HÖRSPIELKOLUMNE "GEDANKEN EINES HÖRSPIELFANS 1/2015" - Hörspielszene, gemeinsam oder einsam?

  • Zitat

    Weil die Label das auch nicht wollen - gabs nicht sogar schon welche die sich darüber aufgeregt haben, dass hier ein regulärer Newsletter gepostet wurde, der dann kritisch hinterfragt wurde?


    Wobei ich mich frage, ob ein Verlag dies überhaupt verbieten kann?

  • Dass sich der Talk als "reines Fan-Forum" versteht, habe ich so nie wahrgenommen. Mein Eindruck war stets, dass es sich bei ihm um ein allgemeines Forum zum Thema Hörspiel handelt, das sowohl Fans als auch Machern offen steht - was ja wohl auch der Grund dafür ist, dass Letztere hier überhaupt anwesend sind.

    Man kann den Talk natürlich als Forum ausschließlich für Fans begreifen und sich gegen die Präsenz von Labeln aussprechen. Allerdings müsste das dann für alle Macher (also neben den Produzenten auch für Autoren, Musiker usw.) gelten. Denn es spielt ja nun keine Rolle, ob es zum Streit zwischen Labeln und Fans kommt, die ihre Hörspiele kritisieren, oder zwischen den Fans und den Autoren, die die Geschichten geschrieben haben. Wenn man ein "reines Fan-Forum" sein möchte, dann müsste der Grundsatz gelten, dass niemand hier sein darf, der in irgendeiner Weise beruflich in der Szene tätig ist – eine klare Trennung zwischen der Welt der Macher und jener der Fans/Hörer also. Alles andere wäre inkonsequent. Aber wollen wir diese Abschottung wirklich?

    Ich halte so etwas für Unsinn, da ich ohnehin nicht an die These von der Unmöglichkeit eines Miteinanders von Labeln/Machern und Fans glaube. Aber wer mag, darf das gerne propagieren. Der Antrieb sollte dann jedoch nicht nur das Bedürfnis nach Konfliktfreiheit in diesem Forum sein. Denn Streit wird es immer geben – auch dann, wenn nur noch die Fans unter sich sind. Oder auch gerade dann...

  • Könnte mir bitte jemand ein Fanforum aus einem anderen Bereich als "Hörspiel" nennen, in welchem sich die Macher, sei es nun Label, Verlage, Hersteller oder ähnliches offizell äußern?

    Also im Soundtrack-Board wo ich mich auch täglich aufhalte gibt es ein paar Label anwesend. Und auch ein paar User die in Los Angeles wohnen und als Tontechniker mit den Komponisten arbeiten. Das hat schon was, wenn ein paar "Offizielle" in einem Forum anwesend sind.

    "Auf Wiedersehen, aber es eilt nicht." (Rainer Brandt)


  • Das Problem was eigentlich existiert: Wenn ein Label anwesend ist, dann ist es meist der kreative Kopf oder Finanzproduzent des selbigen. Und bei negativen Kommentaren von Nichtfans (die sehr häufig sehr derbe und frech sein können), reagieren die "Label" sehr emotionell (was auch klar ist, wenn "mein" Produkt auf biegen und brechen einzelner Personen unbedingt verändert werden muss, was aber völlig an den Haaren herbeigezogen wäre...).

    Wieso schon wieder Pauschalisierungen?
    "Kommentaren von Nichtfans (die sehr häufig sehr derbe und frech sein können)"

    Umkehrschluss- Kritik kommt nur von NIchtfans?
    Wieso SEHR HÄUFIG SEHR DERBE ??

    Fakt ist (!), der Ton ist in den meisten Fällen fair und ja, auch Kritik muss nicht unfair sein.

    Mir geht es echt gegen den Strich, dieses allgemeine "der Kasettenkindhörspiehörer schnall nix mehr" etc., was man ab und an liest....

    Verhältnismäßigkeiten?

    Und wenn man als Label seine Pappenheimer kennt, dann ignoriert man die oder hat nen Textbaustein im copy/paste-Speicher...



    Beispiel: Da kann es sein, dass sich 50 Leute darüber aufregen und kritisieren, warum man jetzt einen Sprecher ausgewechselt hat. Wie blöd kann das Label sein dies zu tun. Urplötzlich wird das Produkt zum boykott aufgerufen. Ein "Forensprecher" könnte ganz sachlich auf die Unstimmigkeiten antworten: "Eure Kritik in allen Ehren, aber der Sprecher wurde aus dem und dem Grund gewechselt!" Punkt. Ende.
    Und man hätte Klarheit aus erster Hand. Und bräuchte nichts mehr auf die Gerüchte der Fans geben, die ohne Labelpräsenz weiterhin kursieren würden.

    50 Fans? Soviel aktive Mitglieder hat der Hörspietalk? Und gab es so einen Fall schon mal, mit Boykott auch noch? Noch mehr Dramatik, bitte Herr Ober?



    Beispiel 2: Das Tonstudio Braun wird noch immer angegangen, man hätte böses Spiel mit Bastei betrieben und deswegen gab es eine Hausdurchsuchung. Leider hatte das TSB den Fehler gemacht. nie offiziell sich zu dem Thema zu äußern. Weil sie sicherlich dachten, Aufklärung bringt eh nichts und angehen hat es auch niemand Fremdes.
    Ich bin froh, mit dem TSB-Team familiär befreundet zu sein und habe auch ein paar Ordner mit Interna zuhause. Wenigstens ich kenne die Wahrheiten. Daher wäre die Präsenz von Labelsprechern in Fanforen für mich fast schon Bedingung.

    Auch hier. Hör ich zum ersten Mal. Damit meine ich nicht, dass dies nicht stimme, sondern dass das ein aktives Thema wäre.

    Und was Labelsprecher angeht. Eigentlich sollte man über eine prof. Distanz verfügen, mehr bräuchte es nicht. Und wenn man sie partout nicht hat, sollte man es sein lassen, siehe Hörplanet. Da steckt kein Gewinn für beide Seiten drin.

  • Gut, ich nehme das so an und wenn ich dich jetzt zu sehr angegangen bin dann tut mir das Leid. Ich denke ich habe da gestern mehr rausgelesen als es Nötig war.

    Langeweile ist der Zeitvertreib der Dummen. (Erhard Blanck)

  • Ich habe damals unzählige PMs und persönliche Gespräche geführt. Es hat letztendlich nichts gebracht. Du hast aber recht, dass ich damals als Moderator nicht gut agiert habe. Ich habe meine Moderatorentätigkeit auch vor einigen Monaten zurückgelegt.

    Die Selbstkritik im Fall Dark Writer finde ich sehr gut, Respekt dafür!

    Der Ansicht "Label haben in Fanforen nichts zu suchen. Meine Meinung" kann ich in keinster Weise zustimmen. Gerade mit den Autoren haben wir hier doch sehr schöne, intensive und ich denke für beide Seiten fruchtvolle Diskussionen. Mit denen ist es halt auch einfacher, da sie keine PR in eigener Sache betreiben.

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Ich erinnere mal an bzw. weise drauf hin: das Forum SF-Fan.de hat seit vielen Jahren Andreas Eschbach als einen unter Realnamen schreibenden Teilnehmer. Das bedeutet nicht, dass in Bezug auf Eschbachs Bücher die Klappe gehalten oder Honigtöpfe geleert werden, es gibt da durchaus Klartext von denen, die ein bestimmtes Buch nicht mögen.

    Aber aus einem mir letztlich unbekannten Grund führt das nicht zu Eskalationen. Sei es, dass AE sehr entspannt bleibt, sei es, dass die Kritiker in Gedanken oder im Thread die Worte "meiner Meinung nach" bzw. "meinem Eindruck zufolge" zu ihren Beiträgen dazulegen. Oder gar fundierte Argumentationen fahren. Es geht also durchaus, dass beide Seiten sich über ein Forum austauschen.

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Der Ton macht die Musik. Das bewahrheitet sich immer wieder. Letztendlich muss man sich in Foren auf das geschriebene Wort verlassen. Da sieht man nicht das Augenzwinkern, Augenbrauenzucken oder schelmische Lächeln des Autoren. Da wird jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Wenn man den Schreiber kennt mag das anders aussehen. Natürlich äußert man in seinem Beitrag die eigene Meinung, aber eine Formulierung, wie sie @Markus G. schon des öfteren erbeten hat oder jetzt @Fader in seinem Beispiel, sollte man sich angewöhnen. Besser etwas mehr Zeit nehmen für die Formulierung, bevor man einen Beitrag absendet, als dass es eventuell böses Blut gibt. Das Allheilmittel ist es natürlich nicht, aber es ist ein Anfang. Ich selbst lese mir meine Texte, auch wenn es nicht so aussieht :D , vor dem Absenden noch ein paar Mal durch; auf Formulierungen, Rechtschreibung und Satzbau achtend. Immer kann man nicht alles abfangen. Spätestens, wenn eine unglückliche Passage zitiert wird, ist der Zug abgefahren. Es müssen hunderte Beiträge sein, die ich spontan geschrieben und dann doch verworfen habe, weil ich mit etwas Abstand gedacht habe "lieber nicht, sonst ...". Meiner Meinung nach ... :saint:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!