„Glauben Sie an das Übernatürliche?“. Dies ist die Ausgangsfrage, die ein junger angesichts einer Radioreportage einigen Passanten stellt. Um seine Reportage zu komplettieren, sucht er auch noch einen Professor auf. Doch sein Chef ist nicht begeistert und möchte seine Reportage nicht senden. Der der Reporter ist überzeugt von seinem Werk. Er kommt auf die
Idee, der Sache noch tiefer auf den Grund zu gehen. Was geschieht, wenn man sich mit einem Fluch belegen lässt?
Hauptakteur der ganzen Geschehnisse ist Sebastian Rüger als der Reporter, der fast die komplette Handlung trägt. Er ist mir nur als Sprecher bei Perry Rhodan Action bekannt. Er hinterlässt einen wirklich guten Eindruck und ihm gelingt es, die Facetten der Emotionen und Gefühle gut an das Ohr des Hörers zu bringen. Insbesondere im Ohr sind die Angstszenen geblieben, die er toll interpretiert. In weiteren Rollen bekommen wir unter anderen noch Axel Siefer, Michael-Che Koch, Marco Göllner, Maria Polch zu hören. Dieser Bereich ist wirklich gelungen.
Der dritte Teil der „The Border“ Reihe entführt uns in eine komplett andere Szenerie. Oliver Döring präsentiert uns ein Hörspiel, welches aus einzelnen Aufnahmesessions des jungen Reporters „zusammengestückelt“ ist. Die Idee an sich gefällt mir sehr gut. Langsam aber sicher wird man immer tiefer in die Geschehnisse gezogen. Beginnt die ganze Sache noch recht langsam und bedächtig, so steigert man sich dann insbesondere zum Schluss des Hörspiels und es kommen durchaus Szenen vor, die dem Hörer eine angenehme Gänsehaut über den Rücken jagen. Doch hier muss ich auch den ersten Kritikpunkt loswerden. Es dauert dann doch recht lange, bis es anfängt richtig „zur Sache zur gehen“. Hier hätten Kürzungen dem Hörspiel gutgetan. Was dann am Ende geboten wird, ist wirklich erstklassig. Mein zweiter Kritikpunkt sind die dann doch sehr vielen Einzelaufnahmen. Hierdurch kommt es dann immer zu einem kurzen Bruch, der natürlich an sich klasse ist, weil die Aufnahme beendet ist und dann ne neue Aufnahme startet. Doch 49 Tracks sprechen hier eine deutliche Sprache und so habe ich mich im Hörfluss dann doch zu oft unterbrochen gefühlt.
Musikalische Untermalung bekommen wir keine zu hören. Hierdurch steigert man aber meiner Meinung nach die Authentizität. Die Effekte sind klasse und insbesondere in den Schockmomenten gehen diese, im wahrsten Sinne des Wortes, unter die Haut.
Das Aufmachen der Verpackung ist erst einmal ein Genuss, denn wenn man das Case öffnet, bekommt man eine CD in CD-Rohling Optik mit einem handgeschriebenen Aufdruck „Zurück“ präsentiert. Ich halte dies für eine wirklich originelle Idee, die hervorragend zu der Idee mit den einzelnen Aufnahmen passt.
Insgesamt ist das Hörspiel, vor allem aufgrund der beiden angesprochenen Kritikpunkte, „nur“ gut. Dennoch macht das Hören wirklich Spaß.