Hat das Streaming euer Hörverhalten verändert?

  • Hat das Streaming euer Hörverhalten verändert? 14

    1. Ja, ganz massiv (6) 43%
    2. Ja, ein wenig (3) 21%
    3. Nein, auf keinen Fall (5) 36%
    4. Nein, mit einer kleinen Ausnahme (siehe Posting) nicht (0) 0%
    5. Keine Ahnung (0) 0%
    6. Siehe Posting (0) 0%

    Nachdem im anderen Thread die Thematik des oberflächlichen Hörens zu Tage getreten ist und dass das Streaming dieses womöglich fördere, möchte ich einmal ganz allgemein fragen ob das Streaming euer Hörverhalten verändert hat? Worin ist das auszumachen? Was meint ihr zum Vorwurf im Stream werde nur oberflächlich gehört? Haben MC, CD und Download euer Hörverhalten (auch) beeinflusst?

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Massiver geht es kaum. Vorher 90% Radio, 10% kommerziell, jetzt 80% kommerziell, 20% Radio.

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Interessanter Bericht, der sich aber nur auf das Visuelle bezieht. Welchen Sinn würde es machen, bei einem Hörspiel nur Track 1 und dann den letzten Track anzuhören. Hier kann man mMn vom Seh- verhalten nicht auf das Hörverhalten schließen. Ich muss gestehen ich habe bis jetzt noch nie bei einer Fernseh-Serie vorgespult. Und bei einer Hörspielserie, die ich nicht kenne, macht dass ja so gar keinen Sinn. Von daher netter Boulvard-Bericht, aber für mich kein Beweis, dass Hörspiele im Stream oberflächlich gehört werden, dass nur der Anfang und dann der Schluss gehört wird oder dass Streamer schneller ein Hörspiel abbrechen. Wobei ich letzteres durchaus als plausibel ansehen würde.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Als Produzent habe ich mit Streaming natürlich ein gewisses Problem, da ich sehr genau weiß, dass ich gerade als unbekannterer Macher niemals meine Produktionskosten wieder einspielen kann und habe dann fast schon ein klein bisschen schlechtes Gewissen, wenn sich Leute meine CD kaufen (ich dafür natürlich unendlich dankbar!), ihr könntet die Produktion ja auch für umsonst bekommen.
    Ich muss aber zugeben, dass sich mein privates Hörverhalten durch Streaming extremst verändert hat. Ich hatte ja bereits in den Interviews zu "5 nach 8" zugegeben mich die letzten Jahre sehr von der Szene entfernt zu haben, auch als Hörer. Denn ich war Student, hatte entsprechend wenig Geld und konnte es mir einfach nicht leisten 10€ für eine CD auszugeben, wenn ich für den selben Preis einen millionenschwer produzierten Hollywood-Blockbuster erwerben kann. Erst mit meiner neu aufgeflammten Liebe zum Hörspiel letztes Jahr habe ich entdeckt, dass es Hörspiele auch auf Spotify gibt (kein Witz :D ). Das führte dazu, dass ich mittlerweile deutlich häufiger Produktionen eine Chance gebe, die ich mir sonst nie gekauft hätte und gerade bei Europa- oder Maritim-Produktionen habe ich da überhaupt kein schlechtes Gewissen, da beide Labels durch Streaming ja rentable Einnahmen erzielen. Aber wenn ich was von kleineren Verlagen höre und es gefällt mir, dann versuche ich natürlich zu kaufen (Shoutouts an die Ohrenkneifer und Lindenblatt :thumbup: ).

  • Ich muss ehrlich zugeben, dass ich noch nie davon gehört habe, sich bei Serien selbst zu spoilern, Folgen auszulassen oder vorzuspulen. Und Markus hat Recht, wenn er sagt, dass das bei Hörspielen überhaupt nicht funktioniert. Außerdem denke ich, dass Leute, die Hörspiele hören, sich gerade die Zeit nehmen, um abzuschalten und richtig in eine Geschichte einzutauchen. Zwölf Stunden Hörspiel verlangen eine ganz andere Konzentration als zwölf Stunden Fernsehserie.

    Klar hat der Stream das Hörverhalten bei mir beeinflusst, sehr massiv. Ich teste an und wenn mir etwas so gar nicht gefällt, breche ich ab - gebe aber auch einer Serie mal eine zweite Chance. Außerdem entdecke ich viel mehr und wenn mir Hörspiele richtig gut gefallen, will ich sie auch selbst besitzen und kaufe sie mir auf CD nach. Und noch ein positiver Nebeneffekt: ich kann die Drei Fragezeichen ab Folge 150 auch hören, ohne bei Ebay für fehlende Folgen 40 Euro oder mehr hinzublättern. Solche Preise machen mich immer wieder wütend...

  • Ich höre nicht oberflächlicher beim Streamen, aber ich breche sehr schnell ab wenn mir etwas nicht zusagt und höre dann lieber etwas anderes was mir besser gefällt- gerne auch etwas das ich schon kenne. Ich würde sagen dass ich sehr viel weniger Hörspiele komplett durchhöre als vor den Streamingzeiten, habe dadurch aber nicht das Gefühl etwas zu vermissen.

    mfg
    warbird

    Life is a journey not a destination.

  • Ich hatte noch keinen Film oder Hörspiel, der mir erst beim zweiten Mal anhören/ansehen gefallen hätte nachdem ich Ihn beim ersten Mal nicht gut fand. Es kommt zwar vor das ich bei Hörspielen die mir gut gefallen nach dem Xten mal anhören neue Dinge entdecke aber das mir was nicht gefällt und nach dem zweiten Hören plötzlich zusagt hatte ich noch nicht.

    Früher habe ich halt mangels Alternativen, oder weil ich zumindest durchhalten wollte wenn ich schon explizit Geld dafür ausgegeben habe trotzdem bis zum Ende durchgehalten aber dank der riesen Auswahl mache ich das heute nicht mehr.

    Gutes Beispiel ist bei mir Irene Adler. Habe ich 15 Minuten von Folge 1 gehört und ausgemacht. Da gefällt mir schlicht die Stimme nicht so besonders und dann die Dialoge... Nichts für mich. Das wird auch nicht besser wenn ich das 3 mal anhöre und mich 3 mal darüber ärgere ;)

    mfg
    warbird

    Life is a journey not a destination.

  • Das Medium spielt für mich keine Rolle, wenn ich Hörspiele oder Hörbücher höre. Ich höre vlt durchs streamen etwas mehr, da die Technik schneller zugänglich ist. Aber das würde ich nicht als grundlegende Änderung im Verhalten ansehen. Ich mag es digital, da ich die meiste Zeit am Rechner sitze. Meine CD-Sammlung ist vollständig digitalisiert und dazu kommen noch Audbile und Spotify. Als Kind habe ich bei den Hausaufgaben und beim Spielen auch MCs gehört. Daher hat sich mein Verhalten und die Hörgewohnheit eigentlich nicht geändert. Ich höre was Spaß macht, was mir nicht gefällt höre ich weder auf CD, Vinyl, MP3 oder MC. Der Vorteil bei Streamingdiensten ist ja auch der, das man überall reinhören kann. Das mag vlt die größte Änderung sein. Als Kinder haben zwar auch untereinander Hörspiel-MCs getauscht/ausgeliehen, aber vlt nicht in dem Umfang wie es heute möglich ist.

  • Definitiv Nein. Mein Hörverhalten an sich hat sich nicht geändert. Ich höre nach wie vor hauptsächlich kommerzielle Hörspiele, ab und an aber auch Rafiohörspiele oder nicht kommerzielle Hörspiele. Ich höre immer noch sehr viel und ich höre weiterhin noch viel wenn ich unterwegs bin. Einzig die Handhabung ist nun einfacher für mich, weil ich nicht mit 100 CDs unterwegs bin, ein Ripper war ich ohnehin (fast) nie. Die CD bleibt im Regal, das Hörspiel ist trotzdem weiterhin mit mir unterwegs.
    Und ich breche auch nicht mehr ab beim Hörspiel hören. Das habe ich früher schon nicht gemacht und mache ich heute auch nicht. Ich weiß was mir nicht gefällt, und wenn ich mal ein Risiko eingehen und solche Hörspiele teste, dann höre ich bis zum Schluss. Entweder um mich positiv überraschen zu lassen oder um selbst zu bestätigen. Ich bin aber beim hören nicht besonders ansoruchsvoll, ich kann fast allen Produktionen was Gutes abgewinnen und ich brauche auch nicht rund um die Uhr perfekte Hörspiele.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#


  • Hier habe ich nach dem zweiten Gender-Sternchen aufgehört zu lesen. Die heutige deutsche Sprache ist eine furchtbare Sprache geworden. Anglizismen und Genderkacke in jedem Satz. <X


    Hier erkenne ich mich teilweise wieder. Bei FTWD habe ich die erste Staffel gerne gesehen. Die Zweite fing dann an zu nerven. Unterirdische und die Bank durch unsympathische Hauptdarsteller mit selten dümmlichen Dialogen und Handlungen. Da war die Vorspultaste mein Retter. Die Hälfte der zweiten, die gesamte dritte (die vierte Staffel habe ich komplett ausgelassen) konnte ich nur im Vorspulmodus ertragen. Die fünfte Staffel war ganz in Ordnung.

  • Hat sich Euer Hörverhalten durch das Streaming verändert? 11

    1. Ja, ganz massiv (6) 55%
    2. Ja, ein wenig (2) 18%
    3. Nein, auf keinen Fall (2) 18%
    4. Nein, mit einer kleinen Ausnahme (siehe Posting) nicht (1) 9%
    5. Keine Ahnung (0) 0%
    6. Siehe Posting (0) 0%

    Machen wir auch hier ein Update mit neuer Umfrage! Wie sieht es 2022? Hat sich Euer Hörverhalten seit Beginn des Streamings zu Beginn der 10er Jahre verändert? Hat es sich in den letzten 3 Jahren verändert?

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Mein Hörverhalten wurde verändert wie noch nie. Früher, als ich mir die Hörspiele kaufen musste, war ich oft nicht immer so mutig auch mal in Hörspiele reinzuhören, die mich vom Cover und der Beschreibung nicht so angesprochen haben. Auch konsumiere ich mittlerweile deutlich mehr neue Produktionen pro Monat, denn ich muss mir im Stream halt das Geld nicht einteilen. Ich kann einfach für einen geringen Flatbetrag nach Herzenslust drauf loshören. Weiterhin hat der Steam meine Sammellust gezügelt. Gesammelt wird weniger und ein „nur“ Hören ist dazu gekommen. Unterm Strich hat sich mein Hörverhalten durch den Steam also ganz massiv verändert.

  • geht mir genauso - ich teste wesentlich mehr und höre auch mehr.
    Ausserdem "entdecke" ich mehr - durch die Vorschläge von Apple Music oder den Hinweise was ein Autor sonst so gemacht hat, entdecke ich neue Hörspiele recht einfach - im Stream gibt es einfach eine Auswahl, die ich aus keinem Media Markt / Saturn oder sonst was kenne. :P

    Mein Name ist Dorian Hunter, und ich bin der Sohn des Teufels. Ich war der Sohn des Teufels, denn ich habe ihn getötet! :evil:

  • Erstens hör ich nur mehr sehr wenige Hörspiele mehrfach.

    Zweitens früher 90% Radio, 10% kommerziell. Heute 20% Radio, 80% kommerziell.

    Das ist somit wohl allerdings sehr massiv.

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Bis 2019 hatte das Streaming mein Hörverhalten insofern stark verändert, dass ich mich der CD und der Kassette doch sehr stark abgewendet hatte. Vieles wurde nur mehr gestreamt, sehr wenig gekauft. Nachdem mein neues Hörspielzimmer endlich wieder eingerichtet war, hat sich alles wieder ein wenig zurück verändert. Ich kaufe wieder mehr Hörspiele auf CD, ja auch auf Kassette und seit kurzem auch Vinyl. Ich gehe also ein wenig „back- to- the- roots“. Von daher hat das Streaming mich sicherlich 2x geändert. Einmal mehr in Richtung Streaming und einmal, nach 2019, wieder mehr in Richtung CD/Kassette/Vinyl.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

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