Posts by Stollentroll

    "Der Splitter im Auge Gottes" (Pournelle/Niven)

    Gegebenenfalls ein Blindkauf. Das Militaristische ein wenig zurückgestutzt wäre das eine super Vorlage für eine Vertonung.

    Ich würde auch gerne noch Andreas Eschbachs Mars-Trilogie in die Runde werfen. Davon gibt es schon recht gute Lesungen, Hörspiele wären ein Traum.

    Vermutlich eine Herausforderung in der Umsetzung, aber Alastair Reynolds 'Unendlichkeit' wäre ebenfalls den Aufwand einer Verhörspielung wert.

    Vor ziemlich genau neun Jahren war es in diesem Thread ein großes Thema, dass die Hörspielfassung von

    'Der Name der Rose'

    in der originalen Folgenaufteilung im Radio lief. Trotz einiger Probleme beim Mitschneiden konnten am Ende alle Interessierten das Hörspiel bei sich speichern - der Community sei Dank. Eine Aktion, an die ich mich auch heute noch gerne zurückerinnere.

    Die erneute Ausstrahlung des Werkes an den kommenden 4 Adventssonntagen beim Bayerischen Rundfunk wird wahrscheinlich nicht ganz so viel Aufregung verursachen, denn zwischenzeitlich wurde es zwar nicht noch einmal wiederholt, war aber in der Audiothek verfügbar.

    Trotzdem natürlich ein Tipp für alle, die es noch nicht kennen, wiederhören möchten oder auch nach einem Highlight in der Vorweihnachtszeit suchen.

    Sender: Bayern 2

    Daten: 30.11. / 07.12. / 14.12. / 21.12.2025

    Uhrzeit: Jeweils 15:05 bis 17:00

    Mehr Infos bei Phonostar.

    DerPoldis Lobeshymne auf den neuen Asterix-Band schließe ich mich gerne an. Ein schönes Reiseabenteuer ganz im Stil der früheren Alben. Das Skript ist um Längen besser als beim Vorgänger 'Die weiße Iris'. Die Gagdichte hat darunter nicht gelitten, was Fabcaro erneut mit einem doch ziemlich textlastigen Comic erkauft. Aber das ist kein Manko, weil so ziemlich alles in diesem Band gut funktioniert. Das gilt auch und insbesondere für die satirischen Anspielungen auf die heutige Zeit. Respekt also für die Geschichte und ihre Ausarbeitung.

    Zeichnerisch orientiert sich der 41. Asterix ebenfalls an älteren Werken. Es ist einfach schön, wie Portugals Landschaft und Städte hier dargestellt werden, eine echte Augenweide. Der Band wirkt dadurch nicht ganz so 'wuselig' wie die Vorgänger, kann aber dennoch mit einem irren Detailreichtum punkten. Genauso muss das gemacht werden: Viele kleine Schmankerl und Gags, die in teils atemberaubend schöne Landschaften und lebendige Stadtbilder eingebaut werden. Im Endergebnis ist das ein auch atmosphärisch sehr gelungenes Werk.

    Besonders hervorheben und loben möchte ich noch die Kolorierung, die zwar am Computer erstellt wurde, aber sehr stimmig ist und die schönen Zeichnungen teils regelrecht zum Strahlen bringt. Es war mir schon aufgefallen, als ich den Band am Kiosk durchgeblättert hatte. In der digitalen Fassung, die ich dann gekauft habe, wirken die Farben sogar noch mal einen kleinen Tick besser.

    'Asterix in Lusitanien' ist nach 'Der Papyrus des Cäsar' erst der zweite Band des 'neuen' Asterix, der mich rundum überzeugt. Inhaltlich stehen die zwei Alben auf einer Stufe, zeichnerisch ist Nr. 41 für mein Empfinden sogar das bisher beste der sieben Alben von Conrad. Der Comic kann meines Erachtens über weite Strecken mit den Arbeiten von Goscinny und Uderzo mithalten. Wer hätte das gedacht?

    Die spinnen, die unsrigen.

    Sehr traurig. Egal, welche Rolle sie gespielt hat: Sie hat die Figuren gekonnt interpretiert und war doch immer unverkennbar.

    Auf arte läuft übrigens heute um 20:15

    Manhattan Murder Mystery

    In dem Film von Woody Allen aus dem Jahr 1992 spielt Diane Keaton eine Frau, die glaubt, ihr Nachbar habe einen Mord begangen. Ein toller Film mit einer gewohnt souveränden Diane Keaton in der Hauptrolle.

    Neben 'Was das Herz begehrt' ist 'Manhattan Murder Mystery' tatsächlich mein Lieblingsfilm mit ihr. Ich ziehe ihn sogar den Klassikern 'Manhattan' und 'Der Stadtneurotiker' vor, mit denen er allerdings viele Gemeinsamkeiten hat.

    Mein Abend ist heute auf jeden Fall geplant.

    Oder man schafft eine Erzählsituation. Sei es durch eine Rahmenhandlung, dadurch dass jemand etwas über Sprechfunk schildert oder auf ein Aufnahmegerät spricht, etc.

    Eines der m. E. besten Hörspiele mit nur einer Sprecherin ist 'Theorie der völligen Hilflosigkeit' von Michael Köhlmeier, in dem die großartige Desiree Nosbusch hauptsächlich am Telefon hängt. Daher sind die anderen Figuren schon präsent, obwohl man sie nie zu hören bekommt. Aus dem Jahr 1993 und damals glaube ich in Österreich sogar zum Hörspiel des Jahres gewählt.

    Geht aber zugegebenermaßen in eine komplett andere Richtung als das von dir vorgegebene Szenario.

    Ich tippe darauf das sie diesmal nicht Teilnehmen dürfen.

    Wobei es da schon ein Begründungsproblem gäbe. Russland und Weißrussland wurden ja nicht des Angriffs auf die Ukraine wegen ausgeschlossen, sondern weil die TV-Anstalten nicht den ESC-Statuten entsprachen: Sie müssen dem Grund nach öffentlich-rechtlich verfasst und unabhängig sein. Die Sender der beiden Länder sind aber wohl eher Staatsfernsehen, weisungsgebunden und für das Verbreiten von Propaganda bekannt. Der israelische Sender hingegen ist ja unabhängig von Weisungen der israelischen Regierung und gilt im Gegenteil als regierungskritisch.

    So sehr ich also den Reflex verstehe, nach einem Boykott zu rufen: Nein. Die Künstler*innen und der durchführende Sender sind nicht mit der israelischen Regierung gleichzusetzen. Ich würde also nicht für einen Ausschluss stimmen.

    Wobei mir die Künstler*innen aus Israel jetzt schon leidtun. Die werden ggfls. Nerven und ein 'dickes Fell' brauchen.

    Das mit Warp und Sol ist mir auch aufgefallen, ich wusste aber nicht, das es sich hier auch um neu synchronisierte Folgen handelte?!

    In der Synchronisation des ZDF flog die Enterprise mit SOL-Geschwindigkeit.

    SAT 1 hat dann die vom ZDF nie gezeigten Folgen synchronisieren lassen und korrekt mit WARP übersetzt. Die schon im ZDF gelaufenen Folgen hat man aber nicht neu synchronisiert. Daher die Verwirrung.

    Ab Staffel 2 wurde’s einfach lebendiger und witziger – und genau das ist einer der Gründe, warum die deutsche Fassung bis heute so einen besonderen Reiz hat.

    Mag sein. Allerdings hat das auch mit dazu geführt, dass die Serie als 'Kinderkram' abgetan und hierzulande nie ernst genommen wurde. Und manches ist einfach nicht in Ordnung. Scotty z. B. hätte im Original niemals Spock als 'Spitzohr' bezeichnet. Noch schlimmer haben sie es dann in der Zeichentrickserie getrieben. Da sagt Kirk in einer Folge 'Das ist doch keine konzertierte Aktion hier'. Wen es interessiert, der kann ja mal die Folge 'Gefährliche Planetengirls' hier in der Deutschen Synchrondatei unter die Lupe nehmen. Aber das 'Flapsige' in der Synchronisation war natürlich auch ein Zeichen der Zeit, man denke z. B. an die Krimiserie 'Die 2' mit Moore und Curtis.

    Die Pilotfolge der Käfig ist auch schon direkt in der Handlung drin. Später gibt es noch eine 2 Teiler Folge mit Rückblick zu der Käfig, die Rückblicke haben dann aber ne andere Synchro als die eig. Folge

    Das dürfte daran liegen, dass der ursprüngliche Pilotfilm vom Sender abgelehnt wurde. Um Kosten zu sparen, hat man ihn fast komplett in dem Zweiteiler 'Talos IV - Tabu' verarbeitet. Der vollständige Pilot wurde erstmals 1988 im amerikanischen Fernsehen gesendet. Dass der dann auf Deutsch neu synchronisiert wurde, ist nachvollziehbar. Aber grundsätzlich stört mich sowas tatsächlich auch.

    Eig könnte man bei irgendeiner Folge anfangen zu gucken. Zumindest in Staffel 1.

    In Deutschland wurden die Folgen bei der Erstausstrahlung im ZDF ja eh 'querbeet' ohne Rücksicht auf Staffeln und Reihenfolge gesendet. Dass Pavel Chekov erst im zweiten Jahr an Bord der Enterprise kam, war deutschen Zuschauern gar nicht bewusst. Und die wenigen Querverweise (wie z. B. in 'Gefährliche Planetengirls' auf 'Horta rettet ihre Kinder') wurden dann einfach wegsynchronisiert. Hat ja keinen gestört.

    Als die Serie später bei SAT 1 (fast) komplett gesendet wurde, hat man die fehlenden Folgen dann mit den Originalsprechern synchronisiert. Die Zuschauer mögen sich vielleicht gewundert haben, warum die Enterprise in der einen Woche mit SOL-Geschwindigkeit und in der nächsten mit WARP-Geschwindigkeit unterwegs war.

    Alles in allem bleibt das Thema 'Trekkies und die deutsche Synchro' wohl ein Minenfeld. Mir geht es so, dass ich die Sprecher*innen durch die Bank gut gewählt fand, die Synchro als solche aber misslungen finde.

    Ich habe mich jetzt doch entschlossen, spotify den Rücken zu kehren. Gründe dafür sind die vermehrten negativen Berichte über die Entlohnung der Künstler, das finanzielle Engagement des Anbieters in der Rüstungsindustrie und die immer häufiger auf den Playlisten zu findende KI-Musik.

    Aber auch mein Nutzerverhalten ändert sich zunehmend. Neue Musik und Künstler lerne ich mittlerweile wieder lieber über das Radio kennen. Wenn mich dann was anspricht, kann ich ja immer noch über den kostenlosen Account oder z. B. bei youtube reinhören. Was mir wirklich richtig gut gefällt, kaufe ich als CD oder Download. Und für Hörspiele/Hörbücher bin ich mit der Audiothek, Audible und dem ebook-Hörbuch-Abo mehr als ausreichend aufgestellt.

    Mal schauen, ob ich 'abstinent' bleiben werde oder irgendwann doch reumütig zum Streaming zurückkehre.

    Aber bei allem Ärger über spotify: Marketing können sie. Am Ende des Kündigungsprozesses hat man mir noch folgende Playlist vorgeschlagen:

    Hüseyin hat dreißig Jahre in Deutschland gearbeitet, um sich ein Haus in der Türkei leisten zu können. Doch bevor er einziehen kann, stirbt er an einem Herzinfarkt.

    Dschinns ist eine Familiengeschichte, in der diese Familienbande wenig bis gar nicht zu funktionieren scheinen. Dies wird dadurch noch verstärkt, dass es sich hier um eine sogenannte 'Gastarbeiterfamilie' mit Vater, Mutter und vier Kindern handelt. Jedem dieser Charaktere widmet das Hörspiel ein eigenes Kapitel.

    Rassismus, Integration, Anpassung, Assimilation, Ausbeutung, Diskriminierung, kulturelle Zwänge, Generationenkonflikte, Identität, sexuelle Zugehörigkeit: Die Liste der behandelten Themen ist lang und könnte noch problemlos erweitert werden. Relevanz erhält das Hörspiel nicht nur durch die Themen selbst, sondern vor allen Dingen weil man durchgängig das Gefühl hat, dass diese Geschichte erzählt werden musste.

    In den einzelnen Kapiteln erfahren wir viel über die Lebenswirklichkeit ausländischer Mitbürger. Im Verlauf gibt es auch einige Rückblicke auf prägende Ereignisse im Leben der Protagonist*innen. Die Erzählung entfaltet so eine Wucht, die ihresgleichen sucht. Im abschließenden sechsten Kapitel kommt es dann zu einer großen Auseinandersetzung zwischen Emine und einer ihrer Töchter.

    Ob dieser Beschreibung mag man befürchten, statt in einem Hörspiel in einem Proseminar über Integration zu landen. Diese Befürchtung ist aber völlig unbegründet: Neben den vielen anderen Stärken der Produktion ist es insbesondere die Figurenzeichnung, die zu überzeugen weiß. Man kann sich in alle Figuren gut hineindenken, mit ihnen mitfühlen und mitleiden. Es ist eines dieser Hörspiele, bei denen man nach dem Ende der Laufzeit ein wenig traurig ist, sich von den Figuren trennen zu müssen.

    Die Sprecher*innen sind natürlich durchgängig großartig. Die Musik ist wunderbar melancholisch, bleibt aber meist im Hintergrund. Die Geräuschkulisse ist naturgemäß nicht sonderlich üppig, aber bei genauem Hinhören doch originell. Manchmal werden O-Töne eingeblendet, z. B. Nachrichten aus der Zeit, Musik oder auch die Titelmelodie der Fernsehserie 'Dallas'. Eine außergewöhnliche Umsetzung, die dann auch außergewöhnlich gut funktioniert.

    Und wer sind nun die titelgebenden Dschinns? Die Frage bleibt letztlich unbeantwortet. Es gibt – wenn überhaupt – in diesem Hörspiel nicht mehre, sondern nur einen Dschinn, der in dem Haus in der Türkei bleibt und nach deren Eintreffen über die Familienmitglieder wacht. Man kann über diesen Kunstgriff geteilter Meinung sein. Meines Erachtens trägt er sehr viel dazu bei, dass es uns gelingt, uns in die verschiedenen Charaktere einzufühlen. Gerade dann, wenn er die Figuren direkt anspricht. Und was ein Dschinn nun überhaupt ist – Gespenst, Geist, Erinnerung oder etwas ganz anderes? – wird zwar in einer Folge besprochen, aber nicht geklärt. Es ist aber am Ende auch nicht von Bedeutung. In der Hörspielversion ist er letztlich einfach ein allwissender Erzähler.

    'Dschinns' ist ziemlich lange an mir vorbeigegangen, weil mir die Inhaltsangabe zu deprimierend schien und ich derzeit eher nach ablenkenden oder aufbauenden Stoffen suche. Jetzt aber bin ich sehr froh, es doch noch gehört zu haben. Mir wäre ansonsten ein Hörspiel entgangen, das mich beeindruckt hat wie kaum ein anderes.

    Mich ärgert nur, dass sie in meiner DVD Version die Enterprise und die Planeten, mit CGI neu gemacht haben. Ich fand die alten Effekte viel besser! Warum hat man das gemacht???

    Der Grund liegt ja auf der Hand: Zum einen kann man heute vieles darstellen, was in den 60ern nicht möglich war. Und darüber hinaus war eine Überarbeitung aus Produzentensicht wohl notwendig, um die Originalserie für die aktuelle wie kommende Generationen noch interessant zu halten. Und es ist ja schon so, dass die Originale auf hochauflösenden Bildschirmen wenig Freude machen. Überarbeiten musste man es also so oder so. Die Frage war halt, ob man es 'nur' HD-ready macht oder auch die Effekte tatsächlich austauscht.

    Mit gefällt die Remastered-Version übrigens sehr gut. Der Charme ist erhalten geblieben, aber es wirkt deutlich weniger peinlich als manche Folge zuvor. Auf den Blurays sind übrigens beide Versionen enthalten und man kann mittendrin zwischen den beiden Fassungen hin und her switchen. Und ganz ehrlich: Anfangs habe ich noch oft die Original-Version geschaut, mittlerweile läuft das eigentlich nur noch in der Remastered-Fassung.