Das Fundament der Ewigkeit - Im Dezember auf WDR5

  • Quelle: https://www1.wdr.de/radio/hoerspie…igkeit-100.html

    Langeweile ist der Zeitvertreib der Dummen. (Erhard Blanck)

  • Schönes Weihnachtsgeschenk vom WDR, da freue ich mich wirklich drauf...

    Zwar um einiges kürzer als 'Die Säulen der Erde' und 'Die Tore der Welt', aber in Anbetracht der diesmal auch weniger ergiebigen Vorlage wird das sicher passen.

    Und diesmal gleich 4 statt wie in den Vorgängerproduktionen 2 Erzähler/innen? Die Besetzung klingt auf jeden Fall auch vielversprechend.

    Nicht jeder Verkannte ist ein Genie. (Walter Moers)

  • Hmh, die ersten beiden Folgen habe ich heute gehört und so richtig haut es mich nicht vom Hocker. Obowhl ich den Roman gelesen habe, habe ich immer wieder den Faden verloren und die Frage 'Wer war das jetzt wieder?' kam das eine oder andere mal auf. Das Personenregister auf der WDR-Seite war allerdings hilfreich :)

    Meine ausführliche Meinung folgt, wenn ich mit den sechs Folgen durch bin.

    Nicht jeder Verkannte ist ein Genie. (Walter Moers)

  • So, die erste Folge habe ich jetzt durch. @Stollentroll du hast recht, es ist oft wirklich nicht einfach, bei soviel Namen, durchzublicken. Ansonsten hat mir der Anfang aber schon mal gut gefallen. Ich finde es immer wieder interessant in die alte Zeit abzutauchen und erschreckend zu gleich, wie „engstirnig“ die Denke in alter Zeit auch hier in Europa war. Ausgelegt „Andersdenkende“ und „Andersglaubende“ zu verfolgen.
    Ich habe mich gefragt, warum es bei dem Hörspiel so viele Sprecher bedarf. Ok, der Erzähleranteil ist wirklich recht hoch und vielleicht wollte man so etwas auflockern. Mich hat dies aber eher etwas verwirrt, dass ständig jemand anderes erzählt.

  • Ja, das fand ich auch etwas drüber. Es gibt für die beiden Handlungsorte jeweils zwei Erzähler, nämlich für England Jürgen Thomann und Regine Vergeeen, für Frankreich Stefan Kaminski und Regina Lemnitz. Dazu kommt dann noch, dass Ned Willard zum einen als junger Mann Hauptperson, zum anderen auch noch als alter Mann ein weiterer Erzähler ist. Letzteres taucht auch so im Buch auf. Aber insgesamt wäre es wohl besser nachverfolgbar gewesen, wenn es für Frankreich und England jeweils nur einen Erzähler gegeben hätte.

    Ich habe dann gestern Abend noch mal einen 'Neustart' gemacht und die ersten beiden Folgen in aller Ruhe erneut und mit mehr Konzentration gehört sowie danach Folge 3 in Angriff genommen. Wenn man erst mal 'drin' ist, dann ist das Hörspiel schon ganz großes Kino. Ich freue mich darauf, heute Abend weiterzuhören :)

    Nicht jeder Verkannte ist ein Genie. (Walter Moers)

  • Nun habe ich es also geschafft, mir 'Das Fundament der Ewigkeit' in Gänze anzuhören. Es ist, so viel vorweg, ein ausgezeichnetes Hörspiel und bietet ein umwerfendes Hörerlebnis.

    Dass der Einstieg nicht ganz einfach ist, hatten @hoerspielkassette und ich ja bereits festgestellt. Das liegt u. a. an der Vielzahl der Personen, aber auch daran, dass insgesamt 5 Erzähler zum Einsatz kommen. Viele Figuren, die für die jeweilige Szene wichtig sind, werden von den Erzählern kurz eingeführt, spielen dann ihre Rolle und sind für den Rest des Hörspiels nicht mehr zu hören. Das ist dem Umstand geschuldet, dass diesmal im Gegensatz zu den Vorgängern verbürgte historische Ereignisse eine sehr viel größere Rolle spielen. Königin Elizabeth und Maria Stuart sind handelnde Figuren mit tragenden Rollen, da ist es natürlich gefragt, historisch akkurat zu bleiben. Das wird auch im Hörspiel mit den Erzählern sehr gut umgesetzt, erfordert aber vom Hörer doch einiges an Konzentration. Mir ging es so, dass ich erst mit der dritten Folge so richtig in das Hörspiel hineingefunden habe. Dazu mag auch beigetragen haben, dass für das Hörspiel die Romaninhalte deutlich stärker verdichtet wurden als dies noch bei 'Die Säulen der Erde' und 'Die Tore der Welt' der Fall war. Die Buchvorlage von 'Das Fundament der Ewigkeit' hat im Vergleich zum Vorgänger circa 20 bis 25% weniger Umfang, das Hörspiel ist aber um circa 40% kürzer als 'Die Tore der Welt'. Trotz aller epischen Breite hat es daher auf mich hier und da ein wenig gehetzt gewirkt. Ganz sicher sind Hörer im Vorteil, die die geschichtlichen Hintergründe zumindest in groben Zügen kennen. Denn es wird zwar alles Notwendige genannt, erklärt und beleuchtet, häufig aber wie im Vorbeigehen oder auch nur in einem Nebensatz.

    An der handwerklichen Umsetzung gibt es erwartungsgemäß wenig zu bemängeln. Natürlich sind die Sprecher mehrheitlich sehr gut, der Übergang von den Sprechern der jungen zu den alten Personen ist gelungen (meines Erachtens mit Ausnahme von Rollo. Tommi Piper klingt einfach komplett anders als Matti Krause). Die Schauspieler wurden offensichtlich auch von der Regie gut geführt, denn das meiste kommt angenehm und 'glaubwürdig' rüber. Die Geräuschkulisse ist hervorragend und die bombastische Musik schlicht überwältigend. Die Produktion kann den Hörer tatsächlich 'aus den Socken hauen', dafür sei beispielhaft die akustische Umsetzung der Bartholomäusnacht genannt, das ist schlicht sensationell gemacht. Umgekehrt wird es dann in anderen Szenen manchmal fast ein wenig zuviel des Guten. Hier und da wäre es besser gewesen, wenn die Handlung nicht auch noch von Musik untermalt worden wäre, sondern man einfach die Geschichte hätte wirken lassen.

    In meiner Meinung zum Roman hatte ich an anderer Stelle geschrieben, dass das ein richtiger guter Historien-Schmöker und ein 'typischer Follett' ist, man sich allerdings von der Erwartung lösen muss, das gleiche Leseerlebnis wie bei 'Die Säulen der Erde' und 'Die Tore der Welt' zu haben. Ich würde das für das Hörspiel genauso sehen: Ausgezeichnete Produktion und fast perfekte Umsetzung, aber trotz einiger Ähnlichkeiten und Referenzen in der Machart doch ein ganz anderes Hörerlebnis als die Vorgänger.

    Eine große Geschichte wie diese, die mehr als 5 Jahrzehnte umspannt, verdient eine große Umsetzung. Der WDR hat das abgeliefert. Ein würdiger Nachfolger für 'Die Säulen der Erde' und 'Die Tore der Welt': Das war keine Selbstverständlichkeit und hätte auch daneben gehen können. Für mich ein Highlight des Jahres 2018 und ein schöner Abschluss des Hörspieljahres.

    Nicht jeder Verkannte ist ein Genie. (Walter Moers)

    2 Mal editiert, zuletzt von Stollentroll (29. Dezember 2018 um 10:04)

  • @Stollentroll deiner Aufzählung ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Ich fand „Das Fundament der Ewigkeit“ richtig großes Ohrkino. Wenn man sich die Zeit nimmt und sich voll auf das epochal produzierte Werk einlässt, wird man mit einer super gemachten Produktion belohnt. Ok, ein wenig weniger bei der Hintergrundmusik wäre auch nicht schlecht gewesen, aber auf der anderen Seite ist die gut gewählt und man fühlt sich so, als würde man wirklich einen Kinofilm schauen. Mir ging es zumindest so.
    Ich habe das Hörspiel direkt mal in meiner Auflistung persönlicher Highlights für 2018 nachgetragen. ^^

  • Ich bin mit CD1 fertig, produktionstechnisch habe ich nichts daran auszusetzen, aber die Geschichte selbst fängt mich bisher nicht.

    Während in den beiden Vorgängern die handelnden Personen sehr charismatisch sind, und man mit ihnen mitleidet, haben mich die hier handelnden Personen völlig kalt gelassen. :huh:

  • Die Waffen des Lichts ist Der 5 Kingsbridge Band

    und Spielt 1792 eine Äera Der Traditionen und des Industriellen Fortschritt

    und Aufeinander Treffende Klassen Kämpfe,

    Drama, Liebe Intrigen und Verrat in Zeiten um den Napolonischen Krieg.

    25.09.2023

  • Die Waffen des Lichts ist Der 5 Kingsbridge Band

    Ja, ich schleiche auch schon um das Buch herum. Aber im Moment habe ich noch so viel anderes auf meinem digitalen SUB. So viel zu lesen, so wenig Zeit...

    Auf jeden Fall wird es Zeit, dass der WDR wieder tätig wird. Band 4 (oder besser: Band 0) 'Der Morgen einer neuen Zeit' wartet ja auch noch darauf, verhörspielt zu werden. Würde ich sehr gerne hören wollen.

    Nicht jeder Verkannte ist ein Genie. (Walter Moers)

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