Eure Meinung über „Amateursprecher“ und deren Einfluss auf das Hörerlebnis

  • Tja, ihr vergesst noch etwas. Wenn im Script die Rolle so angelegt wurde, dass der Sprecher sich wie ein Amateur anhören soll.
    Was macht Ihr dann? Ist dann Sprecher schlecht oder doch eher gut, weil er es geschafft hat so zu amateurhaft rüber zu kommen? :D

  • Absolut! Sprecher sprechen immer nur so wie es der Regisseur wünscht oder wie er es zulässt.

    Wobei zum Beispiel Ivar Leon Menger in einer seiner letzten Videos ganz klar für sich selbst gesagt hat, dass Amateursprecher für ihn nicht in Frage kommen. Er hat das ganz genau uns auch nachvollziehbar erklärt warum dies so ist. Für ihn müssen es absolute Profis sein. Daher würde er auch selbst niemals in einem Hörspiel mit sprechen.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Das Wort "Amateuersprecher" benutze ich generell nicht und finde es schon immer ziemlich abwertend.

    Interessant wie unterschiedlich Assoziationen sein können. Amateur bedeutet für mich in erster Linie einmal, dass der oder diejenige ihren Lebensunterhalt nicht mit der Tätigkeit verdient. Ich bin ja im Sport als „Profi“ tätig und lerne täglich Amateure kennen. Diese gibt es in jedweder „Form“. Sehr gute, die „Profis“ gleichgestellt sind. Mittelmäßige und schwache. Wobei dies auch auf „Profis“ zutrifft. Von daher ist für mich der Begriff „Amateur“ keinerlei Wertung bezüglich der Qualität seines Vortrages sondern einzig und alleine ob er davon leben kann oder nicht.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

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  • Nachwievor muss ich sagen - Sprecher, denen ich ihre Rolle nicht abkaufe, weil sie schlecht spielen oder man merkt, dass sie ablesen, die vermiesen mir einfach das Hörerlebnis.

    Aber so ist das mit schlechten Schauspielern im TV oder auf der Leinwand auch...

    Mein Name ist Dorian Hunter, und ich bin der Sohn des Teufels. Ich war der Sohn des Teufels, denn ich habe ihn getötet! :evil:

  • Ich denke mal niemand hat eine Freude mit schlechten Sprechleistungen. Dies kann damit zusammen hängen, dass es keine professionellen Sprecher sind, muss aber nicht.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

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  • Ich denke mal niemand hat eine Freude mit schlechten Sprechleistungen. Dies kann damit zusammen hängen, dass es keine professionellen Sprecher sind, muss aber nicht.

    Och, das kommt ganz darauf an. Ich hab bei manchen Hörspielen schon so grandios schlechte Sprecherleistungen vernommen, dass ich vor Lachen auf dem Boden gelegen bin.

  • Och, das kommt ganz darauf an. Ich hab bei manchen Hörspielen schon so grandios schlechte Sprecherleistungen vernommen, dass ich vor Lachen auf dem Boden gelegen bin.

    Karl Dall in "Sunshine Horror auf Ibiza", Ü-BER-RAGEND!!!

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • grandios schlechte Sprecherleistungen vernommen - wow und dann kommt Karl Dall als überragendes Beispiel.
    Thematisch seid ihr aber noch bei der Eingangsfrage, oder?

    Ein Amateur (französisch, von lateinisch amator ‚Liebhaber‘) ist eine Person, die – im Gegensatz zum Profi – eine Tätigkeit aus Liebhaberei ausübt, ohne einen Beruf daraus zu machen bzw. Geld für ihre Leistung zu erhalten.

  • Jede Sprecherleistung beeinflusst das Hörerlebnis. Wobei sich schon die Geister darin scheiden was eine gute und eine schlechte Sprecherleistung ist. Und hinzu kommt, dass manchen eine schlechte Sprecherleistung das ganze Hörspiel komplett vermiesen, anderen, wie mir zum Beispiel die Geschichte Vorrang hat. Und ob jemand vom „Sprechen“ lebt oder es nur zum Vergnügen macht, steht ohnehin niemanden auf die Stirne geschrieben. Es gibt eher bekannte oder unbekannte Stimmen. Und ich freue mich zuerst einmal immer eine neue Stimme zu hören und nicht die üblichen Verdächtigen.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

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  • Ich finde es manchmal echt anmaßend, dass hier Sprecherleistungen herabgewürdigt werden oder als schlecht empfunden werden. Es ist auch immer eine Sache des Setting und des Regisseuers, wie er die Rollen und Figuren gesprochen und angelegt haben will. Und Amateur bedeutet nicht immer = schlechte Qualität oder miese Sprecher/Schauspielleistung am Mikrofon. Es gibt durchaus sehr talentierte Amateursprecher, denen man es nicht unbedingt anmerkt, dass es Laiensprecher sind und auch Profis, die an Herzensprojrekten in der freien Szene als Amateure mitsprechen gibt es auch öfter als man denkt. So hat Siantiage Ziesmer schon Gastauftritte in einigen freien Produktionen gehabt, auch ein Helmut Kraus verlieh in einigen freien Produktionen seine Stimme und viele andere namhafte Sprecher haben es auch schon gemacht. Im direkten vergleich des Hörspiels merkt man natürlich die Erfahrung der Profis gegenüber den Laien, ohne Frage doch das dabei sein solcher Größen in der eigenen Szene, spornt die Laien auch zu Höchstleistungen an, dass es gar nicht auffällt, dass in der Szene Laien mitspielen. - umgekehrt gibt es das aber übrigens auch, dass man Laiensprechern die Chance gibt, in einer professionellen kommerziellen Hörspielproduktion mit dabei zu sein. So haben einige den Weg in die professionelle Sprecher-Welt geschafft.


    Ganz klares Statement meinerseits, Amateursprecher haben Einfluss auf das Hörerlebnis, aber ich für mich, sehe es als positiven Einfluss. Dadurch hat man öfter auch neue unverbrauchte Stimmen.

  • Zustimmung! Nur

    Ich finde es manchmal echt anmaßend, dass hier Sprecherleistungen herabgewürdigt werden oder als schlecht empfunden werden.

    das sehe ich anders. Wenn einem eine Sprecherleistung nicht gefällt, dann gefällt sie einem nicht. Egal ob Profi oder Amateur. Das hat dann nichts mit anmaßend zu tun. Natürlich haben andere Faktoren, wie Regisseur, Studio, Rolle oder auch Tagesverfassung einen Einfluss. Aber am Ende zählt das was beim Hörer ankommt. Und wenn ihm das nicht gefällt, ist es eben so. Da sind die Gründd dafür unerheblich.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

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  • Wenn´s nur nach dem Geschmack geht, kann einem auch die beste Profistimme quer gehen. Ich kenne Leute, die können zum Beispiel die Stimme von Dirk Bach in einem Hörbuch oder Hörspiel einfach nicht abhaben und das obwohl er ja das Genre gelernt hat. Von daher ist das auch okay, wenn man nach dem persönlichen Geschmack geht.

    Du setzt in der Eingangfrage das Hörerlebnis in Bezug zu Amateursprecher om dem Vergleich. Jetzt hätte ich da schon mal ein paar Beispiele wo Euch die Amateursprecherleistung in welchem Hörspiel nicht zugesagt hat und Euch das Hören des Hörspiels vermiest hat.

  • Wenn´s nur nach dem Geschmack geht, kann einem auch die beste Profistimme quer gehen.

    Genau das hab ich in diesem Thread mehrfach geschrieben. Wobei es hier nicht um Stimmlage oder Stimmhöhe sondern darum geht wie man seine Rolle spricht, zum Beispiel zu sehr abliest, falsch betont, unpassende Betonungen von sich gibt oder Emotionen nicht so von sich gibt wie sie zur Rolle und Situation gehören sollten. Dies passiert in der Regel einer Stimme, die das Sprechen gelernt hat weniger oft als einer ungelernten Stimme.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

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  • 1999 gab es bei der ??? Folge "Wolfsgesicht" zwei nicht gerade seriöse Sprecherleistungen zu bewundern. Die beiden jugendlichen Sieger eines Kosmos-Gewinnspiels gestalteten ihre freilich kurzen Einsätze jedoch so charmant-mies, dass man es gerne als "so bad, it's good" abspeichern konnte


    Lockerte zudem im Nachgang neben den legendären "Erotikangebote"-Wegklicken von Justus den erwachsen kühl-temperiert bockstarken Fall auf

  • Jetzt hätte ich da schon mal ein paar Beispiele wo Euch die Amateursprecherleistung in welchem Hörspiel nicht zugesagt hat und Euch das Hören des Hörspiels vermiest hat.

    Vidan Staffel 1 - da gibt es eine Szene mit jugendlichen Schlägern - fürchterlich schlechte Leistung, das ist schlecht gespielt, da wird die Stimme total dämlich verstellt. Gleiches Hörspiel, eine Szene mit mit einem Ehepaar im Camper, ähnlich schlecht gespielt.

    Bei Vidan finde ich das doppelt ärgerlich, da das damals als Megablockbuster Super Oberhammer Hörspielkino angepriesen wurde (Kinowerbung, etc.) Sorry - aber wenn ich so eine Erwartungshaltung kreiere, kann ich nicht solche Sprecherleistungen abliefern.

    Ein weiteres Beispiel für mich Schattensaiten Folge 1 - das habe ich dann auch abgebrochen, da das für mich alles sehr abgelesen war, und die Sprecher keinerlei Emotionen transportierten. Hier habe ich mich weniger geärgert als bei Vidan - Erwartungshaltung eben.

    Mein Name ist Dorian Hunter, und ich bin der Sohn des Teufels. Ich war der Sohn des Teufels, denn ich habe ihn getötet! :evil:

  • Hi zusammen,

    ihr nennt hier kommerzielle Produktionen als Beispiele- Wurden da wirklich Amateursprecher eingesetzt?
    Das heißt die wurden für Ihren Einsatz nicht bezahlt? Seid ihr da sicher?

    Ich glaube das geht am Eingangsthema etwas vorbei und bzw. insgesamt in eine Richtung das wenn Sprecher im Hörspiel schlecht sprechen.

    Die Frage war explizit nach Euren Hörerlebnis beim Einsatz von Amateursprechen.
    Beim Einsatz von Amateuren gehe ich nicht unbedingt von einer kommerziellen Produktion aus.


    Aber wenn ihr hier Amateure raushört, die ihren Job schlecht gemacht haben, wirft das ein schlechtes Licht auf die gesamte Produktion. Da muss der Regisseur und auch der Tonmeister taub gewsen sein, sowas sollte spätestens in der Endabnahme des Mixings auffallen und nicht durchgehen. Klingt nicht nach professionell produziert, wenn solche Schnitzer in der Aufnahme stecken.

  • Hi zusammen,

    ihr nennt hier kommerzielle Produktionen als Beispiele- Wurden da wirklich Amateursprecher eingesetzt?
    Das heißt die wurden für Ihren Einsatz nicht bezahlt? Seid ihr da sicher?

    Gut, dann muss ich mich entschuldigen, denn ich habe da wohl den Begriff „Amateur“ im falschen Zusammenhang genutzt. Richtigerweise meinte ich dass mir generell schlechte Sprecherleistungen den Spaß am Hörspiel vermiesen. Wie erwähnt kann ich mit schlecht verstellten Stimmen oder mit Sprechern, die einfach nur ablesen, oder deren Spiel so schlecht ist, dass man ihnen die Rolle nicht abnimmt, auf Dauer nichts anfangen… und auf Dauer kann ich da auch nicht zuhören - es stört mich extrem und ich kann mich dann auch nicht auf eine evtl gute Story konzentrieren.

    Gegen „Amaeursprecher“ im Sinne von unbezahlten Personen, die aus Liebe zur Sache, Hörspiele einsprechen habe ich tatsächlich nichts. Sachen wie Parapol höre ich total gerne, diese sind oft auf oder sogar über dem Niveau von so manch einem „professionellen“ Hörspiel.

    Mein Name ist Dorian Hunter, und ich bin der Sohn des Teufels. Ich war der Sohn des Teufels, denn ich habe ihn getötet! :evil:

  • Wurden da wirklich Amateursprecher eingesetzt?
    Das heißt die wurden für Ihren Einsatz nicht bezahlt? Seid ihr da sicher?

    Wie wir zum Beispiel von „Der Thron der Nibelungen“ wissen, bekamen hier Hörspieltalker eine Rolle und wurde dafür bezahlt. Amateur, sprich davon nicht zu leben, bedeutet nicht, dass man deshalb dafür nicht bezahlt werden kann. Ich habe seit ich 18 Jahre war Geld für Tischtennis bekommen, war aber 10 Jahre trotzdem „Amateur“, weil ich davon nicht gelebt habe. Nur weil man etwas aus Liebe zur Sache wegen macht, heißt das nicht dass man dafür nicht bezahlt wird. Ob die Sprecher bei VIDAN tatsächlich reine Amateure waren, kann man nicht sagen. Sie klangen teilweise hölzern. Aber das kann durchaus auch der Fehler vom Regisseur gewesen sein. Ich wäre da jetzt nicht so sicher ob es Amateure sind. Wenn ich es richtig im Kopf habe, dann kann uns eventuell Martin Seebeck darüber einen Einblick geben, denn fallweise kamen ja auch bei seinen Produktionen in kleinen Rollen Amateure zum Einsatz.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

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