Wie ist Eure Meinung zum Hörspielmarkt? Boomt er noch, stagniert er schon oder sind wir bereits im Tief?

  • Man hört eine Geschichte wegen der Handlung, der Stimmen, der Stimmung, der Musik etc. und eben nicht wegen des Datenträger. Schellack, Vinyl MC, CD, DVD, etc. spielen keine entscheidende Rolle.

    Ich habe nich GB 1 als DVD mit Originalautogrammen. Hat es einen Einfluss auf die Geschichte? Nein. (Natürlich freue ich mich insbesondere über sie Autogramme, aber das ist irgendwie wie Schmuck am Nachthemd ;). )

  • Zitat

    Das Hörspiel ist trotz Verlust der CD nicht kleinzukriegen und boomt durch den Stream so richtig.


    Das sind für mich „Phantom-Hörspiele“. Das zählt bei mir nicht! ;) Ich bin Jahrgang 1973 und somit mit Vinyl und MCs, später dann CDs aufgewachsen. Aber wenn dem Hörer sowas ausreicht ist es ja in Ordnung, für mich wäre es nix.
    Ich muß sowas sehen und was in der Hand haben, sonst ist das für mich wie gesagt, ein „Geisterhörspiel.“
    :D
    Wie läuft denn das wenn ihr Hörspiele streamt, müßt ihr die dann bezahlen? Ja, nicht?! Da wäre mir das Geld für zu schade!!! Weil ich dann das Gefühl habe, nichts gekauft zu haben!
    Ich bin da einfach zu altmodisch! :P

    The Jokes on you!

  • @Evil Du gewöhnst Dich schon dran. Niemand ist altmodischer als ich. Und fast niemand hat mehr CDs und Kassetten als ich im Regal. Trotzdem macht streamen großen Spaß! Und Du hast ja selber festgestellt, dass Du keine Hörspiele oder Filme mehr kaufst, wegen Geld und Platz und weil Du sie nur einmal ansiehst oder hörst. Da ist der nächste Schritt zum Streaming nicht mehr groß. Du kannst es ja als eine Art „leihen“ ansehen. Und 10€ im Minat mag viel Geld sein, verglichen aber was Du alles sehen oder hören kannst, ist es sehr sehr wenig Geld. Hör mal rein - hier kannst Du sogar gratis hören aber mit Werbung: https://open.spotify.com/playlist/1kccnnjmWLbBGIAyTium7s

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • @Evil Beim Film machen wir es doch alle auch schon ewig so, wir kaufen nur einen Bruchteil physisch, der Rest wird nichtmateriell konsumiert über Kino, Fernsehen oder gestreamt. Da haben wir auch nichts in der Hand. Außerdem schließt das Streamen von Hörspielen den Kauf nicht aus. Wenn einem ein Hörspiel beim Streamen ganz besonders gut gefällt, kann man sich im Nachhinein die CD fürs Regal kaufen. Früher mußte ich viele Hörspiele kaufen, welche mir im Nachhinein dann doch nicht so gefallen haben oder ich wirklich nur einmal gehört habe. Mittlerweile habe ich den Spieß umgedreht und es wird wirklich nur jenes an Hörspielen gekauft, was mich nach dem Hören im Stream auch überzeugt hat und ich später öfter zu hören plane.

  • Ich bin aber auch jemand, der gerne etwas in der Hand hält und kaufe immer noch alles auf CD oder Blu-ray, falls möglich. Für mich ist Streaming nicht das selbe. Ich habe zwar Disney+, aber jüngst gab es erst wieder die Nachricht, daß sie einiges an Content kürzen wollen. Hinzu kommt, daß ich trotz schneller Leitung immer wieder mit Abbrüchen zu kämpfen habe. Das kann mir bei einer Blu-ray nicht passieren. In letzter Zeit kaufe ich mir viele Comics, aber nur in Papierform. Als Ebook gibt mir das nichts. Aber natürlich verzichte ich nicht vollkommen auf Stream (einige meiner Hörspiele erscheinen ja auch nur so, die unkommerziellen sowieso). Für eine Sammlung und das Regal ist es psysisch einfach schöner für mich. Mag aber auch etwas mit meinem Alter zu tun haben.

  • In letzter Zeit kaufe ich mir viele Comics, aber nur in Papierform. Als Ebook gibt mir das nichts.


    Gerade bei Comics finde ich es sehr bedauerlich, dass es hierzulande vieles nicht als e-Comic gibt. Ich lese sehr gerne meine Comics am iPad und gerade auch diese sperrigen Gesamtausgaben lassen digital viel besser genießen.

  • Ändert letztlich aber nichts an der Tatsache, dass die wöchentlichen VÖs ein Bild zeichnen, bei dem man keinesfalls von einem Tief sprechen kann. Eher von einem Hoch. Und aktuell würde ich durchaus sogar von einem Boom sprechen wenn man die Podcast-Schwemme hier noch mit ins Boot nimmt. Man muss als Hörspielfan natürlich für alle Richtungen offen sein. Wer nur ganz „speziell“ hört oder kauft, wird womöglich nichts von dem Boom mitbekommen. Aber dies war ja auch schon immer so. Wer Mitte der 0er Jahre weiterhin ausschließlich Hörspiele auf Kassetten gehört hat, der wird keinen Boom bemerkt haben, im Gegensatz zu den CD-Hörern.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Wie läuft denn das wenn ihr Hörspiele streamt, müßt ihr die dann bezahlen? Ja, nicht?! Da wäre mir das Geld für zu schade!!!


    Du kannst Dich auch mit Werbung zuballern lassen, wenn Dir der Zehner im Monat zu viel ist, dann kostets nix. Außer reichlich Nerven halt, die sind bei mir mit meinen beiden kleinen Monstern nicht mehr vorhanden, ich zahl lieber :D

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Haben wir einen Hörspielboom? 7

    1. Ja (6) 86%
    2. Nein (1) 14%

    Werbung im Notfall ist OK. Nur „Zufallswiedergabe“ ist dann doch zu viel für mich ;)

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Wieder ein Jahr später - wie würdet ihr aktuell die Hörspielbranche charakterisieren? Als boomend, stagnierend oder sogar rückläufig? Was wären hierzu die Charakteristika?

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Mengenmäßig würde ich prinzipiell von einem Boom sprechen. David Holy plant hunderte neue Hörspiele im Jahr, Maritim hat auch einen echt hohen Output und Europa bringt auch ständig neue Kinderhörspielreihen oder zieht Erfolgsreihen wie ??? Kids und TKKG Junior bzw. deren ältere Equivalente immer weiter. Ob die reine Menge aber auch dazu führt, dass sich die Hörspielmacher eine goldene Nase verdienen oder die Hörspiele deswegen immer besonders gut sind, würde ich allerdings bezweifeln. Vielmehr scheint es ja so, dass man die Menge heutzutage im Markt benötigt, um die Kosten zu decken.

    Einmal editiert, zuletzt von zdeev78 (11. März 2024 um 09:16)

  • Als boomend, stagnierend oder sogar rückläufig?

    Rein vom Output sollte das Hörspiel nach wie vor boomen. Ich empfinde aber einen leichten Rückgang bei den Hörspielperlen. Ist aber rein subjektiv.

    Mich würde hier mal die Sicht der Label interessieren. Da ist unter dem Aspekt sicher der Umsatz nicht ganz uninteressant und ist der nun durch den Stream zurückgegangen, gestiegen, oder konnte alles weitgehend durch die hohen Stückzahlen kompensiert werden?

  • Da bin ich gespannt ob sich jemand von den Labels zu dieser Frage zu Wort meldet. Wolfy-Office , HM-Audiobooks , David Holy , Thomas Birker (DLP) , KlausStudio , Pandoras Play , Martin Seebeck , hystereo , Saphir Tonart & FlorianQuanz , derjoachim , dark_clouds , LeoAbenteuermaschine und Simeon Hrissomallis

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Rein vom Output sollte das Hörspiel nach wie vor boomen. Ich empfinde aber einen leichten Rückgang bei den Hörspielperlen. Ist aber rein subjektiv.

    Gerade den Rückgang bei Audible finde ich da ein Stück weit traurig, denn deren schlechtestes Hörspiel war immer noch niveau-technisch ganz weit vorne :P

    Mein Name ist Dorian Hunter, und ich bin der Sohn des Teufels. Ich war der Sohn des Teufels, denn ich habe ihn getötet! :evil:

  • Ich finde die Frage (für mich) schwierig zu beantworten.
    Gefühlt gab es nie mehr Neuerscheinungen als im Moment. Teilweise stellt sich der Zustand ein, dass man mit dem Hören nicht mehr nachkommt. Leider kenne ich die Hörerzahlen der letzten Monate nicht. Wenn diese steigend sind, kann man ja von einem Boom sprechen. Dabei gibt es aber immer weniger Produktionen, die sich einbrennen.
    Dies liegt meiner Meinung nach aber nicht an der Qualität der Produktionen, sondern vielmehr an einer gewissen „Übersättigung“. Sicherlich muss man zur Kostendeckung viel produzieren und diverse Interessen / Themenbereiche bedienen, aber leider könnte sich das Medium dadurch auch irgendwann zu einem „Konsumartikel“ entwickeln, der emotionslos weggehört wird. Ich denke dabei als Beispiel an die zehnte Sherlock Holmes Serie etc. Dies soll bitte nur als Einschätzung der Gesamtsituation verstanden werden, denn letztendlich sucht sich ja eh jeder das heraus, was ihn interessiert…

    „Mit zwei doppelten Whisky‘s gelingt es Sir Robert Cabbit, Perry Clifton die verlorene Fassung wiederzugeben“

  • Die Einschätzung, dass Label die Frage, wie die bei deutlichst gesunkenen Einnahmen *pro Hörer* über Wasser bleiben, mit „lass uns günstig produzieren und dafür viel rausbringen“ beantworten, teile ich. Die beiden „Majors“ auf dem Sektor, Maritim und Holysoft, haben sich nicht ohne Grund so positioniert.
    Die entsprechende Menge an VÖs macht es entsprechend schwer, einem Einzelhörspiel oder einer -Serie eine besondere Aufmerksamkeit als Event zu verschaffen. Menschen, die es sich nur 1x/Monat leisten, ins Kino zu gehen, treffen eine Auswahl. Dann ist es halt diesen Monat z.B. „Dune 2“, weil Eventkino. Diese Not hat die Hörspielhörerin nicht. Es ist ja alles im Stream. Wenn die höheren Kosten eines Events nicht durch höhere Aufmerksamkeit ausgeglichen werden, werden sie nicht mehr produziert. Hier sehe ich nach Jahren anderen Produzierens auch die vergleichsweise gewachsene Zurückhaltung Audibles. Mal sehen, ob das Setzen auf Marvel mit „Wolverine“ den Trend umdreht.

  • (Muss auf dem Handy einen zweiten Beitrag aufmachen, Mengensperre)

    Bei nicht ausgeübter Auswahl (“kann ja alles hören“) sticht nichts hervor. Muss ja auch nicht. Und im Moment sehe ich da die Gegenwart und Zukunft des kommerziellen Hörspielmarkts. Ohne Groll, ist einfach so. Die Struktur des Markts, das Verhalten der Hörer und die Zahlen geben es vor.

  • Martin Seebeck #danke# für Deine Einschätzung! Und wie siehst Du den persönlichen Weg Deines Labels, Interplanar? Ihr scheint euch so zu positionieren, dass ihr in der Zukunft hauptsächlich durch Auftragsarbeiten Hörspiele produziert. Kann man das so sagen?

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

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