Bei der Folge 6 ist mir ein toller Kniff aufgefallen, den Hans-Joachim Herwald in einer Szene benutzt hat.
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Und zwar besucht ja der Hexer in der Verkleidung von Inspektor Bliss den Innenminister und sperrt ihn dann in seinem eigenen Kellerverlies ein.
Die meisten anderen Hörspielmacher hätten in dieser Szene einfach den Sprecher des Hexers mit verstellter Stimme sprechen lassen mit der Folge, dass der Hörer sofort weiß, was Sache ist.
Herwald lässt in der entsprechenden Szene den Hexer allerdings vom gleichen Sprecher wie Bliss sprechen, sodass die in der Vorlage angedachte Illusion auditiv perfekt rüberkommt und man erst ganz am Ende der Szene merkt, dass es NICHT der Inspektor ist, sondern der Hexer in Verkleidung.
Ich will ja nicht angeben , aber
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als ich die Folge Anfang der 80er zum erstenmal hörte, merkte ich zwar, dass da zwar Henry Kielmann sprach, jedoch mit leicht verändertem Tonfall - also war mir gleich klar, dass das der Hexer sein musste!!! Das ist ja ein Standardproblem bei Hörspielen, wenn Vorlagen vertont werden, in denen sich jemand verkleidet oder als jemand anderes tarnt. In Büchern lässt sich sowas hervorragend und mit Überraschungseffekt machen - in Hörspielen ist das sehr schwierig umzusetzen - denn mit welcher Stimme soll man denjenigen sprechen lassen? In vielen Hörspielen ist das ein Schwachpunkt, weil man den Sprecher eben doch erkennt, egal wie er seine Stimme verstellt. Paradebeispiel ist für mich Die drei ??? und der Phantomsee . Oder ich habe es auch kürzlich in dem Radiohörspiel "Hercule Poirot - Der Traum" wieder mal erlebt. Insofern hat Herwald dieses Problem hier sehr originell gelöst.
Zum Aufkleber "... für Kinder": Das erinnert mich an ein Erlebnis, dass ich damals in einem Kaufhaus oder Plattenladen hatte und das ich nie vergessen habe: Ein Kunde brachte eine der maritim-Wallace-Platten zurück und sagte mit erboster Stimme zum Verkäufer: "Also das ist ja was für Kinder!" Anscheinend hatte er eine Art Edgar Wallace-Film aus den 60ern auf Platte erwartet. Und ich glaube, der Verkäufer hat sie dann auch zurückgenommen ...
@ Angus Gunn: Wer sich hinter Alexander Ester verbirgt, erfährt man in einer der Ausgaben der PLAYtaste, in der es um die Geschichte des (alten) Labels maritim geht.