Hörbucher: Ja, aber...

Früher war ich total gegen Hörbücher, einfach weil ich fand (und irgendwo noch immer finde), wer ein Hörbuch hört, der ist nur zu faul zum Selberlesen.
Und nach wie vor bin ich der Überzeugung, dass ein Hörbuch einem nicht das Erlebnis des Lesens ersetzen kann.
Da fehlt der typische Duft beim ersten Aufschlagen, da gibt es kein leises Rascheln beim Umblättern und nicht das Gefühl von Papier unter den Fingern.
Dennoch haben sich einzelne Hörbücher in meine Regale veirrt.
Auffällig dabei ist, es sind alles Hörbücher, deren Geschichten ich schon normal gelesen habe.
Ich käme wohl nie auf den Gedanken, mir ein Hörbuch blindlings zu kaufen, ohne das Buch gelesen zu haben.
Ich muss mir bei einem Hörbuch sicher sein, dass mir der Stoff gefällt, sonst würde ich mich schwarz ärgern.
Wenn ich mir vorstelle, da ein Hörbuch stehen zu haben, das mir nicht gefällt, wo ich eh schon kein HB-Fan bin...nee...dann lieber ein echtes Buch.
Ein Buch hat wenigstens ein gewisses Flair, ein Hörbuch nicht...peng, so sehe ich das eben.

Also ich bin ein Hörspiel - Hörbuch - Bücher - Fan. Ich hab alles Zuhause und mag alles.

Wenn ich einen Titel weder als Hörspiel noch als Hörbuch bekommen dann kauf ich es mir als Buch. Außer bei Terry Pratchett. Da hab ich alle Bücher, alle Hörspiele und alle Hörbücher *g*
Doch wenn es einen Titel auch auf Cd gibt dann ziehe ich das dem Buch vor. Egal ob als Hörbuch oder Hörspiel.
Wenn ich von vorne weg sehe, dass mir der Sprecher überhaupt nicht gefällt dann kaufe ich das Buch. (z.B. Hohlbein oder Krauss )

Wenn ich meine Sammlung so überblicke und komplette Serien (z.B. Die 3 ??? oder John Sinclair) als eins sehen würde dann hab ich sicher so viele Hörbücher wie Hörspiele.

Für mich hat das auch nichts mit Faulheit zu tun. Sondern mit vorhandener Zeit. Ich habe abends höchstens mal ne halbe Stunde/Stunde Zeit zu lesen. Das Hörbuch pack ich auf den Ipod und höre während der kompletten Hausarbeit, im Auto oder beim Gassi gehen mit dem Hund.

Also das ist so eine Sache.

Generell haben es Lesungen bei mir schwieriger als Hoerspiele aus den folgenden Gruenden:

(1) Sie sind meistens viel laenger und oft zu lang. 4-6 CDs ist normal von Harry Potter gar nicht zu sprechen. Da verliere ich zu oft den Faden.
(2) Da es meistens nur einen Leser gibt, ist es schwieriger woertliche Rede einem bestimmten Charakter zuzuordnen. Ich mag dieses bloede "Jim sagte ABC. Mary sagte XYZ" nicht so sehr. Dann einfach mit unterschiedlichen Stimmen im Hoerspiel. Ein wesentlicher Grund, warum ich bei Hoerbuechern oft den Faden verliere
(3) Es gibt eine wesentliche Unterscheidung bei Lesungen. Wenn sie aus der ICH Perspektive erzaehlt werden, sind sie fuer mich viel interessanter, da ich mich fuehle, als ob ich im Biergarten neben einer Person sitze, die mir etwas spannendes aus seinem Leben erzaehlt. Ich habe z.B. ein Robinson Crusoe Hoerspiel aus den 80ern (oder noch frueher) als Kind gehoert und das war fast eine Lesung, da nur ganz zum Schluss andere Charaktere vorkamen. Das war klasse. Das mag ich auch. Aber unbeteiligte, ueberstehende Leser einer ganzen Geschichte ... nur sehr selten.
(4) Ich kann Sachbuecher als Lesung viel einfacher verstehen und viel besser geniessen als Dramen oder erzaehlte Geschichten. Ich hoere z.B. gerade "Verschlussache Jesus" von Baigent/Leigh. Das geht gut. Aber wenn es ein Roman oder eine Erzaehlung ist und da viele Charaktere auftauchen, kann ich die meistens nicht auseinander halten. Also Sachbuch als Lesung - gut, Erzaehlung - nee.
(5) Falls eine Lesung eine inszinierte Lesung ist und eine sehr interessante Geschichte aufzuweisen hat, dann hoere ich das auch schon mal (z.B. Tripods). Aber das sind auch nicht viele.

Da ich eine große Leseratte bin habe ich früher auch recht abfällig über Hörbücher gedacht. Bis ich das erste Harry Potter Buch gehört habe. Das hat mich schon echt begeistert, weil Rufus Beck es wirklich ganz toll liest. Aber es stimmt: die meisten Hörbücher habe ich vorher selbst gelesen.

Pelznase: ich gebe dir recht, dass man sich schwarz ärgert, wenn man mal ein Hörbuch blind kauft und es sich dann als Niete herausstellt. Das hat bei mir aber auch etwas mit dem Preis zu tun. Es ist schon etwas anderes wenn man sich mal für6-10 € bei einem Hörspiel vergreift als für 20-40€ bei einem Hörbuch.

erstmal vorweg, die bücher die ich höre, habe ich zum großen teil zuvor
auch gelesen. ausnahmen gibt es zwar, aber das ist sehr gering.

ich persönlich mag keine gekürzten lesungen. bei z.b. meteor, diabolus
und sakrileg von dan brown geht eine menge verloren. es fällt einem
zwar fast nur auf, wenn man die bücher gelesen hat. trotzdem habe ich
immer das gefühl es geht von der handlung etwas verloren wenn ich eine
gekürzte fassung höre.

das hält mich aber nicht davon ab weiterhin hörbücher zu hören.

vergleichen darf man hörspiele und hörbücher meines erachtens nicht. es sind zwei völlig unterschiedliche formen.

Hoax

Zitat von Hoax

vergleichen darf man hörspiele und hörbücher meines erachtens nicht. es sind zwei völlig unterschiedliche formen.

Das stimmt schon. Auf der anderen Seite, gibt es zig Mischformen dazwischen. Z.B. Scorpions Gate ist meiner Meinung nach schwer einzuordnen. Es hat einen dominierenden Erzaehler, der ca. 70% der Texte liest, aber dann gibt es bei Konversationen andere Sprecher. Und der Schwarm ist auch dazwischen.

Aber ich stimme Dir zu, vergleichen ist da schwer. Wenn man beides hat, wie z.B. Larry Brent - Todesschloss, dann koennte man vergleichen, welches einem besser gefaellt oder welches man oefter hoert. Aber beides mag seine Daseinsberechtigung in der Sammlung haben.

Hörbücher höre ich eigentlich nur auf längeren Autofahrten ... sonst ist mir das zu "anstrengend".
Sachen, die ich schon selber gelesen habe, höre ich gar nicht!
Wieso auch? Kenne ich ja schon!
Aber wenn ich z.B. von einem Autor ein Buch gelesen habe und weiß, dass mir der Schreibstil gefällt,
höre ich mir das nächste Buch auch ganz gerne mal an!!
Aber nach wie vor favorisiere ich eindeutig Hörspiele!!

Zitat von Ska the Witch

Aber nach wie vor favorisiere ich eindeutig Hörspiele!!

Teufelsweib

Ist das ein Kompliment??

Zitat von Ska the Witch

Ist das ein Kompliment??

Eine Liebeserklärung

Ich besitze nur ein paar wenige Hörbücher. Das sind die ersten sechs Harry Potter, Attic und Formula von Douglas & Child und das Jakobsweg-Hörbuch von Hape Kerkeling. Diese besitze ich aber auch als Buch und habe sie zuerst gelesen. Für mich kann das Hörbuch ein Buch oder ein Hörspiel nicht ersetzen, aber ergänzen.

Ich mag auch Hörbücher, selbst wenn ich das Buch dazu schon gelesen habe. Das Hören kann einem ja nochmal eine andere Atmosphäre vermitteln, je nachdem wie der Sprecher betont und welche unterschiedlichen Stimmen er für die Figuren kreiert. Vor allem die Harry Potter Bücher hab ich schon oft gehört, das ist der Vertrautheitseffekt wie früher bei den Hörspielkassetten zum Einschlafen

Der Meinung war ich bisher auch:

Zitat von Pelznase

Früher war ich total gegen Hörbücher, einfach weil ich fand (und irgendwo noch immer finde), wer ein Hörbuch hört, der ist nur zu faul zum Selberlesen.
Und nach wie vor bin ich der Überzeugung, dass ein Hörbuch einem nicht das Erlebnis des Lesens ersetzen kann.
Da fehlt der typische Duft beim ersten Aufschlagen, da gibt es kein leises Rascheln beim Umblättern und nicht das Gefühl von Papier unter den Fingern.

Da ich aber seit dem 1. April jeden Tag 60 km zur Arbeit und 60 km zurück fahren muss, landet schon sehr oft ein Hörbuch in meinem CD-Player. Aber nur ausgesuchte Bücher, die ich nicht unbedingt lesen muss. Viele Thriller und auch Horror oder einfach irgendwelche netten Stories.

Aber das Feeling beim Lesen kann mir niemand ersetzen. Daher werde ich im Leben nicht drauf verzichten, die meisten Bücher selbst zu lesen.

Der Meinung war ich bisher auch:

Zitat von Pelznase

Früher war ich total gegen Hörbücher, einfach weil ich fand (und irgendwo noch immer finde), wer ein Hörbuch hört, der ist nur zu faul zum Selberlesen.
Und nach wie vor bin ich der Überzeugung, dass ein Hörbuch einem nicht das Erlebnis des Lesens ersetzen kann.
Da fehlt der typische Duft beim ersten Aufschlagen, da gibt es kein leises Rascheln beim Umblättern und nicht das Gefühl von Papier unter den Fingern.

Da ich aber seit dem 1. April jeden Tag 60 km zur Arbeit und 60 km zurück fahren muss, landet schon sehr oft ein Hörbuch in meinem CD-Player. Aber nur ausgesuchte Bücher, die ich nicht unbedingt lesen muss. Viele Thriller und auch Horror oder einfach irgendwelche netten Stories.

Aber das Feeling beim Lesen kann mir niemand ersetzen. Daher werde ich im Leben nicht drauf verzichten, die meisten Bücher selbst zu lesen.

Ich höre sehr gerne Hörbücher vor allem die aus dem Bereich Perry Rhodan Silber Edition. Leider fehlt es hier an den richtigen Hörspielenumsetzungen (Mal von den Planetenromanen abgesehen und den gut gemachten aber inhaltlich lausigen Sternenozeangeschichten von Lübbe). Ansonsten steht und fällt das Hörbuch mit dem Sprecher. David Nathan, Rufus Beck oder J. Tratnik sind hier für mich nur drei Namen die den Ausschlag zum Kauf geben. Ansonsten wäre mir eine Umsetzung als Hörspiel immer lieber, jedoch ist gerade für eine lange Autofahrt oder Bügeln ein Hörbuch eine gute Alternative.

Ich höre sehr gerne Hörbücher vor allem die aus dem Bereich Perry Rhodan Silber Edition. Leider fehlt es hier an den richtigen Hörspielenumsetzungen (Mal von den Planetenromanen abgesehen und den gut gemachten aber inhaltlich lausigen Sternenozeangeschichten von Lübbe). Ansonsten steht und fällt das Hörbuch mit dem Sprecher. David Nathan, Rufus Beck oder J. Tratnik sind hier für mich nur drei Namen die den Ausschlag zum Kauf geben. Ansonsten wäre mir eine Umsetzung als Hörspiel immer lieber, jedoch ist gerade für eine lange Autofahrt oder Bügeln ein Hörbuch eine gute Alternative.