Einen Post fand ich heute auf der großen Berufs-Poserplattform (lang ist‘s her, dass es dort mal wirklich ums Netzwerken ging), der mich sehr nachdenklich macht.
Fast alle, die mit dem Sprechen ihren Lebensunterhalt verdienen, machen sich Sorgen über KI: werden wir bald ersetzt durch künstliche Stimmen? Ich versuche, ihnen die Sorge etwas zu dämpfen, indem ich darauf hinweise, mit welchen Dingen sie punkten können, die KI auch in weiterer Zukunft nicht bringen kann. Aber es hilft ihnen nicht wirklich. Im Sektor Hörbuch, insbesondere beim Sachbuch oder wenig komplexer Literatur sehe ich die Wahrscheinlichkeit groß, dass Label die Studio- und Sprecher-Arbeitsstunden gegen ihr Azure-Abo durchkalkulieren. Außerdem, so wird es heißen, merkt‘s keiner, und „die Hörer wollen ja eh nur billig und viel“.
Im Posting sehe ich den Drive, als „erfolgreich“ und „modern“ wahrgenommen zu werden. Und das heißt auch „ich nutze KI bereits“ (hier erstmal zum Malen, aber das weitet sich bereits massiv aus).
Wie seht Ihr das? Ehrlich: würde es Euch stören, wenn Ihr in fünf Jahren erfahrt, dass — erfundenes Beispiel — die neue King-Nathan-Lesung doch mit Stimm-Mustern von David statt nach einer guten Woche Sprachaufnahmen mit ihm erstellt wurde?
Wenn ja, warum?
Wenn nein, warum nicht?