HÖRSPIELKOLUMNE „GEDANKEN EINES HÖRSPIELFANS 5/2019“ Über Müll, Kram, Rotz & Co in der Hörspielbranche"

  • Mit großem Bedauern und mit großer Verwunderung habe ich heute auf 2 Plattformen gelesen, der Namen dieser ist Schall & Rauch weil die Plattformen selbst und die jeweiligen Gemeinschaften dafür absolut nix für die Ausdrucksweise Einzelner dafür können, in dem der eine hofft, dass das Hörspiel hoffentlich nicht als Datenmüll (sprich Download/Stream) veröffentlicht wird. Und die Antwort von der anderen Plattform kam sofort retour - es wird nicht auf Plastikmüll veröffentlicht. Ich finde es wirklich schade, dass man wie so oft wenig bis gar keine Empathie zeigt. Der Fan, der partout darauf besteht, dass ein Hörspiel nur auf der einen Art und Weise zu erscheinen hat und gleichzeitig den Fans aller anderen VÖ-Arten zu verstehen gibt sie hören nur (Daten-)Müll. Das kann diesen Fans schon kränken, ärgern oder zumindest verwundern. Und ebenso ist das Verhalten des Antwortenden von der anderen Diskussionsplattform daneben, denn es soll ja immer noch Fans geben, die Downloads/Streaming akzeptieren aber aus bestimmten Gründen lieber CDs hören. Da tut der Ausdruck Plastikmüll sehr weh, denn es zeigt wie sehr die eigene mühsam aufgebaute Hörspielsammlung auf CD, MC und LP von diesem Label im Wert geschätzt wird. Zumindest nicht in dieser Situation, wenngleich er durch den Ausdruck Datenmüll sicherlich provoziert wurde. Aber ginge es nicht auch anders? Muss man Hörspielfans, die auf andere Art hören (wollen) bzw. Label, die auf bestimmte Art veröffentlichen (wollen/müssen) schlecht reden und provozieren?

    Was meint ihr? Sind die Fronten zwischen Downloader, Streamer und CD-Anhänger tatsächlich so verhärtet und so wenig Verständnis für den Anderen da? Oder sind das einfach zwei Extreme, die man nicht als typisch hernehmen darf?

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Ja, diese „Diskussionen“ habe ich auch verfolgt. ;)
    Ich habe da sogar ein wenig drüber schmunzeln müssen, weil ich solche Äußerungen von denen Einfach erwartet habe. ^^
    Fühl Dich deswegen als Sammler nicht beleidigt.

    Ganz allgemein gesehen, ist es für kleine Verlage derzeit sicher alles andere als einfach. Die CD bricht weg und wenn man deshalb nun auf digital setzt, verärgert man plötzlich den Sammler.
    Ja, natürlich treffen da auch zwei Extreme aufeinander und ich fürchte, da wird es so schnell keine Lösung für geben.
    Insgesamt würde ich aber nicht unbedingt von „verhärteten Fronten“ sprechen. Der Markt ist in Bewegung, war er aber auch schon immer. Das Medium, unter dem Hörspiel, hat sich schon öfter geändert.
    Bleibt die Frage, wie kann ein kleiner Verlag zukünftige beides unter einem Hut bringen, Geld verdienen und Sammler zufrieden stellen? Wie sieht es eigentlich bei CF aus, verdient ein Verlag da was dran, oder ist es mehr eine Gefälligkeit?

  • Was meint ihr? Sind die Fronten zwischen Downloader, Streamer und CD-Anhänger tatsächlich so verhärtet und so wenig Verständnis für den Anderen da?

    Grundsätzlich geht es mich nichts an, ob jemand Fleisch ist oder nicht, Plastik oder Zeitungen hortet, einen 30 Jahren alten VW-Bus oder Fahrrad fährt. Und wenn die Erben im Extremfall die Plastikberge nicht ordentlich entsorgen, sondern in den Wald werfen oder in den Fluss kippen, dann ist da ja nicht der Sammler schuld.

    Ich persönlich versuche, Plastik so gut es geht zu vermeiden, das ist allerdings nicht einfach.

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Um das geht es doch nicht’ Es geht jetzt nicht darum ob eine Fan Plastik sammelt und der andere dafür CO2 erzeugt. Es geht darum dass man sich ganz bewusst über Menschen wegen ihres Hörverhaltens lustig macht und sie kränkt. Ich finde dass wir Hörspielfans alle im selben Boot sitzen. Und da finde ich man kann hier ein anderes Vokabular verwenden und Empathie zeigen und sich darüber freuen dass sich noch jemand über das selbe Hobby freut wie man selbst, er aber einen anderen Zugang hat.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Es geht darum dass man sich ganz bewusst über Menschen wegen ihres Hörverhaltens lustig macht und sie kränkt.


    Naja, jeder hat halt so seine Marotten, Männer, die mit 45 noch "Bibi & Tina" hören oder jedes Panini-Heft vollkriegen müssen, klar öffnet das Raum zum Sich-drüber-lustig-machen. Muss man doch nicht jedes Wort oder jeden Spruch auf die Goldwaage legen.

    Mein letztes Panini-Heft war übrigens Italien 90 :D

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Die Frage ist ob es passend und notwendig ist?

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Ich bin so gar kein Fan davon, Diskussionen aus anderen Foren oder Plattformen zu importieren. Das ist mal das eine.

    Zum anderen sollte es mMn viel mehr um die Kunst, sprich das Hörspiel gehen - und nicht soviel um die Datenträger.

    Provozieren muss man nicht, sich provozieren lassen aber auch nicht. Beides funktioniert nur mit zwei Parteien, die da mitspielen. Oder mit sich spielen lassen. ;)


    Eins und eins ist zwei - von London bis Shanghai!

  • Ob es als Provokation gemeint war? Es liegt ja nicht daneben, wer CDs und ihre Verpackungen als Plastikmüll bezeichnet. Und über die Umweltbilanz von DL und Streaming wird doch auch diskutiert, oder? Also wenn die Begriffe 'Plastikmüll' und 'Datenmüll' so interpretiert werden, dass sie angeblich Personen abwerten oder verletzen, dann bin ich bei @Chris: Nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Und vielleicht auch mal die Kirche im Dorf lassen.

    Ich kenne allerdings die angeführten Diskussionen in den anderen Foren nicht. Falls das dort Teil von weitergehenden Herabwürdigungen war, nehme ich natürlich alles zurück und behaupte das Gegenteil.

    Edit: Ich lese gerade in @Markus G.s Post, dass die Äußerungen von Labels kamen? Das ist dann natürlich mindestens sehr ungeschickt.

    Nicht jeder Verkannte ist ein Genie. (Walter Moers)

  • Es geht nicht darum wo wer was gesagt gesagt hat. Es geht nicht um Orte oder Personen. Es geht darum wie es gesagt wird. Die Bezeichnung Datenmüll und Plastikmüll im Zusammenhang mit Hörspielen finde ich deplatziert. Und finde es schade wenn Hörspiele auf ihr Trägermedium reduziert wird und ihnen das als Schuld anzulasten. Und als Müll bezeichnet zu werden, hat sich, wie im Startposting geschrieben, in Wahrheit kein Hörspiel verdient. Nicht mehr, nicht weniger. Die Welt wird sich weiter drehen. Es werden sicherlich weiter Vergleiche wie Müll kommen. Aber ich habe gelernt nicht alles runter zu schlucken und als unabänderlich anzusehen. Und gerade weil es sich um Hörspiele handelt, ist der Talk der Ort wo ich diese meine Gedanken sehr gerne niederschreibe und mit euch teile. Dabei muss man meine Meinung darüber auch gar nicht teilen. Nur „verstehen“ wäre schön :)

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Ich finde es auch ätzend sich aufs Medium zu konzentrieren. Der Inhalt zählt an sich mehr als ein Cover oder die Inhaltsgabe. Letztere sind oft wichtig, ob das Hörspiel überhaupt gehört werden wichtig.
    Wir sollten mit unserem "Nischenhobby" zusammen halten und nicht am Trägermedium aufhängen.

  • Grundsätzlich ist es gut, wenn wir alle ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit entwickeln.
    Dieses sollte sich primär, meiner Meinung nach, auf Fleischkonsum, Kleidung, Elektronik und Fahrzeuge beziehen.

    Man sollte bei Hörspielen nicht über Datenmüll oder Plastikmüll diskutieren.

    Man sollte vielmehr über den ganzen geistigen Müll diskutieren, der da produziert wird.

  • Was ich unabhängig von Diskussionen rund um Medien immer so schade finde, wie unsensibel Hörspielfans manchmal anderen Hörspielfans gegenüber auftreten und nicht nachvollziehen können wie sich diese fühlen wenn man ihnen ihr persönliches Lieblings-Medium schlecht redet. Da wird die CD schnell zum Kram, das Streaming zum Medium für Sozialschmarotzer, beides gerne als Umweltsünde erklärt und und und. Dabei sollte man doch als Hörspielfan verstehen wenn man Hörspiele gerne auf dem Lieblingsmedium hören möchte. Muss man diese dann immer krampfhaft und fast schon reflexartig schlecht reden?

    Ich verstehe wenn der eine oder andere mit CDs, Downloads, Streamings, Kassette, Vinyl, DVD, BluTay oder Radio nix anfangen kann! Absolut. Aber dass bedeutet doch nicht dass man versuchen muss denjenigen die Freude am Medium hat durch eine herablassende Wortwahl nehmen zu wollen. Freuen wir uns doch dass wir Hörspiele hören können und wollen. Das sollte zählen! Nicht das Wie!

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Was ich unabhängig von Diskussionen rund um Medien immer so schade finde, wie unsensibel Hörspielfans manchmal anderen Hörspielfans gegenüber auftreten und nicht nachvollziehen können wie sich diese fühlen wenn man ihnen ihr persönliches…

    Da ich davon ausgehe, dass diese latente Kritik meiner Ausdrucksweise an anderer Stelle gilt, möchte ich kurz Stellung beziehen.

    Das Wort "Kram" war keineswegs abwertend gemeint, es bezog sich darauf, dass der Artikel verramscht wird, und man derlei Artikel auch gerne als "Kram" bezeichnen mag. Ich selber stoße mich nicht an dem Wort, habe auch kein Problem damit, wenn einer meine MC-Sammlung als "Kram" bezeichnen würde.

    Ich akzeptiere aber, dass du das Wort unangemessen findest und entschuldige mich dafür. Es war nicht meine Absicht, dir damit auf die Füße zu treten.

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