Edgar Wallace präsentiert: Bliss ermittelt – 1. Der Hexer

  • Edgar Wallace präsentiert: Bliss ermittelt – 1. Der Hexer



    Eine Frauenleiche wird aus der Themse geborgen – bedauerlicherweise kein Einzelfall in London. Doch dass es sich bei der Toten ausgerechnet um die Schwester von Arthur Milton handelt, der als Hexer bekannt geworden ist und die Stadt terrorisiert hat, ruft selbst Chiefinspector auf den Plan, der mit seinem neuen Ermittler Paul Chandler auf Spurensuche geht…

    Die Geschichten von Edgar Wallace, die als Buch und besonders als Film Kultstatus erlangt haben, haben auch als Hörspiel bereits einige Umsetzungen erhalten. Gigaphone nimmt sich dem populären Namen nun auch an, verleiht der Serie mit neuen Geschichten aber einen Twist. Der bereits bekannte Chiefinspector Bliss greift hier unfreiwillig einen alten, sehr populären Fall auf, die Bezüge zu „Der Hexer“ sind sehr eng. Deswegen macht es natürlich umso mehr Spaß, wenn man die Vorlage bereits kennt, aber auch als Neueinstieg würde diese Episode gut funktionieren. Es macht aber Spaß, die Fortsetzung zu hören und die weiteren Aktivitäten des geheimnisvollen Verbrechers mitzuerleben. Von dem brutal ermordeten Frauenkörper geht es konsequent weiter, es baut sich bald eine geheimnisvolle Stimmung auf, aber auch offene Bedrohungen und brisante Szenen sind eingebaut. Die Spannung steigert sich gegen Ende noch einmal mehr, die Aktivitäten des Hexers spitzen sich dort noch einmal zu. Das ist eingängig und dynamisch erzählt, strahlt aber wegen längerer Szenen auch eine gewisse Ruhe aus. Auch die Figuren sind sehr gekonnt platziert und bringen ihre eigene Stimmung in die Handlung ein. Ein vielversprechender Start mit einer spannenden Geschichte.

    Gordon Piedesack ist in der Hauptrolle des Chief Inspector Bliss zu hören und füllt die Rolle mit einem spröden Charme und gekonnter Betonung aus, sodass er die Aufmerksamkeit auf die Figur zieht, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu stellen. Clemens Gerhard spricht Inspector Chandler und ist ein überzeugender Sparring-Partner für die Hauptfigur, bringt aber auch eigene Noten in die Handlung ein. Der wunderbare Jürgen Kluckert ist hier posthum noch einmal als Erzähler zu hören, dabei führt er mit seiner warmen und volltönenden Stimme gelungen durch die Handlung und beschwört dabei bereits eine passende Stimmung herauf. Heiko Grauel, Linus Graus und Dirk Herdegen sind ebenfalls zu hören.

    Akustisch ist die Episode vielseitig und passend umgesetzt, wobei die kleinen Melodien im Swing-Style, aber auch in bedrohlichen Stimmungen wohl platziert sind. In Szenen ohne oder mit nur wenig Musik wird auf eine treffende Geräuschkulisse gesetzt, die gut an die Dialoge angepasst sind. Schön, dass dabei auch das Flair des Londons im letzten Jahrhundert so gut aufgegriffen wird.

    Ich mag das Konzept der Covergestaltung, die mit dunklem Rot, Schwarz und weißen Akzenten sehr kontrastreich wirkt. Sowohl Chief Inspector Bliss mit nachdenklichem Gesicht im Vordergrund und die düstere Silhouette eines Mannes in weitem Mantel sowie die schwach beleuchtete Londoner Straße sorgen gleich für eine passende Stimmung.

    Fazit: „Der Hexer“ verleiht der klassischen Geschichte von Edgar Wallace einen gelungenen neuen Dreh und setzt die Handlung mit überraschenden, intensiven und spannenden Momenten um. Die Figuren kommen dabei gut zur Geltung und verleihen der Handlung zusätzliche Stimmung. Ein gelungener Start in die neue Serie, die bereits viel Potenzial und eine überzeugende Episode zeigt.

    VÖ: 26. Januar 2024
    Label: Gigaphone
    Bestellnummer: 4260209726019

    Einmal editiert, zuletzt von DerPoldi (27. Januar 2024 um 06:39)

  • Ich mag das Konzept der Covergestaltung, die mit dunklem Rot, Schwarz und weißen Akzenten sehr kontrastreich wirkt.

    Wie unterschiedlich die Geschmäcker sein können. Wäre ich nicht grundsätzlich ein Edgar Wallace Fan, hätte mich dieses Cover niemals animiert zu diesem Hörspiel zu greifen, ich finde die Darstellung sehr leihenhaft.

  • Muss es denn immer das maximal hochglanz Cover sein?

    Gerade im Stream sollte das Cover ein Eyecatcher sein, denn neben dem Titel baut es im Stream den Erstkontakt auf.

    Ich hätte hier immer reingehört, weil „Edgar Wallace“ im Titel steht, aber trifft dies auch auf die Mehrheit da draußen zu?

    Ausserdem muß ich schon sagen, dass bei meinem Lieblingsserien das Auge immer mithört.

  • Ich denke mal hier ist sicherlich der „Namen“ Edgar Wallace der „Eye Catcher“ und nicht das Cover. Es wirkt auch für mich etwas „billig“, will ihm aber das gewisse Etwas nicht absprechen.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

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