Horror Tales – 2. Butcher Street

  • Horror Tales – 2. Butcher Street

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    Liam und Mallory, zwei junge Eltern, suchen dringend eine bezahlbare Wohnung in London – bislang ohne Erfolg. Als sie trotz anderer Erwartung bei der nächsten Wohnung keinerlei andere Besichtigenden auffinden und die Vermieterin ihnen ein sehr gutes Angebot macht, schlagen sie sofort zu – selbst wenn das Haus eher verlassen und verwahrlost wirkt und ein süßlicher Geruch durch die Gänge zieht. Noch ahnen sie dort nicht, welchen Preis sie wirklich zahlen müssen…

    Die „Horror Tales“ sind eine noch recht neue Reihe von Contendo Media, die wie die letzten Veröffentlichungen des Labels ebenfalls ausschließlich digital erscheinen. Mit „Butcher Street“ ist die zweite Episode veröffentlich worden und geht noch einmal in eine ganz andere Richtung als der Vorgänger. Der Horror geht schleicht sich hier langsam ein – auch wenn das Haus in der Butcher Street alles andere als heimelig wirkt und auch die Nebenfiguren eine düstere Ausstrahlung haben, ist die Gefahr noch nicht ganz greifbar. Im Verlauf wird vor allem der Einzug, der Alltag und die erste Zeit der jungen Familie berichtet, wobei sich immer weitere merkwürdige Begebenheiten einschleichen. Die Spannung steigert sich dabei hintergründig immer weiter, führt über verschiedene Ebenen und Begegnungen und lässt auch nicht nach, wenn die Verdachtsmomente immer konkreter werden. Das Finale wird dann auch sehr intensiv und packend erzählt, wenn die Bedrohung in den Vordergrund tritt und sich der aufgebaute Schrecken entlädt – dann vielleicht mit einigen Momenten, die nicht sehr geschliffen, sondern etwas flacher wirken, die aber dennoch effektvoll eingesetzt wurden. Eine interessante Episode, die zeigt, dass sich die Reihe auf verschiedene Subgenres beziehen wird.

    Gabriella Pietermann ist in der Rolle der Mallory zu hören, die einen Großteil der Handlung mit ihren Dialogen und Monologen bereichert. Wie sie dabei immer ängstlicher wird, durch düstere Warnungen verunsichert wird und sich später einer bedrohlichen Situation stellen muss, stellt sie lebendig und glaubhaft dar. Ihr Mann Liam wird von Patrick Keller gesprochen, der kraftvoll wirkt und viel Energie in seine Szenen legt, sodass der engagierte Charakter gut zur Geltung kommt – übrigens unter Druck besonders gut. Katja Brügger spricht die Vermieterin der beiden, ihre kratzige und warme Stimme sorgt dabei für eine dichte Atmosphäre, die sich gelungen an die düstere Stimmung der Serie anpasst. Auch Michael Bideller, Tobias Lelle und Daniela Reidies sind zu hören.

    Akustisch ist diese Episode wieder vielseitig umgesetzt, sodass verschiedene Stimmungen aufkommen. Dabei ist gut zu hören, wie sich die Szenerie langsam steigert und so den Spannungsbogen nachzeichnet. Geht es am Anfang noch dräuend und hintergründig zu, wird es zum Finale hin deutlich druckvoller zu. Dabei sind auch passende Geräusche eingebaut, besonders gelungen ist aber der effektvolle Stimmverzerrer gegen Ende, die für eine sehr eindringliche Szenerie sorgt.

    Der Zeichenstil des Covers wirkt fast schon ein wenig comichaft, durch die verwendeten Farben entsteht aber dennoch ein bedrohlicher und dunkler Effekt. Blut scheint aus den Fenstern der Butcher Street zu laufen, die schmutzige Fassade und die aufragenden Schornsteine bringen die schmuddelige Ausstrahlung der Umgebung gut zu Geltung.

    Fazit: „Butcher Street“ setzt die Reihe sehr stimmungsvoll fort und präsentiert ein weitere, eigens geschriebene Handlung. Der Horror schleicht sich dabei langsam ein, zeigt sich erst in kleinen Details und unheilvollen Ankündigungen, wird dann immer stärker und gipfelt in einem bedrohlichen Finale. Die Produktion ist insgesamt Stimmung und die Sprecher stark, sodass eine hörenswerte Episode entstanden ist.

    VÖ: 9. Februar 2024
    Label: Contendo Media
    Bestellnummer: 9783967624328

  • Ich hab die Folge heute gehört. 2/3 der Geschichte fand ich wirklich sehr unheimlich und auch stimmungsvoll. Ein wenig wie Das Dämonenhaus in der Großstadt. Das letzte Drittel war dann ein bisserl platt, Du schriebst von nicht sehr geschliffen. Hier hätte ich mir etwas wenig Erklärbär gewünscht und nicht so trivial trashig. Aber es hat am Ende auch so gut gefallen. Ein Lob an Atmosphäre und Geräuschkulisse!

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Heute Morgen (über Kopfhörer) gehört und von mir gibt’s ein großes Wow an die darin erzeugte Stimmung. Die Geräuschkulisse ist wahnsinnig gut gelungen! Schon von Beginn an herrscht in dem Hörspiel eine unglaublich düstere und spannende Atmosphäre. Von der Entwicklung mußte ich Anfangs entfernt an den Film „Delicatessen“ denken, zumindest war mir schnell klar, was da in dem Haus schief läuft. Insgesamt ein Hörspiel, welches gekonnt und überzeugend richtigen Grusel aufbaut. Ein wenig enttäuscht war ich nur vom Ende…

    Display Spoiler

    Warum wieder nur so einfache Dämonen / Ghouls?

    Edited once, last by hoerspiel (February 11, 2024 at 3:50 PM).

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