Ein kleines bisschen Horrorshow (in Filmen,Games und Hörspielen)

  • Mich würde interessieren,was die User hier an Horror fasziniert.Bezieht sich auf Film,Hörspiele und gerne auch Games.Dieses Genre bleibt mir immer verschlossen,kann mit der puren Darstellung von Gewalt nichts anfangen,es unterhält mich auch nicht.

    Ich meine damit weniger spannende Filme wie zb Psycho oder Schweigen der Lämmer,sondern schon das Splattergenre.Hoffe der Begriff passt.

    Es wurden schon tausend Köpfe abgeschlagen,Arme abgetrennt,etc…Aber Filme wie zb Saw haben scheinbar immer große Anziehungskraft.

    Was also fasziniert euch an solchen Geschichten,im Hörspielbereich gibt es ja wohl einiges an Horrorgeschichten.Ich will und werde Meinungen nicht kommentieren, sondern möchte einfach wissen was daran unterhält.

  • Jede Reise in einem unbekanntes Land kann faszinieren. Gerade weil es Fiktion ist, weil man weiß dass es Fiktion ist, kann man sich getrost ängstigen, gruseln, erschrecken lassen, ekeln oder auch andere Emotionen erleben. Immer mit dem Fangnetz unter einem oder dem Fallschirm am Rücken, dass es ja „nur“ ein Film ist. Man kann der Realität den Rücken zukehren und in eine andere, im wahrsten Sinne „aufregende“ Welt eintauchen und sie jederzeit wieder verlassen, wenn es einem doch nicht gefällt. Im Grunde also wie bei jedem anderen Genre auch ;)

    Wobei obig besagter „Horror“ ist nicht gleich „Horror“. Splatter ist mir persönlich oft zu sehr mit dem Dampfhammer und der Keule, die obig erwähnten Psycho, Schweigen der Lämmer oder Saw sind ja schon wieder 3 verschiedene Genre und haben mit Splatter wenig gemein. Man muss hier also auch differenzieren und darf nicht alles in einen Topf werfen.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Mit „Horror“ im Sinne von Splatter kann ich auch nichts anfangen. Horror und Grusel gehen natürlich oft auch fließend ineinander. Grusel, der eine Gänsehaut bereitet, ist neben SciFi, ein Lieblingsgenre von mir. Mir fällt oft negativ auf, dass in derzeitigen Hörspielen Szenen oft mit einer (für mich) übertriebenen detailgetreue dargestellt werden. Dabei ist gerade das Gruseln eine Kopfsache und es langen Andeutungen, denn der Grusel entwickelt sich im Kopf und braucht keine ausführlichen Gewaltdarstellungen.

  • Jokel (Gutes Thema!!!!):thumbup:

    Ich kann nur aus meiner persönlichen Erfahrung berichten...

    Ich hab mit 7 Jahren angefangen die Gespenster, Spuk-Geschichten und Horror Comics leidenschaftlich zu sammeln!!! Mein Lieblingsspielzeug war ein Horror und Spuk Quartett.

    Die Grusel und Horror-Hörspiele liebte ich, und war regelrecht von einer ganz eigenartigen Sucht BESESSEN! Ich konnte einfach nicht genug davon bekommen!

    Meine Schulnoten wurden natürlich schlechter und ich handelte mir einen Besuch beim Psychologen ein!

    Zeichnungen von mir, die Vampirfledermäuse und Riesenspinnen, die Menschen anfielen, zeigten, durfte sich dann die Psychologin anschauen.

    Wirklich gut tat es mir damals nicht. Trotzdem lies diese Sehnsucht nach dem Übernatürlichem, Geister, Dämonen, Monster usw nicht nach!

    Mit 11 oder 12 Jahren hab ich dann die ersten Monster und Gruselfilme geschaut.

    Mit 18, dann den ersten Videorekorder gehabt (DVDs und BDs gab es damals noch nicht!) und hab ca 30 Jahre Horror/Mystery Filme gesammelt, geliebt, gekauft und natürlich geschaut. Ich schätze mal ins blaue, 2000 Horror-Mystery/Grusel/Splatter-Filme hab ich bestimmt allein oder mit Kumpels zusammen gekuckt.

    Man muß auch noch dazu sagen, dass ich viele 70/80/90er Horrorfilme gesehen habe. Heute würden mich solche neue(n) Streifen gar nicht mehr interessieren, weil sie zu SEELENLOS und schlecht (gemacht) SIND!

    Vor wenigen Jahren, so mit 47, 48 hörte dann das Interesse ENDLICH AUF! Es wurde immer weniger.

    Vor über einem Jahr cancelte ich unsren Horrorfilmabend am Montag, den wir über Jahre regelmäßig hatten.

    Mein ehemaliger Kumpel brachte in letzter Zeit immer mehr abartigere und abgedrehte Filme mit, wo ich dann einfach gesagt habe, es reicht!!!

    Ich kann sagen, das Hobby ca 40 Jahre ausgelebt zu haben. Die Splatter-Elemente in den Filmen wurden mir mit der Zeit einfach zu arg und zu heftig,

    bis es mich nicht mehr reizte. Heute würde ich einen rätselhaften Mystery-Film, ohne Gewalt, vorziehen.

    Aber ein Horror-Fan bin ich heute nicht mehr! :)

    Ich schätze mal, für deine Seele ist es pures Gift....:evil:

    The Jokes on you!

    6 Mal editiert, zuletzt von Evil (18. Mai 2024 um 09:46)

  • Mag seit Teeniezeiten das Genre, aber eher Richtung Mystery. Ich grusele ich mich gerne.

    Habe auch bis zur Einstellung die Mystery Hefte vom Coraverlag gesammelt, das waren so Gruselgeschichten für Jugendliche und sporadisch mal Gespenstergeschichten,Gaslicht und John Sinclair Hefte gelesen

    So Gewalt oder blutige Horrorfilme sind nicht mein Ding. Da wie gesagt eher ein Mystery oder Geisterfilm, solche finde ich faszinierend. Bei Geistern z.b. die Geschichte dahinter, warum er ein Geist wurde

    Filme wie Saw reizen mich von der Wikipediabeschreibung her z.b nicht. Mag da lieber Vampire, Werwölfe, Zombies oder Geister


    Horror Games habe ich nur einen Teil Silent Hill 2, aber den mag ich gerne, hat schöne unheimliche Atmosphäre

  • Ich mochte schon als Kind Hui Buh und Dracula trifft Frankenstein am liebsten von meinen Hörspiel-Platten. Im Freundeskreis kamen dann Anfang der 80er die ersten Videorecorder auf und ich habe bei Freunden dann die ganzen alten italienischen Zombie-Filme gesehen und war fasziniert davon. Ich liebe alte Slasher Streifen wie z.B. Freitag der 13. Noch mehr gefallen mir die alten Hammer-Filme mit Christopher Lee und Peter Cushing. Mit der Saw-Welle konnte ich hingegen nie etwas anfangen und auch Geister-Filme wie Insidious und Co mag ich nicht. Aber es darf gerne gesplattert werden, solange es sich um handgemachte Effekte handelt. CGI-Blut etc. brauche ich nicht. Mich interessiert da, wie etwas gemacht wird, eintauchen in die Geschichte kann ich eigentlich nicht gut, da ich ja weiß, daß da ein Kamerateam mit Regisseur und Tonleuten drum herum steht. Deshalb kann ich mich da auch nicht fürchten oder ekeln. Bei Hörspielen ist es genauso. Mir machen dann schon eher die realen Nachrichten zu schaffen.

  • Ich mag auch nur bestimmte Bereiche des Horrors. Geister, Spukhäuser, Paranormales, Mystery und teilweise Tierhorror. Splatter, Zombies und ähnliches, wo nur gemetzelt und zerfleischt wird, hat für mich auch null Unterhaltungswert.

    Ich mag das leichte Gruseln, wenn man etwas vielleicht nicht sieht. Das eigentliche Gruseln passiert dann durch die Interpretation von Ereignissen im Kopf. Gerade solche Klassiker wie "Poltergeist", "The Changeling" oder spätere Filme wie "Paranormal Acitvity" oder "The Conjuring" jagen mir richtige Gänseschauer über den Rücken.

    Aber auch Filme über Urängste wirken bei mir. Da ich Angst vor Spinnen habe, grusel ich mich natürlich bei Filmen wie "Arachnophobia" besonders. Oder auch Filme über Haie, da ich auch eine gewisse Angst vor tiefem Wasser habe. Das sind Gefühle, die man mit Filmen natürlich noch gut dosieren kann, im echten Leben möchte ich diese Ängste nicht so gerne erleben.

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    Ich bin heute so farbenfroh, ich habe fünf verschiedene Schwarztöne an.

  • Wir haben uns vor kurzem Fallen angesehen. 2 Kletterinnen sind auf einem 600m hohen Funkmasten und können nicht runter. Das war ein Horror. Splatter ist da Nix dagegen. Das Konfrontiert werden mit den eigenen Ängsten ist sicherlich ein besonderer Thriller.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Wir haben uns vor kurzem Fallen angesehen. 2 Kletterinnen sind auf einem 600m hohen Funkmasten und können nicht runter. Das war ein Horror. Splatter ist da Nix dagegen. Das Konfrontiert werden mit den eigenen Ängsten ist sicherlich ein besonderer Thriller.

    sowas finde ich auch gruselig, würde mich z.b. nie auf einen hohen Fernsehturm oder so trauen.

    Bei Spinnenhorror Filmen hätte ich auch richtig schiss, weil ich Angst vor Spinnen habe, aber gucke das deswegen erst gar nicht an

    Haihorror find ich eig. ganz cool, aber da ja eig. immer Charakter da gefressen werden doch teilweise zu blutig.

    und Clowns finde ich auch gruselig, weil ich als Kind zu Karneval immer Clown sein musste;(. War froh, als mir das Kostüm dann irgendwann zu klein war.Deswegen hasse ich Clowns;) Pennywise ist aber auch mit ein Grund , aber nicht der Hauptgrund

    Einmal editiert, zuletzt von Sepithane (18. Mai 2024 um 16:17)

  • Horror funktioniert am besten, wenn er an reale, begleitende Ängste ankoppelt, Ängste vor Naturkatastrophen, vor Verlust, vor Aufsichgestelltsein abseits der realen Absicherungen. Dann spielt man innerlich "Was wäre, wenn"-Situationen mit und genießt es, gerade eben nicht in diesen Situationen zu sein.

    Beim Film (Hörspiel-)Horror stört aber oft, dass nur auf Effekte gesetzt wird. Zombies zum Beispiel (die historisch ursprünglich durch Fast-Erstickungen willenlos gemachte Sklaven auf Plantagen in der Karibik waren) docken an oben Genanntem nicht an. Außerdem ist es abstrus, dass kranke Menschen physisch ungleich stärker sind als gesunde. Wenn Horror auf logische Widersprüche trifft, erlischt er. Jedenfalls bei mir.

  • Ich muss zugeben, dass ich gerne Horror und Grusel sehe und höre, wenn sie nicht an reale Gegebenheiten andocken, ich mag es gerne übernatürlich. Wobei das Gedankenspiel, das auch Übernatürliches real sein könnte, wohligen Grusel auslösen können.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Es ist einem natürlich bewusst, nimmt Dich aber gerade deshalb in eine andere Welt mit. Das ist das Reizvolle für mich. Das Ausbrechen aus dem Alltag.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Naja, ich hatte auch paar Jahre Psychologie als Studienfach. Ich würde mal die steile These aufstellen, dass NICHTS gruselt, was nicht auch eine Beziehung zu realen Ängsten und Befürchtungen hat. Ein paar Beispiele:

    -wir wissen nicht, wie vertrauenswürdig andere Menschen sind - Dracula ist die Inkarnation dieser Angst.

    -wir wissen nicht, ob sich Schwangerschaften so gut entwickeln, wie es die Ärzte sagen - "Rosemaries Baby" dockt da an.

    -wir haben ein Haus, dessen Vergangenheit wir nicht kennen - zahllose Haus-Spuk-Filme greifen das auf

    -wir glauben an einen Gott- da ist die Angst vor dem Teufel nicht weit

    Ein Horror ohne Anknüpfung an reale Ängste kann m.E. überhaupt niemals funktionieren. Glaub mir: Sie holen uns immer alle irgendwo ab.

    (Was ja auch ganz amüsant ist.)

  • Interessante These! Würde eine gute Diplomarbeit abgeben. Meine Psychologie-Diplomarbeit war leider nicht ganz so spannend, hier ging es um Lärmbelastung, Lärmbelästigung und Lärmempfindlichkeit ;D Der Angst per se kommt ja eine durchaus wichtige Rolle in der Evolution zu. Angst war „überlebensnotwendig“ und ist auch heute noch „überlebensnotwendig“. Wobei wir beim Konsum von Filmen und Hörspielen ja nur „Angst“ in deutlich abgeschwächter Form erleben. Die entsprechenden Begleiterscheinungen der Angst sind doch deutlich herabgesetzt. Gerade deshalb wird es durchaus noch als angenehm empfunden. Je stärker die Angstreaktion ausfällt um so unangenehmer wird es erlebt. Und um so weniger positiv werden wir den Film oder das Hörspiel erleben.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

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