Beiträge von Krusenstern

    In der Hörsturz Gruselserienfolge "Die Plantage" wird der Name Tobias vom Erzähler englisch und von den Protagonisten deutsch ausgesprochen. Es stört mich jetzt zwar nicht so, aber es ist doch auffallend. Noch dazu wo man im ersten Moment glaubt der Erzähler spricht von jemand anderen...


    Und sowas fällt nun mal lupenrein unter "mangelnde Sorgfalt". Und wenn man für das Produkt Geld haben will, ist dem gegenüber meine Toleranz ziemlich klein.

    Jeder Neustart ist ein Risiko, und der Vertrieb wird auch nur im Nachhinein Gründe anbieten können, weswegen was nicht funktioniert. Bei "Amadeus" wird eine historisch bekannte Figur in einen neuen, "coolen" Kontext gesetzt. Das ist zunächst mal gut und hat Potenzial. Das wird immer wieder versucht, und klappt auch oft.

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    Gibt es etwas Uncooleres als den Namen "Hänsel & Gretel"? Dennoch ist das Geschwisterpaar sehr bekannt, und daraus versucht man nun was zu machen. Genauso macht es der Hörplanet mit dem Komponisten und der Mystery-Krimi-Idee. Jetzt darüber zu debattieren, ob das Amadeus-Bild auf dem Cover zu sehr an Mozartkugeln erinnert oder der Begriff "Partitur" dem Durchschnitts-Hörspielkäufer zu kryptisch und/oder zerebral klingt, ist müßig.

    Fest steht aber auch, dass der kleine Haufen Hörspielgetreuer, der sich in den 4 oder 5 Foren im Internet findet, am Schicksal der Serie nichts ändern wird, ganz einfach weil die Menge nicht groß genug ist. Um eine Menge zu erreichen, die was bewegt, muss schnell große Öffentlichkeit hergestellt werden. Zum Beispiel Sonderaktion mit Amazon für vier Wochen, Download Folge 1 für 1 Euro. Oder kostenlos. Das ist dann auch etwas, was jeder gerne über seine Netzwerke vertwittert, und wenn dann von den Downloadern ein Prozentsatz hängenbleibt, der die weitere Serie kauft, ist ihr mehr geholfen, als wenn man nur rumerzählt "da gibt's was für 7,99€, kaufen!"

    Keine Filmmusik wird mich je nochmal so aus dem Wasser pusten wie Vangelis' "Main Theme" im Film Blade Runner. Das Video zeigt die ersten Bilder des Films erst mit der Minute 1'04", und wer den Film nicht kennt, kann das vielleicht nie ganz nachvollziehen, wie das Los Angeles des Jahres 2019 zusammen mit diesen Klängen dazu führte, dass alle Kinozuschauer zusammen mit einem Atemzug den Sauerstoff aus dem Kinosaal sogen.

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    Auf jeden Fall die Anschaffung wert, einer der maßgeblichen Soundtracks der letzten 30 Jahre.

    Wie waere es denn hiermit? #har# #winkewinke#
    Wie die Faust auf's Auge

    Dabei noch am Ehesten "Faust-Rausch" als moderne Variante mit Felix GZSZ Isenbügel ...
    Markus G.: Aber ganz ehrlich gesagt ist die Entwicklung von Faust als Charakter noch vergleichsweise simpel.

    Was ist dagegen mit Lilli in "Im Winter ein Jahr" (gibt's auch als Hörspiel)?

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    Warum nicht mehr sowas?

    Ich habe als Kind bei meinem besten Freund Mit einem Kassettenrekirder vor dem Lautsprecher des Fernsehers gestanden und mir Krieg der Sterne und Das Imperium schlägt zurück aufgenommen. Das habe ich dann immer und immer wieder gehört, bis die Kassette leierte. Wir hatten damals noch keinen Videorekorder, die haben zu der Zeit noch um die 1500 - 2000 DM gekostet.

    Hat noch jemand von euch solche Aktionen gestartet?


    Ja, genau die Gleiche! Bis heute sind die deutschen Synchros von Episode IV und V die, die ich am besten von allen Filmtönen auswendig kenne. Die Erinnerung und Phantasie hat dann die erzählerlosen Phasen ausgefüllt, das hat sehr gut funktioniert.

    Das habe ich auch noch mit weiteren Filmen gemacht, vorzugsweise SF, wegen der tollen Toneffekte: Buck Rogers, Moonraker, Kampfstern Galactica.

    Wieso meinst du, diese Aussage betreff HSP gleich auch auf Filme, Bücher und alle möglichen Medien anwenden zu können? Das finde ich sehr verallgemeinernd...nur, weil jemand "leichte" Hörspielkost vorzieht, ist daraus ja nicht automatisch abzuleiten, dass dieser Mensch insgesamt so tickt und nicht liest, keine Nachrichten schaut oder nicht auch mal gerne einen anspruchsvollen Film, der zum Nachdenken anregt, anschaut.


    Ich glaube, das rutscht hier zu sehr in die Richtung "anspruchsvolles Hörspiel = Hörspiel mit sozialkritischen Themen oder mit zerebraler Wissensvermittlung". Für mich fängt das schon ganz woanders an, nämlich bei der Art der Charaktere. Sind sie eindimensional oder vielschichtig? Geraten sie in Konflikte, die sie an Grenzen bringen, und zwar im Inneren? Berühren die Fragen, mit denen sie sich auseinandersetzen, auch mal universelle Themen? DAS sind Dinge, die einen Unterschied machen, und an den Stellen machen es sich gerade die Serienproduzenten bei ihren Figuren oft zu leicht.

    Hört sich eigentlich jemand fremde Tipps an, oder postet jeder nur seine eigenen? ;)

    JENNY MORRIS singt einen Song von Neil "Song of the lonely Mountain" Finn:

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    Trotzdem frage ich mich, warum nicht auch die Stimmen der Macher einsehbar gemacht werden. Gerade die Beteiligung von Produzenten (deren Hörspiele/Hörbücher womöglich auch noch nominiert wurden) ist es doch, die dem einen oder anderen hier Bauchschmerzen bereitet.


    An welchem Beispiel könnte man das am besten darlegen? Eins habe ich gefunden: die Soundkonzept-Kategorie hatte einen aussichtsreichen Kandidaten als Jurymitglied. Die Stimmen, wie jetzt veröffentlicht, sagen Folgendes dazu:

    Zitat


    ear2brain - John Sinclair (Lübbe Audio) K12,50% M16,67% P7,15%
    Interplanar - Mark Brandis (Folgenreich) K20,83% M 0% P2,75%


    Die Produktion des mitnominierten Jurymitgliedes bekam zwar von den Kritikern mehr Stimmen als der letztendliche Sieger, aber keine von den Machern und deutlich weniger vom Publikum. Was sagt uns das? Dass jedenfalls von den Kollegen keine "oh, du bist ja auch in der Jury, Dir gebe ich was" - Stimmen vergeben wurden (wenn überhaupt, ließe sich eher noch der Gegenschluss ziehen), und dass auch nicht für sich selbst gestimmt wurde.

    Kein Beispiel war so deutlich, wo es um einen Preis direkt ging. Ich sehe es als unwahrscheinlich, dass die Veröffentlichung der Macherstimmenverteilung hier noch was Dreck hervorkehrt.

    Nein, das geht auch sehr gut ohne. Die Suggestion reicht völlig aus, es muss gar kein Viech aus der Ecke kommen; siehe z.B. "Lufer Haus".

    Beim Zauberspiegelhabe ich eine kurze Zusammenfassung der Geistergeschichte von Ende gefunden. 20 Seiten, lohnt sich echt!

    Spoiler anzeigen

    Dann blättere ich weiter in Michael Endes Zettelkasten, Skizzen & Notizen am Vorwort von Roman Hocke, Endes Freud und Lektor, vorbei und beginne die erste Geschichte, eine Gruselgeschichte, mit dem Titel Eine ganz normale Geistergeschichte zu lesen: Freunde treffen sich regelmäßig zu einer gemütlichen Runde in dem Lokal Leopold in München Schwabing. Sie diskutieren über Kunst, Literatur und Politik. Manchmal, wenn die Gespräche verstummen, stellt der Erzähler die Frage in den Raum, ob es denn Gespenster gäbe. Dann kommen die unterschiedlichsten Antworten verpackt in Geschichten von Selbst erlebtem oder Gehörtem. Diesmal erzählt der Mediziner Butzi von einem Erlebnis in seiner Studentenzeit. Gemeinsam mit seinem Studienkollegen Lazarus wanderte Butzi während der Semesterferien durch die Schwäbische Alp. Als sie in Dauerregen geraten, bitten sie in einem Pfarrhaus um Unterkunft für die Nacht. Gern gibt ihnen der Pfarrer ein Zimmer im ersten Stock seines Hauses. Er warnt sie aber auch, denn im Zimmer würde es spuken. Mit einem ungläubigen Lächeln wischen die Freunde die Worte des Hausherren beiseite, beschließen aber gleichzeitig die Mitternachtsstunde abzuwarten. Und tatsächlich hören sie Schritte die Treppe hinauf kommen. Eiseskälte verbreitet sich im Zimmer. Etwas geht im Raum um, blättert in der Bibel, die auf einem Lesepult liegt und verschwindet dann wieder. Lazarus ist verzweifelt. Er will nur noch weg. Butzi versucht ihn zu beruhigen. Am nächsten Morgen verlassen sie das Haus. Tage später kommt Lazarus auf mysteriöse Weise ums Leben. Er wird von einem Fensterrollo in der Waschschüssel, die auf dem Fensterbrett steht, bei der Morgentoilette ertränkt.

    Die Gespenstergeschichte hinterlässt einen unheimlichen, beängstigend realistischen Eindruck, sowohl bei den Freunden im Lokal Leopold als auch beim Leser. Ende gelingt auf nur zwanzig Seiten ein erzählerisches Schmuckstück, das den Vergleich mit Poe oder Lovecraft nicht zu scheuen braucht.

    Den Clou des Ganzen hat der Rezensent zum Glück nicht enthüllt. Also selber lesen!

    • kennst du die Serie DARK LIFE ?


    Ja, Folge 1. Man kann sich phantastischen Stoffen auf sehr unterschiedliche Weise nähern.

    • wer sagt und bestimmt denn, dass die ganzen Schlüssel nix miteinander zu tun haben dürfen ? - in Fiktion ist alles möglich (bei Sinclair hat Manitu ja auch schon gegen den Schwarzen Tod gekämpft, oder Fenri als Götterwolf schließt einen Pakt mit der Hölle, etc. ......) ;) :)


    Autschn. Ein schwerer Fehler wird durch Querverweis auf andere schwere Fehler auch nicht besser. Aber ich sehe an Deinen Smilies, dass Dir das nicht unbekannt ist. Jeder Mythos funktioniert mMn nur im Kontext seiner Kultur. Daraufhin halte ich es für total blödsinnig, Godzilla durch New York laufen zu lassen oder nordische Götterwölfe mit Manitou kämpfen zu lassen.