HÖRSPIELKOLUMNE „GEDANKEN EINES HÖRSPIELFANS 4/2019“ Der tiefe Fall nach einem großartigen Hörspiel

  • Kennt ihr das? Ihr habt ein tolles Hörspiel oder eine großartige Serie, der/die ihr über einen kurzen oder längeren Zeitraum verfolgt. Man lebt förmlich mit, taucht in das Geschehen ein, denkt auch abseits des Hörens darüber nach, tauscht sich vielleicht auch darüber aus und ist für eine kurz Zeit wirklich in einem Hör-Hochgefühl.

    Doch jede noch so schöne Zeit hat einmal ein Ende. Auch Hörspiele und Hörspielserien. Kurz nach dem Ende ist man noch regelrecht gebannt. Alles im Kopf dreht sich noch einmal um den Inhalt. Man verspürt regelrechte Freude und eben dieses angesprochene Hochgefühl.

    Doch es kommt natürlich der Moment wo beides verflogen ist und man sich wieder in die Niederungen des alltäglichen Hörspielkonsums zurück bewegen muss. Man sucht verzweifelt nach Ersatz. Doch auch wenn die gute vorliegende Hörspielkost mundet , so ist sie nichts gegen das Gourmet-Hörspielmahl von vorher. Und man fällt ein wenig in ein kleines „Loch“. Weil eben die vorliegenden Hörspiele gute und solide Hörspiele oder Hörspielfolgen sind, aber sich nicht jene Begeisterung einstellen will, wie schon erlebt. Und es ist dann für mich nicht so einfach wieder vom Hörspiel-Olymp herunter zu kommen und sich mit den „einfachen Hörspielerlebnissen“ zufrieden zu geben.

    Natürlich klappt dass, und natürlich mag ich meine einfache Hörspielkost. Aber es ist bei einem sehr guten Hörspiel nicht nur große Freude und Begeisterung, sondern auch immer ein klein wenig Wehmut und Betrübtheit dabei, dass es nun vorbei ist.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Kenne ich nur all zu gut. Dieses Gefühl hatte ich aber auch schon bei starken Kinofilmen und Büchern. Danach kommt einem vieles andere einfach trivial vor.
    Die Audible Hörspiele haben oft schon was Monumentales. ;)
    Ich hatte nach solchen Werken auch schon Phasen, wo ich danach auf dem Arbeitsweg erst mal eine Woche nur Musik gehört habe, um wieder runterzukommen. Nach solchen Mamutwerken geht bei mir auch erst mal kein direkter Griff zu einer Jugend- oder Gruselserie. ^^

  • Interessant, dass Du dass schreibst, aber es stimmt, ich hatte dass in der letzten Zeit besonders bei den Audible Produktionen, aber auch bei LÜBBE mit den zwei Staffeln rund um das Jesus Video oder auch bei den Dan Brown Hörbüchern. Und nach meinem Sinclair Marathon 1-125 hatte ich auch dieses Gefühl der Leere. Nicht weil die Serie so genial und so monumental ist, aber wenn man über einen längeren Zeitraum so eng mit den handelnden Personen verbunden ist und mit ihnen im wahrsten Sinne durch Dick und dünn geht, dann baut man doch eine Beziehung auf. Da tut dann der (kurzfristige) Abschied schon etwa weh. Und es stimmt, ich habe dass bei diversen TV-Serienmarathons auch.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • So ein Gefühl kenne ich auch nur zu gut. Das ist aber nicht nur bei Hörspielen/Hörspielserien so, sondern auch bei Büchern und TV-Serien. Das schlimmste für mich ist, dass ich auch dieses Erlebnisgefühl des ersten Hörens/Sehens nicht wiederholen kann. Ganz begeistert eine neue Handlung zu erleben, die einen fesselt oder mitreißt. Habe ich kürzlich mit Ghostsitter probiert. War damals (2017 gehört) so begeistert von der ersten Staffel, dass ich mir dachte, höre ich sie einfach nochmal. Das Hörspiel macht immer noch Spaß, aber das Erleben des ersten Hörens stellt sich da leider nicht nochmal ein. Manches ist halt einmalig, lässt sich nicht wiederholen und kommt nicht wieder. Schade. #menno#

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    Ich bin heute so farbenfroh, ich habe fünf verschiedene Schwarztöne an.

  • Absolut! Es gibt die Hörspielerlebnisse, die kann man kein zweites Mal mehr haben. Es gibt für mich aber auch Hörspiele, die entfachen erst mit dem zweiten hören ihre wahre Stärke. Das wäre durchaus auch einen eigenen Thread wert...

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Passend zum heute gestarteten thread Das Problem mit der hohen Messlatte oder: Der Fluch des guten Hörspiels? hole ich auch meinen schon älteren Kolumnenbeitrag wieder hervor.

    Es kann einem Hörspielfan wirklich nichts Besseres passieren als ein für ihn großartiges Hörspiel konsumiert zu haben. So etwas wünschen wir uns alle, für uns selbst aber auch für alle anderen Hörspielfans. Jedoch bedeutet das Ende eines so großartigen Hörspielgenusses auch ein Abschied nehmen. Und Abschiede tun kurzfristig auch ein bisserl weh. Daher schrieb ich damals auch vom „tiefen Fall danach“. Hier hat sich heute auch nichts geändert. Es ist praktisch das Pendants zur Vorfreude auf ein tolles Hörspielerlebnis. Beides gehört zum Dasein eines Hörspielfans irgendwie dazu. Meistens haben wir dann gelernt damit umzugehen. Wenn der Fall sehr „tief“ ist und es aktuell nichts gibt was mit dem vorigen Hörspielerlebnis Schritt halten kann, dann gehe ich ins Hörspielzimmer und suche mir ein bekanntes ebenso begeisterndes Werk, das ich schon mehrfach gehört habe, aus. Dann ist die kurzfristige Hörspiel-Leere sehr rasch überwunden :thumbup:

    Wie überwindet ihr diesen „Fall in die Tiefe nach einem tollen Hörspiel“?

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Also nach dem grandiosen und wunderbaren AMADEUS ist der Fall tatsächlich sehr hoch. Ich bin ehrlich traurig dass die Reise nun vorbei ist. 😞

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Also ehrlich gesagt hatte ich dieses Gefühl der "Tiefe" nach einem Hörspiel noch nie. Es gibt Hörspiele, die mich gut unterhalten und andere, die ich weniger gut finde, aber traurig dass etwas zu Ende ist war ich noch nie. Dafür habe ich aber auch nie dieses WOW-Empfinden bei Hörspielen oder Büchern, was manche hier haben.

  • Man muss alles in Relation sehen, ich bekomme keinen Weinkrampf, aber eine leichte Form der Trauwr wie auch der (Vor)Freude verspüre ich sehr wohl!

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

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