Wer sind aktuell die Profiteure vom Streaming-Hörverhalten?

  • Wen würdet ihr aktuell als Gewinner des geänderten Hörverhaltens in Bezug auf Streaming sehen? Welche Labels und Verlage haben sich hier am besten angepasst und sich auf das „neue Medium“ rechtzeitig und optimal eingestellt? Wie und warum?

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Ganz ehrlich sehe ich mehr die Hörer als Gewinner als irgendwelche Labels. Ich kenne leider die Zahlen nicht, aber wenn du die Gewinner Labels herausfiltern möchtest, sind es wohl die Labels, die am meisten gestreamt werden. Leider weiß ich nicht welche das sind, auf YouTube würde ich sagen, das Hörspielprojekt, aber es könnte auch andere sein.

  • Das sehe ich ähnlich, wirklich profitieren dürften die wenigsten Labels, außer vielleicht die, die eh schon sehr viel Ausstoß haben und allein wegen der Masse an Produkten nochmal bisschen was zusätzlich einnehmen ( z.B. Europa ). Und ja, profitieren tun am meisten die Nutzer von Streamingdiensten, wir haben die Auswahl für einen schmalen Geldbetrag. :D

    #winkewinke# Die Hörspiele sind tot, es leben die Hörspiele #winkewinke#

  • Ja, in erster Linie definitiv die Hörerschaft, die jetzt leichten und bequemen Zugang zu einem riesigen Hörspielkatalog hat.

    Bei den Labels sehe ich am ehesten Europa und Maritim vorne dran, was die Zahlen und die Größe des Backkatalogs angeht - der ja beim Streaming finanziell recht ausschlaggebend ist.

  • Wenn ich mir die Charts bei Apple Music, in der Kategorie „Hörspiele“ so betrachte, sollten wir hier auch Kiddinx erwähnen, deren Hörspiele sind auch immer ganz oben vertreten.

  • Ich würde auch sagen, in erster Linie die Hörer - dann wahrscheinlich die Labels die schon einen riesigen Katalog haben und daher über die Masse nochmal zweitverwerten können: Europa, Kiddinx, Bastei Lübbe, etc.

    Ich kann mir z.B. bei den Ohrenkneifern nicht vorstellen, dass da im Moment mit 10 Hörspielen viel rumkommt.

    Mein Name ist Dorian Hunter, und ich bin der Sohn des Teufels. Ich war der Sohn des Teufels, denn ich habe ihn getötet! :evil:

  • Die Hörer/innen ganz klar! Aber mir ging es bei der Erstellung des threads in erster Linie um die Labels und Verlage. Wer profitiert?

    Ich sehe es hier auch so, dass Labels mit einem mittleren und einem sehr großen Katalog am Streaming langfristig oder sogar kurzfristig profitieren können. Daher verwundert es nicht, dass viele Labels nun versuchen viele Hörspiele, vor allem alte Klassiker, auf den Markt zu bringen. So sind EUROPA, HIGHSCORE, LÜBBE, aber auch Labels wie TITANIA, die über 200 Hörspiele in petto haben, die langfristig finanziellen Erfolg haben werden. Kleinvieh wird in der Masse dann doch auch zu einem fetten Vieh. Es ist auffällig, dass noch relativ junge Labels wie CONTENDO oder auch HERMANN MEDIA in den letzten Wochen und Monaten ihre Hörspiele regelrecht „rausschiessen“. Wahrscheinlich weil man erkennt, dass man nur mit einem großen Katalog erfolgreich sein kann.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Dann profitieren speziell Freunde der Hörspiel-Klassiker, wie meiner einer, vom Stream. ^^
    Ja, man erlebt es wöchentlich, wie ältere Hörspiele endlich digital verfügbar gemacht werden. Für mich persönlich hat der Stream beim Hörspiel damit etwas tolles angestoßen. Die Sachen wären so wohl niemals alle auf CD erschienen.
    Ich wünschte nur, Europa würde sich dem auch anschließen. Da der Katalog von Europa auch ohne die Klassiker extrem groß ist, hat man hier wohl leider noch nicht die Notwendigkeit gesehen, das Archiv weiter zu öffnen. Noch habe ich aber nicht die Hoffnung aufgeben, dass auch Europa die vielen noch im Archiv schlummernden Kassetten-Klassiker endliche in den Stream bringt. Sie können eigentlich nur davon profitieren.

  • Ich habe dazu eine sehr langweilige Meinung. Es profitieren vor allem die, die schon vorher alles abgeräumt haben (Europa), diesmal aber noch mehr.

    Aber klar, auch ein neuer mächtiger Player ist mit Maritim dank Streaming entstanden. Und auch ein paar Kleine wie Contendo erhöhen die Schlagzahl gewaltig.

    Deutlich dramatischer finde ich die Umwälzung bei den Vertrieben, da wird ja alles auf links gedreht mit Gewinnern und Verlierern.

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Benötigt man an sich überhaupt noch einen Vertrieb, für die Veröffentlichung im Stream? Greenskull hat geschrieben, dass man den Vertrieb über Bord geworfen hat und nun selber veröffentlicht.

  • Nur auf Youtube kannste selber veröffentlichen, deshalb lieben die Label diesen Dienst trotz der viel kleineren Vergütung auch so.

    Für alles andere brauchst einen Vertrieb, allerdings haben sich die Geschäftsmodelle elementar geändert, das sind die neuen Superstars, die die Großen der Branche in Angst und Schrecken versetzen:
    https://www.recordjet.com/spotify-vertri…ik-auf-spotify/

    "Selbst veröffentlichen" bedeutet meines Wissens nach nur, dass man eben einen dieser Aggregatoren hat und keinen klassischen Tonträgervertrieb. Aber Spotify, Apple oder Amazon werden sicherlich nicht einer kleinen GbR erlauben, ihre Sachen bei Ihnen einfach hochzuladen. Schade eigentlich, aber irgendwo auch verständlich, Copyrightthema.

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Greenskull hat geschrieben, dass man den Vertrieb über Bord geworfen hat

    Edith ist zwar nicht Ayran Ätla, aber sie hat für Dich recherchiert. Der Vertrieb von Greenskull ist jetzt dieser: https://imusiciandigital.com/de

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Mit ist noch ein Profiteur vom Streaming eingefallen, die eigentlichen Gewinner sind nämlich weder Produzenten noch Hörer, es sind die Streamingportale selbst die den Reibach machen. :D

  • ;D Kurios #wirr1#

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Na wenn das kein Reibach ist, 124 Mio zahlende User bei Spotify und der Rest der 271 Mio gesamten Nutzer nutzt das freie Produkt mit Werbung. Irgendwo verschwindet da Kohle in Säckel wo wir nichts von mitbekommen. Den Wahrheitsgehalt der im Handelsblatt - Beitrag zu lesenden Prognose halte ich für arg übertrieben. Ein Unternehmen mit so vielen Kunden und einen so hohen Umsatz muss Verluste machen, sonst zahlt man zu viele Steuern. :D

  • Ich habe mir jetzt mehrmals schon gedacht, dass das Streaming all jenen Hörspielfans hilft, die über keine so großen finanziellen Möglichkeiten verfügen und deshalb früher oft durch die Finger schauen mussten. Das Streaming ermöglicht im Grunde allen Hörspiele hören zu können und zu dürfen. Auch jenen, die sich früher keine CDs leisten konnten. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, ist das Streaming ein Segen für Hörspielfans und sorgt für eine beinah Gleichstellung von Arm und Reich.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Der Stream hat dem Hörspiel auch ein wenig aus der Nische geholfen. Wahrscheinlich schon deswegen, weil es sich wieder mehr Menschen leisten können und man legal aus einem gigantischen Katalog an Titeln schöpfen kann. Mehr Titel, als der größte Sammler je besessen hat. ^^
    Das Medium Hörspiel ist also insgesamt ebenso ein Profiteure und damit natürlich auch der Hörer selber.
    Keine Profiteure sind kleine Verlage.
    Auch Download-Käufer werden benachteiligt, weil viele Label mittlerweile als Download einfach die gleichen unendlich im Tracks zerstückelten Hörspiele anbieten.

  • Keine Sorge, die verdienen schon ihr Geld. Da fließt Kohle die wir vorne nicht sehen.

    Ich würde hier inzwischen auch die Portale als aller erstes nennen. Klar ist das jetzt auch eine Art Kulturflatrate von der die Hörer profitieren die viel für wenig Geld hören können. Aber jeder Hörer der Streams ist Kunde der Portale und nicht der Hörspiellabel. Das Geld und die Nutzungsdaten fließt an die Portale. Noch wachsen die stark und versuchen durch Angebot und niedrige Preise Kunden an sich zu binden. Die Schattenseite der großen Portale sehen wir eventuell jetzt bei Spotify, die - wenn das denn der wirkliche Grund ist - versuchen durch eine Verdopplung der Mindesttracklaufzeit die Auszahlungen an die Contentlieferanten - hier Europa mit den ??? - zu halbieren.
    Früher waren es die Händler, die sich eine dicke Scheibe vom Kuchen abgeschnitten haben. Heute die Portale. Das gleiche Spiel nur mit anderen Spielern also? Vielleicht, aber wenn der Streamingmarkt irgendwann zwischen wenigen Größen aufgeteilt ist, dürften deren Marktmacht deutlich größer sein, als die der Händler früher. Klarer Sieger sind also die Portale und der Sieger diktiert am Ende die Bedingungen. Ob die anderen Teilnehmer dann auch noch Gewinner sind, bleibt abzuwarten.

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