MP3-CD mit Booklet ohne Book; also ein doppelseitig bedrucktes Papier und die CD-Tracks als Nummern ohne ID3-Tags. Extrem lieblos! Nicht dass ich mal ein lesenswertes Booklet in Händen halten durfte. Meistens steht da sowieso nichts drin außer Eigenwerbung ..
Es ist interessant, zu beobachten, dass eine Schere immer weiter aufgeht. Einerseits sind diejenigen Hörer da, die vom Download (früher als von der Branche erwartet) zum Streaming umsteigen, um Kosten zu sparen, andererseits die Sammler, denen (nun gerade auch im Vergleich zum Streaming) der Kostenpunkt eines Hörspiels verstärkt ins Auge fallen muss, und die sich Mehrwert wünschen ("für 7,99 muss dann auch was drin sein").
Ein dritter Aspekt ist vielleicht eher den Produzenten präsent -- zuerst habe ich es nicht glauben wollen, aber es scheint was dran zu sein: die Menge der CD-Hörspielkäufer nimmt das Booklet nie (auch nicht 1x) aus der CD heraus. Dass man vor der Frage, wie man denn alle diese Dinge oben unter einen Hut kriegen soll, dann genau da spart, ist zunächst vielleicht nachvollziehbar.
Und wenn der Trend sich auch bei Hörspielen in Richtung Streaming fortsetzt, werden nicht nur 40minütige Hörspiele in 40 Tracks aufgeteilt werden, um pro Ministream noch den Achtzigstelcent mitzunehmen. Die meisten Hörer stimmen mit den Füßen Richtung Flatrate ab. Das wird auch bei Produzenten nicht ohne Konsequenzen bleiben können. Die Schere ist ja nicht gewaltsam wieder zu schließen.