Wie sieht es denn heute knapp 18 Jahre danach aus? Welche Rolle spielt der „Handel“ überhaupt noch für die Hörspielbranche?
Ich kann das gar nicht mehr so sagen. Der stationäre Handel, wie wir ihn kennen, spielt für die Erwachsenen-Hörspiele wohl nur mehr eine sehr kleine Rolle. Lasse mich hier aber gerne eines Besseren belehren. Anders sieht es womöglich für Kinder-Hörspiele aus?!
Rückblickend auf das letzte Jahrzehnt, hat der Handel die Branche kaputt gemacht oder hat die Branche womöglich auch zu lange auf den Handel „gesetzt“ anstatt sich rascher den neuen digitalen Möglichkeiten zuzuwenden?
Kaputt gemacht, klingt in meinen Ohren zu extrem. Aber der Handel hat sich sehr wohl den neuen Hörgewohnheiten rascher angepasst als dies die Hörspiellabel getan haben. Diese haben sehr lange auf die CD gesetzt. Etwas zu lange mMn. Am Ende sind aber beide Verlierer, denn die Kleinen & Mittleren der Branche verdienen durch das Streaming nun deutlich weniger und der Handel gar nix mehr daran. Wäre interessant zu wissen was nun an die Stelle der Hörspiele in den Elektromärkten getreten ist und diesen Verlust ausgleicht?!
Und gibt es heute noch die Möglichkeit, dass sich Handel und Branche wieder stärker annähert?
Beide müssten den Mut haben durch diverse Aktionen die Haptik dem Hörspielfan wieder schmackhaft zu machen. Dies setzt einerseits einen Kraftakt voraus und andererseits auch viel Innovation, Liebe zum Detail und Einfallsreichtum. Man müsste da halt auf die boomende Retroschiene aufspringen und Retrofans gezielt ansprechen.