HÖRSPIELKOLUMNE "GEDANKEN EINES HÖRSPIELFANS 3/2011" - Warum ich Hörspiele höre...

  • Hörspiele bestimmen seit meinem vierten Geburtstag mein Leben. Wenn meine Eltern damals geahnt, hätten was sie mit einer einzigen Biene Maja Kassette anrichten werden?! Ich höre Hörspiele seit dieser Zeit beim schlafen gehen. Ich höre Hörspiele während meinen Fahrten zur Arbeit. Ich höre Hörspiele beim Mittagessen, wenn ich krank bin, beim Rasen mähen und und und. Die Liste ließe sich mühelos fort setzen. Ich weiß heute noch von vielen Hörspielen, wann und zu welchem Anlass ich sie das erste Mal gehört haben. Die Frage, die ihr Leser euch jetzt sicher stellen werdet, lautet: "Warum" - Warum verbringt jemand so viel Zeit seines Lebens damit sich Geschichten erzählen zu lassen? Eine durchaus berechtigte Frage, die ich mich hier in meiner Kolumne stellen möchte: Warum?

    Als Kind war es ein netter Zeitvertreib, mehr nicht. Ich konnte meine Westernhelden nicht nur auf der Bühne oder im Fernsehen bewundern, sondern durfte sie auch wann ich wollte (mehr oder weniger) auch auf meinem Kassettenplayer hören. Mit der Zeit kam zum Zeitvertreib auch eine gewisse Sammlerleidenschaft dazu. Es war einfach schön seine Hörspiele im Regal bewundern zu können. Später lernte ich das Eintauchen in fremde Welten, das Spielen mit der eigenen Phantasie, dass Ausleben und Erleben von Emotionen lieben und schätzen. Heute ist es ein mir immer noch ein lieb gewonnener Zeitvertreib, eine Möglichkeit nach harter Arbeit zu entspannen, aber auch brach liegende Zeit, wie die während meiner zahllosen Autofahrten, sinnvoll zu nutzen. Letztendlich läuft es aber, wie schon in einigen der letzten threads geschrieben, einfach darauf hinaus, unterhalten zu werden. Wenn ein Hörspiel, dieses Qualitätsmerkmal aufweist, dann hat es für mich seinen Sinn und seinen Zweck erfüllt. In den letzten Tagen durften wir über vereinzelte Rufe nach anspruchsvollen Hörspielen oder, wer es besonders plakativ liebt, nach Hörspielen mit Hirn lesen. Es spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, dass auch anspruchsvolle Hörspiele für Unterhaltung sorgen können. Dies darf aus meiner Sicht aber nicht dazu führen, dass Dogmen festgelegt werden, dass nur ein anspruchsvolles Hörspiel sehr gut und seichte Hörspielkost sehr schlecht ist. Beides kann und darf unterhalten, je nach persönlichem Geschmack. Niemand darf verurteilt werden, weil er das eine oder andere oder beides gerne hört. Vielleicht höre ich auch Hörspiele weil es in unserem Hobby für gesellschaftliche Schranken keinen Platz gibt. Jede/r darf und kann Hörspiele hören, egal welche Bildung, Religion, Rasse oder Vorlieben sie/er hat. Wir hören weil wir es gerne machen. Das verbindet uns alle. Und dass ist etwas sehr schönes. Bauen wir keine künstlichen Schranken auf. #winkewinke#

  • Die Frage, die ihr Leser euch jetzt sicher stellen werdet, lautet: "Warum" - Warum verbringt jemand so viel Zeit seines Lebens damit sich Geschichten erzählen zu lassen? Eine durchaus berechtigte Frage, die ich mich hier in meiner Kolumne stellen möchte: Warum?


    Da wir hier ja alle HSP-Fans sind und es uns allen mehr oder weniger gleich geht, wird sich wohl keiner fragen "warum". :)

    Warum lassen wir uns Geschichten erzählen, Lesen, Vorspielen .... ?

    - weil uns gefällt Dinge im Kopf vorzustellen ohne selber Lesen zu müssen - was nicht ausschließt, dass man nicht vieleicht auch gerne liest und dort seine Fantasie leben lässt.

    Ich hatte mir als Teenie geschworen auch als Erwachsener TKKG und DDF , etc. zu hören und ohne Zwang blieb mein Hobby weiter bestehen. Mit der Zeit traf man Gleichgesinnte und wußte, dass man kein "Alien" oder so ist. Und durch die Erwachsenen-HSP wird auch noch widerlegt, dass es Kinderkram sei. Was einem HSP-Fan eh egal sein dürfte. Es ist seine Welt und die lässt er sich nicht kaputt machen. #jaja# :)

    . #

    Die einen kennen mich #winkewinke# - die anderen können mich#pokuss#

    " Ersteller des 1. Beitrages 2010,11+12 "

  • Sehr schoen geschrieben, Markus. #cool#

    Ich glaube, das Anspruch immer im Auge des Betrachters liegt und sich dieser aufgrund bestimmter Ereignisse, erzieherischer Vorgaben, Empfindungen etc. entwickelt. Warum laeuft einem bei einer ganz bestimmten Szene eines Films eine Gaensehaut den Ruecken runter und anderen nicht?

    Ein Beispiel:
    Ich selber habe TKKG immer verabscheut und schaffe es heute nur, unter Androhung der Todesstrafe, eine Folge zu hoeren. Ich bevorzuge eher den Tod, aber die Verantwortung gegenueber meiner Frau hindert mich daran. #roll#
    Vor einigen Monaten konnte ich mich ausfuehrlich mit einem guten Freund ueber das Thema TKKG unterhalten und ich verstehe sehr wohl, warum er TKKG gerne hoert. Und warum auch nicht? Wie langweilig waere das Leben, wenn alle das gleiche hoeren, sehen, pinkeln... wuerden.

    Hoerspiele werden zum hoeren und nicht zum meckern gemacht. Pickt euch die Rosinen raus! :]

    der Joe

    "Weiche aus, um nicht weh zu tun. Tue lieber weh, als zu verletzen. Verletze lieber, als zu töten. Töte nur, um nicht selbst getötet zu werden. Ruhst du in dir selbst, wird es dir gelingen, dich daran zu halten."

  • Zitat

    Hoerspiele werden zum hoeren und nicht zum meckern gemacht. Pickt euch die Rosinen raus!

    Ein wirklich sehr schöner Slogan, den man sich zu Herzen nehmen kann #jaja# #daumenhoch#

  • markus:
    Nicht nur klasse geschrieben, sondern auch bewegend. Hut ab… #hutheb#

    Zitat

    Hoerspiele werden zum hoeren und nicht zum meckern gemacht. Pickt euch die Rosinen raus!

    Besser kann man es kaum ausdrücken. Jeder entscheidet für sich selbst, wird nicht gezwungen etwas zu erwerben, was einem nicht gefällt.

  • #hutheb# Wirklich sehr schön geschrieben! Ich gebe dir absolut Recht. Ich liebe das Hörspiel auch seit Kindesbeinen an. Los ging alles mit dem hören der Drei ??? 24 meiner Schwester. Dann brach die Leidenschaft aus. Erst gab ich Taschengeld für Drei ??? und TKKG aus. Später kaufte ich mir Folgen auf Flohmärkten dazu und seit ich meine eigenes Geld verdiene ist die Sammelleidenschaft total entbrannt. Also vor etwa 17 Jahren. Nur muss ich auch Rücksicht auf meine Frau nehmen, die bis auf Sinclair kein Fan von Hörspielen ist. Ich fang daher nicht mehr mit jeder neuen Serie an. Doch ich arbeite weiter daran ältere Serien und Einzelhörspiele, auf Flohmärkten, zu vervollständigen. Außerdem halte ich den gesammelten Serien weiter die Stange. Durch Hörspiele, kann man ganz ohne Bilder in die Fantasy abtauchen. Das ist doch schön! Und alles ist Geschmackssache.

  • Wie immer eine sehr schöne Kolumne. Ich liebe es, deine Kolumnen zu lesen, weil sie oft meinen Erfahrungen entsprechen und/oder zumindest einem Teil davon und uns dein Leben als Hörspielfan und Hörer doch wesentlich näher bringen.

  • #applaus# mal wieder ein schöner Artikel von dir Markus. Denke mal den meisten hier gehts ähnlich. Bei mir ist das so.

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    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen. ( Heinrich Heine)

  • ...ein kurzes Statement von mir:

    Wer bestimmt was sich "Anspruch" nennen darf? Wie genau definiert man "Anspruch"?

    "Anspruch" ist relativ. Was für den einen Anspruch ist, ist für den anderen die grösste "Grütze".

    Geschmäcker sind verschieden. Ich finde es mittlerweile, schon fast erschreckend, auf welchen hohen Niveau in den Foren vieles -was anständig produziert ist- schlecht geredet wird . Da bricht ein gazes Marktsegement weg und wir unterhalten uns über Anspruch. Über "Hirn" im Hörspiel? Wäre es im Körper nicht angebrachter?
    Wisst ihr was wiklicher Anspruch für MICH ist? Einfach gute Unterhaltung zu liefern. Unterhaltung die auch wirklich zu unterhalten weiß und nich irgendeinen pseudointellektuellen "Quark", den 1. keiner versteht und 2. auch niemand hören möchte. Möchten wir innerhalb der Nische, noch eine Niche eröffnen?

    Und seien wir doch mal ehrlich: Es gab doch in den letzten Jahren genügend Auswahl auf dem Hörspielmarkt. Aber letzendlich setzt sich eben das durch, was die Massen bewegt und eben kommerzieller ist.

    ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Käufer anders entscheidet als manche "Forenlegenden" und "Kritiker". Als Beispiel nehme ich unsere Serie FAITH VAN HELSING, was wurde da nicht alles schon berichtet und übel geredet. Manches auch unter der Gürtellinie und einfach nur verletztend. Das Resultat? Bis zur Folge 50 ist die Serie gesichert... Danke an alle Fans und auch Danke für die zahlreichen Mails und Zustimmung für die FAITH TRINITY - Saga. DANKE!

    Kommen wir zurück zum Thema:

    Wie wäre es sich auch mal die positiven Aspekte der letzten Jahre hervor zu heben?

    - Das mit LADY BEDFORT bald die 50 Folge erreicht ist.

    - Das es bei Sinclair stramm auf die 100 zu geht.

    - Das wir mit Faith stolze 31 Epsioden veröffentlicht haben und es ab 13. Januar mit neun Folgen weitergeht.

    - Da Perry Rhodan es auf über 40 Folgen geschafft hat.

    - Das es bei Geister-schocker mittlerweile auch über 20 Episoden sind.

    - Das Dorian Hunter schon 15 Folgen zählt.

    - Das mit Gabriel Burns 36 kultige Hörspiele veröffentlich wurden.

    - Das mit Mark Brandis sich eine tolle Serie im Sci-Fi Bereich etabliert hat.

    - Das auch viele kleine Serien das Licht der Hörspielwelt erblicken durften.

    Natürlich, vieles wurde eingestellt und vieles davon unglücklich. Aber die Vielfalt die man in den letzten Jahren auf dem kommerziellen Hörspielmarkt hatte ist eigentlich im "Erwachsenebereich" einzigartig. Die gab es auch in den 80ern nicht.

    Wieso freuen wir uns nich einfach?

    Die heutigen Hörspielhörer, bzw. Kasettenkinder sind nun mal Erwachsen und als Erwachsener hört man anders, hört anders hin. Aber was hat mit Anspruch zu tun? Und wieso muss man jedes Hörspiel "sezieren"?

    Ich kann nur jedem Hörspielfan empfehlen sich selber eine Meinung zu bilden und sich nicht von Kritiken, Meinungen und Statements anderer Personen beeinflussen zu lassen.

    BILDET SELBER EINE MEINUNG!

    Ich weiß ich wiederhole mich, aber wir sind alle Individuen und jeder hat seinen eigen Geschmack und sein eigenes Meinungsbild. Auswahl gibt es genug. Wieso ich da hier erwähne? Folgende Mail habe ich vor kurzem erhalten:


    ZITAT ANFANG
    ....

    ....Dann kam die zweite Staffel und mir ihr die böse Überraschung. Faith wurde nicht von Nana Spier sondern einer anderen gesprochen. Nun gut, dass ist leider so. In den doch etwas längeren Pause zwischen den einzelnen CDs beging ich den Fehler mir die Kommentare anderer Hörer zu lesen Hätte ich mich durch deren schriftliche Ergüsse davon abhalten lassen wäre die aktuelle Staffel unkomplett geblieben.

    Doch ich sammle gerne. Und im Gegensatz zu Offenbarung 23 wurden die Änderungen in einem geilen Finale geklärt. Somit hat sich das Durchhalten gelohnt.

    Du und Dein Team haben eine geniale Arbeit hingelegt.
    Macht bitte weiter damit.....

    ...
    ZITAT ENDE


    Habt Spaß an eurem Hobby! ;)

    Liebe Grüße

    Simeon Hrissomallis

    FAITH * PSI-Akten * THE UNDEAD LIVE * Jac Longdong

    Einmal editiert, zuletzt von Simeon Hrissomallis (5. Oktober 2011 um 15:59)

  • Das trifft in vielen Punkten meine Meinung. Ich höre mir an was gefällt. Gefällt es mir nicht mehr, bekommt es vielleicht noch eine Chance und dann ist Schluss. Aber das ist meine persönliche Einschätzung. Jemand anders kann eben dieses Hörspiel superklassetoll finden.

    Was ich damit sagen will, ich muss ein Hörspiel nicht sezieren um es toll zu finden. Ich mag es weil es unterhält. Soll es wegen mir einen Fehler im Plot haben...hey...ich habe auch einen Fehler im Plot. Sonst würde ich bestimmt nicht monatlich Geld für solch einen kindischen Quatsch wie Hörspiele ausgeben. (sollte es niemandem aufgefallen sein, das war ironie)


    -- Bevor ich mich ärgere, ist es mir halt egal --

  • Letztendlich ist der Anspruch eines Hörers immer ein subjektiver und hängt von vielen persönlichen Determinanten ab. Mir persönlich missfällt wenn man jemand anderen vorschreiben möchte was gut ist und was nicht, was er zu hören hat und was nicht und wenn dies auch noch "bewertet" wird. Hörst Du "Hörspiele mit Hirn", ein für mich grässlicher Slogan, dann bist Du ein anspruchsvoller und toller Mensch. Hörst Du das nicht, dann wirst Du mit einem "Hartz IV"-Bezieher gleich gesetzt. So oder so ähnlich kommen mir manche Meinungen in diesem Zusammenhang vor. Sie sind pauschal, diskriminierend und in Wahrheit nichts sagend. Hörspiele sind ein wichtiger Teil meines Lebens. Aber sie sind Hobby, Spass, Freude und auch ein Ausgleich zu meinem Alltag, in dem ich intellektuell gefordert werde. Daher ist mein Anspruch an ein Hörspiel nicht jener mich intellektuell zu fordern, dafür habe ich meinen Beruf und mein abgeschlossenes Studium, sondern mich zu unterhalten. In einigen Fällen sind dies für mich anspruchsvolle Hörspiele, ich finde zum Beispiel mein Hörspiel des Dr. Faust aus dem Wiener Burgtheater als intellektuell anspruchsvoll und fordernd, in anderen Fällen sind dies seichte Hörspiele wie Jack Slaughter. Je nach persönlichem Befinden werde ich mir dies oder jenes anhören. Ich sehe mir von Zeit zu Zeit eine Oper an, wenn ich Lust darauf habe, aber besuche aber auch schon mal ein Konzert von Hans Söllner. Ich lasse mich in meinen Freizeitaktivitäten nur ungern schubladisieren. Jeder soll für sich entscheiden wie und was er hören möchte. Letztendlich läuft ohnehin alles darauf hinaus ob es gefällt oder nicht. Und dass ist gut so #jaja#

  • Mein Anspruch an die meisten Hörspiele ist einfach: Abschalten vom Alltagsstress. Dafür ist mir leichte Unterhaltung á la Bibi Blocksberg & Co. am liebsten. Vielleicht auch ein Flüchten aus dem Erwachsensein und wieder das Gefühl der unbeschwerten Kindheit genießen. Und aus diesem Grund höre ich auch Hörspiele, die nicht den harten Richlinien der Hörspiel-Sezierer standhalten. (Achtung: Der letzte Satz war Ironie.)

    Ich möchte einfach abschalten und mich nur unterhalten lassen vom Hörspiel. Ich möchte keine Dissertation darüber schreiben. Das überlasse ich gerne anderen. ;)

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    Ich bin heute so farbenfroh, ich habe fünf verschiedene Schwarztöne an.

  • Ich wuesste ja nicht, seit wann ich mir von irgendjemandem vorschreiben lassen wuerde, was ich zu hoeren habe und was nicht. #lach1#
    Demnaechst schreibt mir noch meine Frau vor, welche Musik ich mir anhoeren darf, was? Soweit kommts ja noch. #lach2#

    der Joe

    "Weiche aus, um nicht weh zu tun. Tue lieber weh, als zu verletzen. Verletze lieber, als zu töten. Töte nur, um nicht selbst getötet zu werden. Ruhst du in dir selbst, wird es dir gelingen, dich daran zu halten."

  • Auch ich finde die Kolumne sehr schön geschrieben. Sie hat es geschafft, dass auch ich mich nun gefragt habe, warum ich eigentlich so gerne Hörspiele, aber auch Hörbücher höre. Begonnen hat das ganze bei mir auch im dritten oder vierten Lebensjahr. Soviel ich weiß, habe ich meine erste (und viele viele weitere) Kassetten von meinem Opa bekommen. Vorwiegend Benjamin Blümchen. Ich war insbesondere fasziniert von Karla Kolumna, die Benjamin und Otto immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Lange Zeit wollte ich sogar selbst Reporterin werden.

    Da ich ein Einzelkind war und man bei schlechtem Wetter nicht immer draußen sein konnte, fand ich es viel toller, Hörspiele zu hören als fern zu sehen. Da konnte man wenigstens seiner eigenen Phantasie freien Lauf lassen und bekam die Bilder zu den Geschichten nicht vom Fernseher vorgesetzt - eine Sache, die mich an der heutigen Jugend stört. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Kinder, die im heutigen digitalen Zeitalter groß werden, eine so ausgeprägte Phantasie aufweisen wie solche, die ohne diesen ganzen Hightech aufgewachsen sind.
    Na ja, zurück zum Thema: nachdem mein Opa dann gestorben war, hatte ich die Kassetten zunächst als Andenken an ihn weiter gesammelt. Doch bald schon stellte ich fest, dass es nicht allein aus diesem Grund war. Bekannte und Freunde mussten zwar immer grinsen, wenn sie hörten, dass ich Hörspiele sammel, aber ich habe diese Leidenschaft trotzdem nicht aufgegeben. Im Gegenteil - ich habe dazu gestanden.

    Und nun zu der eigentlich Frage: Warum? Warum hören wir Hörspiele?
    Meine Antwort: weil es nichts besseres gibt, um nach einem stressigen Tag aus der trostlosen Hölle des Alltags entfliehen zu können. Hörspiele schaffen es, dass man auf eine ganz besondere Weise entspannen kann. Einfach nur dasitzen und zuhören - ohne Unmengen an Informationen speichern zu müssen, ohne seine optischen Sinne anstrengen zu müssen, ohne an den nächsten Termin zu denken. Einfach nur eins sein mit einer akkustischen Welt und seiner eigenen Phantasie - einer Phantasie, welche im gehetzen Alltag nicht gebraucht, ja vielleicht sogar unerwünscht ist. Einer Phantasie, welche einen zurück bringt in jene Zeit, in welcher man sich keine Gedanken über das Morgen machen musste und keine tiefgründigen Probleme zu lösen hatte. Vielleicht ist es gerade dieses Empfinden, dass das Hören von Hörspielen oder Hörbüchern so einzigartig macht?

    Eine kleine Sache muss ich doch noch los werden, so leid es mir auch tut...
    Das Wort "Rasse". Entschuldige bitte, dass ich das hier anmerke, aber da kommt dann doch der Biologe in mir durch. Auch wenn es selbst in der heutigen Zeit noch den ein oder anderen [italienischen] Genetiker gibt, der sich mit diesem Thema beschäftigt, ist es doch eigentlich ein Wort, welches in der heutigen Gesellschaft nichts mehr zu suchen hat. Zumal die genetischen Variationen zwischen den einzelnen Populationen viel zu gering sind, als dass man von "Menschenrassen" sprechen könnte.

    "Liebst du das Leben? Dann vergeude keine Zeit, denn daraus besteht das Leben."

    - Benjamin Franklin -


  • viel toller, Hörspiele zu hören als fern zu sehen. Da konnte man wenigstens seiner eigenen Phantasie freien Lauf lassen und bekam die Bilder zu den Geschichten nicht vom Fernseher vorgesetzt


    Interessant. Aber ist/war das wirklich der Aspekt, warum wir Kinder die HSP dem TV vorgezogen haben ?

    War es nicht vieleicht eher, dass man die HSP viel besser "verstanden" hat als das was im TV lief ?

    Und, dass man die HSP (mehr oder weniger) sooft hintereinander hören u./o. wechseln konnte wie man wollte - was im TV nicht ging

    (selbst zur Video-Zeit hätten die Eltern da wohl nicht mit gemacht ;D )

    Ich will die Fantasie da nicht verdrängen, die war sicher auch wichtig, aber wie gesagt glaub ich nicht, dass das der Aspekt war, um zu "wählen".

    . #

    Die einen kennen mich #winkewinke# - die anderen können mich#pokuss#

    " Ersteller des 1. Beitrages 2010,11+12 "

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