Erleben wir gerade den Startschuss für ein goldenes Hörspieljahrzehnt?

  • Gehen wir "goldenen Hörspiel-Zeiten" entgegen? 24

    1. Ja, unbedingt! Wir erleben gerade den Startschuss für eine goldene Hörspielära! (8) 33%
    2. Nein, wir erleben gerade den Untergang des kommerziellen Hörspiels! (5) 21%
    3. Es wird sich nicht viel ändern! (4) 17%
    4. Nein, es wird wohl schlechter werden! (4) 17%
    5. Ja, die Zeiten werden besser! (2) 8%
    6. Siehe Posting! (1) 4%
    7. Keine Ahnung! (0) 0%

    Das Jahrzehnt neigt sich dem Ende zu und in den letzten Tagen wurden wir mit einer Vielzahl an interessanten Infos konfrontiert. ProSiebenSat1 startet einen Hörspiel-Streaming Dienst (siehe | STREAMING-DIENSTE | Spotify, Apple, Amazon, Napster, etc. ), @Holysoft klärt auf warum er so viel für die "Halle" eingekauft und produziert hat (siehe HOLYSOFT - NEWS ) und lässt die Bombe platzen mit einer Hörspiel-App und Flaterate an den Start gehen zu wollen und AUDIBLE lässt durch eine Umfrage aufhorchen, dass immer mehr Menschen Hörspiele und Podcasts hören. Daher möchte ich einmal die Frage in die Hörspieltalk-Runde stellen ob wir "goldenden Zeiten" entgegen sehen oder ob vielleicht sogar der Untergang des klassischen Hörspiels eingeläutet wird? Oder wird sich nicht viel verändern? Ich hänge euch eine Umfrage bei, würde mich aber auch über eure Meinungen in Form von Postings freuen!!!

    Talken wir darüber #winkewinke#

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Ich denke die Umstellung ins digitale Zeitalter ist nun auch im Hörspielsektor im vollen Gange.
    Positiv finde ich dabei, dass es immer mehr Radiosendungen zum Nachhören gibt. Kommerzielle Hörspiel-Klassiker aus den Archiv geholt werden, von denen sich sicher keine CD Auflage mehr geloht hätte. Der Hörbuch Anbieter Audible nun sogar sehr viele digitale Hörspiel-Eigenproduktionen bringt.
    Auch die Ankündigungen von Holy und ProSiebenSat.1 zeigen deutlich in welche Richtung der Trend geht.
    Auch schön, dass der Podcast hierzulande gerade einen großen Aufschwung bekommt. Die Anzahl der abonnierten Kanäle steigt bei mir langsam aber sicher. Hier werden sogar vom Hörverlag Hörspielserien im Podcast Format kostenlos angeboten.
    Faszinierend, über Streaming Apps steht einem ein unglaublich großes Archiv von Hörspielen zur Verfügung, aus dem man schöpfen kann.

    Insgesamt eine tolle Entwicklung, stand bei mir eigentlich schon immer mehr das Hörspiel selbst, weit vor dem Datenträger im Vordergrund. Ich freue mich auch sehr, dass der Trend so hochwertig produzierte Hörspiele, wie die von Audible, hervorgebracht hat. Etwas, was ich mir vor Jahren nie erträumt hätte. Ich finde die Entwicklung in Richtung Hörspiel 2.0 sehr positiv und habe daher mit einer „goldene Hörspielära“ abgestimmt.

  • Ich glaube, angesichts der Streaming-Realität versuchen sich Label und Produzenten derzeit zu arrangieren. Die Herausforderung ist ja nicht nur, dass bei den Machern deutlich weniger Geld ankommt, sondern auch, dass mit dem Öffnen der Vertriebskanäle (es kann ja jeder Podcasts einreichen und was auf yt stellen) im entstandenen unvorstellbaren Grundrauschen die Frage sein wird "wer erregt die Aufmerksamkeit?".

    Im Vorteil sind Abo-Labels wie Audible, weil die eine Kriegskasse haben, die es ihnen erlaubt, auch große Produktionen zu stemmen. Kleine Labels können nicht eben mal so eine 20teilige Serie vorab fertigproduzieren, ohne zu wissen, ob ein Publikum (das nach vielen unvollendeten Serien und der entsprechenden Enttäuschung darauf besteht, Sicherheit zu haben, dass es einen Abschluss gibt) zu dieser Serie da ja sagt.

    Das gegenwärtige "Hoch", wenn man es so nennen will, sehe ich ähnlich wie die vielen E-Tretroller in Berlin von lauter verschiedenen Firmen, die um Kunden buhlen: erst mal werden große Investitionen getätigt, und nach ein paar Monaten geht den meisten die Luft aus, weil die Banken den Hahn zudrehen. Dann bleiben 1-2 übrig, die anderen japsen noch ein paar Wochen, bevor sie dichtmachen: Konsolidierung.

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • So wie es jeder für sich selbst persönlich interpretiert!

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Das der klassische Datenträger in den nächsten Jahrzehnten ein Ende findet, ist wohl unausweichlich. Leider!
    So sieht es wohl auch für das klassische Fernsehen, Bargeld oder der Zeitung aus.
    Ich bin und bleibe ein Liebhaber von CD's.
    Ich bin kein Freund von Stream und Co.
    Man muss nicht alles mitmachen.
    Ich brauche keine App oder sonstiges.
    Finde ich absolut uninteressant.
    Aber zum Glück gibt es ja bei Hörspirlen auf CD noch riesige Auswahl.
    Und wenn dann mal Schluss ist, ist das auch nicht schlimm.
    Einfach nochmal hören.
    Das meiste ist eh in Vergessenheit geraten.
    Traurig wäre ich nur bei ein wenigen von Reihen.

  • Das kann man wohl genau so stehen lassen!
    Auch ich bin der Meinung, dass die guten "alten Datenträger" in nächster Zukunft ausgedient haben werden.
    Verdammt schade! Denn auch ich bin ein Liebhaber von "Hardware" und mag Downloads und Streaming überhaupt nicht.
    Ich werde das so lange ignorieren, bis es wohl leider keine CD's/MC's mehr gibt.
    Aber das wird hoffentlich noch etwas dauern...

    .

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. #besserwisser#

    (Albert Einstein)

  • Dass einige Hörer dem Datenträger, sprich der CD nachtrauern kann ich voll verstehen, gerade wenn man Hardware-Sammler ist.
    Aber grundsätzlich komplett die digitale Medien ausschliessen/ignorieren, kann ich bis heute nicht nachvollziehen. Warum nicht zusätzlich die digitalen Hörspiele genießen? Oder, betrachtet Ihr dies als „Verrat“ an die persönlichen Prinzipien?
    Im Nachhinein würde ich es sehr bedauern, hätte ich z.B. bei den tollen Audible Hörspiel-Produktionen, oder einigen digital only Klassikern nicht zugegriffen.
    Außerdem ist und war das Radiohörspiel ebenfalls schon immer ein Produkt, was in erster Linie ohne Medium daherkommt. Wird dies von Sammlern auch nicht wahrgenommen?

    Sicher, man kann auch einfach wieder von vorne hören, aber schließt man sich als Hörspielliebhaber nicht damit auch automatisch von einer möglichen tollen Hördpiel-Zukunft aus?

    Soll alles nicht so provokativ klingen, wie vielleicht von mir geschrieben, ich will es einfach nur verstehen. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von hoerspiel (14. November 2019 um 16:39)

  • Aber grundsätzlich komplett die digitale Medien ausschliessen/ignorieren, kann ich bis heute nicht nachvollziehen.

    Da musst du dann aber schon differenzieren.

    Solange es genügend Material auf CD gibt, werde ich garantiert keine digitalen Downloads kaufen.
    Was aber das Streaming angeht, da ist es eigentlich sogar die Aufgabe von Hörspiel-Liebhabern die zu ignorieren.
    Nur durch ausreichende Verkaufszahlen kann gewährleistet werden das neue Sachen produziert wird. Um mit Streaming den Betrag einzuspielen würde es viel zu lange dauern und das können kleine Label mehr schlecht als recht zwischenfinanzieren.

  • Außerdem ist und war das Radiohörspiel ebenfalls schon immer ein Produkt, was in erster Linie ohne Medium daherkommt. Wird dies von Sammlern auch nicht wahrgenommen?

    Radio-Hörspiel ist etwas völlig anderes als kommerzielle Hörspiele.
    Denn ein öffentlicher Radiosender kann schon per Definition nicht "Insolvent" werden und brauchen kein Zwischenfinazierung.
    Und selbst da muss ich sagen habe ich etliche "ehemalige Radio-Hörspiele" als CD von DAV oder Hörverlag etc. im Regal stehen. Gerade die Klassiker von Tolkien, Eco oder eben "The Cruise" etc.

  • @Zak schrieb...

    Zitat

    Was aber das Streaming angeht, da ist es eigentlich sogar die Aufgabe von Hörspiel-Liebhabern die zu ignorieren.


    Sorry, sehe ich anders. Viele Klassiker werden wohl nie mehr das Tageslicht auf CD erblicken, warum soll ich diese z.B. im Stream ignorieren?
    Außerdem kannst Du als Hörspielliebhaber ja so viel wie möglich auf CD kaufen UND den Stream genießen.

  • Insgesamt eine tolle Entwicklung, stand bei mir eigentlich schon immer mehr das Hörspiel selbst, weit vor dem Datenträger im Vordergrund. Ich freue mich auch sehr, dass der Trend so hochwertig produzierte Hörspiele, wie die von Audible, hervorgebracht hat. Etwas, was ich mir vor Jahren nie erträumt hätte. Ich finde die Entwicklung in Richtung Hörspiel 2.0 sehr positiv und habe daher mit einer „goldene Hörspielära“ abgestimmt.


    Ja, tolle und superspannende Zeiten jetzt. Ich habe das zwar alles sehr viel früher erwartet, aber das ist mein Naturell, dass ich immer zu optimistisch bin und mir nichts schnell genug gehen kann. Man lebt halt nur einmal :)

    Klar ist natürlich auch, dass die heutige Goldgräberstimmung nicht endlos anhalten wird, Konsolidierung wird irgendwann in den Zwanziger Jahren auch mal kommen. Aber jetzt feiern wir die Hörparty einfach mal. Auf die Holy App als Ergänzung zu Spotify, PodcastAddict und Audible hab ich richtig Bock.

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Sorry, sehe ich anders. Viele Klassiker werden wohl nie mehr das Tageslicht auf CD erblicken, warum soll ich diese z.B. im Stream ignorieren?.

    Klassiker die es bereits auf physischen Medien gibt, braucht man aber nun mal nicht zwingend digital.


    Außerdem kannst Du als Hörspielliebhaber ja so viel wie möglich auf CD kaufen UND den Stream genießen.

    Da könnte man aber nur dann zustimmen, wenn es einen um mindestens 12 Monate versetzten Release zwischen Verkauf und Stream geben würde. Und genau da liegt doch der Knackpunkt.
    Bestes Beispiel findet derzeit in der Star Wars Szene statt. Disney+ wird in Deutschland erst März 2020 verfügbar sein. Und was passiert momentan. Etliche "Fans" schauen sich die illegalen Streams im Netz an.
    So was ist Sch… gegenüber den ehrlichen, zahlenden Kunden. Verzicht ist der digitalen Generation ein Fremdwort geworden.

  • Klassiker die es bereits auf physischen Medien gibt, braucht man aber nun mal nicht zwingend digital.


    Wenn man noch zu passablem Preisen rankommt. Bei bestimmten Serien, wie aktuell beim "Verrückten Labyrinth" ist es schon sehr schwer und man muß hier tief in die Tasche greifen. Da bin ich wirklich sehr froh darüber, dass viele Klassiker nun digital erscheinen.
    Außerdem können die Verlage durch die Veröffentlichungen ihres Backkatalogs im Stream sicher auch viele der Neuproduktionen mitfinanzieren. Wenn Du Dir das alte Hörspiel auf einem Datenträger für teures Geld gebraucht kaufst, hilfst Du mit Sicherheit auch keinem Verlag.

    Da könnte man aber nur dann zustimmen, wenn es einen um mindestens 12 Monate versetzten Release zwischen Verkauf und Stream geben würde.


    Ich glaube, man muß hier auch einfach mal festhalten, dass die Digitalisierung nicht wegen dem Hörspiel statt findet, sondern wir uns grundsätzlich in einer Zeit befinden, in der die Digitalisierung aller Medien voranschreitet. Da wird sich gerade so eine kleine überschaubare Hörspielszene nicht gegen stemmen können. Wer erst so viel später im Stream veröffentlicht, riskiert auch überhaupt nicht mehr wahrgenommen zu werden, wenn sich irgendwann fast alle Hörer nur noch im Stream tummeln. Statt zu verteufeln, müssen sich Verlage halt besser Gedanken machen, wie sie dies Kompensieren können. Einen Mehrwert, der den Käufer zur CD lockt, könnte hier ein sehr guter Ansatz sein, wie es auch aktuell bei Jan Tenner angekündigt wurde.
    Ganz ehrlich, es sind nicht alle Hörspielliebhaber auch gleichzieht Hardcore-Sammler oder überhaupt Sammler. Da muß man einfach überzeigende Argumente für den Kauf eines Datenträgers aussprechen, um den "normalen" Hörer heutzutage überzeugen zu können. Ich will das Hörspiel hören und da ist es mir einfach schnuppe, ob sich darunter ein Datenträger befindet oder nicht. Wenn ich aber einen Mehrwert beim Kauf des Datenträgers sehe, dann überlege ich mir die Sache vielleicht nochmal.
    Sorry, es wird mir einfach zu lapidar und viel schnell ausgesprochen, dass der Stream alles kaputt macht.

  • Ich bleibe in Bezug auf Streaming skeptisch.

    Regelmäßig lese ich, dass selbst der Streaming-Riese Spotify bislang nicht wirklich schwarze Zahlen schreibt. Aus Musikerkreisen hört man, dass die früher so wichtigen Studioaufnahmen aufgrund der neuen Hörgewohnheiten inzwischen nicht mal mehr das Geld zum Überleben generieren, quasi nur noch als Werbung dienen für das, was heute überhaupt noch Geld bringt: Konzerte und Merchandise

    Und was macht dann die Hörspielszene? Bei Hörspielen sehe ich das Hauptevent naturgemäß weiterhin in den eigenen vier Wänden beim Hörspielhören, auf Tour gehen wie die Fragezeichen werden IMHO auch in Zukunft die wenigesten können, einfach aufgrund mangelnder Nachfrage.

    Ich schätze Kunst und Künstler sehr und will Kunst konsumieren, aber nicht für lau und auf Teufel komm raus. Wenn ich das Gefühl bekomme, dass Künstler nichts davon haben, wenn ich ihre Kunst streame, komme ich mir nicht gut dabei vor. Andererseits bin ich auch kein Mäzen, der nur um der Kunst willen spenden würde, zumindest nicht regelmäßig.

    So lande ich am Ende doch dabei, dass ich gern (auch mehr) Geld ausgeben würde für physische Datenträger. Ich glaube, dass nur Luxus-Ausgaben (ich denke hierbe nicht zuletzt auch an Vinyl) der Weg für die Hörspielbranche sein kann, trotz Streaming weiter ausreichende Gewinne zu generieren...

    Sollte das so sein, würde für mich wirklich ein goldenes Jahrzehnt anbrechen.

    Plattenspieler ausmotten: Es gibt wieder neue Hörspiele auf Vinyl! Juhu, die Hörspielwelt wird wieder eine Scheibe! 8o

  • Ich sehe nicht das sich viel ändern wird.
    Der Hörspiel Markt ist klein, es gibt ein paar wenige Cashcows wie Benjamin, Bibi, TKKG und die???, Sincliar und dann noch einige Serien die zwar gut sind, die es aber wohl nur gibt, weil die Macher da einfach Herzblut reinstecken und wissen dass die damit nicht reich werden. Das ist gefühlt schon seit den 90ern so und wird sich aufgrund der heutigen Alternativen wie Vod und Videospielen auch nicht mehr groß ändern.

    mfg
    warbird

    Life is a journey not a destination.

  • Eines vorneweg, ich habe für Ja, wird besser gestimmt. Ob es ein goldenes Jahrzehnt wird, kann ich nicht so pauschal nicht sagen. Wer weiß was in 5 Jahren als Nächstes auf uns zu kommt.

    Ich finde es klasse, dass sich hier eine Diskussion entwickeln und dass wir hier doch sehr gegensätzliche und verschiedene Meinungen haben. Von Meinungsvielfalt lebt nun mal ein Forum.

    Ich kann alle Meinungen hier durchaus nachvollziehen. Die Zukunft des Hörspiels so wie es jetzt aussieht, hat nix mehr damit zu tun, auf welchem Medium zum angreifen das Hörspiel veröffentlicht wird. Für diejenigen, für die Hörspiele immer noch eng mit dem Anfassen einer CD oder mit dem ins Regal stellen zu tun hat, ist dies natürlich kein goldenes Jahrzehnt. Im Gegenteil, diese Form geht schweren Zeiten entgegen. Vieles wird nicht mehr auf CD veröffentlicht. Und wenn dann wohl deutlich teurer. Da kann ich die Ergebnisse bei der Umfrage schon verstehen.
    Wem es jedoch nur um das hören geht, der wird aus einer Fülle aus Hörspielen aussuchen können. Neues und altes wird man in Hülle und Fülle hören können. Apps machen das hören immer einfacher, man kann mobil jederzeit und überall hören. Podcasts wachsen wie Schwammerl aus dem Boden, zudem nimmt die Zahl der Hörer immer mehr zu. Eine Tatsache, die man Podcasts, Apps, Streaming und Audible zu Gute halten muss. Diese sind der Motor um neue Hörer zu gewinnen. Mit CDs wäre dieser Um- und Aufschwung sicher nicht gelungen. Im Gegenteil, das Hörspiel hören würde immer weniger Menschen begeistern.

    Alles in allem erlebt das Hörspiel an sich einen Aufschwung und wird uns noch viele schöne Hörspielstunden liefern. Und dies über einen längeren Zeitraum. Ob es aber goldene Zeiten und ein goldenes Jahrzehnt werden wird, werden wir sehen. Es wird sicher auch das Jahrzehnt sein, bei denen viele, viele neue Hörspielfans dazu, aber auch der eine oder andere abfallen wird, weil einige der Kassettenkinder der Wechsel zum streamen und digital hören zu viel des Guten ist und man diesen Trend nicht mitmachen wird. Selbst wenn man dabei auf großartige Hörspiele verzichten muss. Das ist aus meiner Sicht, ich liebe Hörspiele, unabhängig des Mediums, unvorstellbar, aber manche werden den nächsten Schritt nicht mehr mitmachen wollen, so wie Ja auch unsere Eltern und Großeltern irgendwann einmal bestimmte Trends nicht mehr mitmachen wollten. Das ist der Lauf der Dinge.

    Ich freue mich auf das nächste Jahrzehnt, auf viele neue Hörspielhörer, auf eine „Post ??? Ära“, auf neue Medien, neuen Möglichkeiten Hörspiele zu genießen und drücke Visionären wie Sebastian Pobot oder @David Holy bzw @Holysoft fest die Daumen, dass sie sich künftig in diesem hart umkämpften Hörspielmarkt einen guten Startplatz sichern werde. Ich selbst werde diese Initiative sicher unterstützen!

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Podcasts wachsen wie Schwammerl aus dem Boden, zudem nimmt die Zahl der Hörer immer mehr zu.

    Podcasts kannst du aber eben nicht mit Musik, Hörbüchern und Hörspielen gleichsetzen.
    Denn oftmals wird das eben als Möglichkeit genutzt durch indirekte Werbung Einnahmen zu generieren.

    Bei Hörbüchern sind es die Vorlagen die eben mit für einen Geldfluss sorgen, bei Musik hat Rudolf Platte das ja schon erörtert, wobei da ja auch noch Tantiemen aus Nutzung in Film, Werbung etc. hinzu kommt.

    Das alles wie gesagt neben dem Stream.

    Und hier ist das Manko eben an kommerziellen Hörspielen.

    Im Gegensatz zu Radio-Hörspielen, die dann noch ggf. verkauft werden können, haben rein kommerzielle Hörspiele fast keine Chance auf eine Zweitverwertung.


    Wer erst so viel später im Stream veröffentlicht, riskiert auch überhaupt nicht mehr wahrgenommen zu werden, wenn sich irgendwann fast alle Hörer nur noch im Stream tummeln.

    Ist das so? Wenn jemand nicht mehr als physisches Release auf den Markt kommt es doch gar nicht zu einem Delay beim Release.
    Und ich sehe es eher als Gegenteil, es wird eher wahrgenommen, wenn jemand später im Stream kommt, weil ja nur dann die Fragen kommen.

    Ja die Hörgewohnheiten haben sich evtl. sogar Positiv für die Hörer geändert. Aber eben nicht für die Macher. Wobei ich den Kauf eines "fremden Backkatalogs" und dem folgenden Einstellen im Stream nicht als "Macher" ansehe.
    Denn auch da haben in den meisten Fällen nicht die Künstler was davon.

    Womit wir dann eigentlich wieder beim Thema "Verzicht" sind. Denn nur weil ein Hörspiel existiert, bedeutet das ja nicht das ich Zugang dazu bekommen muss.
    Was wäre denn wenn als Beispiel GGX wirklich nur exklusiv für die Crowdfunder verfügbar wäre, wäre das dann ein Grund dubiose Plattformen zu verwenden, ggf. sehr teuere Gebrauchtware zu erwerben oder dann doch Verzicht zu üben.

    Ich habe extra GGX gewählt, weil da ja von vorne herein eigentlich klar war, das mit der im CF eingespielten Summe, alle Kosten beglichen sind und es nichts "On Top" für die Produktion geben sollte.
    Quasi als limitierte "Sonderanfertigung".

  • #nachdenk# Kennst Du die Verträge im Detail?
    Woher weißt Du, ob für die Künstler kaum was rausspringt, wenn ein „fremder“ Backkatalog nochmals von einem anderen Label wiederverwertet wird?

    Du kannst ja gerne Verzichten, aber Ich lebe nun mal jetzt und möchte die Hörspiele auch jetzt genießen. ;)

  • Eine Sache kann nun mal auch immer verschiedene „Wahrheiten“ beinhalten. Für mich als Hörspielfan sehe ich besseren Zeiten entgegen. Für wie lange wird man sehen. Der reine CD-Sammler wird jedoch mit Podcasts, Apps und Streaming nix anfangen können. Hier sehe ich das Schwarzmalen schon als begründet an. Als Labelchef wird es davon abhängen wie sehr man sich bereits mit den neuen Medien arrangiert hat bzw. arrangieren wird. Audible hat schon vor vielen Jahren komplett auf digital umgestellt und kann auf Hunderttausende Kunden zurück greifen, Sebastian Pobot hat es vorgezeigt wie man sich die neuen Möglichkeiten zu nutze macht, David Holy hat die Weichen auch schon lange gestellt, viele kleinen Label haben sich einen starken Partner ins Boot geholt. In wie weit Labels, die nur auf CD setzen wollen, in der Nische der Nische überleben können, wird man sehen. Wie schon vor Jahren geschrieben, muss man aufpassen den Zug nicht zu verpassen. Denn dann sind die Weichen schon gestellt und kann man vieles nicht mehr aufholen.

    Eine spannende Zeit und für mich eine richtig tolle Hörspielära, in der man live miterleben kann wie das Hörspiel 2.0 (Zitat @hoerspiel) aussehen wird und kann. Ich habe viel Neues zu entdecken und hören und kann, wenn ich von Audible, Streaming und Apps & Podcasts genug habe, genüsslich in mein Regal greifen, LP, MC, CD oder DVD raus nehmen und auch auf diese Art und Weise hören. Die Zukunft kann kommen, ich bin für alles bereit :thumbup:

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

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