„Back to the roots“ - Eure Meinung

  • Was haltet ihr von „back to roots“-Hörspielen? 13

    1. Brauche ich nicht (5) 38%
    2. Was soll das sein? (5) 38%
    3. Modeerscheinung (2) 15%
    4. Schöner Trend (1) 8%

    Es gab eine Zeit, da war „back to the roots“ im Hörspielbereich eine oft verwendete Phrase. Ich habe den Eindruck, dass dieser Trend nachgelassen hat. Was versteht ihr Allgemein unter „back to the roots“ - Hörspiele? Wie steht ihr dazu? Und was sind für euch eure Lieblinge unter den "back to the roots" Hörspielen sind und warum gerade diese?

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Naja, ist klar, was DL mit dem Begriff meint. So ein bisschen, als hätte das Erlebnishörspiel in den 70ern angefangen, und zu diesem Stil solle man damit zurück. Die "Wurzeln" sind aber doch eigentlich woanders?

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Ich glaube, ich bräuchte da eine klare Definition. Würde für mich sagen, das sind Remakes, bzw. im Stil frührer Hörspiele/Nostalgie? Kenne den Begriff eigentlich nur von DreamLand Grusel.

    Würde sagen, im Moment ist es eher das Gegenteil. Jeder versucht etwas noch nie da gewesenes zu schaffen, etwas ganz neues, innovatives. Obwohl zu den Ursprüngen zurückzukehren manchmal gar nicht schlecht ist. Einfachheit hat auch seinen Reiz.

    ___________________________________________________________________________________________________

    Ich bin heute so farbenfroh, ich habe fünf verschiedene Schwarztöne an.

  • Wenn die Einfachheit gemeint ist mit der kommerzielle Hörspiele in den 80er nd 70er Jahren gemacht wurden, dann kommt Winterzeit dem mit einigen Podukten derzeit am Nächsten. Macabros, Edgar Wallace löst den Fall.
    Ein Hörspiel ist eine kleine Unterhaltung für Zwischendurch, einfach gestrickt in der Handlung und leicht nachvollziehbar. Alles andere sind neue Formen. Viele Produkte erinnern an Theaterstücke mit langen Dialogen. Das sind in der Tat die Wurzeln. Denn das Radiohörspiel war damals so gestrickt.

  • Was versteht ihr Allgemein unter „back to the roots“ - Hörspiele?

    Hörspiele, die sich dem aktuellen Trend rund um das Hörspiel im neuen Jahrtausend hartnäckig widersetzen. Hörspiele, die sich der Machart und den Tugenden früherer Hörspiele annehmen und sich daher „anders“, vielleicht sogar etwas „entschleunigend“ anhören. Hörspiele, die auch Erinnerungen an frühere Hörspieletage wachrufen und mich wieder gedanklich zu einem kleinen Kind oder Jugendlichen machen können.

    Wie steht ihr dazu?

    Ich finde den Gedanken schön, der heutigen Zeit für Momenten entfliehen zu können. Jede Zeit hat ihren besonderen Reiz und manchmal ist es sehr angenehm sich nicht im Hier und Jetzt zu befinden. Aber auch hier gilt für mich, die Abwechslung spielt eine große Rolle. Nur „back to the roots“ wäre mir zu wenig.

    Und was sind für euch eure Lieblinge unter den "back to the roots" Hörspielen sind und warum gerade diese?

    Zunächst einmal viele, viele Klassiker, zu denen ich sehr gerne greife, angefangen von Das Geheimnis des bernuda Dreiecks, über Gruselserie und viele weitere schöne MARITIM und Europa Hörspiele von vor 30 Jahren und früher.
    Dann natürlich Hörspiele aus unserer Zeit, die sich die alten Hörspiele als Vorbild genommen haben. Natürlich gehört da auch Dreamland-Grusel dazu, wobei hier nicht alle Folgen ein back tobte roots Gefühl bei mir auslösen. Auch PSI-Akten und aktuell viele der neuen Hörspiele von Hermann-Media sind für mich klassische Vertreter dieser back to the roots Bewegung, die ich sehr gerne höre!

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Wenn man sich die Umfrage oben an sieht, dann könnte man zum Schluss kommen, dass back to the roots nicht besonders hoch im Kurs zu stehen scheint. Blickt man jedoch auf die vielen, vielen Klassiker, die aktuell gerade das Licht dieser Hörspielwelt wieder erblicken, könnte man den gegenteiligen Eindruck gewinnen. Paradox!

    Oder ist es vielleicht so dass das Kassettenkind von früher lieber die Hörspiele von damals neu aufgelegt hören möchte, als neue Hörspiele 2019 gemacht und auf alt „getrimmt“ haben will?

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Absolut.

    Der Hörspielfan ist konservativer und traditioneller als ihm vielleicht selber lieb ist.

    Warum haben es Hörspiel-Innovationen so schwer und warum wird wiederum gejubelt, wenn eine alte ???-Grüner-Geist-Suppe neu aufgekocht wird?

    Ist jetzt überspitzt formuliert, ich weiß.......

  • Ich würde den Begriff "back to the roots" deutlich kontextabhängiger sehen. Sprich, er kann für eine Serie selbst stehen (dass die Entwicklung beispielsweise in eine Richtung führt, die zu Serienstart noch ganz anders war), aber auch auf das Genre bezogen sein (zum Beispiel im Stile der frühen Science-Fiction Medien der 60er und vor allem 70er Jahre).

    Unter einem Oberbegriff "back-to-the-roots-Hörspiele" kann ich mir persönlich also nichts Konkretes vorstellen, da für mich dafür zu viele Elemente mitmischen. Mag aber auch daran liegen, dass ich noch als Hörspiel-Küken gelte. :P

  • Für mich persönlich würde ich "Back to the roots" mit der Rückkehr zu einer zurückgenommenen Produktionsweise definieren.

    Seit knapp 20 Jahren, also im Grunde, seit Oliver Döring mit Sinclair 2000 startete und als "Hollywood Blockbuster" vermarktete, haben sich die allgemeinen Erwartungen an ein "gutes Hörspiel" sehr geändert.
    Bis dahin hat es (überspitzt gesagt!) gereicht, wenn man im Hintergrund mal ein Auto fahren hörte, eine Tür klappte oder ein Papagei Unfug quatschte. Seit Döring muss es mindestens wie ein Superhelden-Blockbuster klingen, nur eben ohne Bild. In einem Making-of habe ich mal gehört, wie sie eine Ewigkeit lang damit experimentiert haben, wie sich jemand in einen Ledersessel setzt - um das Knarzen des Leders aufzunehmen. Relevanz für die Geschichte = Null.

    Seitdem ist es offenbar Pflicht geworden, möglichst viele Geräusche und Atmosphären und Musiken unterzubringen.
    Nicht, weil sie etwas zur Story beitragen würden, sondern lediglich um ihrer selbst Willen.
    Vermutlich, damit man mit dem Blockbuster-Sound der anderen mithalten kann, denn der ist ja Standard. Klingt in einigen Fällen schon eher wie ein Werbespot, alles möglichst laut, überzogen und larger than life.

    Wohlgemerkt nur bei kommerziellen Produktionen, denn die meisten Radiohörspiele setzen alles rund um die Stimmen ganz anders in Szene (und setzen oft herrlich unverbrauchte Schauspieler ein, die man nicht seit 30 Jahren an jeder Ecke hört und nicht diesen künstlich-klinischen Synchronsound haben). Da wäre es unvorstellbar, wenn zum Beispiel das Geräusch eines rollenden Fahrrads genauso laut wäre wie die Stimme des Protagonisten, wie letztens wieder in einer äh... Hörspiel-Blockbuster-Serie gehört. Das ist albern.

    Für mich war und ist es immer noch wichtig, mir mein eigenes Bild machen zu können, wenn ich ein Buch lese oder eben ein Hörspiel höre.
    Daher wünsche ich mir ein Back to the roots, eine Reduzierung des Beiwerks und eine Konzentration auf das Wesentliche.
    Aber vermutlich fällt dann vielen Hörern umso deutlicher auf, dass an vielen Hörspiel-Knochen tatsächlich wenig Fleisch vorhanden ist, das uns nur deshalb halbwegs schmeckt, weil der Koch einfach alles in eine dickflüssige Würzmarinade gelegt hat...

  • Ich denke mir, es muss zum Inhalt passen. Tempo, Geräuschkulisse und akustische Effekte müssen sich dem Inhalt angleichen. Es gibt Geschichten, da funktioniert das „back to the roots“-Klangprogramm nicht. Da braucht es einen wummernden Bass, Stereo- und Soround Effekte. Und dann gibt es Geschichten, da braucht es Stille und wo das allseits bekannte „weniger ist mehr“ genau ins Schwarze trifft.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Jokel Hab Deine Meinung mal hierhin verschoben, da passt es perfekt! Du bist einfach viel zu jung für richtig oldschool. Mein Großvater hat seine Frau und meine Mutter noch auf Magnetophon aufgezeichnet. Wenn oldschool dann ist natürlich nur Magnetophon richtig retro.

    Magnetophon – Wikipedia

    Und natürlich auch Schellackplatten. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schellackplatte

    Vinyl ist da also schon wieder ziemlich „modern“.

    Am Ende ist alles nur eine Frage des eigenen Alters und mit was man aufgewachsen ist.

    Wie seht ihr es? Was und wann ist etwas oldschool & Retro?

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Markus G. ,wenn Vinyl modern ist,ist deine Aussage zur CD ja noch wilder 😂

    Aber ja,Retro und oldschool ist natürlich für jeden subjektiv,das eigene Alter spielt da schon die Hauptrolle.

    Einmal editiert, zuletzt von Jokel (17. Mai 2024 um 08:55)

  • Ich finde es hat nicht nur eine „Zeit“, ein „Medium“ oder eine Sorte „Hörspiel“ das Anrecht oldschool und Retro zu sein. Wenn dem so wäre, dann wäre nämlich stets nur das „Erste“ Retro und oldschool und alles andere folgende eben nicht. Für mich ist schon alles was Jahrzehnte auf dem Buckel hat, was heute nicht mehr Gang und Gäbe ist und was mit Erinnerungen und Nostalgie behaftet ist, oldschool und Retro.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Aber bei der CD finde ich den Begriff tatsächlich noch nicht so angebracht.Aber alles natürlich Auslegungssache.Und natürlich ist Retro nicht immer nur auf eine Sache gemünzt.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!