Der Schatz im Silbersee [OHRENKNEIFER]

  • Wie hat es euch den gefallen? Habs gestern gehört und fand das war gewohntes Niveau vom Ohrenkneifer. Western sind jetzt nicht so meins aber zum einmaligen hören reicht es allemal. Hoffe aber das als nächstes wieder ein anderes Genre bedient wird.

  • Habe mir "Der Schatz im Silbersee" gestern angehört. Es ist ein typisches Ohrenkneifer-Hörspiel. Also klasse produziert, tolle Sprecher, Sound und Musik sind einzigartig stimmig. Da gibt es nichts dran auszusetzen. Durch die Aufnahmen der Sprecher im Vorder- und teilweise Hintergrund entsteht auch ein räumliches Hörvergnügen. Man ist also mittendrin im Geschehen.

    Etwas irritiert mich immer Kai Schwind, der hier auch wieder den sächselnden Hobble Frank spricht. Da muss ich automatisch immer an die Ferienbande denken.

    Obwohl ich sonst um Karl May einen großen Bogen mache, gehören die Ohrenkneifer-Umsetzungen für mich einfach ins Hörspielregal.

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    Ich bin heute so farbenfroh, ich habe fünf verschiedene Schwarztöne an.

  • Keine Frage, das Hörspiel ist klasse. Weil ich gerne Karl May lese, hätte ich mir allerdings eine etwas ausführlichere Umsetzung gewünscht. Es wurde nämlich kaum bei den Handlungselementen der Vorlage gekürzt. Diese wurden dafür teilweise aber stark gestrafft. Dadurch wirkt die Handlung für mich in Teilen etwas gehetzt. Etwa den Überfall auf die Farm und seine Abwehr hätte ich mir ausführlicher gewünscht. Dem Überfall auf die Eisenbahn hat Europa sogar ein eigenes Hörspiel gewidmet (Old Firehand 2).

    Verglichen mit der Ohrenkneifer-Produktion "Unter Geiern" ist "Der Schatz im Silbersee" sogar kürzer, obwohl die Vorlage ungefähr den doppelten Umfang hat.

    Das alles ist aber Klagen auf hohem Niveau, denn das Hörspiel ist sehr gelungen und wird bei mir noch oft im CD-Spieler landen.

    Ich meine auch eine deutliche Reminiszens an die Europa-Version vom "Schatz im Silbersee" entdeckt zu haben. Als Dirk Hardegen nach der kurzen Eröffnungsszene mit seinem Erzählerpart beginnt, entspricht dieser dem Beginn des Erzählerparts von Hans Paetsch. Klar beruht beides auf der Vorlage, aber mich erinnert der Einstieg hier schon sehr an das Europa-Hörspiel. Wenn das so bewusst gewählt wurde, ist auch das ein sehr schönes Element.

  • Ich brauche mal einen Stubs nach vorne. 8)

    Wenn ich ein absoluter Fan von Halver, Poelchau und Gellenbeck u.s.w bin ( aus der Europa Fassung 1968 ) und ich das für das Maß aller Dinge halte, lohnt es sich dennoch das zu kaufen ? Ohrenkneifer ist definitiv cool, aber Karl May zu Europa Zeiten habe ich dermaßen rauf und runter angehört, dass ich alle Dialoge mitsprechen kann, Und da frage ich mich doch, ob das von Ohrenkneifer dann noch interessant sein kann, wenn man mit Karl May so gefixt ist ? ?(

    #winkewinke# Die Hörspiele sind tot, es leben die Hörspiele #winkewinke#

  • Auch dann sollten die Ohrenkneifer-Versionen lohnen. Die alten Produktionen von Europa gehören für mich auch immer noch zu meinen Hörspiel-Favoriten, aber die Umsetzungen von Ohrenkneifer können in meinen Ohren gut daneben bestehen. Sie sind halt alleine von der Technik her moderner inszeniert, aber auch das gefällt mir. Übertrieben wird hier nie. Alles passt. An der Sprache wurde nichts modernisiert. Das sollte auch für den Karl May-Leser authentisch klingen.

    Daneben spricht Dirk Hardegen einen fantastischen Old Shatterhand und Marc Schülert überzeugt als Winnetou ebenfalls.

    Mein Favorit bisher ist "Unter Geiern". Näher an der Vorlage geht es kaum, wobei das Erzähltempo auch stimmt. Ich hatte bis dahin nicht gedacht, dass ich mir noch einmal ein Hörspiel kaufen würde, dass ich so oft hören würde.

  • Gibt es eine Reihenfolge, die man bei den 4 Teilen beachten sollte ? ?(

    Meine mich zu erinnern, dass Old Surehand zeitlich relativ unabhängig von den anderen drei Folgen läuft, ist das bei den anderen 3 Folgen auch so ? :)

    #winkewinke# Die Hörspiele sind tot, es leben die Hörspiele #winkewinke#

  • Ich habe letzte Woche beide neue Vertonungen gehört und mal eine kurze Rezension auf FB geschrieben. Ich erlaube mir mal, diese auch hier reinzukopieren:

    "Das Liebenswerte an Hörspielen ist auch, dass sie eine Zeitblase darstellen können. Wo wäre es sonst heute noch ein Ereignis, dass im Jahr 2020 zwei große neue Bearbeitungen des "Schatz vom Silbersee" von Karl May erschienen?
    In den Kampf gegeneinander gehen eine neue zweiteilige Bearbeitung im Rahmen der großen Karl May-Reihe von Holysoft, sowie eine neue Vertonung in der kleinen, aber sehr feinen Karl May-Reihe von Ohrenkneifer.

    Mein Votum? Ziemliches unentschieden. Beide Hörspiele sind recht eng am Roman angesiedelt, das zweiteilige Hörspiel von Holysoft ist fast eine Stunde länger (159 vs 104 Min) und kann deshalb etwas mehr Aspekte des Romans für die Ohren zum Leben erwecken, trotzdem ist das Ohrenkneifer-Hörspiel am Anfang fast ausführlicher, um dann in der zweiten Hälfte mehr zu raffen.

    Technisch ist das Ohrenkneifer-Hörspiel deutlich überlegen und bietet eine wesentlich dynamischere und besser klingende Abmischung, während man bei Holysoft gerade in den Schlachtszenen meint, Mono-Tapeten im Hintergrund aus der Konserve zu hören. Höhepunkt für mich ist Jan Langer als Tante Droll in der Holysoft-Produktion, der den in vielen Hörspielen so vernachlässigten Wortwitz des Maysters toll rüberbringt, das hat mir sehr viel Freude gemacht. For what it's worth: Beide Hörspiele entsagen sich Modernisierungen und vertonen Mays Jugendroman sehr originalgetreu.
    Mithin: Beide Hörspiele sind empfehlenswert!

    Das Hörspiel von Holysoft gibt es gegen Unbares NUR in der entsprechenden Android-App des Labels (ja, das sind recht hohe Zugangshürden). Das Hörspiel von Ohrenkneifer gibt es als Download, bei Audible und aus Rücksichtnahme für Senioren und anderen Menschen fortgeschrittenen Alters auch noch auf einem Vintage-Medium wie der CD. Ja, das heißt: Im Stream gibt es beide Hörspiele nicht."

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