Mark Brandis Raumkadett (9) - Endstation Pallas

  • Mark Brandis und Rodrigo Rojas haben Dienst auf einer verlassenen Raumstation im Inneren des verlassenen Asteroiden Pallas. Es scheint hier nur um Routineaufgaben zu gehen. Doch dann hören die beiden von einem
    Republikenangriff auf Nairobi und Justitia. Mark wittert eine Verbindung zu dem Mord an Präsident Bähler. Will hier jemand die Augenzeugen beseitigen? Tatsächlich geraten die beiden schon bald darauf in tödliche Gefahr und Mark trifft eine Entscheidung, über die er heute noch nachdenkt...

    Drei Personen tragen hier maßgeblich die komplette Handlung dieser Geschichte. Dies wären Daniel Claus als Mark Brandis, Arne Kapfer als Rodrigo und Katrin Decker als Valéria Alvarez, die zum Ende der Geschichte einen größeren Auftritt hat. Weitere Sprecher, wie zum Beispiel Sebastian Fitzner, Leon Boden oder Marius Clarén, sind eher schmückendes Beiwerk, da sie keinerlei größere Auftritte haben. Claus und Kapfer überzeugen komplett und liefern tolle Leistungen ab. Hier macht es Spaß, den beiden bei ihrer Tätigkeit auf der Station zu lauschen. Sehr gut dann auch Frau Decker, die starke Gefühlsregungen zeigt und eine tolle
    Performance hinlegt. Dieser Bereich ist sehr stark.

    Der Beginn der Folge startet mit einer Einleitung des älteren Mark Brandis, der davon berichtet, dass es zwei Kapitel gibt, bei denen er mit seiner getroffenen Entscheidungen ringt. Eine davon bekommen wir in dieser Folge zu hören.
    Die Folge startet zunächst recht ruhig und laut Aussage von Lt. Mercier, den Brandis und Rodrigo ablösen, handelt es sich hier um eine sehr langweilige Station. Diese triste Atmosphäre auf der Raumstation wird vortrefflich dargestellt und ebenso auch das Leben, welches Mark und Rodrigo dort leben. Dies ist alles nicht uninteressant dennoch passiert sehr wenig. Das ganze ändert sich dann aber mit dem Angriff auf Nairobi. Jetzt nimmt diese Folge eine klasse Wendung und man greift Geschehnisse aus vergangenen Folgen auf, die Mark dem ahnungslosen Rodrigo nun berichtet, da er ahnt, dass Gefahr auf die beiden zukommt. Hier geht es dann um die Ermordung Präsident Bählers und die Zeugenaussagen bei Justitia. Und dann taucht Valéria Alvarez auf, die wir ebenfalls schon aus der Vergangenheit kennen. Nun greift Mark zu einem Mittel, um Informationen aus ihr herauszupressen. Heiligt der Zweck wirklich alle Mittel? Eine sehr ethisch-moralische Fragestellung, mit der wir es hier zu tun bekommen. Eine Antwort liefert das Hörspiel nicht – hier muss jeder Hörer für sich entscheiden. Dennoch kann man getrost sagen, dass diese Reihe sehr erwachsen wird. Was genau „Sensorische Deprivation“ ist und was sie bei dem auslöst, der dieser Folter ausgesetzt ist, kann man im Booklet nachlesen. Man muss aufgrund der Erklärungen die vergangenen Folgen nicht unbedingt kennen. Aber erleichtern tut dies die ganze Angelegenheit.

    Musikalisch präsentiert sich die Folge ebenfalls erstklassig. Klasse Musikstücke und es herrscht eine vortreffliche Kulisse.

    Insgesamt eine gute Folge der Reihe, die spätestens mit dem Angriff richtig an Fahrt aufnimmt.

  • Danke für die Rezension, T- Rex!

    Jupp.
    Das wäre dann also die Folge 09 der Raumkadetten. Die beste Folge überhaupt nach "Laurin".

    Das Werk ist inzwischen erwachsen. Mark Brandis auch. Denn Krieg, sei er "heiß" oder "kalt"
    verkürzt die Kindheit und macht erwachsen, bei dem Einen mehr, bei dem Anderen weniger.
    Das merkst Du an der Szene, in der Mark die Wut von Herrn Mercier professionell abwürgt.

    Balthasar macht aus "Mark Brandis" das realistischste Sci - Fi - Hörspiel aller Zeiten.
    Ob das bereits auch die Erbin der Saga, Reinhild v. Michalewsky, realisiert hat?


    Heiligt der Zweck wirklich alle Mittel? Eine sehr ethisch-moralische Fragestellung, mit der wir es hier zu tun bekommen. Eine Antwort liefert das Hörspiel nicht – hier muss jeder Hörer für sich entscheiden.

    Doch.
    Das Hörspiel liefert die Antwort.
    Die Antwort findest Du aber nicht in unserem heutigen Internet, oder in Zukunft
    im "Urania - Cortex".
    Dazu mußt Du in einem alten Buch lesen, so wie es Mark Brandis, und natürlich
    auch Baltharsar v. Weymarn, getan hat.

    Dieses Buch ist eines der Ersten von Stanislaw Lem, einen goßen Science Fiction
    Autor des Ostens. Es heißt "Planet des Todes" (oder "Astronauten").
    Dieser Mann hat, genau wie es Nikolai oder Baltharsar machen, die damaligen Zustände
    Anfang der 60Iger Jahre litherarisch in die Zukunft verpflanzt.

    In diesem Buch wirst DU die Geschichte eines Herrn Smith aus Texas kennen lernen.
    Übrigens, google mal "Alvarez" und Texas"! Interessant...

    Ja.
    da bleibt aber noch hannas Frage, ob Mark senen leiblichen Vater wiedersehen wird.
    Und in welchem gesundheitlichen Zustand.
    Und---
    Wird Lisandra Liviik den Schneid bestzen durch Whistleblowiing den Murks des
    Herstellers aller KI - Systeme der Union zu verhindern, wo der yig - Oszillator
    ( Bauteil Z-12 ) durch ein falsch dokumentiertes Wartungsintervall früher
    oder später die Waffen der Union stumpf machen wird?
    Wird Lisandra die "blaue" oder doch die "Rote" Pille schlucken?

    Wird  Reinhild v. Michalewsky erkennen, das Baltharsar v. Weimarn *DER*
    Nachfolger Ihres Mannes in punkto Sci - Fi ist?

    Jede Reise, über die es sich lohnt zu erzählen,
    beginnt mit dem Ersten Schritt ins Unbekannte...

    ..

  • Ich bin selbst noch nicht zum Hören gekommen (Folge 8 auch noch nicht), fand diesen Beitrag aber lustig, in Bezug auf andere Meinungen bei amazon ... #schelm#


    Quelle: https://forum.sf-fan.de/

    Ja, jedem das seine. Aber man sollte seine Meinung dann schon erklären.
    Ich stelle mir die Frage warum er denn meint, dass die Handlung nicht nachvollziehbar sein sollte. Ein Kennen der älteren Folgen, auf die hier Bezug genommen wird, ist von Vorteil. Allerdings und das muss ich sagen ist der Folge bzw. den Produzenten hoch anzurechnen wird komplett erklärt, was denn damals passiert ist.

  • Ja, jedem das seine. Aber man sollte seine Meinung dann schon erklären.

    Da bin ich zu 100 Prozent Deiner Meinung, @T-Rex.

    Ich stelle mir die Frage warum er denn meint, dass die Handlung nicht nachvollziehbar sein sollte.

    Diese Frage stelle ich mir hingegen nicht. Wenn es dem User schon zu viel Aufwand war, seine Meinung wenigstens ein bisschen zu erklären, dann ist es mir erst recht zu viel Aufwand, mir darüber Gedanken zu machen, warum es vielleicht dieser Auffassung sein könnte.

  • Was ich mich eher frage ist, warum er sich die Folgen anhört, wenn er doch von Anfang an die Serie nicht mag. ?( Ich hätte ja besseres zu tun.

    Arguing that you don’t care about the right to privacy because you have nothing to hide is no different than saying you don’t care about free speech because you have nothing to say.

  • Was ich mich eher frage ist, warum er sich die Folgen anhört, wenn er doch von Anfang an die Serie nicht mag. ?( Ich hätte ja besseres zu tun.


    Ich nehme an, weil er die ganze Zeit hofft, dass die Raumkadettserie das trifft, was ER sich als Brandisserie wünscht. Und alles, was ANDERS ist, ist dann enttäuschend.

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Durchaus denkbar, @Fader. Auf solch eine Einstellung trifft man in letzter Zeit leider immer häufiger. Und zwar ganz unabhängig vom Medium und Genre.

    @Interplanar hat jedenfalls sehr souverän auf diesen Post reagiert:

    Zitat

    von Interplanar » Gestern 22:56

    Über fundierte Kritik freuen wir uns immer.

    Quelle: https://forum.sf-fan.de/viewtopic.php?p=200937#p200937

    :thumbup:

  • Was ich mich eher frage ist, warum er sich die Folgen anhört, wenn er doch von Anfang an die Serie nicht mag. Ich hätte ja besseres zu tun.

    Ich würde mal die Ferndiagnose wagen, dass Sci-Fi-Hörspielfans/Blogger im Gegensatz zu Krimifans ja nun nicht sonderlich große Auswahl haben und somit ohnehin mehr oder weniger alles mitnehmen und kommentieren müssen, was auf den Markt kommt.

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Nun ja, dieser Zeitgenosse ist auch inhaltlich Verantwortlicher eines Phantastik-eZines, in dem ebenfalls eine Rezension der Folge erschien. Sie stammt nicht von ihm sondern von jemand anderem und endet mit den Worten:

    Zitat

    Fazit:

    »Endstation Pallas« kann über weite Strecken vollauf überzeugen, wozu vor allem das spannende Drehbuch, das stimmige Sounddesign und die überzeugenden Sprecher beitragen. Kleinere Mängel sind vorhanden, fallen aber nicht ins Gewicht. Somit ist das Hörspiel eine sehr gelungene Unterhaltung.

    Quelle: http://fantasyguide.de/endstation-pal…ezension-2.html


    Vielleicht können sich die beiden ja mal über das Hörspiel austauschen um etwaige Verständnisprobleme auszuräumen. ;)

  • Es ist die Frage, ob jemand, der seine Meinung bereits gefunden hat, das überhaupt will.

    So wie ich die Raumkadett-Serie und ihre Ursprungsidee verstanden habe, geht es da um die Zeit, in der der Held Brandis halt NOCH NICHT der Chef und souveräne Eigenbrötler war, der zwischen Pflichterfüllung und moralischem Kern pendelt. Was heißt das? Kleine Fähnriche sind in einer Armee oder so ähnlich (VEGA) eben keine Entscheider. Keiner sagt ihnen alle Hintergründe, die Entscheidungen werden anderswo gefällt.

    So etwas ist als Hörspielserie eigentlich "doof", denn die Hauptfigur ist dann oft nur "reagierend" statt "agierend". Realistisch, ja -- aber eben nicht dem entsprechend, was wir als Hörspielhörer kennen: die Hauptfigur handelt souverän und setzt sich durch. So wie ich das sehe, interpretiert der Kritiker in dem SF-Forum die Lücken der Infos, die der Held eben nicht bekommt und nicht erzählt, als Lücken der Handlung und damit als schlechtes Handwerk. Das, was er als "deus ex machina" bezeichnet, ist möglicherweise einfach das Ergebnis dieser Handlungsperspektive. Um ein anderes Beispiel zu nennen: würde man die Geschichte von "Das Boot" aus der Sicht des Funker Hinrich oder des Maschinisten Johann erzählen, würden viele Dinge auch "deus ex machina" erscheinen, einfach weil die beiden nicht die Entscheider des großen Plots, sondern Räder in der Handlung sind.

    Mark Brandis wird ja erst zu einem Entscheider. Das ist mMn der besondere Weg dieser Hörspielserie, und das unterscheidet sie von anderen Prequels.

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Hm.

    Wird Balthasar von Weymarn erkennen, dass es geschickt wäre SF-Geschichten von Asimov zu verhörspielen?!

    Es sieht zur Zeit so aus, das Seine Schlitzohrige Eminenz, Balthasar von Weymarn,
    jemandem seine Referenz erweist, der sterben mußte, damit unsere Gedanken frei bleiben.

    Ich glaube dies ist einem Isaac Asimov würdig. :thumbup:

    ..


  • Asimov-Lizenzen für Nicht-Lesungen (also z.B. für Hörspiele) zu bekommen ist aber echt schwierig, seit HBO und J. Nolan sich die Rechte am "Foundation"-Franchise gesichert haben.

    Wozu braucht Ihr eine Asimov - Lizenz? =O
    Unnötige Geldausgabe! ;)

    Die Steuerung der Mechs mittels 2 menschlichen Gehirnen
    ist doch absolut genial!
    Da kann Herr Asimov einpacken!
    Und wenn man hört, daß das AK 31 - System beim Booten
    bereits die Phonemdatenbank lädt, statt sie monolithisch
    mitzuführen--
    Da drehen sich die verantwortlichen Uhr - Entwickler in
    der polnischen Untergrundarmee noch im Grabe um! :D

    :thumbup: :thumbup: :thumbup: INTERPLANAR: Kompetenz. Technik. Zukunft.  :thumbup: :thumbup: :thumbup:

    ..

  • Wozu braucht Ihr eine Asimov - Lizenz?


    Naja ... wenn wir "Foundation" adaptieren wollten, wäre das schon gut, eine zu haben. Und Asimov hat das alles schon vor70 Jahren erdacht!

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