Utopia [PANDORAS PLAY]

  • Hallo! Tatsächlich ist Utopia nicht tot. Es gab nur diverse Probleme mit erkrankten Sprechern, abgesprungen Bearbeitern und Retakes. Utopia 4 ist aber nun im fertig abgemischt und sollte in den nächsten Wochen endlich erscheinen.

    “Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch.” – Erich Kästner / “Kindern erzählt man Geschichten, damit sie einschlafen – Erwachsenen, damit sie aufwachen.” – Jorge Bucay
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  • Na bitte, geht doch. Folge 4 ist eine sehr deutliche Steigerung zu den Vorgängern. Die Sprecherleistungen sind alles in allem gut, die Dialoge um Längen besser als in Folge 2 und 3. Der Einsatz der Musik gefällt mir auch besser als zuvor. Auch finde ich, dass die 4 ein gutes Sounddesign aufweist. Man hat nicht alles umgeschmissen und geändert, sondern sich schlicht Mühe gegeben, die bisherigen Stilelemente beizubehalten, aber professioneller umzusetzen. Das ist gelungen.

    Inhaltlich aber wird es jetzt richtig problematisch. Nach einem Zeitsprung von 70 Jahren erleben wir, wie Chris Mertens mit Hilfe der Begabten die anderen Nationen entwaffnet und dann zur Kapitulation bewegt. Lediglich die USA leisten noch eine Weile Widerstand. Da wird schlimmste Schwarz-Weiß-Malerei betrieben: Korrupte oder unfähige Regierungen auf der einen, ein idealistischer 'starker Mann' auf der anderen Seite. Es wird letztlich einem Führerprinzip und Geschichtsverständnis gehuldigt, das inakzeptabel ist. Ich will hier nicht unbedingt die Faschismus-Keule schwingen, aber das Hörspiel ist durchaus nah dran. Zudem wird das auch noch sehr holzschnittartig erzählt. @daneel hatte von 'grob und holprig' geschrieben, das trifft es wieder ganz gut. Man darf gespannt sein, in welche Richtung @Marcus Meisenberg die Serie treiben wird. Und vor allen Dingen, ob er Mertens Machtergreifung noch kritisch hinterfragen wird.

    Es gibt ein paar Bezüge zum Brooklyn-Projekt, aber man muss die Vorgänger nicht kennen, um 'Mission Weltherrschaft' verstehen zu können. Aufhorchen lassen Bemerkungen über rassistische Polizeigewalt in den USA, die vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse fast schon ein wenig prophetisch wirken. Am Ende wird dann noch ein Cliffhanger draufgesetzt, der aber (im Gegensatz zum Rest des Hörspiels) wieder ziemlich schwach umgesetzt wurde und sich auch nicht aus der bisherigen Handlung ergibt. Das hätte es jetzt für mein Empfinden nicht gebraucht und wirkt etwas zu gewollt.

    Nicht jeder Verkannte ist ein Genie. (Walter Moers)

  • Utopia 1 bis Utopia 13 überspannt einen Zeitraum von 4 Generationen, so dass der SF-Aspekt erst ab Utopia 4 stärker in den Vordergrund tritt.


    Es wird also 13 Teile geben? Bisher habe ich mich noch nicht an die Serie gewagt, weil ich immer ein wenig befürchte, die Geschichte könnte möglicherweise doch nicht zu Ende erzählt werden. Sind es eigentlich in sich abgeschlossene Geschichten, oder bilden bestimmte Folgen zusammen eine Handlung?

  • Zitat von Marcus Meisenberg: „Utopia 1 bis Utopia 13 überspannt einen Zeitraum von 4 Generationen, so dass der SF-Aspekt erst ab Utopia 4 stärker in den Vordergrund tritt.“
    Es wird also 13 Teile geben? Bisher habe ich mich noch nicht an die Serie…


    Also, die Folgen 1 - 10 sind alle in sich abgeschlossen. wenngleich alle Folgen natürlich in irgendeiner Form zeitlich aufeinander aufbauen. Die Teil 11 - 13 erzählen gemeinsam eine Geschichte und bauen abschließend die Brücke zurück zu Teil 1 (so viel kann ich verraten).

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  • Soeben Folge 5 gehört. Produktionstechnisch ist das wieder ganz in Ordnung und bewegt sich ungefähr auf dem Niveau der letzten Folge. Also beileibe kein Meisterwerk, aber auch nicht so schwach wie die zweite und dritte Episode. Es gäbe trotzdem wieder einiges zu bemängeln (Timing, unnatürlich klingende Dialoge, Charakterzeichnungen, Spannungs- und Tempokiller), aber eine Überflieger-Folge hatte ich nach den bisherigen Episoden ja auch gar nicht erwartet. Was man präsentiert bekommt ist eine ziemlich klassisch anmutende SciFi-Story um ein Raumschiff, das nach der Rückkehr von seinem Jungfernflug nicht den bekannten Heimatplaneten Erde vorfindet, sondern eine tote Welt. Das langweilt nicht, aber man hat das so ähnlich auch schon besser gehört.

    'Utopia' wird für mich mehr und mehr zu einer Serie, bei der ich schon wissen möchte, wie es weitergeht, obwohl mich so manches ärgert. Aber ich bin ja selber schuld, die Gelegenheit zum Aussteigen wäre schließlich nach jeder Folge da gewesen. Noch kann man die Folgen ja ganz gut unabhängig voneinander hören. Irgendwas scheint mich also doch immer wieder zu Präsident Mertens und den Begabten zu ziehen.

    Verflixt, sie haben mich am Haken...

    Nicht jeder Verkannte ist ein Genie. (Walter Moers)

  • Marcus Meisenberg,
    wird es Utopia auch bei Amazon Music geben? da finde ich sie nicht. Andere Serien von Pandoras Play gibt's da auch nur Teilweise

    Um ehrlich zu zu sein, da bin nicht informiert. Da fragst Du besser mal bei PP direkt nach.

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  • 'Entscheidung in Down Under' ist die mittlerweile sechste Folge der Serie und weiß mit einem radikalen Perspektivenwechsel zu überraschen: bis zum Finale wird die Geschichte konsequent aus der Perspektive dreier Aborigines, also Ureinwohner Australiens, erzählt. Einer von ihnen hat die Begabung, mit seinen Träumen in die Zukunft sehen zu können. Und die scheint düster, denn er sieht Bilder von Verfolgung und Verbannung der Aborigines in viel zu kleine Reservate, die schlussendlich zur Ausrottung führen. Er macht sich mit zwei Gefährten auf die Reise in die Welt der Weißen.

    Das ist ein richtig gelungenes Grundgerüst für die Handlung dieser Folge und funktioniert auch über weite Strecken gut. Man muss sich halt darüber im Klaren sein, dass hier ein sehr erwachsenes Thema auf dem Niveau und mit den Mitteln eines Jugendhörspiels erzählt wird. Dadurch bleibt wie schon in einigen Folgen vorher der Eindruck, dass mehr möglich gewesen wäre. Timing und Dialoge sind solide, ein paar Ausrutscher gibt es allerdings wieder. Die Sprecherleistungen sind erneut problematisch. Manchen mag man wirklich nicht zuhören, wobei sich eher der Eindruck kapitaler Fehlbesetzungen als der von grundsätzlicher Unfähigkeit aufdrängt. Das betrifft leider auch die Hauptrollen. Sounds und Musik kann man durchwinken, natürlich kommt auch ein Didgeridoo zum Einsatz.

    Während die Handlung zunehmend Tritt zu fassen scheint gilt das für die Produktion leider nur bedingt. Ja, auch diese Folge ist im Vergleich zur zweiten und dritten Episode als Verbesserung zu betrachten. Man muss aber schon bereit sein, über einige Schwächen hinwegzuhören. Dann kann man mit Utopia schon seinen Spaß haben - und sich so wie ich auch auf die nächste Folge freuen.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Stollentroll (1. September 2021 um 18:13)

  • Mit 'Antipoden' hat 'Utopia' die Halbzeit überschritten. Und diese aktuelle Folge gehört dann zum Glück auch zu den Besseren.

    Da stecken nicht nur viele gute Ideen drin (vorneweg die Antipoden selbst mit ihrer besonderen Begabung), sondern es gelingt dem Autoren @Marcus Meisenberg diesmal auch, die Zuschauer logisch von Szene zu Szene zu führen, ohne dass die Figuren hier große Erklärungen anführen müssten. Die Handlung entwickelt sich also nachvollziehbar und verfügt auch über einen ordentlichen Spannungsbogen. Das macht das Zuhören leicht und trägt wesentlich zum Spaß an dieser Episode bei. Da ist es umso bedauerlicher, dass ausgerechnet das actiongeladene Finale in Tokio wieder dermaßen von deskriptiven Dialogen strotzt, dass dadurch die soundtechnisch gelungene Szene stark entwertet wird. Schade.

    Die Produktion ist erneut recht gut. Man kann nicht jedes Geräusch eindeutig zuordnen, aber das Hörspiel klingt gut, weiß die Pausen an den passenden Stellen zu setzen und gibt den einzelnen Handlungsabschnitten jeweils den richtigen Raum. Dass erneut nicht alle Sprecher*innen überzeugen können, dürfte niemanden überraschen. Es ist aber diesmal alles in allem im Rahmen und man kann über die nicht so professionell klingenden Stimmen ganz gut hinweg hören. Was mir gut gefallen hat ist, dass das musikalische Hauptthema in unterschiedlichen Arrangements zum Trennen der Szenen eingesetzt wird. Das gibt dem Ganzen meines Erachtens einen einheitlicheren Rahmen. Es wäre gut gewesen, dies auf alle Übergänge anzuwenden.

    Mein Hauptproblem mit 'Utopia' bleibt die politische Schwarz-Weiß-Malerei und das ziemlich unreflektierte Handeln von Präsident Mertens. In der aktuellen Folge schlägt er z. B. vor, zukünftig allen Menschen ein 'historisches Basiswissen' einzupflanzen. Und am Ende der Folge denkt er darüber nach, seine Gegner auf einen anderen Planeten umzusiedeln. Klar werden für beide Überlegungen Gründe angeführt, aber überzeugen können die natürlich nicht. Ich frage mich immer, ob der Autor das ernst meint, es ihm gar nicht bewusst ist oder ob er mit der gesamten bisherigen Handlung die Hörer*innen aufs Glatteis führt und das Ganze noch drehen wird, indem er den Gutmenschen Chris Mertens noch zum Diktator mutieren lässt. Mir fehlt hier einfach eine Einordnung, wie sie z. B. in der ersten Folge am Ende noch geliefert wurde.

    Der Weg zur Hölle ist bekanntlich mit guten Vorsätzen gepflastert. Ob das für Präsident Mertens bei 'Utopia' ähnlich kommen wird, bleibt abzuwarten. Mein guter Vorsatz ist es aber so oder so, keine der noch folgenden sechs Folgen auszulassen.

    Randbemerkung: Ich hoffe natürlich stark, dass die Serie auch auf CD fortgesetzt werden wird, denn eine weitere 'Unvollendete' hätte ich nur ungern im Regal stehen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Stollentroll (19. März 2022 um 19:27)

  • Ich müsste ja mit Utopia auch mal anfangen. Hab die erste CD hier und wollte aber warten bis etwas mehr Folgen verfügbar sind um die Geschichte besser verfolgen zu können. Vielleicht ist jetzt ein guter Zeitpunkt ...

  • Ich hatte seinerzeit Folge 1 gehört und war doch recht enttäuscht. Besonders in Erinnerung ist mir die miserable und unglaubwürdige Sprechleistung der meisten Akteure geblieben. Dazu empfand ich es als unglaubwürdig wie die Hauptperson mit seinen Fähigkeiten umgeht.

    Na ja, zusammenfassend: Ich fand Folge 1 so schwach das ich kein Bedürfnis verspüre weiterzuhören.
    Obwohl Pandoras Play sich mit dem dunklen Meer der Sterne, U-666 und Terra Mortis in mein Herz gespielt haben, haben sie es hier leider verpatzt.

  • Es kann einem ja nicht alles gefallen. Das Thema würde mir gefallen, aber Ja Folge 1 war auch für mich durchwachsen.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Für mich war Folge 1 wie geschrieben gut, die 2 und 3 waren schwach und ab der 4 ging es wieder bergauf. In einem Ranking wäre für mich Folge 1 immer noch die stärkste - aber da ist halt vieles Geschmackssache. Perfekt wird die Serie nicht mehr werden und die teils nicht so tollen Sprecherleistungen ziehen sich durch alle Folgen. Da muss man tatsächlich drüber weghören können.

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  • Die Sprecherleistungen sind bei manchen Pandoras Play Hörspielen nicht so berauschend. Das stört mich aber meistens nicht sonderlich. Es war wirklich eher inhaltlicher Natur, weil manches unlogisch erschien, weshalb es mir weniger Freude machte.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Habe die erste Folge jetzt gehört und wurde eine Stunde gut unterhalten. Da ich zuletzt auch die Seaport Secrets gehört habe ist mir hier auch nicht aufgefallen, das die Sprecher schlechter als bei anderen Pandoras Play Produktionen sind. Muss nicht morgen sein, aber bei Gelegenheit werde ich mir die weiteren Folgen auch zulegen. Wer also mit den PP-Produktionen bisher keine qualitativen Einwände hatte, und das Szenario zusagt, der kann guten Gewissens reinhören.

  • Am 28. 10 erscheint Folge (8) Erstkontakt:

    Das Raumschiff Odyssee ist in die Tiefen des Alls aufgebrochen. Dort stößt die Crew des Schiffs auf ein Volk, das sich die Dematheaner nennt. Zunächst stellt sich der Erstkontakt als ausgesprochen freundlich und aufgeschlossen dar. Doch schon bald kommt es zu einem Konflikt und ein Mannschaftsmitglied der Menschen wird von den Fremden festgesetzt. Schnell wird Captain O’Neill mit Forderungen nach einer gewaltsamen Befreiung konfrontiert und die menschliche Besatzung läuft Gefahr, die fatale Geschichte der Menschheit auch im All fortzusetzen. Hin- und hergerissen zwischen Diplomatie oder Angriff versucht der Schiffsführer, die Wogen auf beiden Seiten zu glätten und eine Entscheidung zu treffen. Kann der Erstkontakt der Menschheit überhaupt noch ein friedliches Ende nehmen?

  • Folge 8 ist ein klassischer Science Fiction-Stoff. Geschildert wird der Erstkontakt der Menschheit mit einer nicht-menschlichen Zivilisation. Geschildert werden die Schwierigkeiten bei der Kontaktaufnahme, die anfängliche Zusammenarbeit und schließlich eine bedrohliche Eskalation aufgrund kultureller Unterschiede. Der Erstkontakt droht, völlig schief zu gehen und in einer kriegerischen Auseinadersetzung zu enden. Das erinnert sehr an einige Folgen von 'Star Trek', wobei die Auseinandersetzungen innerhalb der Crew der 'Odyssee' weit über die Konflikte auf einem Sternenflotten-Schiff hinausgehen. Tatsächlich ist die schlussendliche Auflösung aber für geübte SciFi-Fans nicht die ganz große Überraschung. Trotzdem: Die Story ist gut und gehört zu den besseren Episoden von Utopia.

    Die Umsetzung kann ebenfalls überzeugen: Das Timing stimmt, die Sprecherleistungen kann man durchwinken, die Geräuschkulisse passt und die Musik gefällt ebenfalls. Man hätte das sicherlich auch in weniger als 77 Minuten erzählen können, aber langweilig wird es nicht.

    Ein ordentliches Science Fiction-Abenteuer also, mit dem das Rad nicht neu erfunden wird. Es könnte problemlos für sich alleine stehen oder in fast jeder beliebigen anderen SciFi-Serie spielen.

    Nicht jeder Verkannte ist ein Genie. (Walter Moers)

  • Das Raumschiff Odyssee entdeckt auf ihrer Reise durchs All einen potentiell bewohnten Planeten. Beim Anflug wird das Sternenschiff aber plötzlich und völlig ohne Anlass beschossen. Die Beschädigungen fallen dabei so gravierend aus, dass es nur noch mit Mühe und Not auf einem nahegelegenen Asteroiden notlanden kann. Bald stellt sich heraus, dass die Odyssee zwischen die Fronten zweier kriegerischer Parteien des Planeten geraten ist. Trotz aller diplomatischen Bemühungen scheitert jeder friedliche Vermittlungsversuch und sie bekommen ein Ultimatum gestellt: Wenn das Raumschiff bis zum Ablauf einer viel zu knapp bemessenen Frist das Planetensystem nicht verlassen hat, wird es endgültig vernichtet. Fieberhaft beginnen die Reparaturen im Wettlauf gegen die Zeit. Wird die Reise der Odyssee schon mit ihrem zweiten Fremdkontakt ein jähes Ende nehmen?

    Veröffentlichungsdatum: 26.05.2023

    Quelle: https://www.pop.de/utopia-folge-09.html


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