Wer sind aktuell die Profiteure vom Streaming-Hörverhalten?

  • Die haben mit „Karussell“ und „Folgenreich“ zwei sehr bekannte Marken mit vielen Hörspielserien am Start.

    Und das sind nicht mal alle. ;)

    "UNIVERSAL MUSIC FAMILY ENTERTAINMENT als Teil der UNIVERSAL MUSIC DOMESTIC DIVISION bietet mit seinen Marken Karussell, Musik für Dich/ noch mal!!!, Deutsche Grammophon Literatur und Folgenreich audiovisuelle Entertainment-Produkte für die ganze Familie." Quelle

  • Jetzt ist neben der Folge 210 auch die Aktuelle Folge (211) von den Drei ??? Wieder bei Spotify verschwunden genau wie zb. Die Neuen Tkkg Folgen. Muss man dass Verstehen was habe die davon ??

  • @Schulzi Naja, SPOTIFY hat mit dem Nein zu Tracks unter 3 Minuten neue Regeln aufgestellt. Wenn dies von Verlagen wie EUROPA nicht eingehalten werden, ist es legitim diese zu entfernen. Ganz allgemein ist es natürlich ein schwerer Schlag für Hörspiellabels, weil man damit deutlich weniger Einnahmen hat. Labels wie @Carsten_HM haben sich ja schon von SPOTIFY komplett zurück gezogen. Ich würde also einfach den Anbieter wechseln. Die Frage ist halt ob nicht irgendwann AMAZON, DEEZER & Co nachziehen?!

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Labels wie HM-Audiobooks haben sich ja schon von SPOTIFY komplett zurück gezogen.

    Um eines klarzustellen... Ich habe mich nicht aufgrund der Vorgaben dort "zurückgezogen"!
    Da sich das Portal Spotify seit März entschlossen hat, keine Titeltracks unter 3 Minuten mehr anzunehemen, habe ich die Belieferung neuer Titel eingestellt.

    Aber nicht aufgrund der 3 Min, sondern, weil bei jeder Neuanlieferung von NEUEN Tracks, auch erhebliche Kosten auf mich pro Titel zukommen können. Und das nur wegen einem Portal. Daher will ich die Entscheidungen anderer Portale abwarten um nur einmal potenzielle Kosten haben zu müssen, wenn es denn so kommen sollte. Aber Spotify zieht seine entgültige Entscheidungen noch hin.

  • @Carsten_HM Danke für die Präzisierung. Was wäre Dir denn angenehmer? Wenn alle Streaminganbietern die 3 Minuten Regel anwenden? Oder dass SPOTIFY sein eigenes Ding macht? Würdest Du wenn dies endgültig feststeht dann 2 verschiedene Trackversionen für Spotify bzw. die anderen Anbietern machen oder würdest Du fortan SPOTIFY komplett den Rücken kehren?

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Die 3-Minuten-Regel trifft exakt und ausschließlich Hörbuch- und Hörspielanbieter, da diese auf die Mindestlänge 90 Sek. heruntergehen KONNTEN, was bei Songanbietern ja keinen Sinn ergibt. Musikanbieter können darauf setzen, dass bestimmte Titel *oft* gehört werden; bei Hörspielen ist das anders.

    Die Aktion von Spotify ist aus der Marktposition heraus zu verstehen: für Label und Produzenten bedeutet das in erster Linie Halbierung der Einnahmen.

  • Die Aktion von Spotify ist aus der Marktposition heraus zu verstehen: für Label und Produzenten bedeutet das in erster Linie Halbierung der Einnahmen.


    Irgendwo war zu lesen, dass die Entscheidung auf Druck eines Musikmajors erfolgt ist. Wie ich schon vorrechnete, Spotify selbst ist das ja egal, auf die eigenen Einnahmenanteil hat das ja keinen Einfluss.

    Wäre halt schön, wenn die Hörspiel- und Hörbuchfreunde entsprechend reagieren würden. Es gibt ja auch für die werbefinanzierten Hörer mit Deezer eine Alternative.

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Zitat von Chris: „Irgendwo war zu lesen, dass die Entscheidung auf Druck eines Musikmajors erfolgt ist.“
    Hattest du mal geschrieben, aber eine Quelle dazu bist du noch schuldig geblieben. <img src="https://www.hoerspieltalk.de/wcf/images/smilies/wink.png" alt=";)" />

    Nein, das hatte ich geschrieben und erst danach davon gelesen ;)

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Die Aktion von Spotify ist aus der Marktposition heraus zu verstehen: für Label und Produzenten bedeutet das in erster Linie Halbierung der Einnahmen.

    Naja Halbierung ist wohl stark untertrieben. Wenn es vorher > 30 Sekunden waren die vergütetet bekommt, dann sind < 180 Sekunden gerade mal 1/6.
    Denn laut eigener Aussage vergütet Spotify so, dass ein Song/Track erst als angehört gilt, wenn er 30 Sekunden gestreamt wurde.

    Auch ein sehr ulkiger Beitrag zu dem Thema:

    https://www.vice.com/de/article/88a…millionar-wirst

  • Ich habe mir jetzt mehrmals schon gedacht, dass das Streaming all jenen Hörspielfans hilft, die über keine so großen finanziellen Möglichkeiten verfügen und deshalb früher oft durch die Finger schauen mussten. Das Streaming ermöglicht im Grunde allen Hörspiele hören zu können und zu dürfen. Auch jenen, die sich früher keine CDs leisten konnten. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, ist das Streaming ein Segen für Hörspielfans und sorgt für eine beinah Gleichstellung von Arm und Reich.

    Das finde ich eine treffende Aussage, die ich absolut unterstützen kann! Von einigen Usern wird der Stream ja immer noch sehr kritisch gesehen. Hier und auch in anderen Foren. Eben ist mir dann eingefallen, dass bei Einführung des Tonfilms eben dieser genauso "schlecht geredet" wurde wie heute das Streaming, siehe hier: https://www.derfabian.at/gegen-den-tonfilm

    Der letzte Satz auf dieser Seite passt auch sehr gut zur Debatte ums Streaming:

    Zitat

    Es scheint eher eine schlechte Lösung zu sein, vor Veränderungen die Augen und Ohren verschließen zu wollen und mit halbseidenen Argumenten das Bestehende zu verteidigen.

  • Ich sprach ganz bewusst von „einem“ Blickwinkel. Ich kenne einige Hörspielfans, die jeden Cent drei Mal umdrehen müssen. Für sie ist Streaming wirklich ein Geschenk Gottes und sie profitieren davon. Aber natürlich gibt es viele Blickwinkel und nicht nur den einen einzig „richtigen“. Wir haben auch alle unterschiedliche Vorraussetzungen, unterschiedliches Hörverhalten, unterschiedliche Beweggründe wie, was und warum wir hören. Und entsprechend kann Streaming Segen sein oder Fluch. Und für beide Gruppen gibt es berechtigte und plausible Gründe. Und natürlich ist es so wie überall - wo es Profiteure gibt, gibt es Personengruppen, die unter dieser Entwicklung zu leiden haben. Beide Gruppen haben mein Verständnis. Aber in diesem thread soll es nur um die erste Gruppe gehen.

    Zitat

    Es scheint eher eine schlechte Lösung zu sein, vor Veränderungen die Augen und Ohren verschließen zu wollen und mit halbseidenen Argumenten das Bestehende zu verteidigen.

    Es ist mMn IMMER eine schlechte Lösung Augen und Ohren zu verschließen. Nicht nur vor Veränderungen. Auch vor Vergangenes und natürlich auch vor Bestehendes. Nicht alles Neue ist schlecht. Aber auch nicht alles Alte gehört abgeschafft. Es braucht eine gesunde Mischung. Und gerade in unserer schnelllebigen Zeit macht es durchaus Sinn manchmal inne zu halten, an Bestehendes festzuhalten und nicht automatisch vom Sog der „Wegwerfgesellschaft“ mitgerissen zu werden und jeder Neuerung automatisch nachzujagen. Es braucht Bestehendes, Aktuelles und Neues. Alle Drei sollten wunderbar nebeneinander existieren können. Dann gibt es fast nur Profiteure :)

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • @Markus G. Danke für Deinen Beitrag ich stimme Dir in allen Einzelheiten voll zu :thumbup:

    „Es gibt, wie bereits festgestellt wurde, zwei Typen von Menschen auf der Welt. Da sind jene, die - wenn man ihnen ein exakt halbvolles Glas reicht - sagen: 'Dieses Glas ist halbvoll.' Und dann gibt es jene, die sagen: 'Dieses Glas ist halb leer.' Die Welt gehört jedoch jenen, die das Glas anschauen können und sagen: 'Was ist mit diesem Glas los? Entschuldigen Sie? Entschuldigen Sie? Da soll mein Glas sein? Mein Glas war voll! Und es war größer!'" (Terry Pratchett)

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