Ist der Raumkadett eigentlich (noch) Science Fiction?

  • Kommt darauf an, WAS man unter SF versteht ... ?


    Wörtlich heißte es 'Wissenschafts-Erdichtung'
    und wenn man sich die Definitionen im Einzelnen und Gesamten anschaut,
    dann verstehe ich die Frage nicht ... denn da ist ja quasi alles bzw. sehr viel möglich.


    Meine Definition von Extrem-Richtungen (ähnlich gibt es die auch für das Genre HORROR) :
    - Fantasy-Fiction = bspw. : StarTrek , StarWars , StarGate , .......
    - Real-Fantasy-Fiction = bspw. : Terminator , Universal Solders , Robocop , I-Robot , Tron , Interstellar , .....
    - Real-Fiction = bspw. : Die Insel , 1984 , Das fliegende Auge , Gravitiy , ......


    Fm ist MB Real-Fiction - und somit def. SF :)
    Wenn man eine eigene Definition hat, dann kann das natürlich sehr individuell ausfallen ....



  • Ehrlich gemeinte Frage: inwieweit ist der "Mark Brandis, Raumkadett" eigentlich als SF wahrzunehmen?


    Eine interessante Frage, auf die ich von selbst jedoch nicht gekommen wäre. Denn eine Serie, die den Begriff "Raumkadett" im Titel führt, dürften selbst jene, die noch nie mit Mark Brandis in Berührung gekommen sind, wohl automatisch unter Science-Fiction verbuchen. Immerhin existiert in unserer Realität keine Astronautenschule, in der Jugendliche oder junge Erwachsene zu Raumfahrern ausgebildet werden. Man muss nur in die Nachrichten schauen, um zu wissen, dass der Auswahlprozess in Wahrheit ganz anders abläuft (ein Beispiel: http://www.badische-zeitung.de/panorama/wer-w…-135843035.html).


    In verschiedenen Folgen ist zwar eine Zukunftswelt Teil der Handlung, aber es gibt andere, die haben eigentlich gar keinen SF-Content.

    Ich habe die bisherigen 12 Folgen noch einmal Revue passieren lassen:

    • Folge 1 spielt zu weiten Teilen im Weltraum und präsentiert Raumfahrt in einer Weise, die uns heutzutage noch nicht möglich ist. Der SF-Bezug ist also eindeutig gegeben.
    • Die Folgen 2 & 3 handeln von der Ausbildung und Ereignissen an der fiktiven Austronatuenschule. SF-Bezug ist dadurch auch gegeben.
    • In den Folgen 4 bis 6 ist der SF-Bezug schwächer, weil sie deutliche Züge einer Kommando- oder Agenten-Geschichte bzw, eines Polit-Thrillers (Folge 4) tragen, oder aber einer "Man on a Mission" oder Abenteuer-Geschichte (Folge 5 & 6) besitzen. Dennoch enthalten diese Geschichten ausreichend futuristische Elemente, um sie weiterhin als SF betrachten zu können.
    • In Folge 7 steht nicht zuletzt Militärtechnologie im Mittelpunkt, die uns heute so noch nicht zur Verfügung steht. Klare SF.
    • Die Folgen 8 bis 11 spielen alle im Weltall -sei es auf fernen Planeten, Außenbasen oder Raumstationen. Klare SF.
    • In Folge 12 ist die Weltraummission von Rublew Motor der Handlung. Das alleine reicht schon, um die Story als SF zu betrachten.

    Oder sehe ich das zu eng?

    Aus meiner Sicht schon. Denn eine Handlung muss ja nicht zwangsläufig in der Zukunft spielen, um Science-Fiction zu sein. Beispiel: Der 6-Millionen-Dollar-Mann. Oder man denke an den Steampunk, der ja sogar in der Vergangenheit spielt. Wenn von (bisher) 12 Folgen neun ganz eindeutig SF sind und bei dreien immerhin ein schwächerer SF-Bezug gegeben ist, dann sehe ich nicht, wie man "Raumkadett" nicht als SF wahrnehmen kann.

  • @Interplanar schrieb...

    Zitat

    Ehrlich gemeinte Frage: inwieweit ist der "Mark Brandis, Raumkadett" eigentlich als SF wahrzunehmen?


    Stimmt, eine interessante Frage, die ich mir bisher so noch gar nicht gestellt habe. Aber zur Beruhigung...als regelmäßiger Hörer dieser Serie, habe ich sie bisher immer als SciFi wahrgenommen. Definitiv.

  • Interessante Frage, zu der ich mir noch nie wirklich Gedanken gemacht habe. Für mich war und ist die Serie klar SciFi. Warum? Eigentlich ganz banal. Es hatte was mit Raumschiffen zu tun. Komisch, wie platt man es manchmal sieht. Auf so eine differenzierte Betrachtung des Genres SciFi, wie LskH gemacht hat, wäre ich nie gekommen .

  • Danke für Eure Antworten bisher.

    Interessante Frage, zu der ich mir noch nie wirklich Gedanken gemacht habe. Für mich war und ist die Serie klar SciFi. Warum? Eigentlich ganz banal. Es hatte was mit Raumschiffen zu tun.

    Der Film Gravity wird ja auch als SF wahrgenommen, obwohl er ja in der Gegenwart spielt und keine Elemente einführt, die es nicht schon gibt.

    Spoiler anzeigen


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    Das würde Dein Argument stützen.

    Ich meinte aber eher: wieviel in den Hörspielen SF ist im Sinne einer zukünftigen anderen oder anders gedachten Welt und nicht unserer Welt plus ein paar Gimmicks. Vor diesem Hintergrund fielen schon einmal für mich die Folgen 2 und 3 aus, die Folgen 4-6 auch. Nicht Folge 7, nicht Folge 8, aber durchaus die 9, 10 und 12. Also wären so betrachtet nur ein Viertel der Folgen mit SF-Anspruch, die anderen wären einfach Coming-Of-Age oder Agentenabenteuer vor einem zukünftigen Tableau.

    Klingt vielleicht eigenwillig, wenn das von uns kommt, aber man könnte es so sehen.


  • Klar ist Mark Brandis und sein Raumkadett Sience Fiction.

    Was die Serie so interessant macht ist, das Handlung und
    technischen Spielzeuge nicht irgendetwas Abstraktes aus allerfernen
    Zeiten stammen, sondern aus der allernächsten Zukunft.

    Das ist auch für Balthasar nicht ganz einfach, macht die Serie aber äußerst spannend.

    ..

  • Der Film Gravity wird ja auch als SF wahrgenommen


    Deswegen hatte ich ihn auch genannt :)

    ...
    Leider mag mich der Hörspieltalk nicht immer und schmeißt mich unerwartet manchmal raus
    - daher ist mein ganzer Text futsch :( ;(
    Da ich diesbezüglich faul bin (schreibe nicht gerne lange Texte zweimal/mehrfach),
    verweise ich einfach noch mal auf meine "differenzial diagnostischen Definitionen" ^^ :D
    und ich weiß, dass nicht wenige eine ähnliche Sicht haben ....
    .... ist also alles in Fleut mit der Serie :)


    Ach komm, eine Anmerkung schreib ich halt doch noch mal - ich bin ja nicht so ... :D
    Die Eingangs-Frage müsste, wenn überhaupt, auch schon für die Mutterserie gestellt werden
    - da sind doch auch einige nicht-typische SF Folgen bei - ich denke da an die 'Afrika-Story' ;) :)



  • Also wären so betrachtet nur ein Viertel der Folgen mit SF-Anspruch, die anderen wären einfach Coming-Of-Age oder Agentenabenteuer vor einem zukünftigen Tableau.


    So gesehen ist der gesamte Foundation-Zyklus von Asimov "nur" eine riesige Detektivgeschichte mit Robotern, Raumschiffen und fremden Welten.

  • Naja, "Foundation" ist, wie der Autor ja selbst schrieb, inspiriert vom "Abstieg und Fall des Römischen Reiches". Aber mit der Psychohistorik weist die Reihe ja zumindest ein SF-Element auf, das es zuvor nirgendwo gegeben hatte, und in dem sich die erzählte Welt von unserer deutlichst unterscheidet.

    Der "Raumkadett" hat mMn zwar typische SF-Elemente, aber ist genausowenig wie Star Wars SF im eigentlichen Sinn. Das ist nichts Negatives, aber "Raumkadett" ist in erster Linie die Entwicklungsgeschichte eines Jungen zum Mann vor dem Hintergrund einer Welt, die auch Raumfahrt ermöglicht. Ja, ein bissel gibt es, wie Alecs und Marks Persönlichkeitstransfer, oder die Telepathie der geklonten Agenten in Folge 10. Aber richtige SF wie "Blade Runner" oder "Arrival" ist die Serie nicht.

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Aber richtige SF wie "Blade Runner" oder "Arrival" ist die Serie nicht.

    Doch! Star - Wars, Krieg der Sterne. :P ^^

    Diese Stimme... =O
    Um das festzustellen, mußt Du aber herausbekommen, ob Nathalia Rasidin
    eine starke Raucherin ist oder nicht!
    Tutorin ist sie ja schon. Professorin auch?
    ..

  • Um das festzustellen, mußt Du aber herausbekommen, ob Nathalia Rasidin eine starke Raucherin ist</span>…


    Wohl eher eine Frage an den Skriptschreiber, oder?

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Auch SF-Hörspiele sind nur zur Unterhaltung da. Oder?

    • März 2011: Die Katastrophe von Fukushima. Die Aufnahmen zum Hörspiel "Operation Sonnenfracht" (VÖ Juli 2011), das ein vergleichbare Katastrophe zum Thema hat, waren da schon abgeschlossen.
    • April 2013 und April 2017: esa meldet, das Weltraummüllproblem sei nun bedrohlich für das Überleben der Menschheit. Im Juli 2013 erscheint das Hörspiel zum Buch "Raumposition Oberon" (das im Buch interessanterweise nichts mit Weltraummüll zu tun hat).
    • Sommer 2015: die Flüchtlingskrise bringt Szenen aus "Alarm für die Erde" (leider nur den Fans der Serie) in Erinnerung.
    • April 2016: die Raumkadett-Folge "Mondschatten" erscheint, in der der Großteil der Handlung in einem großen sublunaren Tunnelsystem spielt, das Menschen vor Raumstrahlung Schutz bietet. Im Oktober 2017 wird ein solches Tunnelsystem tatsächlich auf dem Mond entdeckt.
    • Februar 2017: die kurz darauf neu gemessene Stärke des Jupitermagnetfeldes entspricht seltsamerweise einer kühnen Behauptung aus dem Booklet der Raumkadettfolge "Das Jupiter-Risiko".

    Macht Euch sowas Spaß oder stört es eher beim Genuss?

  • Macht Euch sowas Spaß oder stört es eher beim Genuss?

    Bombastico!
    Das ist es ja gerade, es macht großen Spaß, gerade bei verschwöreischen Vorgängen
    in Wissenschaft und Millitär quasi online dabei zu sein.
    Genau das ist das Markenzeichen von Interplanar, alle seine Voraussagen stimmen
    auf die Mikrosekunde genau! :P
    Man ist mit beiden Ohren praktich im Geschehen, etwa wenn in Heliosphere, Teil 8
    ein Hack von einem Biowaffenlabor auf das Computersystem der Union stattfindet.

    Es wird Zeit, Natascha Doleza(h)l in das Geschehen zu bringen.

    Interplanar ist sience fictionale Realität! :D

    ..

  • Das Buch Operation Sonnenfracht ist von 1975. Von daher zukunftsweisend. Selbst wenn man die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl (26. April 1986) heranzieht.

    Ich finde es klasse, wenn die Zukunftsvisionen in der Gegenwart ankommen; natürlich nur die positiven. Was die Raumfahrt und das Leben auf benachbarten Planeten angeht, sind wir noch sehr(!) weit von allen Fiktionen entfernt. Ich habe eher das Gefühl, dass die Welt sich wieder zurück entwickelt.

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