• Irgendwie ist ja plötzlich das Klassiker-Fieber ausgebrochen und alle versuchen sich gegenseitig damit zu überbieten, welchen Klassiker aus der Versenkung man gehoben hat. Ich dachte, es interessiert mal, wieviele monatliche Hörer eigentlich so eine Serie bei Spotify hat. Irgendwie wirkt dann dieses Erwachen der Hösrpielklassiker doch sehr ernüchternd. Liegt es daran, dass Klassiker weniger gestreamt werden, das viele gar nicht wissen, dass es die dort gibt, oder spiegeln die Zahlen einfach nicht das wirkliche Interesse der Hörers


    Daher, hier mal ein paar Zahlen (Stand 21-12-18)

    Ampelmännchen 147
    Drei Fragezeichen457705
    Drei Fragezeichen Kids181617
    Tim & Struppi911
    Arborex & Geheimbund Kim264
    Fünf Freunde105276
    TKKG209722
    TKKG Retro19285
    Captain Blitz266
    Hui Buh4828
    Hui Buhs neue Welt6054
    Hexe Schrumpeldei849
    Enid Blyton - Geheimnis um1069
    Perry Clifton1149
    Georges Simenon- Maigret2798
    Perry Rhodan4161
    Larry Brent4778
    Macabros4874
    Gruselserie1986
    Geheimagent Lennet41
    Heimlich & Co374
    Hurra, Ich bin schon27
    Kleine Hexe Klavi-Klack4130
    N&K Detektive27
    John Sinclair33376
    Paul Pepper116
    Club der Detektive239
    Detektive XY136
    Die Originale12415
    Abenteuerserie10616
    Benjamin Blümchen280297
    Bibi Blocksberg263946
    Bibi & Tina339092
    Jan Tenner2547
    Van Dusen20392

    2 Mal editiert, zuletzt von Tendre poulet (21. Dezember 2018 um 18:17)

  • Irgendwie wirkt dann dieses Erwachen der Hösrpielklassiker doch sehr ernüchternd.

    Danke für diese Aufstellung! -- Meiner Auffassung nach zeichnet es ein recht deutliches Bild von dem, was da draußen so los ist und was Hörspiel-technisch so läuft, und was nicht.
    Die "???" ganz vorn. Dann "TKKG" auf Rang 2; und auf Platz 3 "Die ???-Kids". Dann noch "Die fünf Freunde" -- und der ganze Rest unter "ferner liefen". (Nur "John Sinclair" vermisse ich hier in der Auflistung; der Geisterjäger dürfte doch auch in der Oberliga spielen?)

    ...oder spiegeln die Zahlen einfach nicht das wirkliche Interesse der Hörer?

    Ich nehme mal an, dass diese Zahlen sehr wohl das Interesse -- zumindest eines großen Teils der Hörerschaft -- widerspiegeln.

  • Sind die Zahlen von Spotify? Wie ziehst du die?
    Verstehe ich dies richtig, dass z.B. in den letzten 30 Tagen(?) 457705 Hörer die drei Fragezeichen angehört haben?

    Man sollte aber auch nicht vergessen, dass die Leute erst mal von der einen oder anderen Serie wissen müssen. Leider bieten viele Streaming Portale auch keine besonders gute Übersicht an, was derzeit an Hörspielen im Stream vertreten ist. Da sind „große“ Hörspiel Serien natürlich im Vorteil, denn nach bekannten Serien wird eher gesucht. Auch ein Grund, warum Sony mittlerweile eine eigene App geschrieben hat, die als Schnittstelle zu Spotify und Apple Music dient und alle dortigen EUROPA Hörspiele in einem Überblick bietet.
    Gib dem Ganzen mal etwas Zeit. Ich denke, den Labels geht‘s sicher auch erst mal darum einen großen Katalog im Stream aufzubauen. Wovon die Fans von den Klasssikern wiederum profitieren. ;)

  • @Ascan von Bargen: Sherlock Holmes fehlt auch noch, die Folgen von Maritim sind bei Apple Music sehr oft unter den Top 50 der Rubrick „Hörspiele und Hörbücher“ vertreten.
    Ich glaube auch nicht, dass man die restlichen Serien einfach so unter „ferner liefen“ packen sollte, so lange man nicht alle Zahlen von allen Streaming Portalen hat. Ein wenig „Mischkalkulation“ ist sicher auch dabei. Ob, einige „Klassiker“ weniger gestreamt werden ist bestimmt nicht so von Bedeutung, denn wichtig ist vor allem, wer ein breites Programm im Stream hat der bekommt halt auch insgesamt mehr. Und, so mancher Hörer wird vielleicht auch über eine große bekannte Serie die er regelmäßig hört auf eine kleinere von dem gleichen Verlag aufmerksam, die er „zufällig“ dann auch im Stream findet.

  • Sherlock Holmes fehlt auch noch, die Folgen von Maritim sind bei Apple Music sehr oft unter den Top 50 der Rubrick „Hörspiele und Hörbücher“ vertreten.
    Ich glaube auch nicht, dass man die restlichen Serien einfach so unter „ferner liefen“ packen sollte, so lange man nicht alle Zahlen von allen Streaming Portalen hat. Ein wenig „Mischkalkulation“ ist sicher auch dabei.

    Ja, da ist sicher was Wahres dran. War etwas überspitzt formuliert, mit "unter ferner liefen"; geschuldet dem Umstand, dass bei den "Großen" ja wirklich sechsstellige Ziffern hier auftauchen, wenn es auch nur Spotify betrifft und nicht andere Streaming-Angebote mit erfasst. Das ist schon beachtlich, wenn auch wenig erstaunlich. Denn wir reden hier über Marken, die seit Jahrzehnten gewachsen - (Zeitvorteil) - und äußerst populär sind. Marken mit riesigem Bekanntheitsgrad und einer entsprechend großen Fangemeinde, die sich hier und da aus Jung- und Neuhörern zusammensetzt, aber auch zu großem Teil aus den "Cassettenkindern", die heute ca. 40 Jahre alt sind.

    Das Segment "Unterhaltung" ist hart umkämpft, was sich allenthalben in entsprechend niedrigen bzw. sinkenden Umsatzzahlen bemerkbar macht. Und das Angebot für reines Entertainment ist durch die modernen Technologien entsprechend angewachsen. Die Zeiten, wo "leichte Unterhaltung" bedeutete: Comics, Hörspiele, Heftromane und / oder Taschenbücher + Filme; die Zeiten sind vorbei. Unterhaltung / Entertainment geht anders, heutzutage.

  • Liegt es daran, dass Klassiker weniger gestreamt werden, das viele gar nicht wissen, dass es die dort gibt, oder spiegeln die Zahlen einfach nicht das wirkliche Interesse der Hörers

    Seien wir doch ehrlich, wir können heilfroh sein, dass sich die Leute nicht auf diese "Klassiker" stürzen. Wobei das Wort für mich nicht passt, es wird ja einfach alles aus den Goldenen 80ern auf den Markt geknallt. Ein Klassiker ist für mich Paul Temple, aber bestimmt nicht jede x-beliebige Kinderserie. Würden die Leute noch mehr Nostalgie hören, dann würden die Hörer für Neuproduktionen fehlen. Und die sind mir drölf Zillionen mal wichtiger als der alte Kram. Bei dem die Amortisation aber eh über die Masse und die Zeitachse funktioniert.

    Dass "Sherlock Holmes - Die neuen Fälle" nach jeweils ein paar Wochen alleine auf Spotify schon 100.000 Hörer hat, das sollte man schon würdigen, das hat sich das Label hart erarbeitet in den letzten Jahren. Mit beinhartem Fokus auf Qualität und natürlich auch damit, dass man viel früher auf den Streaming-Zug aufgesprungen ist als andere. Holmes machen viele, von diesen Zahlen können alle anderen nur träumen.

    Übrigens kommt mittlerweile auch jeder neue Van Dusen ganz schnell auf 50.000, auch toll!

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Sind die Zahlen von Spotify? Wie ziehst du die?
    Verstehe ich dies richtig, dass z.B. in den letzten 30 Tagen(?) 457705 Hörer die drei Fragezeichen angehört haben?

    Ich habe bei mir und Spotify eine Anzeige, wenn ich auf den Künstler gehe, die mir die monatliche Hörer der Künstler anzeigt. Und das fand ich einfach mal interessant hier zu teilen.
    Tim udn Struppi hat sich mittlerweile auf 996 erhöht, also die Zahlen bewegen sich.

    Mal zum Vergleich
    Kraftwerk: 669861
    Pink Floyd 9773134
    Taylor Swift 22167261
    Coldplay 34009866
    Heino: 155741

    Sherlock Holmes konnte ich nicht auflisten, nicht verbünftig jedenfalls, weil da alle irgendwie reingeworfen werden:
    Sherlokck Holmes
    Sherlock Holmes Reloaded
    Sherlock Holmes aus den Tagebüchern
    Divverse Lesungen
    Sherlock Holmes - die neuen Abenter
    Sherlock Holmes - die alten Fälle
    Englische Hörbücher, etc, pp .... 83823 monatliche Hörer


    Aber wer gerne noch andere Zahlen haben möchte, kurz Bescheid geben

    2 Mal editiert, zuletzt von Tendre poulet (23. Dezember 2018 um 10:57)

  • Zitat von Chris: Dass "Sherlock Holmes - Die neuen Fälle" nach jeweils ein paar Wochen alleine auf Spotify schon 100.000 Hörer hat, das sollte man schon würdigen, das hat sich das Label hart erarbeitet in den letzten Jahren. Mit beinhartem Fokus auf Qualität und natürlich auch damit, dass man viel früher auf den Streaming-Zug aufgesprungen ist als andere. Holmes machen viele, von diesen Zahlen können alle anderen nur träumen.

    Übrigens kommt mittlerweile auch jeder neue Van Dusen ganz schnell auf 50.000, auch toll! …

    Ging ja auch weniger darum, neue Produktionen in Frage zu stellen oder deren Anzahl an Hörern.

    Aber wenn mir dann auf anderen Seiten Geheimagent Lennet als ganz großes Event präsentiert wird und das dann 41 Stammhörer im Monat hat... Dann fragt man sich, wie zB Tim und Struppi vergeigt worden wäre, wenn das von jemand anderem heraus gebracht worden wäre.

  • Danke für den interessanten Bericht.

    Was den Download angeht, der geht durch den Stream auch immer mehr zurück, nur war er vorher schon nicht so stark vertreten, gegenüber der CD. Nur wenige, wie meiner einer, haben schon früh auf den Download gesetzt.
    Da es für die Verlage einfach ist, jedes Album im Stream auch als Download anbieten zu können, hoffe ich immer, dass der Dowload insgesamt bleibt. Bleibt die Frage im Raum, ob die Anbieter, die Portal wie Apple oder Amazon nicht irgendwann den Download Vertrieb komplett einstellen.
    Ich fürchte, wir bewegen uns in Sachen Medien endgültig in Richtung „Ausleihgesellschaft“.
    Was mir nicht gefällt, ist die Abhängigkeit, in die wir uns da bewegen. Von daher werde ich auch zukünftig parallel weiter auf Downloads und die CD setzen. Es sollte für mich immer ein Gleichgewicht da sein.

  • Ich werde auch kaufen, was ich für wert erhalte zu sammeln. Dabei ist mein Hauptaugenmerk nach wie vor auf der CD. Und Downloads bei Audible. Das eine oder andere auf MC. Sofern möglich auf DVD. Und vieles für Zwischendurch im Stream. Wobei ich auch Gekauftes streame, so schone ich die CD nach einmaligen Hören. Und ich kann überall mobil hören.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • @Mittagshoerer schrieb...

    Zitat

    Aber so lange wir so eine schlechte Abdeckung mit mobilem Internet und teure Tarife haben, wird es den Download weiter geben.


    Ich fürchte, da nehmen die auf Deutschland keine Rücksicht. ;)
    Wir sind doch schon in der EU fast Schlusslicht...
    http://spon.de/aeScK
    Ist zwar schon etwas älter der Artikel, aber hat sich überhaupt was bis heute getan? Bin mal gespannt, wie es zukünftig beim 5G aussieht. Wird es da bezahlbare Tarife geben?

  • Ich bin ja inzwischen komplett auf Stream und Premium umgestiegen, finde das praktischer.
    Die Zahlen bei den monatlichen Hörern von den Klassikern sind ganz interessant. Ich mache es z.b. so, dass ich denen aber gar nicht Folge, sondern für jede Hörspielserie,die ich höre oder interessant finde eine Private Playliste habe, das finde ich dann einfacher, als mich erst zu den zu Folgenden Künstlern durch zu klicken. Bei vielen, wo es kürzere Reihen sind, gibt es ja auch keine neuen Folgen, da lohnt sich für mich dann nicht den Künstlern noch zusätzlich zu Folgen und mir reichen meine Playlisten. Für neues gibt es ja hier die tolle Spotify Übersicht von Daneel oder ich gucke auch zusätzlich noch bei hoerspieltipps.net, welche Klassiker neu im Stream sind :)

  • Hier ein weiterer Artikel über das Thema, aber wieder sehr Musik bezogen:

    https://kurier.at/kultur/streami…eilen/400405853

    Die „Reichen & Großen“ werden noch reicher, für die „Armen und Kleinen“ fällt noch weniger ab. Ein Trend, der sich durch alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens zieht. Gerade heute gab es ebenfalls in der selben Zeitung einen Artikwl über Fußballvereine, wo die Schere auch immer größer wird.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Schöner Artikel mit vielen wahren Worten!
    Im Prinzip sind die Musik Streaming Dienste für mich das neue Radio 2.0, in dem man halt seine Playliste auch selber bestimmen kann. Natürlich ist es von großem Vorteil, wenn man dort auch in den bereits redaktionell vorgefertigten Playlisten auftaucht, aber beim Radio war es ja auch immer so, dass einige Lieder öfter gespielt wurden als andere. Manche sogar gar nicht im Radio zu hören waren. Allerdings konnte man dies dann noch über den Verksuf von Datenträgern ausgleichen.
    Interessanter Gedanke übrigens, dass wir durch das Streaming in einen „besitznahen Zustand aller Musik“ steuern. Da ist die Frage wirklich berechtigt...warum dann überhaupt noch etwas kaufen?

  • Für unsere Generation, und die vielen Generationen vor uns hatte der Besitz eine ganz andere Bedeutung. Die heutige Generation tickt da ganz anders. Ich sehe das ganz wertfrei. Der „nicht-besitzende-Konsum“ hat seine Vor- und Nachteile. Ich für mich möchte nach wie vor bestimmte Hörspiele besitzen, eben weil das „in die Hand nehmen“, das „unabhängig sein“ und andere „haptische“ Vorteile einfach für mich von Bedeutung sein. Ich möchte mir nicht nur von Internet- und Streaminganbieter diktieren lassen was ich höre und was nicht. Aber vieles wird via Streaming gehört, egal ob ich es besitze oder nicht, weil es einfach neue Hörmöglichkeiten ermöglicht und ich fast immer und überall hörenund auf eine sehr große Bibliothek zurück greifen kann.
    Wir leben auch in einer Plastik- und Wegwerfgesellschaft. Und da tut es mir auch gut nicht weiter blind anzuhäufen was ich vielleicht nie wieder brauchen kann. Da hat das Streamen für mich auch etwas befreiendes. Und da finde ich es gar nicht so übel wenn die junge Generation da ein Zeichen setzt und Spiele, Filme, Fotos und auch Hörspiele nicht mehr als Plastik kauft (was man nicht vergessen darf, irgendjemand muss diese ganzen angehäuften Sachen einmal wegwerfen) und so keinen Müll hinterlässt.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

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