Das Hörspiel unter der Lupe 2022 / 04 - DARK HOLMES von CONTENDO MEDIA - Umfragen Seite 4

  • Gute Reise!

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Ich möchte die Frage von @Markus G. natürlich nicht unbeantwortet lassen. ;)

    Zitat

    Chris2710 Nix wurde es mit Deiner Vermutung, dass es Microft Holmes ist, der hinter allem steckt. Wie hat Dir das Ende und die Auflösung gefallen?

    Ja, es kam am Ende anders als erwartet. Doch es waren ja sowieso nur Spekulationen, daher war ich nicht enttäuscht. Das Ende selbst war wieder spannend gemacht, wobei mir der große Knall fast schon ein wenig zu leise war. Andererseits war in den Folgen davor ja reichlich Action, sodass es sich auch passend anfühlte, hier etwas Ruhe einkehren zu lassen. Diese Sache mit der Organisation und den Hintermännern wurde aufgedeckt und im Grunde alles zu einem guten Ende gebracht. Einige haben sich ja an der Hypnose-Sitzung gestört, die ich widerum als eine Highlight-Szene in der Folge sehe. Ich glaubte beim Hören fast schon selbst in Trance zu verfallen. Sehr eindringlich und gut gelöst.

    Ich muss aber gestehen, auch wenn die Serie eigentlich nicht darauf ausgelegt war, dass ich irgendwie Watson & Lucy gerne als Paar gesehen hätte. ^^ Die haben mir in ihrer Kombi ausgesprochen gut gefallen. Bei Sherlock & Lucy war es immer eher eine Zweckbeziehung, fast schon eine einseite Abhängigkeit. Ich wüsste jetzt im Gegenzug nicht, ob ich auch Sherlock & Lestrade shippen würde, aber das steht ja nicht zur Debatte. Daher war der ...
    Heiratsantrag am Ende schon "störend", wenn ich Lucy einfach nicht bei Sherlock sehe. :P Die offene Frage am Ende passt gut, macht es aber nicht komplett. So wünsche ich mir aus dem Grund schon eine zweite Staffel. Müssen ja auch nicht 13 Folgen sein. Aber Neugierig auf eine Fortsetzung wäre ich halt schon. :) Und wenn es nur eine Special Folge "14" ist, mit der Hochzeit und einem Fall. :D

    Zitat

    Und was meint ihr zum Titel „Dark Holmes“? Gute Wahl oder irreführend? Warum nannte man die Serie so? Passt der Titel und was steckt Eurer Meinung nach dahinter?

    Das "Dark" würde ich einfach auf die Figur des Sherlock beziehen. Er ist halt nicht der typische Held, sondern fröhnt Drogen, Alkohol und Sex. Ich fand den Titel im Ganzen aber nicht unpassend, weil er auch griffig ist und trotzdem viel aussagt.

    Zitat

    Daher für mich kein Holmes, das war Name Dropping und hätte genauso gut ohne Doyles Figuren funktioniert.

    Empfinde ich, wie gesagt, nicht so. Schon alleine weil die Figurennamen vertraut sind, findet man schneller einen Zugang zu ihnen. Man weiß im Groben um die Figurenzeichnung und deren Eigenarten. Das machte diesen Mix aus Bekannt und modern halt interessant. Natürlich hätte die Geschichte auch mit anderen Namen funktioniert, aber Hand aufs Herz, das würde jede andere Hörspielserie auch. Das ist für mich kein Kritikpunkt. :)

  • Es stört mich nicht all zu sehr, dass das Teil Dark Holmes heisst - Dark trifft sehr gut auf die Haputfigur zu - und ja, im Gefängnis, die Sache mit der Bananenspinne, etc. wird ja deduziert (obwohl das am Telefon / per Funk schon ziemlich aus der Luft gegriffen wirkt - schon allein die Frage "Hat sie zufällig Mäuse gejagt???").

    Und die Sache wie man sich das Ziel von Moriarty herleitet... das hatte eben nicht viel von einem Sherlock Holmes, da wird einfach nur geraten - und das Geratene trifft zufällig zu :P Daher finde ich Holmes eben etwas unpassend als Titel.

    Mein Name ist Dorian Hunter, und ich bin der Sohn des Teufels. Ich war der Sohn des Teufels, denn ich habe ihn getötet! :evil:

  • Gute Reise!


    Danke, bis zu Teil 8 bin ich gekommen :)

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Dann bin ich auf Deine Expertise sehr gespannt #huepf#

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

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  • Ich bin nun auch durch mit Dark Holmes.

    Summa summarum hat es mir gut bis sehr gut gefallen. Jede Folge konnte mich von der Handlung her mehr oder weniger überraschen und gespielt war das alles auch sehr schön.

    Zum Ende hin entwickelt sich die Handlung komplett anders, als man zu Anfang vermutet hätte. So wird aus dem Dark Holmes dann plötzlich ein Politthriller mit viel Remmidemmi und Action dabei.

    Die Auflösung war mir aber dann persönlich dann doch zu plötzlich und vor allem zu einfach mit der Hypnose. Gerade die Jagd nach den Drahtziehern könnte man noch deutlich größer aufziehen, denn ich hatte gehofft, dass es doch ein großes Mastermind dahinter gibt, das grade nicht dem ehemaligen US-Präsidenten entspricht. Vielleicht bietet das ja Stoff für eine zweite Staffel, wie auch von @Chris2710 schon angesprochen?

  • Na schau, finden sich ja doch ein paar „Diskutanten“ #cool# Ich habe mir erlaubt die Spoiler sichtbar zu machen, da dies ja ein „Unter-die-Lupe“-Thread ist und hier soll ja gespoilert werden!!!

    Ich persönlich finde nach wie vor, dass sich das Dark Holmes doch deutlich mehr hervor heben sollte, denn den Drogen hat ja schon der klassische Holmes gefrönt. Die Idee aus Moriarty eine ganze Organisation statt eine Person zu machen, war durchaus eine Überraschung und mal was Neues, wenngleich es mir so halt recht unspektakulär daher gekommen ist. Wäre er eine Person aus dem Holmes-Team gewesen, dass wäre dann ein wirklicher Knall gewesen. Ja, dieser fehlte in der letzten Folge. Hört man alles am Stück wie ein einziges Hörspiel, dann passte der Höhepunkt schon. Für „Format-Hörer“ allerdings, die wirklich jede Folge bei VÖ gehört haben, so wie ich selbst, kam Folge 13 dann doch etwas blutleer daher. Die Hypnoseszene, ja ich wäre wohl auch eingeschlafen wenn ich nicht Auto gefahren habe, hat dieses Gefühl noch verstärkt. Da wäre ein etwas Action reicher Höhepunkt dramaturgischer doch besser gewesen.

    Auf jeden Fall hat Dark Holmes der Mehrheit hier gefallen. Und als schlechteste Bewertung ein „durchschnittlich“ ist im Grunde auch ein gutes Ergebnis!

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Markus G. 21. November 2023 um 20:53

    Hat den Titel des Themas von „Das Hörspiel unter der Lupe 2022 / 04 - DARK HOLMES von CONTENDO MEDIA - Umfragen Seite 3“ zu „Das Hörspiel unter der Lupe 2022 / 04 - DARK HOLMES von CONTENDO MEDIA - Umfragen Seite 4“ geändert.
  • Aus gegebenem Anlass hole ich diesen thread wieder hervor, sofern es Diskussionsbedarf gibt!

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Ich wechsle mal mit meiner Besprechung in diesen Thread. :)

    Mittlerweile bin ich bei Folge 11 angekommen, und ich kann sagen, dass sich meine Eindrücke verfestigt haben, in beide Richtungen, wie ich zugeben muss.

    Da ist auf der einen Seite die tolle Inszenierung. Hier stimmt wirklich alles. Was die Regie angeht, kann ich nichts finden, was ich kritisieren könnte. Alles auf dem Punkt. Dazu die Musik, die wirklich hervorragend ist, wie gesagt: ohrwurmtauglich, nie zu dominant, nie zu sehr im Hintergrund, auch hier Bestnote. Albrodt ist jemand, der schreiben kann, das hat er schon mehrfach bewiesen. Die Dialoge sind knackig und wirken authentisch, kein geziertes Geplänkel, kein überlanges Schwadronieren. Wohltuend auch das Tempo des Erzählten, hier ist wirklich immer etwas los, die Handlung hat eine Rasanz, die man selten in Hörspielserien hört. Langeweile kommt wirklich nie auf. Auch hier: Chapeau! Gewürzt ist das Ganze dann auch noch mit einer feinen Prise Humor, ohne es damit jedoch zu übertreiben.

    Diesem dicken, fetten Plus stehen aber auch ein paar Kritikpunkte gegenüber, die das Ganze zwar beileibe nicht aufwiegen, aber doch erwähnt werden müssen. Da ist zunächst einmal der inhaltliche Unterbau. Der ist im Grunde so gut wie gar nicht gegeben. Die Handlung ist so rasant erzählt, die Protagonisten stolpern wirklich permanent von einer aufregenden Situation in die nächste, dass dieser Umstand kaum auffällt, aber im Grunde geht es die ganze Zeit um nichts. Natürlich werden Kausalitäten dargestellt, neue Figuren, die für ein, zwei Episoden Teil des Geschehens sind, bekommen mit ein paar Federstrichen einen Hintergrund und Motive zugeordnet und diese sind dann für den Fortlauf der Episodenhandlung auch von Belang, aber danach zerfasert das alles wieder, und es geht zum nächsten Dilemma über. Wirklich Bestand hat nur wenig. Und nur weniges geht wirklich in die Tiefe der vorgestellten Welt. Alles bleibt doch recht oberflächlich. Und das ist eigentlich schade, weil alles natürlich sehr mitreißend erzählt wird. Nun könnte man vielleicht auf die Idee kommen, dass Albrodt hier wie Hitchcock verfährt: er kreiert einen MacGuffin, der es ihm erlaubt, das Eigentliche zu erzählen - den Wegfall der Sicherheiten, die Jagd nach dem Unschuldigen usw., aber das ist es nicht, was uns hier geboten wird. Alles dreht sich um die Verschwörung und darum, der anstehenden Gefahr zu entgehen. Das zu erzählen, gelingt super und ohne Längen, aber es bleibt doch am Ende irgendwie immer der Eindruck, dass da doch recht wenig Fleisch am Knochen hängt. Da wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen. Und es hätte das Gesamte noch einmal immens aufgewertet.

    Und dann ist für mein Empfinden hier auch noch ein anderer Malus, der ebenfalls durch die Rasanz der Erzählten und die gute Inszenierung ein wenig überstrahlt wird: Albrodt nimmt stellenweise seine Geschichte selbst nicht ernst. Dabei ist die Welt, die er uns vorstellt, eigentlich eine düstere, bedrohliche. Die Anlagen, um eine ernsthafte und gute Geschichte zu erzählen, sind auf jeden Fall da, doch Albrodts sonstige Nähe zu Cosy Crimes usw. ist unübersehbar: da werden mal eben arglos Mäuse an Giftspinnen verfüttert, die dann zufällig tödliche Wirkungen entfalten, Männer werden durch ein Kissen unterm Pullover von der eigenen Vaterschaft überzeugt und gestehen bereitwillig ihre tiefsten Geheimnisse und mit allen Wassern gewaschene Verbrecher lassen sich mit vermeintlichem Belastungsmaterial unter Druck setzen, nur um hinterher vom Protagonisten feixend um die Ohren geschlagen zu bekommen: Hehe, das war ja alles nur ein Bluff! Hinzu kommen ein paar Figurenkonstellationen, die bei näherer Betrachtung wenig überzeugend erscheinen. Dass eine Polizistin auf den Fall ihres vermeintlich vom Pfad der Tigend abgekommenen Partners angesetzt wird, ist wenig wahrscheinlich. Dass alle, die mit dem Fall betraut sind, auf unterschiedliche und voneinander losgelöste Weise in die Angelegenheit verstrickt sind, weil etwa der Sohn des Polizeichefs zufällig den Staatsanwalt in kompromittierender Situation erwischt... nun ja, da muss man schon durch viele Cosy Crimes abgehärtet sein, um all diese Zufälle und merkwürdigen Beigaben zu schlucken.

    An diesen Stellen hätte ich mir mehr Mut zur Ernsthaftigkeit gewünscht, denn das Zeug dazu hat die Geschichte auf jeden Fall.

    Trotzdem: Diese Serie ist wirklich sehr, sehr gut gemacht. Und ich habe auch nach wie vor Spaß daran. Für mich stellt sie einen weiteren Meilenstein für Contendo nach den Midnight Tales dar.

    Jetzt bin ich gespannt, wie das Ganze endet.

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    Einmal editiert, zuletzt von Hardenberg (23. November 2023 um 17:52) aus folgendem Grund: Korrektur von Tippfehlern

  • Das Ende hat gespalten und ich bin gespannt wie Du es sehen wirst. Genial oder genial daneben. Oder doch nix Besonderes?

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • So, jetzt bin ich auch durch mit DARK HOLMES - und eins kann ich als Fazit schon mal sagen: Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

    Die Vorzüge dieser Serie - Machart/Regie, Musik, Cast, Dialoge, Humor - habe ich ja schon ausreichend gewürdigt. Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Von der Produktionsseite her ist überhaupt nichts zu beanstanden. Im gegenteil: eine wirkliche Top-Produktion.

    Was nun die Geschichte selbst angeht, bin ich hin- und hergerissen. Einerseits hatte ich wirklich Spaß und wurde streckenweise richtiggehend mitgerissen, andererseits hatte ich ja schon in meinem letzten Posting ausgeführt, dass da so ein paar Sachen sind, die ich als Dissonanzen empfunden habe. Als keine so großen, dass sich mein Urteil insgesamt deutlich zum Schlechteren verschöbe, aber sie waren doch da.

    Ich möchte der Einfachheit halber mal ein paar Dinge aufgreifen, die hier im Thread schon angesprochen wurden. Etwa die Frage, ob es eines Holmes, eines Watson oder einer Lestrade überhaupt bedurft hätte, um diese Geschichte zu erzählen. Nein, vermutlich nicht. Aber mich persönlich stört das überhaupt nicht. Es gibt schon so viele klassische Holmes-Adaptionen, da kann ich mit etwas völlig Neuem sehr gut leben, selbst wenn das nur wenige Berührungspunkte mit dem Original-Holmes hat. Mir hat das dennoch oder vielleicht sogar gerade deshalb viel Spaß gebracht. Ein Problem, das ich eher hatte, war, dass mir das Ganze nun, da ich alle Folgen gehört habe, ein wenig erscheint, als wäre da eine Geschichte, die ursprünglich nicht auf einen Holmes hin konzipiert war, nachträglich in die Holmes-Welt verfrachtet worden. Auch das fänd ich nicht weiter schlimm, wenn ich nicht das Gefühl hätte, es zu bemerken. Das zeigt sich vor allem am Ende, wenn die Hintergründe der Geschichte aufgedröselt werden und man plötzlich die us-amerikanische Realität streift. Für mein Empfinden fügt sich das nicht so ganz harmonisch zusammen, vielleicht weil diese Motivlage doch recht Knall auf Fall in das Ende der Geschichte eingebracht wurde. Es gab zwar im Verlauf der Handlung ein paar Verweise, aber die blieben doch eher Randnotiz. So, wie es sich nun am Ende darstellt, wirkt es ein bisschen, als hätte man nachträglich versucht, die bisher geschilderte Tour de force auf eine sachliche Verschwörung im Hintergrund herunterzudröseln. Für meinen Geschmack gelingt das aber nur bedingt, und das hat für mich einen ganz einfachen Grund, der eigentlich nichts mit einem Rückgriff auf reale Gegebenheiten zu tun hat: Es fehlt der Verschwörung am Ende einfach an einem Gesicht. Ich kann nur bestätigen, was einige hier schon geschrieben haben: Auch ich fand es ein wenig enttäuschend, dass die Verschwörer nie wirklich in den Vordergrund traten, sondern nur ihre Handlanger und Werkzeuge, einen echten Widerpart, einen Moriarty, der durch Cleverness und Skrupellosigkeit punktet, hätte ich auch gern erlebt, nachdem wir doch über zehn Folgen hinweg im Grunde darauf vorbereitet wurden. Dass dies dann am Ende nicht geliefert wird, mag den Eindruck erklären, den einige hatten: nämlich dass am Ende der große Knall fehlte.

    Ein zweiter Punkt, den ich etwas schade fand, war, dass diese Organisation im Grunde recht zahnlos geschildert wurde. Klar, sie heckt allerlei Teuflisches aus und sie ist auch für den Tod einiger Menschen verantwortlich, doch mich als Hörer lässt das größtenteils recht kalt, weil die Opfer ihrer Taten meist entweder selbst schurkisch veranlagt waren oder aber absolute Randfiguren. Das erinnert ein bisschen an die erste Star Trek-Serie, bei der man auch immer genau wusste, dass, wenn ein bisher noch nicht bekanntes Crew-Mitglied mit auf die Außenexpedition genommen wird, das dann bestimmt das Zeitliche segnen wird. ;) Man will also das Böse böse darstellen, man will aber keine seiner liebgewonnenen Figuren opfern. Das halte ich bei einer Serie wie dieser für schwierig. Weil es einfach auf Kosten der Glaubwürdigkeit des Bösen geht. Und auch auf Kosten des Mitfieberns, weil ich ab einem gewissen Punkt weiß oder zumindest ahne, dass den Protagonistinnen und Protagonisten nichts geschehen wird. Und so war es hier irgendwann auch. Mitgelitten habe ich noch am ehesten mit Lucy. Sie war die einzige, bei der ich mir vorstellen konnte, dass sie halbwegs gefährdet sein könnte. Aber Lucy war von den vier Hauptfiguren diejenige, die am wenigsten präsent war. Hier ist der Name Holmes vielleicht auch Fluch, denn mit anderen Namen wäre zwar die Zugkraft nicht gegeben, aber man hätte vielleicht anders mitgefiebert - und es wäre vielleicht sogar möglich gewesen, eine der Figuren unterwegs tatsächlich sterben zu lassen.

    Auch den Punkt, dass hier manche Schilderungen ein wenig zu drüber oder auch unglaubwürdig waren, wie etwa die Geschichte mit der Bananenspinne oder den Vorfall mit dem Mob und Mlotowcocktails oder die Auflösung per Hypnose, teile ich (obwohl ich gerade die Hypno-Szene, mal abgesehen davon, dass sie natürlich alles andere als realistisch ist, dennoch sehr schön und sehr eindringlich dargestellt fand). Und ich möchte an dieser Stelle betonen, dass solche Dinge wie die genannten, mich nur deshalb ansatzweise "stören", gerade WEIL ich finde, dass diese Serie so hervorragende Ansätze hat. Ich glaube ganz einfach, dass sich die Beteiligten selbst gar nicht so recht im Klaren darüber waren, was man aus der Geschichte noch alles hätte rausholen können. Insofern noch einmal ganz deutlich: Das ist Jammern auf sehr hohem Niveau.

    Wie sieht es also mit meinem Fazit aus?

    Habe ich mich amüsiert? Definitiv ja.

    Würde ich DARK HOLMES weiterempfehlen? Auf jeden Fall.

    Hätte ich davon gern eine zweite Staffel? Wenn sie es schafft, ebenso mitreißend und schwungvoll daherzukommen, gleichzeitig aber vielleicht an ein, zwei Dingen feilt, die in dieser ersten Staffel noch nicht hundertprozentig perfekt waren: warum nicht! Mehr noch würde ich mir jedoch wünschen, dass das Gespann Piasecki/Albrodt sich mal darüber klar wird, zu wie viel Klasse sie fähig sind - und das dann in einer weiteren (Mini-)Serie unter Beweis stellt, ebenso eindringlich und mitreißend und gern auch spannend und amüsant, aber vielleicht mit weniger Anleihen an die Cosy Crime-Logik. Ich glaube, die beiden sind längst noch nicht am Ende ihres Weges angekommen. Ich habe es an anderer Stelle ja schon mal geschrieben: Für mich stellt DARK HOLMES einen ebenso prägnanten Meilenstein in der Contendo-Werkschau dar wie seinerzeit die Midnight Tales, und ich bin jetzt schon gespannt, was da sonst noch folgen wird. Für mich eines der spannendsten Label derzeit.

  • Ich hätte wetten können, dass ich hierzu einiges geschrieben habe. Aber es ist nix mehr da 8|

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Ich kann mich nicht erinnern. Du kündigst nur häufig an, dass Du mitmachen wirst ;)

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Ich kann mich nicht erinnern. Du kündigst nur häufig an, dass Du mitmachen wirst ;)

    Ich hab garantiert was geschrieben, beispielsweise, dass Texas als Handlungsort für diese Verschwörung ganz schlecht gewählt war. Und das ich von den letzten beiden Teilen sehr enttäuscht war und das bis dahin sehr schöne Hörgefühl massiv getrübt wurde. Aber das kann durchaus verloren gegangen sein, damals wurden ja Beiträge noch nicht zwischengespeichert. Werden Sie das eigentlich mittlerweile?

    Ich kann mich nicht erinnern. Du kündigst nur häufig an, dass Du mitmachen wirst

    Vidan 3 war so schwach, dass ich nicht bis zum Schluss gekommen bin, überhaupt brauchen wir für eine schöne Diskussion halt auch entsprechendes Material. So wie bei GREUL, da mach ich mir keine Sorgen, da freuen sich alle drauf, da wird es viel Diskussionsbedarf geben.

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Vielleicht war es in einem anderen Forum? Chris Da kann man ja schon mal durcheinanderkommen. Nicht alle machen ja copy & paste... (glücklicherweise)

    Das hätte natürlich gut sein können, hab ich spontan gleich geglaubt, aber die schnelle Überprüfung hat gezeigt, das war es auch nicht. Wird wohl wirklich "Datenverlust" sein, da hab ich mich im vergangenen Jahr eh ein paar Mal geärgert, weil es lange Beiträge waren.

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

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