Posts by Martin Seebeck

    Der Junge und der Reiher auf jeden Fall, natürlich auch "Chihiros Reise ins Zauberland" (den dt. Titel fand ich immer unnötig kindisch, aber der Film an sich ist groß):

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    "Cowboy Bebop" (das Original) lege ich auch noch ans Herz:

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    Danke für diese Gedanken, Markus G. Zum Teil bin ich durchaus Deiner Meinung.

    Wenn ich an die Filme aus dem Haus der Micky Maus denke, die mir gefallen, waren das in den letzten Jahrzehnten eher welche aus der Schmiede Pixar, und da vor allem die, die es sich nicht zu einfach gemacht haben:

    "Findet Nemo" erzählt zuerst eine Vater-Sohn-Geschichte, die, wenn man sie in einen Realfilm transportiert hätte, sich ungefähr so zusammenfassen ließe: nach einem Massaker, das einen Vater seiner Frau und aller seiner Kinder bis auf eins beraubt hatte, ist der Vater tief traumatisiert. Seine größte Angst ist es, seinen letzten Sohn, der zudem noch eine leichte Behinderung hat, auch noch zu verlieren. Am ersten Schultag wird der Junge bei einer Mutprobe entführt; einzige Augenzeugin ist eine Frau mit einer Langzeitgedächtnisstörung, die nur dann sich Dinge merken kann, wenn sie sich sicher fühlt. Zusammen mit ihr macht sich der Vater auf die Suche nach seinem Sohn, der in einer fernen Stadt gefangen gehalten wird. Und fällt schon bald einer gewalttätigen Truppe von Drogenabhängigen in die Hände ...

    Puh. Nicht gerade FSK6 von den Themen her. Aber da war Pixar auch noch weitestgehend konzernunabhängig.

    "Up" widmet sich dem Thema einer Generationenbegegnung vor dem Hintergrund eines Verlusts durch Tod. "Ratatouille" wagt es, die äußerliche Message "jeder, auch eine Ratte, kann kochen" noch weiter zu treiben und in einer wunderbaren Sequenz den Schurken (den Restaurantkritiker) in seine eigene Kindheit zurückkehren zu lassen, als er das titelgebene Ratatouille zu kosten bekommt. Und siehe da, dieser Kritiker ist gar nicht böse.

    Aber selbst mein Lieblings-Disney "Dschungelbuch" (der von 1967) kneift: aus dem Thema "verlassenes Kind" macht er nichts. "Arielle" kneift, indem der Film Andersens Aussage aus dem Märchen kurzerhand ignoriert bzw. um eines oberflächlichen Happy Ends willen ins Gegenteil erzählt. "Pocahontas" setzt dem noch eins obendrauf, indem der Film nicht nur die Sage der Romanze zwischen der Häuptlingstochter und dem Soldaten auf den Kitschlevel reduziert, sondern auch noch massive Geschichtsfälschung betreibt (wenn man den Disney-Film mit einer ernsthafteren Umsetzung vergleicht, die aber vergleichsweise keiner kennt).

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    Ich sehe Disney also eher zwiespältig.

    Der Trailer sieht gut aus (aber ist ausgerechnet im Ton etwas verwaschen):

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    Mit hat bisher der Fall mit dem Hochstapler am besten gefallen.

    Ich stelle es mal unter Hörbücher, obwohl es technisch gesehen "nur" um Bücher geht:

    Unter dem Titel "Die Menschen kaufen den Textschrott offenbar ungesehen" findet sich seit dem 27.2. im Börsenblatt ein Artikel darüber, wie der Literaturcafé-Betreiber Wolfgang Tischer sich von ChatGPT ein Sachbuch schreiben ließ, das nun andere dabei beraten soll, im Genre "New Adult" (Ihr wisst schon: Nackenbeißer, fake dating, enemies to lovers, second chances) einen Bestseller zu schreiben. Im Artikel sagt er, dass sei ein Versuch, herauszubekommen, ob sich Amazons Behauptung, Qualitätskontrolle im Self-Publishing in Bezug auf KI-Autorenjobs durchzuführen, so einfach aushebeln ließe.

    Das Buch heißt: "New Adult schreiben: 199 Plot-Ideen und wie Du daraus mit KI einen spannenden Roman entwickelst"

    Der Artikel dazu

    Nun bin ich ja schon seit einigen Jahren entsetzt darüber, wie weißbrotig das sein darf, was sich in den Bestsellerlisten findet. Wenn das nun im Rahmen eines solchen Experiments perpetuiert wird, dass die K.I. schreibt, wie solche Romane sich am besten schreiben lassen, hat das einerseits eine gewisse Logik. Aber das heißt dann aber auf mittlere Sicht ... ?

    Games haben es schwer, weil sie (a) wie Filme optisch orientiert sind und (b) idR questeorientiert arbeiten. Man hüpft so durch's Spiel, löst mal hier oder da ein Rätsel, kämpft gegen Gegner und/oder Endbosse und zieht aus dem INTERAKTIVEN seinen Spaß, nicht aus der Story.

    Ein Hörspiel sollte aber eine Story im Mittelpunkt haben. Wenn jemand eine gute Story auf der Basis der Gamekulissen schreibt, könnte das klappen. Aber dazu muss bei den Inhabern der Lizenzen das Bewusstsein dafür da sein.

    Was mir am Ohrkanus gut gefallen hatte, war die Kombination von Jury- und Publikumsinput. Wenn ich mich recht erinnere, fand die Vorauswahl der Nominierten durch eine Jury statt, und dann konnten Jury und Publikum über die Nominierten abstimmen.

    Welchen Vorteil hat das? Ein Preis, der ja üblicherweise den "Besten XXX" auszeichnen will statt lediglich den "Beliebtesten XXX", muss in die Überlegung einbeziehen, dass nicht notwendigerweise die beliebtesten Serien oder Hörspiele auch die annähernd objektiv beste Leistung abliefern. Niemand würde jetzt z.B. ernsthaft behaupten wollen, dass DDF für bahnbrechendes Sounddesign bekannt ist. Jedoch würde eine reine Publikumsabstimmung aufgrund der schieren Zahl der Fans wahrscheinlich den ??? auch diesen Preis zuschlagen, einfach weil die Fans treu sind und sie wahrscheinlich die anderen Nominierten nicht kennen.

    Dem konnte das Aufteilen der Nominierungs- und Abstimmungsschritte durch Jury bzw. Publikum zum gewissen Grad Abhilfe verschaffen.

    Noch nicht erwähnt, und deswegen zur Vollständigkeit:

    Edel & Starck

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    und

    Die Anwälte (waren leider nur 8 Folgen) -- beide Serien wurden übrigens von dem brillianten Marc Terjung geschrieben, der leider viel zu wenig bekannt ist.

    Aber das Problem ist, dass im Hörspiel im Gegensatz zur TV-Serie die langen Wortbeiträge vor Gericht nicht ausbalanciert werden können durch Nonverbales zwischen den Figuren. Die Gefahr dabei: sowas wirkt schnell "dröge".

    Die Bücher haben einen anderen Stil, ja. Und nicht alles liest sich jetzt so wie vor 40 oder 50 Jahren. "Astropolis" hatten wir (neben anderen 7 Bänden) nicht für eine Vertonung vorgesehen; sicher auch deswegen, weil manche Elemente anderswo in der Serie schon mal vorgekommen waren.

    Danke für das Lob -- unser Ziel war immer gewesen, den faszinierenden Kern für eine neue Generation, die die Bücher vielleicht gar nicht kannte, heraus zu arbeiten.

    Und immer wieder mal erreichen uns Nachrichten von Leuten, die die Serie entdecken (z.B. hier ab 1h57m) und die vorher nichts von den Büchern wussten. Darüber freuen wir uns besonders.

    Ich habe ihn eigentlich erst so ab Mitte der 90er für mich entdeckt -- sein Song in "Lost Highway" war bizarr und catchy zugleich:

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    Außerhalb vom Stream würde ich die Hörspielserie „Masters of the Universe“ als „Kult“ einstufen.

    "Kult" ist etwas anderes als "erfolgreich".

    MMn ist "Kult" dann, wenn es Redewendungen in den Alltag geschafft haben oder es sowas gibt wie die "Kulthandlungen" bei Rocky Horror Picture Show (Stichwort: Reis). Wenn es also so etwas gäbe, dass jemand davon ausgehen könnte, dass er verstanden wird, wenn er z.B. vor einer Vertragsunterzeichnung einen Kugelschreiber hebt und "Bei der Macht von Grayskull!" ruft und alle lachen, statt ihn anzuschauen "was für ein Spinner ist das denn?", dann wäre MOTU "Kult".

    In diesen Jahren würde ich am ehesten sagen, dass "Big Bang Theory" Kultanzeichen aufweist. Hinweise auf Penny, Sheldon, Leonard, Raj werden recht weit gestreut auch verstanden und aufgegriffen.

    @Markus G.: Ich könnte mir vorstellen, dass da immer noch ein wenig die „Kinderkram“-Schublade beim kommerziellen Hörspiel mitschwingt. Zumindest gilt es für viele auch heute noch als nicht „anspruchsvoll“ genug. Auch wenn dies so heute absolut nicht mehr pauschal stimmt, ist es mal halt schwer ein einmal geprägtes Image wieder los zu werden.

    Ich poste mal die Antwort auf dieses Zitat in diesemn Thread zum KLP. Dieser Preis ist einer der wenigen, wenn nicht der einzige SF-Branchenpreis, der eine Hörspielsparte hat. Diese wird aber von einer Sonderjury betreut, die keine kommerziellen Hörspiele zulässt. Selbst "Ender's Game" (2013/Audible) vermochte es nicht, aufs Nominierungstreppchen zu kommen, obwohl der Buchautor selbst das Hörspielskript verfasst hatte.

    Diese Haltung ("die kommerziellen produzieren nicht die Qualität, die wir auszeichnen wollen") wurde seinerzeit wie folgt begründet (ich zitiere aus einem anderen Forum):

    Und das fasst von dieser Seite her betrachtet ganz gut zusammen, weswegen es keine Joint-Ventures oder übergreifende Preisverleihungen zwischen kommerziellen Produzenten und dem ö/r-Rundfunk gibt, bzw. weswegen es durchaus vorkommt, dass es private Initiatoren gibt, die ö/r-Hörspiele auszeichnen, aber nie umgekehrt.

    Es wird definitiv ausgeschlachtet. Verdoppelung der Schlagzahl der Filme und eventuelle Änderungen oder Spin offs

    Ja, die Art, wie Disney mit Star Wars umgegangen ist, wird sicher Vorbild sein: volle Überhitzung und hohes Tempo auf Kosten der Qualität, bis das Publikum irgendwann abwinkt.

    Die können gar nicht anders, da "shareholder value" dann alles diktiert. Langfristiges Erhalten der Franchise, wie es denkbar ist, wenn so etwas wie James Bond in Händen einer Privatfirma wie EON liegt, wird zugunsten schneller cash flows abgewählt.