Sartana – noch warm und schon Sand drauf - Live-Hörspiel

  • @ Tobbe: Danke für diese Bestätigung. Mir war klar, dass in der Downloadfassung nur Musik fehlen konnte, denn die Handlung schien komplett zu sein (zumindest hatte ich nicht den Eindruck, dass hier gekürzt wurde).

    Tja - da scheint der Hörverlag ja wohl vor allem auf DÄ-Fans bzw. Bela B.-Fans zu setzen, denen es wichtig ist, die Songs komplett zu haben.

    Mir für meinen Teil genügt die Radioversion völlig, so dass ich mir die CD bestimmt nicht kaufen werde - und vielen anderen geht es wahrscheinlich genauso.

    Da frage ich mich: Hat sich der Hörverlag durch seine Erlaubnis an WDR3, das Ding im Radio zu senden und auch noch als Download zur Verfügung zu stellen (!), nicht um einen gewaltigen Anteil des Geschäfts gebracht?

    Oder hat der WDR für die Senderechte schon soviel gezahlt, dass der Hörverlag diese möglichen finanziellen Verluste für kompensiert hält?

    Manchmal ist es schon schwierig zu verstehen (zumindest für einen Außenstehenden wie mich), was sich hinter den Kulissen der HSP-Branche so abspielt ... ?(

  • Zitat

    Oder hat der WDR für die Senderechte schon soviel gezahlt, dass der Hörverlag diese möglichen finanziellen Verluste für kompensiert hält?


    Ist dies nicht in erster Linie eine WDR Hörspielproduktion, sprich vom WDR finanziert?

  • Da frage ich mich: Hat sich der Hörverlag durch seine Erlaubnis an WDR3, das Ding im Radio zu senden und auch noch als Download zur Verfügung zu stellen (!), nicht um einen gewaltigen Anteil des Geschäfts gebracht?

    Oder hat der WDR für die Senderechte schon soviel gezahlt, dass der Hörverlag diese möglichen finanziellen Verluste für kompensiert hält?

    Manchmal ist es schon schwierig zu verstehen (zumindest für einen Außenstehenden wie mich), was sich hinter den Kulissen der HSP-Branche so abspielt ..

    @hoerspielkassette: Sehe ich auch so.

    Auf dem Cover steht: "made by WDR". Und der Download endet mit den Worten: "Eine Produktion des Westdeutschen Rundfunks, Köln, aus dem Jahre 2016". Wenn mich also nicht alles täuscht, dann ist es der WDR, der da etwas verkauft hat. Nämlich die Rechte für die kommerzielle Auswertung des Hörspiels an den Hörverlag. Darum war es nicht am Hörverlag, dem WDR die Erlaubnis zur Ausstrahlung zu geben. Und der WDR musste deshalb dem Hörverlag für die Ausstrahlung auch nichts bezahlen.

    Damit die Leute trotz der Ausstrahlung und der (zeitlich befristeten) Downloadmöglichkeit die CD kaufen, ist die CD-Fassung deutlich länger. Manchen reicht wahrscheinlich die Radio-Version, aber manche werden sich bestimmt auch die erweiterte Fassung kaufen.

  • Auf dem Cover steht: "made by WDR". Und der download endet mit den Worten: "Eine Produktion des Westdeutschen Rundfunks, Köln, aus dem Jahre 2016".


    Stimmt. Damit ist alles erklärt.

    Gab es eigentlich überhaupt schon mal ein Label, das relativ kurz nach dem offiziellen Release einer neuen Reihe bzw. Serie den Rundfunk als Werbeplattform nutzte und eine/mehrere Folge/n dort ausstrahlen ließ :?:

  • Damit die Leute trotz der Ausstrahlung und der (zeitlich befristeten) Downloadmöglichkeit die CD kaufen, ist die CD-Fassung deutlich länger. Manchen reicht wahrscheinlich die Radio-Version, aber manche werden sich bestimmt auch die erweiterte Fassung kaufen.


    Ich wiederhole mich gerne:

    Zitat

    Wer allerdings mehr will: "Die extended Version des Radiohörspiels läuft am Silvesterabend ab 20:04 Uhr auf WDR 3."

    Gab es eigentlich überhaupt schon mal ein Label, das relativ kurz nach dem offiziellen Release einer neuen Reihe bzw. Serie den Rundfunk als Werbeplattform nutzte und eine/mehrere Folge/n dort ausstrahlen ließ


    Davon träumen sicherlich alle Label, aber das wird es nie geben. Bzw. nur bei privaten Lokalradios.

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Zitat

    Davon träumen sicherlich alle Label, aber das wird es nie geben.


    Überschätzt du den Stellenwert des Radio Hörspiels in der heutigen Zeit des Dudelfunks nicht ein wenig? ;)
    Mich würde wirklich mal interessieren, wieviele Hörer ein Radio Hörspiel im Radio hören und wieviele es auf CD konsumieren? Könnten heute noch so viele Hörspiele im Radio produziert werden, wenn man die Einnahmen zur "Zweitverwertung" auf CD nicht hätte?

  • So, ich hab's am Montag auch endlich hören können.

    Wie fange ich am besten an? Ich kenne den Film beinahe auswendig, da es mein Lieblings-Sartana ist - und die Sprüche sind hier nicht nur extrem zahlreich, sondern auch - für meine Begriffe - äußerst lustig.

    Das Hörspiel selber kürzt den Film teils massiv ein. An einigen Stellen funktioniert das ganz gut, an anderen (z. B. bevor es Blacky erwischt) fehlt einfach ein wichtiger Block. Das ist dort leider nicht so gut gelöst. Vor allem in der zweiten Hälfte fällt die Story dann für meine Begriffe ein wenig auseinander. Gegenüber dem Film sind natürlich die Erzählertexte neu geschrieben worden. Sowohl dort als auch bei den zusätzlichen Sprüchen (auf die ich gleich noch kommen werde) hat sicherlich Kollege Christian Kessler mächtig mitgewirkt. Manchmal ist's fast ein wenig zu extrem mit dem Flottsprech in den Erzählerparts, aber dank RB passt das am Ende dann doch.

    Wie bereits erwähnt werden auch andere Brandt-Sprüche eingebaut. Der stiefelscheißende Nikolaus stammt dabei aus dem vorherigen Sartana, mindestens zwei Stellen ("Hockeyschläger und Brilliantine" sowie der "kleidsame Fußsack in karamellblau") sind aus Die Zwei. Die meisten zusätzlichen Dinger wirken schon passig. Damit wird weiter am RB-Denkmal gemauert ;) .

    Übrigens fand ich auch den Beginn (alle Leute im Studio) ganz witzig. Nicht zu lang und neben einigen kleinen Gags (Oli Rohrbeck und sein Smartphone) werden wohl die Zuhörer abgeholt, die mit dem Drumherum (Spaßsynchros auf Spaghettiwestern) nichts anfangen können. Die Unterbrechung gen Ende... kann man so machen. Muss man aber nicht, da sie ein wenig den Fluss stört.

    Die Musik hat mir gut gefallen. Ich mag ja durchaus die Solostücke (und seine DÄ-Beiträge) des Trommeldoktors. Machen Laune und "Der Dreck von Indian Creek" spukt mir auszugsweise immer noch in der Birne rum. Ebenso schön ist auch, dass ein paar Stücke des Bruno Nicolai-Scores neu eingespielt und verwendet wurden. Die sind einfach unkaputtbar und das Thema ist super. Die restlichen Stücke sind eher belanglos, passen aber dennoch.

    Jetzt kommen wir aber zum wirklich großen Problem des Hörspiels: Bela B. kann vieles. Aber dieses Hörspiel tragen kann er nicht. Ich mag die Keule zwar, aber als Sartana ist er eine Niete. Er versucht, die Rolle gekünstelt cool zu spielen. Dabei muss Sartana mit Eiern aus Stahl seine Sprüche raushauen. Eher knapp und laut als cool und leise. Das hat nichts mit den Sartanas und Hallelujas zu tun. Peta Devlin ist absolut in Ordnung, Oliver Rohrbeck und Stefan Kaminski... Hm. Finde ich i. d. R. auch gut, sind aber ein wenig zu übertrieben oft eingesetzt worden. Kaminski ist zwar das Stimmenchamäleon schlechthin, aber wieviele Rollen übernimmt der? Rohrbeck klingt halt fast immer wie Rohrbeck...
    Ich sehe das zwar als Verbeugung vor den alten Synchros, wo manche Schauspieler auch mal drei Nebenrollen übernommen haben, aber trotzdem ist das ein wenig too much. Im Vergleich mit dem Film (und möglicherweise nur bei diesem Vergleich) gefällt mir insbesondere der Hörspiel-Lee Tse Tung nicht. Hier klingt der stimmlich einfach wie ein 70-Jähriger Sack, im Film ist er durch Gerd Duwner viel hinterlistiger und sprachlich schneller. RB ist natürlich der Chef im Ring. Den hätte ich gerne als Sartana gehört, trotz der mittlerweile etwas angerosteten Röhre.

    H. Hatch: Rainer hat vor einigen Jahren auch in einem Buttgereit-Monsterspektakel mitgesprochen (ich glaube, es war Green Frankenstein). Sartana ist also nicht das einzige Hörspiel mit ihm ;) . [Hätte er uns zugesagt, wäre mindestens noch ein weiteres dazugekommen :D .]

    Fazit: Storytechnisch hier und da ein wenig holperig, aber sonst in der Hinsicht schön umgesetztes Hörspiel, der den Großteil des Films gut widergibt. Schöne Musik gibt's obendrein, leider aber auch Schwächen in der stimmlichen Umsetzung. Negativpunkt Nummer 1 ist leider Bela B. in der Hauptrolle. Zumindest habe ich jetzt keine Bedenken mehr, dass unser Spaßwestern diesem hier überlegen sein wird :D ...

  • Das Hörspiel selber kürzt den Film teils massiv ein. An einigen Stellen funktioniert das ganz gut, an anderen (z. B. bevor es Blacky erwischt) fehlt einfach ein wichtiger Block. Das ist dort leider nicht so gut gelöst. Vor allem in der zweiten Hälfte fällt die Story dann für meine Begriffe ein wenig auseinander.


    Ich kenne den Streifen nicht so gut, fand aber die Story schon immer ziemlich verworren. Nur wusste ich nicht, ob das am Drehbuch lag oder an Brandt, dem ja bei seinen Schnoddersynchros oft die eigenen Sprüche wichtiger waren als die Nachvollziehbarkeit der Geschichte. Wenn im Originaldialog eine wichtige Info gegeben wurde - egal, trotzdem Spruch drüber, die Zuschauer werden sich das alles trotzdem schon irgendwie zusammenreimen können. ^^

    Wie bereits erwähnt werden auch andere Brandt-Sprüche eingebaut. Der stiefelscheißende Nikolaus stammt dabei aus dem vorherigen Sartana


    Habe mir neulich mal den Filmton zum Vergleich angehört. Der Nikolaus-Spruch kommt in der Feuerwerk-Szene vor - nur wird er nicht von Rainer Brandt (Sartana) gesprochen, sondern von Joachim Kemmer. Gesehen habe ich die Szene nicht - müsste aber irgendeine namenlose Nebenfigur sein.

    Die Unterbrechung gen Ende... kann man so machen. Muss man aber nicht, da sie ein wenig den Fluss stört.


    Vermutlich hat man sich das beim Pastewka-Hörspiel abgeguckt. Dort waren diese Unterbrechungen, in denen die Handlung von den Sprechern kommentiert wurde, eine Art eigener Running Gag. Und dort haben sie mE auch gut funktioniert. Hier hingegen ist die Unterbrechung nicht gelungen und stört eher.

    Jetzt kommen wir aber zum wirklich großen Problem des Hörspiels: Bela B. kann vieles. Aber dieses Hörspiel tragen kann er nicht. Ich mag die Keule zwar, aber als Sartana ist er eine Niete. Er versucht, die Rolle gekünstelt cool zu spielen. Dabei muss Sartana mit Eiern aus Stahl seine Sprüche raushauen. Eher knapp und laut als cool und leise.


    Genau das war auch mein Eindruck. Daher kann ich mich nur wiederholen: Der beste Interpret von Rainer Brandts Sprüchen war immer Rainer Brandt selbst (oder höchstens noch - mit Abstrichen - Thomas Danneberg). Wenn man sich hier den Filmton zum Vergleich anhört, kommen die Sprüche mit Brandts junger, knurrender Stimme wirklich viel besser rüber.

    H. Hatch: Rainer hat vor einigen Jahren auch in einem Buttgereit-Monsterspektakel mitgesprochen (ich glaube, es war Green Frankenstein). Sartana ist also nicht das einzige Hörspiel mit ihm ;) . [Hätte er uns zugesagt, wäre mindestens noch ein weiteres dazugekommen :D .]
    Fazit: Storytechnisch hier und da ein wenig holperig, aber sonst in der Hinsicht schön umgesetztes Hörspiel, der den Großteil des Films gut widergibt. Schöne Musik gibt's obendrein, leider aber auch Schwächen in der stimmlichen Umsetzung. Negativpunkt Nummer 1 ist leider Bela B. in der Hauptrolle. Zumindest habe ich jetzt keine Bedenken mehr, dass unser Spaßwestern diesem hier überlegen sein wird :D ...


    Von diesem Monsterspektakel habe ich noch nicht gehört. Werde mich mal danach umsehen. :D
    Auf euren Spaßwestern bin ich ja wirklich gespannt! :thumbup:

  • Zu meiner Schande muss ich jetzt sagen, dass ich den Film überhaupt nicht kenne und dies eigentlich auch mal so rein gar nicht mein Genre ist.
    Vielleicht ist mir deshalb Bela auch gar nicht so negativ aufgefallen, wie es hier bei euch rüberkommt. Ich fand seinen Auftritt wirklich ok. Die Musik fand ich wirklich grandios. Ich könnte mir dieses Werk als kürzere Umsetzung (meines geht glaube ich etwas über 90 Minuten und ist auf 2 CDs) vorstellen.
    Negativ sehe ich auch die zahlreichen Auftritte von Kaminski und Rohrbeck.
    Den Anfang im Studio fand ich total klasse und musste herzhaft lachen.

    Gute Produktion, die man sich gerne geben kann.

  • Ich bin zwar über Weihnachten in meiner Heimat West-Berlin. Aber zu dieser Zeit macht die Tour ja eine Pause und kommt erst im März nach Berlin. Und da kann ich leider nicht. Aber dort würde es sich wahrscheinlich am ehesten lohnen, denn als Bela vor kurzem bei Markus Lanz zu Gast war und über das Projekt berichtete (und mit Marianne Koch über Sergio Leone-Western fachsimpelte ^^ ), kündigte er an, dass er versuchen wolle, bei den Berliner Terminen Rainer Brandt mit auf die Bühne zu holen, um ihn endlich mal kennen zu lernen. Vielleicht klappt's ja.

  • kündigte er an, dass er versuchen wolle, bei den Berliner Terminen Rainer Brandt mit auf die Bühne zu holen, um ihn endlich mal kennen zu lernen. Vielleicht klappt's ja.

    Könnte vielleicht klappen, denn Rainer steht momentan noch praktisch täglich auf der Bühne. Inwiefern es dann terminlich passt, steht dann natürlich auf einem anderen Blatt...

  • So, gerade Karten für Münster am 25.3.2017 bestellt. Krasser PReisunterschied zu Dortmund. Dortmund ab 17 € und Münster ab 40 €. Woran liegt es? Halle Münsterland vielleicht so deutlich besser als Konzerthaus Dortmund!? Oder ist Dortmund einfach ärmer als Münster?!? ;)

    Das kann ich dir erklären denn ich war schon oft im Konzerthaus. Die günstigen Plätze, wie hier die 17€-25€ Plätze, sind Sichbehindert deswegen sind diese Plätze bei fast jeder Veranstaltung im Konzerthaus immer günstiger. Das kann man auch sehr schön auf dem Saalplan sehen. Die anderen Preisunterschiede 32€-41€ werden dadurch Zustanden kommen das ins Konzerthaus mehr Leute passen und man mehr Kategorien anbieten kann.

    Langeweile ist der Zeitvertreib der Dummen. (Erhard Blanck)

  • Friendly reminder für alle Fehns, die Langversion läuft heute im WDR und der Phonostar nimmt sie auch für nicht zahlende Kunden komplett auf, denn es sind exakt 1:56.

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

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