Shutter Island
Autor: Dennis Lehane
Produktion: Lauscherlounge 2009
Laufzeit: 320 min.
Preis: 19,95 Eur
Mit: Oliver Rohrbeck
1954 untersucht der US-Marshall Edward Daniels mit seinem Partner Chuck Aule das rätselhafte Verschwinden einer Patientin aus dem auf der Insel Shutter Island untergebrachten Spezialgefängis für geistesgestörte Schwerverbrecher. Die Patientin, eine mehrfache Kindesmörderin namens Rachel Solando, hatte es geschafft, ohne Spuren zu hinterlassen aus ihrer verschlossenen Zelle zu entkommen...
Im Zuge des Relaunches der Lauscherlounge hat das Hörbuch auch einen neuen Anstrich bekommen. Ein Anstrich, der schon viel eher lockt. Denn es ist das Titelbild der Verfilmung...
Dennis Lehane beginnt mit einer normalen Ermittlung eines Duos der US-Militärpolizei. Die beiden Marshalls reisen 1954 auf eine Gefängnisinsel, die eine Irrenanstalt in Form eines Gefängnisses für geisteskranke Schwerverbrecher beherbergt. Zunächst denkt man als Hörer, Lehane will einem einen stinknormalen und eher langweiligen Krimi, der sich 1954 zuträgt, auftischen. Alltägliche Ermittlungen werden durchgeführt, dabei sind die zwei Marshalls so gut wie auf sich allein gestellt. Sich sollen nach einer verschwundenen Patientin suchen. Schließlich finden sie beängstigende Anzeichen dafür, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Nicht umsonst wird diese Geschichte als packender Psycho-Thriller tituliert, führt Lehane den Hörer doch komplett hinters Licht und es gelingt ihm, den Hörer immer wieder zu verwirren und auf falsche Fährten zu locken. Dennoch keine leichte Kost, zieht sich die Geschichte doch sehr lange hin. Oliver Rohrbeck, vielen als Justus Jonas von den drei Detektiven aus Rocky Beach bekannt, haucht Lehanes Charakteren Leben ein. Er geleitet mit seiner unverwechselbaren Stimme die beiden US-Marshalls durch die düstere Anstalt und lässt sie zweifeln. Wortgewandt kann er mit Lehanes Verwirrungen mithalten und führt mit dem Text des Autoren zusammen den Hörer hinters Licht. Geniale Interpretation, kann man da nur sagen. Die sechs CDs kommen in einem schicken Digifile daher, das im schwarzen Stil gehalten ist. Das Cover ziert das Titelbild der Verfilmung mit Leonardo Di Caprio. Dezent ist auch das neue Logo der Lauscherlounge angebracht. Auf den verschiedenen Klapptaschen des Digifile bieten sich Informationen rund um den Autor, den Sprecher und die Produktion. Das beiligende Booklet bietet nur einen weiteren Blick auf das Titelbild sowie einen Werbebanner zum Relaunch der Lauscherlounge.
Interessanter Thriller, aus der Perspektive eines Marshalls, der 1954 an seine Grenzen stößt und bald nicht mehr weiß, wem er noch vertrauen kann. Dennoch enthält die Geschichte einige zum stocken bringende Längen. Glänzend vorgetragen von Oliver Rohrbeck und erschienen in schmuckem Design.
4,5 / 5 Sterne