Wie der Stream mein Hörspielhören verändert hat

  • Die ersten Gehversuche in Sachen streamen von Hörspielen waren bei mir im Jahre 2014, als Highscore Music die alten Maritim Edgar Wallace Folgen aus den 80er exklusiv beim Streaminganbieter Napster wiederveröffentlichte. Ab da ging es stetig aufwärts mit dem Hörspielkatalog im Stream und mittlerweile werden sogar fast alle Neuerscheinungen auch direkt im Stream veröffentlicht. Auch die Anzahl der Label, die im Stream zeitlich nach der CD veröffentlichen, sind verschwindet gering geworden. Viele Hörspiele erscheinen sogar nur noch digital, ohne CD.


    Aber springen wir erst einmal wieder zurück, in der Zeitepoche vor dem oben genannten Jahr 2014. Die kommerzielle Hörspielwelt bestand fast nur aus Kaufen. Hat mich ein Cover, ein Titel, eine Inhaltsbeschreibung oder eine Rezi aus dem Forum angesprochen, wurde das Hörspiel von mir gekauft. Meist wurden von mir viele Hörspielserien lange Zeit fest als Kauf eingeplant. Dies ging natürlich ganz schön ins Geld, egal ob die Folgen von mir als Download oder auf CD weiterverfolgt wurden. Bei CDs waren zudem Lücken verpönt, auch wenn mal schwächere Folgen dabei waren. Würde ich die Gelder heute ausrechnen, die dadurch über die (virtuelle) Ladentheke gegangen sind, bekäme ich wahrscheinlich Schwindel. Da es zu Datenträger only Zeiten auch nicht viele Möglichkeiten gab sich das Hörspiel vorher anzuhören, wenn man von Hörproben mal absieht, sind von mir auch so einige Hörspiele angeschafft worden, deren Kauf ich mittlerweile doch bereut habe. Da ist die CD dann natürlich ein wenig im Vorteil gewesen, konnte man sie schließlich einfach wieder verkaufen, wenn sich das Hörspiel im Nachhinein doch als Niete entpuppte. Es gibt nämlich schon auch so einige Downloads, von denen ich am liebsten das Geld zurückverlangen würde. In dem Punkt ist der Stream natürlich ein doppelter Segen, lässt sich das Hörspiel dort komplett anhören und wenn es dann in den Ohren gut klingt, kauft man es hat einfach nachträglich, wenn nicht dann nicht. Klingt perfekt, oder? Das Kaufen funktioniert nur leider auf CD nicht mehr so richtig, denn die wird gerade durch den Stream komplett vom Markt verdrängt und viele neue Hörspiele erscheinen erst gar nicht mehr auf CD. Da bleibt dann nur noch der Kauf-Download übrig, was für Hardware-Sammler oft keine Option ist. Ok mir langt der Download, aber trotzdem merke ich, wie der Stream mein altes Hörverhalten gerade komplett aufbricht und durcheinander wirbelt. Ich kaufe plötzlich kaum noch was, auch als Download nicht. Der Stream, anfangs eine gute Möglichkeit Fehlkäufe zu vermeiden, gerät bei mir somit immer mehr zum vollwertigen Ersatz für den Kauf.


    Vergleicht man die Zeitepochen vor und während dem Stream, sieht mein Konsumverhalten wie folgt aus… Früher gab es bei mir noch die beiden Kategorien: 1. Hörspiel ist toll und wird behalten. 2. Hörspiel ist eher nicht so toll und wird wieder verkauft/gelöscht. Beidem ging wohlgemerkt ein Kauf voraus! Jetzt in Streamingzeiten gibt es plötzlich drei Kategorien: 1. Hörspiel ist toll, wird nun auch als Download gekauft. 2. Hörspiel ist nicht so toll, der Stream wird abgebrochen oder zumindest die nächsten Folgen im Stream ausgelassen. 3. Hörspiel ist gut, ich höre es mir gerne an, aber als Stream lang es mir dann auch. Der 3. Punkt nimmt dabei bei mir stetig zu und verdrängt Punkt 1 zunehmend. Ich bin mal gespannt, wie lange es dauert, bis ich dann in Streamingzeiten auch nur wieder 2 Kategorien habe: 1. Hörspiel ist toll oder zumindest gut… ich streame es nur. 2. Hörspiel ist mit meinen Ohren nicht kompatibel, wird im Stream abgebrochen.


    Was sich aber bei mir nicht geändert hat, ich höre durch den Stream jetzt nicht wirklich mehr als vorher. Anfangs vielleicht, als der Stream noch neu war, gab es eine solche Zeit schon, aber mittlerweile hat sich alles eingependelt und ich lasse vieles im Stream einfach links liegen und einen übertriebenen Überfluss empfinde ich dadurch im Stream nicht. Lediglich lässt mich der Stream ganz neue Serien besser ausprobieren. Eine Reue, wie beim Fehlkauf gibt es nicht mehr. Der Stream wird bei mir dafür einfach stetig mehr zum Ersatz zum CD und Kauf-Download. Ist dies nun gut oder schlecht? Auf der positiven Seite sind schon mal die Schonung der Geldbörse, die Bequemlichkeit sofort ohne Umwege hören zu können und die große Auswahl an Klassikern und neuen Hörspielen zugleich. Negativ würde ich die Tatsache einstufen, dass kleinere und neue Label es von nun an schwieriger haben, denn nur wer einen sehr großen Backkatalog hat, dem verspricht der Stream Aussicht auf Erfolg. Aber sollte mich dies als Konsument überhaupt tangieren, schon alleine wo im Stream doch wöchentlich augenscheinlich genug Hörspiele hervorsprudeln lässt? Da Hörspiele auch gewissermaßen ein Hobby von mir darstellen, ist mein Hörspielherz schon ein wenig zwiegespalten. Wenn dadurch letztendlich die Qualität leiden sollte und auch immer weniger neue Hörspiellabel nachrücken, wäre dies eine fatale Sache. Aber ist dem überhaupt so, hemmt der Stream in diesen beiden Punkten überhaupt? Bis jetzt würde ich persönlich dies nicht so sehen, aber wer weiß was die Zukunft bringt? Bleibt die Frage, ob sich dies jetzt überhaupt schon überblicken lässt? Eine Sache, die ich auch ein wenig vermisse, ist das Schlendern durch die Läden und das dortige Stöbern nach neuen Hörspielen. Aber gut, dafür ist das freitägliche Erscheinen von neuen Hörspielen im Stream auch zu einem persönlichen Highlight geworden. Wenn ich mir meine Hörspiele aus dem Stream gepickt und in die Mediathek abgelegt habe und diese dann auf meinem iPad so in der Übersicht vor mir sehe, hat das auch was vom damaligen bewundernd vorm Kassetten oder CD Regal im Geschäft stehen. Da steigt die Vorfreude auf die vielen neuen Hörspiel schon sehr.


    Wie im sonstigen Leben gibt es halt nicht nur schwarz und weiß, richtig und falsch, sondern viele Abstufungen und der Stream hat sehr viel positives mit ins Hörspielleben gebracht, aber natürlich auch so seine Schattenseiten. Was überwiegt bei euch? Hört ihr mittlerweile auch überwiegend im Stream? Sammelt ihr noch Hörspiele? Wie seid ihr zum Hörspielstreamen gekommen und welche Zeit findet ihr besser, die vor dem Stream oder mit dem Stream? In welcher Epoche hat euch das Hörspielhören mehr Spaß gemacht? Befürchtet ihr durch den Stream einen Nachteil für das Hörspiel und wie könnte dieser aussehen? Was findet ihr am Streamen von Hörspielen besonders gut?

    4 Mal editiert, zuletzt von hoerspiel (28. Januar 2024 um 09:34)

  • Ich streame nicht, weder Hörspiele noch Musik.


    Ich nutze die ARD-Audiothek-App viel auf dem Handy, was man im weitesten Sinne vielleicht als Streaming bezeichnen könnte.

    Sonst würde ich mir die entsprechenden DL-Dateien aufs Handy ziehen; ist also gehupft wie gesprungen.


    Und ich höre Abo- bzw. Kauf-Hörspiele über die Audible-App, also auch nicht wirklich Streaming.


    Gruß, Frank

    Wo Leidenschaft ist, da ist auch Hoffnung.

  • Sehr schöne Kolumne, #danke# dafür! Vielleicht noch einen Kolumnen-Namen?

    Frank Man sieht aber dass man am Streaming kaum vorbei kommt, wenn nicht beim klassischen kommerziellen Stream, dann zumindest beim Radio oder YouTube oder der Freien Szene. Es ist schon wirklich sehr schwierig überhaupt nie zu streamen. Es ist und bleibt die aktuell (!) beliebteste Form des (Hörspiel-)Hörens. Da kommen wirklich nur die allerwenigsten komplett ohne aus.

    Ich selbst war Jahre lang ein Gegner des Streamings, wie ich auch ein erbitterter Gegner der CD war. Aber trotz meiner großen Ablehnung und Skepsis habe ich es „probiert“. Wie ich auch beim Essen immer teste und probiere ob es mir wirklich nicht schmeckt oder doch schmeckt! Deshalb habe ich zur CD gegriffen und war eigentlich sofort Feuer und Flamme. Nur weil ich fortan auf CD gesammelt habe, war ja meine MC-Sammlung deshalb nicht weniger wert. Mit dem Streaming habe ich Ende 2015/Anfang 2016 begonnen. Einen Erfahrungsbericht habe ich hier damals in Form eines Kolumnenbeitrages verfasst:

    https://www.xn--hrspieltalk-rfb.de/forum/thread/1…-ein-erfahrung/

    Meine Begeisterung war also da, aber nicht sofort zu 100%. Ich musste mich im Gegensatz damals beim Wechsel zur CD wirklich erst langsam anfreunden, mich heran tasten und ausloten. Da ich 2018 meinen Hörspielraum wegen des Hausverkaufes auflösen musste, wanderten meine Sammlungen in lauter Schachteln. „So“ hatte ein weiteres Kaufen nicht mehr viel Sinn und so habe ich im Grunde nur mehr gestreamt. Es war schön, ich konnte fast aus dem Vollen schöpfen aber, so ehrlich bin ich, meine Hörspielleidenschaft wurde nicht zur Gänze befriedigt. Erst als ich während Corona endlich Zeit fand meine Sammlung in unserem Keller zu trappieren und auszustellen, wuchs meine Hörspielbegeisterung wieder an. Aktuell kaufe ich wieder CDs, Kassetten und sogar LPs wie seit Jahren nicht mehr. UND ich streame natürlich fleißig weiter. Amazon Music Unlimited, zeitweise Spotify und die wirklich immer leiwandere HOLY-App versüßen mir mein Hörspielfandasein.

    Ich höre hauptsächlich im Stream sowohl Neues als auch häufig meine Sammlung. Interessantes, Sammlerstücke und auch Hörspiele, die es mir wert sind sie ins Regal zu stellen, werden hauptsächlich auf CD gekauft. Abbrechen tue ich nach wie vor nur in ganz ganz extremen Fälle ein Hörspiel. Was ich beginne, höre ich in der Regel auch an. Da hat das Streaming Gott sei Dank keinen zappenden Junkie aus mir gemacht, der mehr Zeit damit verbringt ein passendes Hörspiel zu finden als zu hören. Das würde mich nicht glücklich machen. Sehr wohl habe ich aber mit manchen Serien (vorerst) gebrochen und höre sie nicht mehr weiter. Dank Streaming kann ich ja jederzeit nach einigen Folgen später wieder einsteigen und so entscheiden ob die Serie nun wieder etwas für mich ist oder sich mein Geschmack geändert hat. Ob ich wegen dem Streaming nun mehr höre? Ich würde mal sagen, dass ich auf alle Fälle wegen dem Streaming mehr Neues höre. Ansonsten habe ich immer schon sehr vieles gehört. Aber das Streaming verleitet natürlich dazu ständig Neues hören zu müssen weil ständig etwas Neues veröffentlicht wird. Diesem „Diktat“ habe ich zum Teil wirklich einen Riegel vorgeschoben, damit ich auch wieder mal meine Sammlung hören kann, meine schönen 70iger und 80iger Kassetten, aber auch meine regelmäßige Dosis Hörbücher sowie auch immer mehr Radiohörspiele, auch nur im Stream, Downloads fast nie, kaufe aber wie im Falle des Greuls sehr gerne die CD, wenn eine erscheint sowie auch ab und an die vielen interessanten Produktionen der freien Szene. Ich schreibe dies ja sehr häufig, aber auch hier muss es sein: ich kann nicht nur kommerziell hören, muss auch immer wieder „anderes“ hören. Und so ist es auch mit den Medien - ich liebe das Streamen, aber Gott bewahre, dass ich irgendwann mal nur mehr streamen muss. Dann würde mir vieles fehlen. Deshalb brauche ich auch bei den Medien die wunderbare CD, die in Sachen Hülle, Booklet wie auch Klang dem Stteaming überlegen ist, möchte ab und an das feine „Klack“ hören wenn die Kassette zu Ende ist oder das verliebte Rauschen einer Schallplatte wenn die Nadel auf Vinyl aufsetzt und mich dabei dem riesigen Coverbild in der Hand erfreuen. Alles hat seinen Reiz für mich. Und ich bin da extrem egoistisch - ich will auf nichts davon verzichten ;D

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

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    Frank Man sieht aber dass man am Streaming kaum vorbei kommt, wenn nicht beim klassischen kommerziellen Stream, dann zumindest beim Radio oder YouTube oder der Freien Szene. Es ist schon wirklich sehr schwierig überhaupt nie zu streamen. Es ist und bleibt die aktuell (!) beliebteste Form des (Hörspiel-)Hörens. Da kommen wirklich nur die allerwenigsten komplett ohne aus.

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    Wobei ich mich aber nicht auf den technischen Vorgang beziehe, sondern auf das Geschäftsmodell. ;)

    Die ARD-Audiothek ist ein Gratis-Angebot, und bei Audible kaufe ich meine Titel. Was da noch für lau im Abo enthalten ist nutze ich nicht, komme ja eh nicht hinterher.


    Gruß, Frank

    Wo Leidenschaft ist, da ist auch Hoffnung.

  • Anfangs habe ich recht viel im Stream gehört und mir trotzdem - aus heutiger Sicht leider- auch noch viele CDs bei pop im Ausverkauf gekauft. Früher vor dem Stream hätte ich mir gerne viele CDs gekauft, konnte es mir aber nicht leisten.

    Die heute neu erscheinenden Hörspiele gefallen mir meist nicht so toll als dass ich Sie komplett höre oder gar auf CD haben möchte. Was ich am Stream toll finde ist, dass man da auch viele ältere Hörspiele findet die es gar nicht mehr neu auf CD zu kaufen gibt und die ich mir früher entweder nicht auf CD leisten konnte oder die bei Erscheinen komplett an mir vorbei gegangen sind. Da gehören viele Produktionen aus den 80ern als auch einige der um die 2000er erschienen Sachen dazu. CDs brauche ich heute aber auch von den guten Sachen nicht mehr wirklich und das meiste an den älteren Sachen dürfte ich mittlerweile auch nach gehört haben.

    Mittlerweile habe ich zwar noch yt Music wo allerdings verglichen mit anderen Diensten einiges weniger an Hörspielen enthalten ist. Das reicht mir aber auch und wenn das Jahr dort abgelaufen ist werde ich das Abo wohl auch nicht verlängern. Wie gesagt das was mich an altem interessiert hat konnte ich nachholen, die neuen Produktionen reizen mich insgesamt nicht mal mehr alle zusammen um dafür 11€ im Monat hinzulegen.

    Meinen Hörkonsum kann ich mittlerweile locker komplett mit aktuellen Podcasts und dazu alten Hörspielen aus der ARD Audiothek decken. Wenn dann da bsw. im Urlaub trotzdem mal "leer laufen" sollte dan findet sich meist auf YouTube noch mas schönes zum anhören.

    Ich gehe davon aus dass sich Hörspiele in Zukunft auch mehr auf die Streaming Dienste verteilen werden, so wie das bei Videoinhalten jetzt schon der Fall ist. Man wird dann um alles hören zu können mehrere Abos haben müssen und da bin ich jetzt schon froh da raus zu sein.

    Früher als ich jung war und Zeit hatte und als mir viele der Neuerscheinungen zugesagt haben, gabs halt leider kein Streaming. Bis vor kurzem habe ich es genutzt um diese älteren Sachen nachzuholen und heute hab ich die Sachen durch und höre in der relativ wenigen Zeit die ich dafür habe lieber anderes was mich wirklich fesselt (das sind bei mir halt nicht die Produktionen von heute) und zum Einschlafen dann ein paar Evergreens die ich als MP3 hab.

    Für mich ist die Datenträger Zeit daher wohl großteils vorbei und das klassische Streaming um an neue Hörspielpoduktionen zu kommen ist bei mir auch schon rum. Über die ARD Mediathek, Private Podcasts und YouTube streame ich natürlich weiterhin aber bis auf ganz wenige Ausnahmen bin ich als Hörer von aktuellen Produktionen einfach verloren gegangen

    mfg
    warbird

    Life is a journey not a destination.

  • Bei mir ist es ganz simpel - ohne Stream würde ich wohl 95% der erscheinenden Hörspiele gar nicht hören und wäre wohl immer noch bei meinen Klassikern wie Drei ???, John Sinclair stehen geblieben. Hörbücher hätte ich auch wohl auch irgendwann nur noch wenige gehört, auf CD erscheinen auch immer weniger bzw. gibt es immer weniger Geschäfte in denen man die bekommt. Bliebe eigentlich fast nur Stadtbücherei als regelmäßige Quelle ...

  • Als ich klein war, gab es bei uns viele Kassetten. Wir haben zuhause viel Musik und Kinderhörspiele gehört. Als ich älter wurde, habe ich meine Freizeit aber eher mit Lesen verbracht als mit Hören.

    Erst durch eine Urlaubsreise 2019 bin ich wieder auf Hörspiele gekommen und dann direkt ins Streaming. Nun möchte ich es gar nicht mehr missen.
    Ich höre viel offline, vor allem unterwegs und zahle dann gerne ein bisschen mehr für dieses Feature. Ab und an werden noch einzelne CDs gekauft, aber das ist wirklich die Ausnahme.

    Ohne Streaming wäre ich nun wahrscheinlich kein Hörspielhörer.

  • Schöne Geschichte! Ich denke so wird es einigen gehen, die erst wieder durch die Massen an Hörspielen in den Streamingdiensten mit Hörspielen konfrontiert wurden #top#

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Bei mir ist es etwas anderes. Mein Hörspielverhalten hat sich dahingehend verändert, dass die meisten neuen Produktionen an mir vorbei gehen. Ich verwehre mich noch immer dem Download, oder dem Stream. Mein Hörspielkonsum beschränkt sich überwiegend auf meine alten CDs. Mein "freigewordenes Budget" verwende ich darin meine Sammlung zu vervollständigen und im Kauf der wenigen noch mit einem physischen Datenträger verkauften Produktionen.

    Es scheint für einen Dinosaurier wie mich die Zeit gekommen zu sein dem Hörspiel in nicht ferner Zukunft ade zu sagen. Das es wieder zu einer Änderung kommen wird, denke ich nicht.

    Ich kenne die Gründe weswegen es so gekommen ist wie es ist und ich weiß auch, dass ich es selbst in der Hand habe die Hörspiele zu hören. Ich will es nur einfach nicht.


    -- Bevor ich mich ärgere, ist es mir halt egal --

  • Hoax Ich hatte diese Einstellung ja noch viel früher. Ich hab immer gesagt, wenn es einmal Hörspiele nicht mehr auf Kassetten gibt, dann höre ich auf zu hören und zu sammeln. Von daher kann ich es verstehen. Aber ich bin dann im Laufe meines Lebens drauf gekommen, dass mir die Geschichten selbst, das Hörspiel viel wichtiger sind. Und dass jedes Medium unglaublich großartig sein kann, wenn man sich darauf einlässt. Ich bin einfach viel zu begeisterungsfähig. Das kann bei Dir durchaus auch wieder kommen. Spätestens wenn unsere CDs alle kaputt gegangen sind und wir trotz Hörspielraum nichts mehr zu hören haben ;)


    Insgesamt glaube ich aber dass viel mehr Menschen durch das Streaming wieder für das Hörspiel gewonnen werden, als deswegen verloren gehen. Von daher 👍 für das Streaming!

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Insgesamt glaube ich aber dass viel mehr Menschen durch das Streaming wieder für das Hörspiel gewonnen werden, als deswegen verloren gehen. Von daher 👍 für das Streaming!

    Denke ich auch. Vor allem hat das Hörspiel durch den Stream bestimmt auch wieder mehr jüngere Hörer gewonnen.

  • Es ist halt ein stückweit schade, wenn man seine Begeisterung nur vom Medium abhängig macht. Das ist ja kein Einzelfall.

    Klar sind die Hörspielmengen über den Stream immens geworden und dadurch der Anteil an mittelmäßigen Hörspielen massiv und exponentiell gewachsen, weil das die einzige Möglichkeit ist, über den Stream Geld zu verdienen. Aber man läuft doch Gefahr, die Perlen zu verpassen wenn man sich zeitgemäßen Technologien verweigert.

  • Der Stream hat mein Hörspielhören insoweit verändert, dass ich viel mehr unterschiedliche, neue Hörspiele höre.

    Durch den Stream gibt es so viel Auswahl, dass ein Wiederhören vieler Hörspiele aus Zeitgründen schon fast unmöglich ist. Wenn ich mal etwas Bekanntes wiederhören möchte, weil ich gerade nicht in der Stimmung für Neues bin, dann sind es altbekannte Hörspiele... im Stream.

    Auf meine Hörspielsammlung greife ich immer weniger zurück. Die CDs stehen im Regal im Wohnzimmer und sind hübsch anzusehen, aber direkt von CD höre ich eigentlich mittlerweile gar nicht mehr. Seit ich mein Deezer-Abo habe, höre ich auf allen Geräten im Stream. Zu Hause auf dem Tablet, unterwegs auf dem Smartphone und auch mein neues Auto hat jetzt eine Bluetooth-Schnittstelle, womit ich auch dort streamen kann.

    Es ist auch einfach wahnsinnig bequem, wenn man von überall Zugriff auf alle möglichen Hörspiele hat. Darauf verzichten möchte ich ehrlich gesagt nicht mehr.

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    Ich bin heute so farbenfroh, ich habe fünf verschiedene Schwarztöne an.

  • Der Stream hat dafür gesorgt, dass ich von 90% Radiohörspiele, 10% kommerzielle umgeschwenkt bin. Bzw. das extrem schwankt, mal hör ich einen Monat nur kommerziell, jetzt derzeit gerade nur Radiohörspiele. Eigentlich unterscheide ich dahingehend gar nicht mehr.

    Die ersten Gehversuche in Sachen streamen von Hörspielen waren bei mir im Jahre 2014, als Highscore Music die alten Maritim Edgar Wallace Folgen aus den 80er exklusiv beim Streaminganbieter Napster wiederveröffentlichte.

    Ja, daran erinnere ich mich auch noch. Überhaupt gab es mal eine Zeit, da habe ich extrem viel Highscore/Maritim-Produktionen gehört, das war sicherlich eine Änderung. Vor 10 Jahren war ja alles gerade im Umbruch, auch die Mediatheken haben nicht so easy funktioniert wie heute, der gute, alte Phonostar, der hat heute für mich auch in etwa die Bedeutung der CD, also gar keine.

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Chris Geht mir genauso, vom Aufnehmen (lassen) der Radiohörspiele bin ich auch komplett weg. Wenn das Radiohörspiel nicht in der Audiothek oder bei den Podcast Plattformen erscheint, wird es von mir mittlerweile komplett ignoriert. Liegt einfach an der Masse der Hörspiele, die es allgemein im Stream oder als Download zu hören gibt.

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