Posts by Stollentroll


    Vor ungefähr zwei Jahren hatte ich die erste Staffel der australischen Serie

    The Newsreader

    über den grünen Klee gelobt. Nun ist endlich auch die zweite Staffel verfügbar. Die ist auch wieder ganz hervorragend (auch wenn mir der erste Durchgang noch einen Tick besser gefallen hatte).

    Zusammen mit der wieder verfügbaren ersten Staffel sind also 12 jeweils gut 50-minütige Episoden

    hier in der arte-Mediathek

    abrufbar, und das noch bis zum 27.02.2026

    Staffel 2 hat man jedoch keine deutsche Synchronisation gegönnt, sie liegt in der englischsprachigen Originalfassung oder auf Französisch vor. Es gibt aber zuschaltbare deutsche Untertitel, damit kann man gut klarkommen. Es lohnt sich auf jeden Fall, erneut in die Nachrichtenwelt der 80er Jahre abzutauchen.

    'Belle Starr' ist ein Hörspiel von Anne M. Keßel. Damit widmet sie sich nach 'Anne Bonny' und 'Boudicca' erneut einer historisch verbürgten Frauenfigur, diesmal einer Banditin im sogenannten Wilden Westen. Man hätte erwartet, dass dies nach den beiden genannten Produktionen die dritte Staffel von 'Furchtlos' wird, aber stattdessen ist es ein Zweiteiler in radiotypischer Länge von jeweils gut 50 Minuten geworden.

    Das Hörspiel glänzt mit einem tollen Ensemble unverbrauchter Stimmen. Die Musik von Julia Klomfaß lässt Western-Feeling aufkommen. Regisseur Martin Zylka hat schon des öfteren mit dieser Komponistin zusammengearbeitet. Man versteht, warum: Die Musik wirkt zugleich atmosphärisch und originell. Prima. Loben kann man Geräusche und Soundkulissen, die hochwertig klingen und stets eindeutig zugeordnet werden können.

    Was an der Produktion am meisten überrascht, ist der hohe Humor-Anteil. Belles Starrs Lebensgeschichte ist ja eher dramatisch und eine Tragödie, dennoch gibt es auch einiges zu schmunzeln. Die stets gleich klingenden Sexszenen mit unterschiedlichen Partnern seien hier als ein Beispiel genannt.

    Dialoge und Szenenfolgen sind eigentlich so gut, dass es keine Erzählerin gebraucht hätte. Dennoch hat man sich entschieden, dass Belle ihre Geschichte aus dem Jenseits selbst erzählt. Dies hat seine Berechtigung, wenn sie die Geschehnisse oder auch die Zeit,in der die Handlung spielt, kommentiert. Dennoch wirkt es merkwürdig, wenn uns Belle umrechnet, wieviel eine Beute von 70.000 Dollar heute in Euro wert wäre. Und es gibt weitere 'Mätzchen', über die man sich streiten kann. Einmal wird z. B. in der Handlung zurückgespult, weil den Hörer*innen eine wichtige Information vorenthalten wurde. Oder der Disclaimer am Anfang der Folgen, der in breitester 'Western-Sprache' daherkommt. Man kann das natürlich alles toll finden, aber für mein Empfinden hat es den Gesamteindruck eher gestört.

    'Belle Starr' ist dennoch ein gutes Hörspiel mit hohem Unterhaltungswert. Es ist aber halt ein wenig 'zwischen den Stühlen' angesiedelt: Kein wirkliches Abenter-Hörspiel, trotz einiger humoristischer Einsprengsel keine Komödie, dem tragischen Ende von Belle und ihren Kindern zum Trotz kein Drama. Obwohl die Handlung im Wilden Westen spielt und insbesondere den Umgang der Siedler mit den indigenen Völkern nicht ausspart, ist es dennoch kein Historien-Drama. Und leider auch kein Loblied auf Freiheit und Frauenpower, wie es insbesondere 'Anne Bonny' war. So fragt man sich am Ende doch, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn man das Ganze klarer zugeordnet hätte. Es wäre auf diesem Weg sicher einiges mehr an Wirkung möglich gewesen.

    Spaß macht das Hörspiel natürlich trotzdem, und das wirklich nicht zu knapp.

    Ich finde es überhaupt nicht schlimm, mit meiner Meinung zu einem Hörspiel alleine zu stehen und 'Gegenwind' zu spüren. Solange alles freundlich im Ton bleibt, ist das doch in Ordnung. Wäre doch auch furchtbar, wenn alle nur eine Meinung hätten. Das Gefühl, dass jemand darauf lauert, mich wegen der Meinung zu einem Hörspiel runterzuputzen zu müssen, hatte ich hier bis jetzt noch nicht.

    Was anderes ist es, wenn man in manchen der von vorneherein umstrittenen Threads postet. Ich denke so an die Diskussion um den Hörplaneten, Platin Hörspiele oder auch die Pandemie. Da ging es teilweise schon etwas heftiger zur Sache, wovon ich mich aber nicht ausnehmen würde.

    Grundsätzlich finde ich es schade, wenn du eines solchen Gefühls wegen weniger oder gar nicht mehr postest. Ich empfinde den Hörspieltalk genau anders, nämlich als eines der freundlichsten Foren, das ich kenne.

    Man merkt dem Hörspiel durchaus an, dass einige Arbeit in das Skript gesteckt wurde, in erster Linie wohl in die Konstruktion. Aufgebaut wie eine Novelle, deren Rahmen- und Binnenhandlung zum Finale ineinander übergehen? Schöne Fingerübung für einen Autoren und auch gut gelöst, wie ich finde.

    Dennoch hat mir das Hörspiel nicht sonderlich gut gefallen. Rein handwerklich stören mich das uneinheitliche Musikdesign, deskriptive Dialoge insbesondere in der ersten Hälfte und die teils nach Groschengrusel klingenden Szenen. Auch kam weder sonderliche Spannung auf noch hatte es eine gruselige Atmosphäre zu bieten, die einen hätte gefangennehmen können. Es läuft also alles auf eine Story mit großem Knalleffekt zum Schluss hinaus - und dafür ist es dann wieder zu lang geraten. Unter einer Stunde hätte locker gereicht, um diese Geschichte (besser) zu erzählen. Toll sind aber alle Sprecher*innen, die wirklich ihr Bestes geben.

    Was mich am meisten gestört hat: Das Hörspiel gibt sich ja als Sequel zu Dracula, in dem der Sohn von Dr. Seward die Hauptrolle spielt. Dagegen ist erst mal nichts zu sagen, aber warum wird dann die Handlung und insbesondere das Ende des Romans komplett ignoriert bzw. dreht das sogar in das komplette Gegenteil?

    Display Spoiler

    Dracula ist ein für alle Mal tot und Mina von seinem Einfluss befreit. So endet Stokers 'Dracula'. Im Hörspiel hingegen ist Mina nicht gerettet, sondern lebt als Untote seit 30 Jahren mit dem Grafen zusammen. Entweder ist das also von Anfang an als 'Was wäre wenn-Geschichte' gedacht gewesen oder zwischen dem Ende des Romans und diesem Hörspiel muss noch etwas anderes passiert sein, von dem wir nichts wissen. Etwas, das irgendwie die Rückkehr des Grafen verursacht hat und Mina wieder zu ihm getrieben hat.

    Aber vielleicht habe ich trotz zweimaligen Hörens auch nur etwas überhört oder falsch verstanden?

    Alles in allem schade, aus der Grundidee hätte man mehr machen können.

    Ich drücke mir mal selber die Daumen, dass auch der abschließende Band 7 dann noch verhörspielt werden wird und dass die Folgen 6 und 7 auch wieder ihren Weg auf CD finden werden. Es würde mich schon freuen, die dann komplett in einheitlicher Aufmachung im Regal stehen zu haben.

    Eigentlich mag ich es nicht, wenn eine Geschichte Elemente tatsächlich existierender Religionen übernimmt oder sogar von ihr bestimmt wird. Aber aus irgendeinem Grund stellen 'Die Chroniken von Narnia' eine Ausnahme dar. Die ganzen Bezüge zum Christentum kann ich einfach überlesen bzw. überhören. In diesem Fall stört mich das einfach nicht.

    Vielen Dank für den Hinweis, ich freue mich schon auf 'Der silberne Sessel'. Die bisherigen fünf Hörspiele waren toll gemacht, hoffentlich bleibt es bei dieser Machart und schönen Umsetzung.

    Ich habe im vergangenen Jahr vergleichsweise wenig gehört, da fiel die Auswahl nicht ganz so schwer.

    • Das kunstseidene Mädchen / Nach dem Roman von Irmgard Keun / rbb
    • Früchte des Zorns / Nach dem Roman von John Steinbeck / NDR
    • Der Teepalast / Nach dem Roman von Elisabeth Herrmann / Radio Bremen
    • Abgrund / Nach dem Roman von Lucy Goacher / NDR
    • Who & What: Schreckliche Madame Mim (stellvertretend für die ganze Serie) / Von Corinna Gerhards, Roman Klink & Antje Heidböhmer / Audio Quants

    Hörbücher sind ja nicht nur dazu da, Informationen schnell aufzunehmen, sondern auch, um die Atmosphäre, die Betonung und die Erzählweise des Sprechers zu genießen.

    Das sehe ich ganz genauso. Soll natürlich jeder so handhaben, wie er möchte, aber für mich ist eine Erhöhung der Geschwindigkeit keine Option. Warum auch? Ich denke, ich möchte ein Hörbuch so hören und genießen, wie es Sprecher, Regie und Produktion gewollt haben.

    Letzte Woche habe ich die finale Staffel von 'Star Trek: Discovery' beendet.

    Habe ich nur geschaut,weil ich bis zum Schluss gehofft hatte,dass doch noch etwas Gutes dabei rauskommt. Dem war leider nicht so. Für meinen Geschmack fünf Staffeln Totalausfall.

    Aber ich lese mit Interesse, dass DerPoldi das ganz anders erlebt hat. Immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich die Geschmäcker sein können.

    Ach du meine Güte....ich frage mich die ganze Zeit warum die Gute nicht schön singt.

    Sie ist definitiv keine ausgebildete Sängerin. Beim gestrigen Finale war sie zudem erkältet, was wohl der Grund dafür ist, warum sie etwas kurzatmig klang und der Refrain auch nicht live von ihr gesunden wurde. Aber im Halbfinale, dessen Video ich oben verlinkt habe, hat sie ihre Sache für mein Empfinden gut gemacht.

    Es ist eher der Song, der überzeugt, am Vortrag kann man sicher noch bis zum ESC feilen.

    Yep. Diesmal muss es endlich 12 Punkte aus Österreich geben.

    Ich fand allerdings, das gestern fast alle Songs das Zeug fürs Finale gehabt hätten.

    Und das kommt raus, wenn ich in meine Glaskugel schaue:

    Problematisch könnte werden, dass sich 'Baller' in einem Umfeld schneller Songs bewegen wird (zumindest, wenn ich die gestern vorgestellten Beiträge der anderen Länder als Maßstab nehme). Da fehlt dann vielleicht ein wenig das Alleinstellungsmerkmal.

    Und wenn man ehrlich ist: Der Song entfaltet seine Wirkung über eine gute Soundanlage um Längen besser als über die Standardlautsprecher eines Fernsehgerätes. Ich könnte mir also vorstellen, dass das Punkte beim Zuschauervoting kosten wird.

    Wie auch immer: Schöner Beitrag aus Deutschland in diesem Jahr. Gut finde ich auch, dass mal wieder Deutsch gesungen wird. Auch wenn vom Text kaum etwas zu verstehen ist.

    Ab 20:15 zählt es: Die Entscheidung sowohl im Ersten als auch bei ONE.

    Meine Favoriten stehen fest und ich hoffe, dass es heute Abend ballert.

    External Content youtu.be
    Content embedded from external sources will not be displayed without your consent.
    Through the activation of external content, you agree that personal data may be transferred to third party platforms. We have provided more information on this in our privacy policy.

    Ich hatte

    'Reise um die Erde in 80 Tagen'

    in der ungekürzten Lesung von Rufus Beck damals zu meinen Lieblingshörbüchern gezählt. Auch mehr als 10 Jahre später würde ich es wieder auf die Liste packen.

    Vielleicht ist ja von Interesse, dass das Werk gerade als 20-Teiler in der ARD-Audiothek zur Verfügung steht. Kann man noch bis zum 24. Mai 2025 nachhören. Ein Download ist nicht vorgesehen.

    Da passt für mein Empfinden alles: Eine zeitlos gute Geschichte, die von Rufus Beck perfekt vorgetragen wird.

    Wer mag, findet es hier.

    Das Niveau der Beiträge am letzten Samstag fand ich ziemlich hoch. Ob nun undedingt die richtigen weitergekommen sind, darübar mag man wie immer streiten.

    Auf jeden Fall bin ich durchaus neugierig auf die Sendung heute Abend, bei der ja die potenziellen ESC-Songs zu Gehör gebracht werden.

    Und Estland? Ist gut gemacht, aber nicht mein Ding. Ich finde es auch nur mäßig lustig. Witziger finde ich, dass es laut der obigen Meldung der italienische Konsumentenschutzverband ist, der bei der EBU Protest eingelegt hat. Wirklich? Welche Konsumenten müssen denn da wovor geschützt werden? Man kann es auch übertreiben.

    Langsam, ganz langsam steigt das ESC-Fieber...

    Ich habe mich jetzt mal bei Patreon angemeldet und harre der Dinge, die da kommen oder auch nicht. Es kostet ja erst mal nichts. Mit Betteln hat das für mich übrigens nichts zu tun, so lange es so sein wird, dass man fertige Hörspiele kaufen kann. Vorkasse wäre allerdings was anderes. Aber wie gesagt: Warten wir es ab.

    Unabhängig von der ganzen Vorgeschichte hätte ich nämlich Lust auf Neuigkeiten von der Lady und finde (ausnahmsweise) auch ein Prequel eine gute Idee. Und wenn es nicht klappt, geht meine Hörspielwelt auch nicht unter.

    Der ESC fliegt dieses Jahr so weit unter meinem Radar, dass ich sogar die gestrige erste Sendung zum Vorentscheid nicht gesehen habe. Aber heute Abend werde ich wohl ab 20:15 bei RTL reinschauen.

    Aber wenn ich ehrlich bin: Der Letzte, den ich im Fernsehen vermisst habe, ist Stefan Raab. Allen seinen Verdiensten (auch um den ESC) zum Trotz.

    Schaun wir mal, ob das Casting zu gefallen weiß.

    Am 09. / 16. / 23. und 30. März 2025 sendet WDR jeweils um 19:04 das Hörspiel

    Die ganze Katastrophe

    nach dem Roman von David Carkeet.

    Der Linguist Jeremy Cook, der für eine Eheberatungsagentur arbeitet, zieht bei einem Ehepaar ein, um deren Kommunikationsprobleme zu analysieren.

    Die Romanvorlage ist der mittlere Teil einer Trilogie um Protagonist Jeremy Cook. Man kann aber die drei Bücher komplett unabhängig voneinander lesen.

    Das Buch aus dem Jahr 1990 habe ich als ziemlich clever mit der genau richtigen Mischung aus Humor und Tiefsinnigkeit in Erinnerung. Es ist aber auch schon so um die 30 Jahre her, dass ich das gelesen habe, von daher erinnere ich mich nur vage daran. Umso mehr freue ich mich, dass der WDR das ausgegraben hat und daraus ein Hörspiel bastelt. Beziehungsprobleme sind halt ein zeitloses Thema, das immer noch funktionieren sollte.

    Informationen über Produktion, Sprecher*innen, Musik und Regie konnte ich leider noch nicht finden. Wer mehr weiß, z.B. WDR_Hoerspiel , kann das hier ja gerne ergänzen.

    Hier aber schon mal der Phonostar-Link.