QuoteDisplay MoreNAVIGATOR - DAS HÖRSPIEL
Am 06. Mai 2016 erscheint das Hörspiel „Navigator“ nach der gleichnamigen Novelle von Norman Liebold, umgesetzt durch den bekannten Hörspielmacher Andreas Muhlack. Der dystopische Science-Fiction entwirft das Bild Kölns im Jahre 2035 mit bekannten Sprechern des WDR und spricht aktuelle politische und gesellschaftliche Thematiken - Überwachung, Arm-Reich-Schere, Arbeitslosigkeit und die Folgen der Digitalisierung - sehr direkt an.
Das Hörspiel wird vom Jungen Theater Siegen durch den Regisseur Lars Dettmer als multimedial aufgearbeitete szenische Lesung mit Theaterszenen bearbeitet, die am 28.04.2016 im artheater Köln uraufgeführt wird.Eckdaten und Infos
Titel: Navigator - das Hörspiel
Autoren: Norman Liebold und Andreas Muhlack
basiert auf: Liebold, Norman: Navigator. In: ders.: Navigator. Neun sozionautische Novellen. Hennef 2015 [Erstaufl . 2014], ISBN 978-3-937330-78-5Erscheint: 06.05.2016 bei wortpersonal
Lauflänge: 54 Minuten
Konfektionen: Audio-CD ISBN: 978-3-945273-00-5
Download ISBN: 978-3-945273-01-2
Hörspielbearbeitung: Norman Liebold und Andreas Muhlack
Regie, Sounddesign und Schnitt: Andreas Muhlack
Sprecher: Kevin (Bernd Rehse), Diogenes (Ernst August Schepmann), Sandra (Daniela Bette-Koch), Polizist (Andreas Muhlack), Kellner (Norman Liebold)
Technische Realisation: M!music, St. Augustin. (http://www.m-music.de)Teaser-Text
Von digitalen Medien beherrscht, gläsern für paranoide Staatsorgane wie NSA, BND und Datenkraken wie Google und Amazon verschließen wir bequem gelenkt die Augen vor der allgegenwärtigen Manipulation, während Wirtschaft und Politik zu einer entmenschten Rechenmaschine globalisieren.
Die Zukunft: Köln 2035.
Kevin lebt in seiner volldigitalisierten Hochglanzwelt, beginnt einen ganz normalen Tag, bis ihn auf der Autobahn der Blitz trifft und seine Geräte zerschmort. Plötzlich orientierungslos beginnt eine Odyssee durch das Köln der Zukunft, die Hochglanzwelt zerbröckelt zu einem Überwachungsstaat, der ganze Viertel ausblendet, Viertel, in denen eine neue Sklavenschicht dahin vegetiert, um den Lebensstandard der oberen Zehntausend zu garantieren. „Navigator“ ist keine endzeitliche Schreckensvision, kennt keine weltrettenden Helden, keine Explosionen und Rebellionen. Nur den einzelnen Menschen, der seine Entscheidungen trifft.Die Macher
Norman Liebold, 1976 in Eilenburg (Sachsen) als Sohn eines Majors geboren, kam kurz vor der Wende ins Rheinland. Er studierte Literatur, Philosophie und Sprachwissenschaften in Bonn und veröff entlicht seine Erzählungen und Romane seit der Schulzeit. In zwei politischen Ideologien aufgewachsen, ist sein Blick geschärft für Systemlügen. Mit geschliff enem Wort, spitzer Zunge und viel Humor demontiert er ihre Masken. Ob Kriminalroman, sozialkritische Novelle oder Fantastik – der Mensch steht bei ihm stets im Mittelpunkt. Die Nationalbibliothek verzeichnet aktuell mehr als 30 Veröff entlichungen. http://www.norman-liebold.com
Andreas Muhlack. Der Hörspielmacher und Komponist macht schon seit frühester Kindheit Musik in verschiedensten Bandprojekten und spielt neben Klavier und Gitarre viele weitere Instrumente. Nach mehreren Semester Studium und vielen Jahren Erfahrung u.a. als Bühnenmusiker und Sketchpartner von Markus Maria Profi tlich gründete er 1998 M!music Musikproduktion. Neben den musikalischen Produktionen konnte er sich schon früh als Komponist und musikalischer Produzent vieler erfolgreicher Kinder- und Erwachsenen-Hörspiele sowie Familien-Musicals einen Namen machen. Sein besonderes Gefühl für Sprache, Atmosphären und Sounddesign lässt seine Produktionen zu ganz besonderen Erlebnissen werden - wofür er bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. http://www.m-music.de
Bernd Rehse (als Kevin). Schauspielausbildung unter Lev Abramavitsch Dodin an der staatlichen Hochschule für Musik, Schauspiel und Kinematografie in St. Petersburg und Hamburg. Spielte an Theatern in Aachen und Zürich. Seit 1999 Leiter und Mitbegründer des artheaters Köln. Sprecher für Hörspiele und Synchronisierungen beim WDR.
Ernst-August Schepmann (als Diogenes). Studium an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Spielte 50 Jahre an diversen Theatern in Wiesbaden, Frankfurt, Stuttgart, Hannover, München, Berlin, Wien und zuletzt Köln. Begeisterter (Rundfunk-)Sprecher, der in vielen Hörspielen und Lesungen mit seiner Sprechkunst überzeugt.
Daniela Bette-Koch (als KI „Sandra“) ist ausgebildete Schauspielerin und (Synchron-)Sprecherin. Seit 2007 ist sie als Angelina Dressler in der Lindenstraße zu sehen. Als Sprecherin hat sie zahlreiche Filme, Serien und Computerspiele synchronisiert, Werbespots und Dokumentationen aufgenommen und in Hörspielen mitgewirkt. Aktuell ist sie u.a. Stationvoice bei Radio WDR3.
Quelle: Pressemitteilung
NAVIGATOR - DAS HÖRSPIEL (ein SF-Hörspiel von wortpersonal) ...
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gelöschter Benutzer -
April 15, 2016 at 2:24 PM
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Auf der Seite von wortpersonal gibt es eine kurze Hörprobe ...
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Die Hörprobe ist meiner Meinung nach leider nicht sehr aussagekräftig, während der Ankündigungstext hingegen recht vielversprechend klingt. Das Hörspiel behalte ich mal im Hinterkopf.
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Auf dieses Hörspiel war ich sehr gespannt. Einerseits fand ich den Klappentext interessant und zweitens finde ich Erstlingswerke immer besonders spannend.
Ich muss sagen, dass sich das für ein Debüt sehr sehr gut hören lassen kann. Die Story ist vielleicht nichts bahnbrechendes, aber passt in unsere volldigitalisierte Lebenswelt sehr gut rein. Die Tücken der Neuzeit und die ständige Form der Überwachung werden hier sehr schön geschildert und hat mich als Hörer an der einen oder anderen Stelle doch mal nachdenken lassen. Sowas finde ich immer klasse, wenn man sowohl während des Hörspiels als auch im Anschluss weiter nachdenkt und auch die eigene Realität in Verbindung setzt.Die Geschichte hat genau die richtige Länge und wird von Bernd Rhese, den ich persönlich noch nie gehört habe, getragen. Chapeau!
Das Sprecherensemble ist insgesamt sehr klein ausgefallen, aber für die Story selbst brauch es auch gar nicht mehr Personen, da die Message der Geschichte auch so sehr gut überliefert wurde.
Ich würde jedem empfehlen mal ein Ohr zu riskieren. Mir hat es super gefallen.
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Quote from SashOne87
Ich würde jedem empfehlen mal ein Ohr zu riskieren.
Habe ich dann mal gemacht - auf meinem Stapel liegts seit VÖ, nun war es endlich dran.Ich brauchte allerdings 2 Durchläufe, um in die Story richtig reinzukommen.
Denn ich hatte u.a. stellenweise Probleme mit den eingesetzten Geräuschen und auch widersprüchlichen Inhalten.
zB - das kann man ruhig spoilern, denn da gibt's nix zu spoilern - also u.a. :
Erst wird erklärt, dass man zwar noch in den Regalen der Geschäfte alles kaufen kann, aber es kaum noch gemacht wird
und später heißt es , dass man nix mehr im üblichen Handel bekommt , wenn es überhaupt noch welche gäbe ...
Dann ist die Rede von summenden Autos, allerdings auf der Autobahn hört man 'normales Brummen' .....
In Deutschland gibt es in spätestens 20 Jahren also keine Feiertage mehr - zumindest keinen Tag der Dt. Einheit
u.u.u. . . . .Nun ja, die hier beschrieben Zukunft ist gar nicht mal so weit von der jetzigen/heutigen Gegenwärtigkeit entfernt
und beschreibt quasi den Zustand, den wir jetzt eh schon haben, nur eben noch ein paar Stufen weiter
- also nix völlig fiktionales oder abstrakte Visionen ... etc. - Alles nachvollziehbar - alles so nah und doch irgendwie fern.
Fern deshalb, weil man es nicht wahr haben will, obwohl wir alle volles Roh genau darauf zulaufen und nah weil wir teils schon mittendrin sind
- wir erkennen jetzt schon und wehren uns augenscheinlich, aber letztlich spielen wir alle das Spiel mit ....Der Cast ist sehr gering und bis auf 3 Rollen sind es alles auch nur 1-2 Sätze Dialoge.
Der Hauptcharakter Kevin hat einen sehr hohen ICH-Erzähler Anteil
Computer-Sandra erklärt sich von selbst und Herr Niemand hat irgendwas von Günter Wallraff.
Er klärt zwar nicht im großen Rahmen auf, aber er tut es und die Art des Sprechens tut alles weitere.
Ein großes Plus fm, es sind gute unverbrauchte Stimmen - selbst Scheppmann hört man in HSP ja auch nicht 'ununterbrochen'.Das Ende bietet theoretisch die Möglichkeit einer Fortsetzung
- was nicht sein muss, aber durchaus interessant werden könnte ....Bei der Bewertung bin ich hin und her gerissen.
Inhalt und Umsetzung sind durchaus gelungen und auch die kurze Laufzeit bietet keine Längen
- das HSP ist durchaus empfehlenswert, aber auch nicht unbedingt ein Oberkracher
und auch, wenn ich 'nur' eine 2-3 vergebe, sollte man IMO durchaus ein bis zwei Ohren riskieren
- auf Grund der Thematik kann man da nix falsch machen - selbst wenn es einen nicht umhaut. -
Es gibt noch Hörspiele, die damals komplett an mir vorbei gegangen sind, die wirklich gut sind und über die man dann später zufällig stolpert und mitnimmt. Der Navigator ist genau so ein (Zu-)Fall. Eine SF-Geschichte, die uns allen aber in Zeiten von SIRI, ALEXA, AMAZON, selbstfahrende Teslas und vieles mehr bekannt vor kommt. Unheimlich, realistisch und erschreckend. Ich hab mich gut unterhalten gefühlt.
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Markus G.
January 7, 2024 at 4:42 PM Moved the thread from forum Hörspiel-News to forum Labels: Passiv. -
Ich finde das richtig spannend. Mal sehen woher ich das noch bekomme.
Ich höre mittlerweile ausschließlich am Handy, daher keine CD
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DySFunCtiON Sollte es doch im Streaming geben? Ansonsten einfach das Label oder Produzententeam anschreiben. Die stelken Dir das Hörspiel sicher gern zur Verfügung.
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Hab es über audible gefunden, im Amazon music unlimited scheint es nicht gelistet. Coole Sache, hör ich rein
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Ich finde das richtig spannend. Mal sehen woher ich das noch bekomme.
Ich höre mittlerweile ausschließlich am Handy, daher keine CD
Vielleicht lohnt es sich das Label anzuschreiben. Ich denke die werden weiterhelfen können. Abgesehen davon ist es zum Beispiel bei Amazon als Download zu erwerben. Audible hat es auch im Programm.
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Heute früh endlich gehört und etwas zwiegespalten, wie ich es denn nun finden soll. So richtig mitgerissen wurde ich nicht, auch ist die Geschichte sicherlich nicht neu, doch die bewusst artifiziell-ausstaffierte Inszinierung in ihrer Geradlinigkeit weiß konzeptuell mit dem technisierten Zeitgeist als kohärente Zukunfterscheinung zu überzeugen.
Sicher, die Handlungsspirale zieht ihre technoiden Kreise durch eine hypnotisch-sterile Kölner Zukunftskulisse, eine Vision aus Glas und Stahl inmitten der Protagonist Kevin durch klinisch porenreine Korridore in knochenweißen Designerlofts mithilfe des omnipräsenten KI-Wegbegleiters navigiert. Er bewegt sich mental ferngesteuert in vollautomatisierten Limousinen durch begrünte Umlandstexturen, währendessen im Hintergrund mattweiches Sonnenlicht die spiegelnden Fassaden der neo-futuristischten Metropole mit intrinsischen Strahlenwinden umspielt. Dazu dezent getupftes Klavierspiel als abrundender Faktor einer unaufgeregt präsentierten Mätopie. Auch mag ich Sprecherleistungen wie Grundatmosphärik, die Geschichte hat aller Visionsstruktur zum Trotz ein für den Hauptcharakter moralisch klar definiertes (doch in der Folge aufgrund der finalen Entscheidung offenes) Ende. Somit erhält der Hörer eine abgeschlossene Skizzierung eines manipulativ operierenden Überwachungsstaats, in dem einzelne Individuen den Ausbruch aus der gleichgeschalteten Mental-Isolierung wagen, mit ungewissen Ausgang, doch voll beseelten Optimismus.
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