Das schnelle Sterben der CD

  • Aber nun scheint das CD Sterben sich zu beschleunigen. Jedenfalls bei Hörspielen.
    Kaum mehr Platz in den Geschäften.
    Und dann schläft der Vertrieb.
    Es sind bei uns viele Serien aus den Regalen des Handels verschwunden.

    @Akita Takeo
    Der Handel berechnet knallhart Euro/Umsatz pro qm2. Da kannst du jeden Tag mit in Gold gepresstem Latinum auftauchen... wenn sich das nicht wie geschnitten Brot verkauft, bist du trotzdem raus. Oder du bezahlst halt viel (sehr viel!) Geld dafür, im Regal vertreten zu sein. Dieses Geld musst du aber erstmal haben und auch investieren können. Die Beträge, um die es da geht, kann vielleicht ein großer Konzern bezahlen, damit seine Waschmaschinen und Trockner beim örtlichen M***aMarkt stehen, aber kein normales Hörspiellabel und kein Vertrieb.

    Und - ich weiß, das wird hier nicht gern gehört ;) - abgesehen von sehr, sehr wenigen Serien der großen Player ist das Hörspiel an sich kein Verkaufsrenner, sondern, trotz weiter steigender Zahlen, immer noch Nischengeschäft, zumindest beim Elektrodiscounter und den anderen üblichen Verdächtigen mit Laufkundschaft.
    Es hatte ja auch einen guten Grund, dass der Handel als eine der ersten Corona-Maßnahmen sofort alle nur irgendwie retournierbaren CDs entsorgt hat...

  • Kann mal jemand an die Briefmarkensammler denken. Seit diesem blöden Internet kommen da kaum noch neue Sammler im Vergleich zu früher dazu, und dann steigt auch noch der Preis der Marken und überhaupt ist die Auswahl an verschieden neuen Briefmarken auch rückläufig, da muss doch die Post mal was tun. Vielleicht zu jeder Briefmarke noch einen Infozettel zum Motiv beilegen, dann verkaufen die sich auch bestimmt wieder besser ;)

    mfg
    warbird

    Life is a journey not a destination.

  • Zitat von bocksbox: „Drake, The Weekend, Billie Eilish und Co. grinsen sich eins“
    Wer oder was ist das?

    Vielen Dank für die Bestätigung der These mit der Zielgruppe. Kurz gesagt sind das Personen, die Tracks auf Streaming-Plattformen liegen haben, die im Milliarden-Bereich angeklickt werden.

  • Der Handel berechnet knallhart Euro/Umsatz pro qm2. Da kannst du jeden Tag mit in Gold gepresstem Latinum auftauchen... wenn sich das nicht wie geschnitten Brot verkauft, bist du trotzdem raus. Oder du bezahlst halt viel (sehr viel!) Geld dafür, im Regal vertreten zu sein. Dieses Geld musst du aber erstmal haben und auch investieren können. Die Beträge, um die es da geht, kann vielleicht ein großer Konzern bezahlen, damit seine Waschmaschinen und Trockner beim örtlichen M***aMarkt stehen, aber kein normales Hörspiellabel und kein Vertrieb.

    Aber es muss auch Abwechslung geboten werden.
    Denn die Laufkundschaft, die nur zum Gucken kommt, wenn man eigentlich nur eine CD kaufen will, ist auch wichtig!
    Die wird auf Dauer wegbrechen!
    Aber scheinbar kann sich das ein angeschlagener Konzern, wie Media M, sich das leisten! ;)

  • Zitat von Chiara: „Der Handel berechnet knallhart Euro/Umsatz pro qm2. Da kannst du jeden Tag mit in Gold gepresstem Latinum auftauchen... wenn sich das nicht wie geschnitten Brot verkauft, bist du trotzdem raus. Oder du bezahlst halt viel (sehr viel!)…

    Ganz ehrlich: ich glaube die Laufkundschaft beim Media Markt spielt in Bezug auf das Hörspiel schon lange keine wirkliche Rolle mehr. Die ist imho schon lange weggebrochen.
    Gerade deswegen kann man schon verstehen, dass sich Media Markt und co. eher auf rentablere Medien konzentrieren, sei es Konsolen und Spiele oder eben elektronische Hardware.

    PS: Zum Vorteil, welches das Buch gegenüber Medien wie CD oder DVD, etc. mit sich bringt, habe ich im anderen Thread ja schon kurz was geschrieben. Hier dürfte einfach nach wie vor der Vorteil sein, dass man keine wie gearteten Abspielgeräte dafür braucht.
    Und heutzutage trägt halt unterwegs keiner mehr einen CD oder DVD-Player mit sich rum, sondern man schaut auf dem Tablet oder hört auf dem Smartphone. Und in die Teile kann man halt keine CDs oder DVDs einschieben...

  • Ich meine, das ich früher einmal wöchentlich beim Media Markt in Osnabrück/Belm war.
    Nun lohnt sich das nicht mehr.
    Nun bestelle ich mir die Ware oder warte.
    Auch beim Saturn sieht es düster aus.
    Und das liegt 100% an Corona. Der Platz ist immer noch Groß bei Saturn für die Hörspiele. Aber kaum mehr Neue! Davor war ständig alles schnell zu haben. Durch Covid ist der Vertrieb absolut unprofessionell geworden!
    Und mit Laufkundschaft meine ich, das ich wenn ich jede Woche komme und was kaufe, auch noch bei etwas anderem schaue.

  • Ja, ich verstehe grundsätzlich was du meinst.
    Ich glaube halt eher, dass diese Auswahl, die du beschreibst, nur in den wenigsten Märkten noch zu finden sind. Und das ja durchaus schon seit Jahren - wobei das sicherlich ein schleichender Prozess war, der sich Corona natürlich nochmals extrem beschleunigt hat - das stimmt schon. Von vielen Hörspielfans in den Foren hat man ja in den letzten Jahren immer wieder gelesen, dass man eher nur noch im Internet bestellt, da die Auswahl vor Ort nicht mehr wirklich überzeugend war. Das bedingt dann natürlich einen entsprechenden Teufelskreis, den man imho nicht mehr umkehren können wird.

  • Das bedingt dann natürlich einen entsprechenden Teufelskreis, den man imho nicht mehr umkehren können wird.

    Ja da hast du leider Recht.

    Aber ich prangere auch weiterhin den Vertrieb an.
    Zu Beginn des Jahres gab es beim Saturn eine riesige Auswahl.
    Und die Neuheiten gab es immer schnell nach Veröffentlichung.
    Seit Corona ist das eingeschlafen.
    bzw. der Vertrieb ist eingeschlafen.
    Es sind neben Larry Brent, Tony Ballad, van Dusen auch vieles mehr weggebrochen.
    Sogar Holmes von Titania Medien ist kaum mehr zu bekommen.
    Nur die Großen und Größeren Serien sind noch zu haben. Sonst irgendwie nur noch Reste.

  • Meine gekauften CD's stehen alle unsortiert im Schrank. Da ich nur noch im Besitz eines CD-Laufwerks im PC bin, digitalisiere ich sie mir nach dem Kauf sofort. Als FLAC (verlustfrei) fürs Smartphone um sie dann per Bluetooth und Soundbar abzuspielen, und zusätzlich als MP3 für das Bordsystem des Autos, das leider kein FLAC abspielt.

    Da ich "meine Schätze" also sozusagen nur digital vorliegen habe, werden diese natürlich sauber getaggte und mit Cover versehen, damit ich mich an meiner digitalen Sammlung erfreuen kann.

  • Auch das Buch durchlebt ja einen digitalen Wandel und bleibt vor der Zukunft nicht verschont. E-Bookreader boomen und auch dort gibt es Streaming und diverse ABOs. Wobei ich das Buch nicht mit der CD vergleichen würde. Wenn dann nur das gedruckte Papier. Das Buch ist wie das Hörspiel selbst, dass auf verschiedensten Medien seinen Platz findet. Und gerade durch das digitale Buch können nun verschiedenste Autoren ihre Bücher deutlich kostengünstiger ohne Druck digital auf Plattformen wie Amazon veröffentlichen.

    Und was die Laufkundschaft betrifft, finde ich es viel schöner dass nun die Hörspielläden vielleicht davon profitieren, dass die unpersönlichen Großmärkte wie Media Markt und Konsorten, wo keine Fachleute in Sachen Hörspiele arbeiten und sich auch überhaupt nicht auskennen. Habt ihr schon mal mit einem Mitarbeiter bei Media Markt über Hörspiele gefachsimpelt? Schwierig wenn der Gesprächspartner überhaupt nicht über den eigenen Wissensstand verfügt. Da lobe ich mir Audiamo oder Pop. Dort sitzen Hörspielfans, Menschen, die sich auskennen, wo man stöbern kann und wo man Stunden lang plaudern kann. Und mit jedem Kauf unterstützt man Menschen, die was für das Hörspiel machen. Daher habe ich bei Media Markt, Saturn und sonstigen fast nie was gekauft. Dann lieber bei Audiamo oder Pop, direkt beim Label oder bei Amazon, die mich zumindest online viel besser informieren als der Mediamarkt vor Ort.

    Und zum Thema Vertrieb - auch der muss überleben und wird merken wo man mit Hörspiele Gewinne machen kann und wo nicht. Und wenn die Lagerkosten, die Plätze in den Media-Regalen und vieles mehr zu teuer sind, dann ist es klar, dass er im Sinne der Labels handelt bzw. handeln muss und dort die Hörspiele dort anbietet wo alle Beteiligten das meiste Geld verdienen. Besser als sie werden im Media Markt angeboten und alles geht bankrott.

    @Butor zeigt vor wie man auch in der digitalen Zeit sammeln kann, wie man Freude am jagen und sammeln haben kann und wie man seine Sammlung entsprechend präsentieren kann. Wie oben geschrieben, auch der Sammler wird überleben, CD oder nicht, aber er wird anders sein als 1980. Aber wir leben auch nicht mehr damals.

    Es ist eine andere Zeit! Es war eine schöne Zeit als es anders war. Es ist eine schöne Zeit wie es ist. Und es wird eine schöne Zeit werden. Man muss sich nur darauf einstellen und anpassen können. Das gilt für das Hörspiel, für die Labels und für die Hörspielfans. Der König ist tot, lang lebe der (neue) König ^^

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Ich bin immer wieder überrascht, welche guten Ohren ihr habt ich höre keinen Unterschied zwischen mp3 und Flac - schon gar nicht bei Hörspielen...


    Ich hab es noch nicht ausprobiert, gehe aber davon aus, dass es mir genauso geht.

    Und was mich immer so fasziniert bei diesem Klangfetischismus, reden wir von den gleichen Hörspielen? Die sind doch durch die Bank weg sehr schlicht produziert was den Ton angeht, ist Euch schon mal aufgefallen, dass da im Kopfhörer rechts dasselbe zu hören ist wie links. Hörspiel 2020 ist immer noch eher die Frage mono oder stereo, weniger mp3 oder FLAC 8o

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Ich habe nicht die besten Ohren, aber auch bei Hörspielen erkenne ich den Unterschied zwischen 128 kbit/s und z.B. -v0.

    FLAC nehme ich deshalb weil es verlustfrei ist, und ich auch zukünftig so neu in etwas anderes konvertieren kann, ohne Generationsverlust zu erleiden (weil von verlustfrei zu verlustbehaftet) und ich meine CD nicht wieder neu rippen muss.

  • Ich dachte auch immer, es liegt vielleicht daran, dass ich kein megateures Equipment habe. Aber deshalb bin ich extra mal bei uns zu einem Producer im Sender, der natürlich richtig gut ausgestattet war, und habe mir Aufnahmen vom Sinfonieorchester vorspielen lassen, mp3 und in FLAC. Weiterhin: kein Unterschied.

    Jetzt habe ich ein bisschen darüber gelesen und erfahren, dass es dabei um die Obertöne geht, mit denen ich mich ganz gut auskenne, weil ich sehr lange Saxophon gespielt habe. Und da weiß ich: es gibt nur sehr sehr wenige Leute, die da die feinen Unterschiede hören können.

  • Ich will nicht zu sehr ins Offtopic abgleiten, aber bei MP3 gibt es himmelweite Unterschiede!

    Nimmt man z.B. -v0 oder 320kbit/s können selbst geschulte Ohren im Regelfall keinen Unterschied zum nicht komprimierten Original heraushören.
    Häufig gibt es aber Musik oder Hörspiele in 128kbit/s oder 192kbit/s, und da hört man selbst mit ungeschulten Ohren einen Qualitätsverlust an problematischeren Stellen.

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