einige mehr, denen die Entwicklung nicht ganz zusagt und bestimmte Punkte kritisieren. Nur wird gefühlt davon nichts angenommen, sondern sie werden belächelt und nicht ernst genommen, da die gefühlte Mehrheit vollends zufrieden ist bzw entsteht der Eindruck da vielleicht gefühlt sich auch immer die Gleichen positiv äußern oder Schweigen wird ebenfalls als positive Zustimmung interpretiert. Ich schätze Titania Medien extrem und sie haben einige für mich absolute Highlights produziert, aber seit gefühlt fast 100 Folgen bin ich raus beim GK. Da fehlt mir was, wo ich für mich sage da muss ich dran bleiben. Klar irgendwann hat sich bei den Machern was eingegroovt und man hat eine gfühlte Routine im Ablauf, wie z.B. dem Sprechercast.

    Auch klar das Kosten ein riesen Thema sind und nicht aus den Augen verloren werden dürfen. Aber manchmal wird man betriebsblind und dann sind doch vielleicht einmal Impulse oder konstruktive Kritike von Außen hilfreich.

    Und das meine ich im Allgemeinen und nicht explizit auf Titania gemünzt.

    Niemand kann so hart zuschlagen wie das Leben.

    Einmal editiert, zuletzt von Angel 74 (30. Januar 2024 um 14:13)

  • Das Gruselkabinett wird wohl bald die erste Reihe eines verhältnismäßig kleinen Labels sein, dass die Folgennummer 200 erreicht. Das ist schon eine sehr sehr beachtliche Leistung. Die Gefahr von Betriebsblindheit besteht, andererseits gibt es auch die natürliche Abnützungserscheinung beim Hörer, der dafür nach Erklärungen sucht. Ich denke mir warum jemand eine Reihe nicht mehr so gefällt, hat viele verschiedene Gründe und kann man nicht so einfach auf einen einfachen gemeinsamen Nenner bringen. Es ist von TITANIA zwar einfach zu verlangen es „anders“ zu machen, aber am Ende schwierig dies zu bewerkstelligen, so wie es letztlich auch für diejenigen Hörer schwierig ist, sich mit den aktuellen Gegebenheiten anzufreunden.

    So sehr die Verkaufszahlen der CDs einbrechen, ein Phänomen, das wohl nur zu einem Teil mit der Qualität, dafür zu einem deutlich größeren Teil mit dem allgemeinen Hörverhalten der Menschen zu tun hat, so sehr zeigt sich bei einem Blick auf die Streamingzahlen, dass diese enorm ansteigen. Auf SPOTIFY hatte man vor nicht ganz einem Jahr knapp 17.000 Hörer/innen, im Juni bereits 21.000 Hörer/innen, siehe die Kolumne https://www.xn--hrspieltalk-rfb.de/forum/thread/2…3%B6rspiele-im/ und aktuell liegt man bei über 45.000 Hörer/innen.



    Die Zahl der monatlichen Hörer/innen steigt also rasant an. Das liest sich dann auch für die Macher nicht so wie wenn sie sehr vieles falsch machen würden. Daher finde ich ihre Antwort im Interview auch passend und DerPoldi s Frage diesbezüglich ebenfalls sehr gelungen. Manchmal passt es halt nicht mehr für Hörer/innen. Ist halt so. Warum soll sich dann einer von beiden, Macher oder Hörer/in krampfhaft verbiegen? Ein Mindestmaß an Selbsteinschätzung wie Selbstvertrauen haben sie aus meiner Sicht ebenso wie auch die Fähigkeit sich und ihre Arbeit selbstkritisch zu hinterfragen. Den Geschmack aller Menschen kann man niemals treffen. Das sieht man ja auch in einem Hörspielforum wo oftmals unterschiedliche Sichtweisen aufeinander treffen, die aus einer allgemeinen Warte aus betrachtet ihre Daseinsberechtigungen haben. Da muss sich niemand verbiegen.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Das Gruselkabinett wird wohl bald die erste Reihe eines verhältnismäßig kleinen Labels sein, dass die Folgennummer 200 erreicht. Das ist schon eine sehr sehr beachtliche Leistung. Die Gefahr von Betriebsblindheit besteht, andererseits gibt es auch die natürliche Abnützungserscheinung beim Hörer, der dafür nach Erklärungen sucht. Ich denke mir warum jemand eine Reihe nicht mehr so gefällt, hat viele verschiedene Gründe und kann man nicht so einfach auf einen einfachen gemeinsamen Nenner bringen.

    Ist ja schön, wenn Du meinst, besser beurteilen zu können, warum manche Hörerinnen und Hörer mit den späteren Produktionen der Reihe unzufrieden sind als diese selbst. ;) Aber ich teile diesen Standpunkt ganz entschieden nicht. Es ist halt wie immer die Frage, was man erwartet und was man in Hörspielen sucht. Denn da liegen die Motivlagen der Hörerinnen und Hörer ja ganz unterschiedlich. Worauf ist man zu Beginn des Gruselkabinetts angesprungen? Und wird das heute noch erfüllt? Das ist wie bei den drei ???. Da klagen auch sehr, sehr viele darüber, dass die Folgen heute viel schlechter sind als früher, und nicht alle sind bloß nostalgisch verblendet, sondern sie nennen gute Gründe. Diese mögen nicht jeden überzeugen, denn, wie gesagt, nicht jeder sucht das Gleiche in Hörspielen, und für andere mögen sich die Teile verändert haben, aber der Kern dessen, was die Faszination für sie ausmachte, mag dann eben noch erhalten sein - und sei es am Ende die Tatsache, dass es die Serie schon so lange gibt, noch immer dieselben Sprecher aus der Kindheit mitwirken und man sich dem zutiefst verbunden fühlt. Da gibt es kein Richtig und kein Falsch, sondern bloß GRÜNDE. Die zu benennen sind.

    Und ganz offensichtlich sind mehr als zehn Leute der Auffassung, dass sich da bei Titania Medien über die Jahre etwas VERÄNDERT hat. Das hat nichts mit Abnutzungserscheinungen bei mir als Hörer zu tun. Jedenfalls nicht per se. Aber klar: Wenn eine bestimmte Art, einen Stoff umzusetzen, zum Schema F wird, dann ermüdet das. Aber das ist keine Abnutzungserscheinung, die zwangsläufig geschieht, sondern sie ist sachlich begründet durch eine bestimmte Vorgehensweise der Macher. Die man darum auch kritisieren kann. Nicht muss! Aber eben kann!

    Wenn es eine generelle Abnutzungserscheinung wäre, könnte ich mir heute auch nicht mehr die ersten siebzig, achtzig Folgen anhören, denn auf die träfe das dann ja genauso zu. Ist aber nicht so. Ich höre in diesen Teil der Reihe nach wie vor gern rein. Und mag die Folgen gewiss nicht aus nostalgischer Verbundenheit, sondern weil sie einfach noch richtig gut gemacht waren, für mein Empfinden.

    Und was das Verbiegen angeht... Das verlangt doch auch niemand. Ich habe ja ausdrücklich geschrieben: Wenn der Laden brummt - alles fein. Dann hat man sich eben auseinanderentwickelt. Kann man nichts machen. Ich habe aber nicht zum ersten Mal den Eindruck, dass es angebracht wäre, hinter so manche Aussage ein Fragezeichen zu setzen. Bei einem der letzten Interviews wurde noch betont, wie gut man die Umstellung auf den Stream bewerkstelligt hat und darum im großen und ganzen kein Problem mit dem Wegfall der CD habe. Das klingt jetzt in diesem Interview ganz anders. Da wird die Vergütung des Stream ja fast schon als dramatisch schlecht geschildert, insofern wäre es mal interessant zu lesen, wie viel denn aus diesen exorbitant hohen Klickzahlen, die Du hier anführst, am Ende auch in barer Münze erfolgt. Dann könnte man besser beurteilen, ob damit eine gute Produktion + angemessener Vergütung der Produktionsbeteiligten usw. überhaupt möglich ist. Die reinen Klickzahlen sind doch angesichts der Vergütung pro Track völlig abstrakt, wenn man nicht weiß, wie das am Ende aufgeschlüsselt wird. Was nützen mir zig Tausend Streams, wenn ich am Ende unterm Strich ein fettes Minus oder zumindest ein zu geringes Plus mache?!

    Aber wie gesagt: Wenn auf der Einnahmenseite alles tippitoppi ist - ich kann mich da nur wiederholen: prima.

    Aber wenn nicht, sollte man sich eventuell mal Gedanken darüber machen, warum viele, die dem Gruselkabinett mal so innig verbunden waren, heute eher kritisch auf die neueren Folgen blicken. Kann ja grundsätzlich nicht schaden. Ob man dann Schlüsse daraus zieht und welche, das bleibt dann natürlich den Machern selbst überlassen. Da muss sich keiner verbiegen. Aber man sollte sich dann eben auch nicht hinterher hinstellen und die Verantwortung auf andere abwälzen, wenn es irgendwann nicht mehr rund läuft. Für mein Empfinden wird nämlich aus dem Bereich der Hörerinnen und Hörer schon seit längerem das eine oder andere Warnsignal gesendet.

  • Wenn der Laden brummt - alles fein.

    Vollkommen richtig! So sehe ich das auch! Am Ende müssen die Jungs davon leben. Können sie dies und die steigenden Streaminghörer innerhalb eines Jahres sind im Vergleich zu anderen Serien beachtlich, dann werden sie wenig Grund sehen dies zu ändern. Genau diesen Eindruck machen sie auf mich. Sie werden Konsequenzen ziehen, sobald die Einnahmen rapide Berg ab gehen, so wie wir ja auch Konsequenzen ziehen, wenn uns eine Serie nicht mehr gefällt. Freuen wir uns für TITANIA dass das kleinste Label bisher die 200er Marke übersteigt. Ich zum Beispiel konnte mit O23 nach der Übernahme nicht mehr viel anfangen. Hab die Serie nicht mehr weiter gehört, erfreue mich an den ersten 30 Folgen und freue mich für MARITIM, dass sie 100 Folgen geschafft haben UND der Serie ein Ende spendierten! Ich denke manchmal muss man auch losgelöst vom eigenen Gefallen sich für Label, Folgen und Fans freuen und nicht ausschließlich vom eigenen subjektiven Nichtgefallen darauf schließen, dass die Serie für alle anderen auch schlecht ist und nicht erfolgreich. Im Falle vom Gruselkabinett sagen die Zahlen etwas anderes. Und dass freut mich für die beiden sympathischen Jungs, die in den letzten Jahren nicht nur vom Glück begünstigt waren. Und deshalb fand ich auch das Interview von Poldi so gelungen, weil er große und heiße Themen direkt angesprochen hat und Marc & Stephan auch darauf geantwortet haben. Von daher schließe ich mich zu 100% der Meinung an „Wenn der Laden brummt, dann alles fein.“ und ergänze noch „unabhängig davon ob die Serie nun einzelnen gefällt oder nicht!“

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Ich frage mich, wie Spotify diese 45000 monatlichen Hörer überhaupt berechnet. Sind es 45000 unterschiedliche User, die mind. irgendeinen Track gestreamt haben? Das wären im schlechtesten Falle 45000 Streams (Spotify vergütet ja auf Track- und nicht auf Albumbasis) und das ist kein sonderlich hoher Betrag, um profitabel zu sein. Selbst wenn man 0,5 Cent pro Stream eines Einzeltracks rechnet, wären das im schlechtesten Fall 22500 Cent = nur 225 Euro/Monat. Erst wenn man genau weiß, was sich dahinter verbirgt, kann man schauen ob das wirklich profitabel ist. Die Zahl monatlicher Hörer sagt dafür einfach zu wenig aus, selbst wenn sie steigt.

  • zdeev78 David Holy hat dies in einem anderen Thread, wo Markus die Zahlen in seiner Kolumne veröffentlicht hat, so erklärt…

    David Holy
    16. April 2023 um 15:39

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