Beiträge von studio jester

    Ich habe mir heute das Interview noch einmal komplett angehört. Eine tolle Show, die Merlau da abzieht. Mir persönlich klingt das alles viel zu aufgesetzt. Die Lobeshymne man habe so viel für das Hörspiel getan, kann ich nicht nachvollziehen. Serien ohne Ende zu hinterlassen und eine Messe nach Hamburg holen und diese dann dort zu Grabe tragen...ich weiß nicht...hier wird aus meiner Sicht verbrannte Erde hinterlassen. Ich weine Lausch SO keine Träne nach :P


    Moin MArkus G.! Das finde ich jetzt etwas zu hart formuliert! Wie ich bereits im Genre-Beitrag erwähnt habe muß ein Produzent von dem was er tut leben können! Wenn das nicht funktioniert... dann muß man die Reißleine ziehen - auch wenn man "verbrannte" Erde hinterläßt. Das ist für mich eine logische Konsequenz. Aber gerade die Tatsache das Lausch dieses Schritt geht zeigt doch wie klein dieser Markt ist!!!!!!! Und das ist das Grundübel!!!! Und das werden wir durch reine INternetdiskussionen auch nicht verändern!!!! Leider!!!!
    Was das Thema "Show" angeht.. Einerseits will man kein Jammern hören... wenn man es dann anders verpackt ist es auch nicht in Ordnung... Es gibt in dieser Angelegenheit keinen Mittelweg. Entweder rechnet es sich... oder nicht!

    Markus - Sehr interessant, dass Du dies hier schreibts, ich habe gestern genau das gleiche gedacht. Ich stimme Dir da voll zu. Wenn man sich mal anschaut, welche Serien in dem letzten 12 Monaten eingestellt wurden, und welche neue Serien auf den Markt gekommen sind, dann ist das bei vielen Genres eher eine negative Bilanz waehrend bei Krimis die Anzahl der neuen Serien die Anzahl der eingestellten Serien wohl aufwiegt. Es gibt sicherlich einige Trauerfaelle (z.B. Wallander, NYPDead, Dark Trace) aber es gibt mit Goldagengarden, Sonderberg & Co, Freud, Sherlock & Co auch viele neue super neue Serien. Es gab vor kurzem auch endlich die Agatha Christie Hoerspiele in 2 verschiedenen Boxen auf CD und die kostenlosen Alster Detektive gehen auch schon in die dritte Runde. Lady Bedfort geht stramm weite auf die 50 zu und mit Mindnapping gibt es einen Versuch im Thrillerbereich, der meiner Meinung nach in die Mitschnitt Nische schlaegt. Und Titania bringt im Herbst neue Sherlock Holmes heraus. Also wenn der Markt am schrumpfen ist, dann haelt sich das Krimigenre da eher konstant und gewinnt relativ gegenueber den anderen Hoerspielgenres an Gewicht. Grusel hat meiner Meinung nach eindeutig an Marktstellung verloren.


    Moin Cherusker! Ob eine Serie oder Genre läuft sieht man frühestens nach 1-2 Jahren... Alle Aussagen von Produzenten/Labelbetreibern zum trotz... Die ersten Folgen sind in der Regel mit einem Budget hinterlegt und werden produziert. Da spielen die ersten Abverkäufe eine untergeordnete Rolle... man will sich ja erst einmal etablieren! Da geht man vielleicht auch noch volles Risiko... bis man merkt: Scheisse - Ich muß die Reißleine ziehen!

    Ob sich also "Preisträger" wie z.B Goldagengarden durchsetzen werden... wird sich zeigen.... Bei solchen Produktionen reichen nunmal keine 10 Forenmeinungen und Figürchen-Übergabe um richtigen Gewinn einzuspielen! Das klingt vielleicht ein wenig provokativ - ist aber die Wahrheit! Alles nettes Beiwerk... auch gut das es das gibt... aber in der Endsumme macht es vielleicht 100 CD aus... und? Kann ein Profi davon leben???? Natürlich nicht! Entscheidend ist, ob sich der Hörspielmarkt an sich wächst und das sehe ich (leider) nicht.

    Ob ein Genre/Serie/Hörspiel am Markt existieren kann (ich rede hier von echten Profiproduktionen - also von Labelbetreibern, die ausschliesslich vom Hörspiel leben!!!) wird nicht über die Foren entschieden. Das wurde doch in den letzten Jahren allzu oft deutlich! Wie viele von den hochgelobten Produktionen wurden (leider) eingestellt!???

    Deswegen ist die Aussage: Ein Genre wächst.. das andere schrumpft... rein von der Bestandsanalyse meiner Meinung nach gar nicht zu beantworten! Alles rein Spekulation!

    […]

    Ich glaube nicht, dass das was mit Prinzip zutun hat. In einem Buch ist die Geschichte deutlich komplexer, als in einem Hörspiel. Der Leser kann deutlich tiefer in die Geschichte eintauchen. Das begeistert. Deshalb werden auch mehr Hörbücher gekauft. Auch wenn die gekürzt sind, so kommt dort (für einen Leser!) mehr rüber, als in 60-180 Minuten Hörspiel. Das ist in der Regel auch der Anspruch eines Buchlesers. Die Action/Atmosphären/Stimmen holt er sich aus der Phantasie. Der braucht das einfach nicht, dass man ihm alles 1:1 vorsetzt.

    Hallo!

    Hmm...hüstel...ich wollte nur kurz einwerfen, dass die Idee mit der Hörspielmesse ganz ALLEIN Thomas Birkers Baby war. Lausch hat sie sehr wohl nach Hamburg gebracht und versucht sie größer auf zu ziehen...
    Hätte es sich gelohnt würde es 2011 auch noch eine weitere geben. Man braucht doch kein Medium sein um zu begreifen, dass der Hörspielmarkt sich zur Zeit einfach im (Ein)- Umbruch befindet. Aber ich höre lieber auf, sonst heißt es wieder, man würde "rumjammern." ;)

    Eine kleine Anmerkung, dann doch am Rande: Topseller ist man heute schon mit 1500 verkauften Einheiten. 10.000 schafft vielleicht ein Sinclair noch, alles andere (ausgenommen Kinder/Jugendserien) ist weit...wirklich seeehr weit davon entfernt...

    Viele Grüße

    Simeon Hrissomallis

    Hallo Simeon! Du jammerst nicht! Du sprichst Fakten an. Und wer das nicht begreift, der hat vom Hörspielmarkt keine Ahnung. Das hat nix mit Marketingstrategie bla bla zutun! Dein Einwand bezüglich der Hörspielmesse ist absolut richtig. Thomas Birker ist der Wegbereiter. Ich wollte ihn nicht übergehen! Ich habe mit dem Hinweis 10.000 auch die Kinder/Jugendbuchserien gemeint, da ich in meinem Post keinen Unterschied zwischen den Altersgruppen gemacht habe und du hast vollkommen Recht, dass beim Erwachsenenhörspiel kaum eine Serie nur annähernd daran kommt! Und hier fehlt mir (Forenübergreifend) manchmal das Realitätsverständnis! Da werden Serien oder und Veranstaltungen in den 7. Himmel gelobt... und in Wirklichkeit ist die Resonanz viel kleiner als man wahr haben will! Und es geht hier überhaupt nicht um fehlende Qualität! Es geht hier ausschliesslich um fehlende Resonanz! Wer sich das alles aber weiterhin schönreden möchte... bitte schön! Grüssle!


    Ich wollte nur festhalten, dass Lausch lange Zeit ausgesprochen aktiv/produktiv war und daher für viele ein Vorbild ist. Ein Paradebeispiel für die Innovationskraft dieser Company war die Hörspielmesse. SOLLTE (!) diese nun wirklich ausfallen bzw. eingestellt werden, wäre das durchaus ein Einschnitt. That's all. :)

    Da gebe ich Dir absolut Recht. Es wäre sehr sehr Schade!

    Dass es um Lausch so still geworden ist, finde ich auch verwunderlich/beunruhigend. Das Label war in den letzten Jahren immerhin ein wichtiges Zugpferd der Szene.

    Hallo! Das ist reine Spekulation! Vielleicht hat das auch andere Gründe! Aber vielleicht wird sich Günter ja mal dazu äußern!

    Zum Thema Zugpferd und Szene! Ich habe das ja bereits schon öfters geäußert. Von der Hörspielszene im Internet kann kein echtes Profi-Label existieren! Ohne Vertragsarbeiten, wie z.B. Werbung/Synchronisation oder anderer Dienstleistungen würde vermutlich auch keines dieser echten Label (wenn sie nicht einem großen Verlag angegliedert sind) überhaupt existieren können.
    Die Hörspielszene ist nur ein Teil vom Kuchen. Ein sehr aktiver, deshalb hat man vielleicht auch das Gefühl ein großer. Aber dem ist nicht so. Ich behaupte, dass aus den Internetforen 2000-3000 regelmäßige potenielle Käufer auf Exkursion gehen. Dazu kommen noch ein paar Tausend aus dem Onlinegeschäft (Amazon &Co). Davon kauft natürlich nicht jeder jedes Produkt. Der Einzelhandel (Media & Co) ist und bleibt in den nächsten Jahren weiterhin der wichtigste Markt, um überhaupt über die Frequenz an Stückzahlen zu kommen. Das sieht man doch auch schon daran, dass ein Hörbüchermagazin auch keine Chance am Markt hat. Mit 10.000 Verkäufen ist man doch heute als Hörspiellabel schon unter den Topsellern! Und ohne Synergien kannst du als Profilabel (man bekommt ja nur den Einkaufspreis und muß davon auch noch die Kosten abziehen!!!) nicht existieren. Daran sieht man wie klein der Markt in der Realität ist. Hinzu kommt, dass der Markt mittelfristig schrumpft, da aufgrund der Vielzahl von Medien der Nachwuchs ausbleibt.
    Zur Preisgestaltung und Kaufbereitschaft: Der Verkaufspreis wird vom Händler festgelegt. Er richtet sich logischerweise nach dem Einkaufspreis + x. Durch das starke wachsen von Amateur-/semiprofessionellen Label (damit meine ich die Labels, die nicht vom Hörspielmachen leben! Dazu zählen wir uns auch!) wurde oft (nicht immer) mit einer anderen (schlechteren) Qualität produziert.. Nicht böswillig, sondern weil die Vorausetzungen nicht auf Profiniveau waren/sind. Grundsätzlich völlig ok. Da steckt ja auch eine Menge Herzblut drin. Der Verkaufspreis aber hat sich bei vielen in den letzten Jahren den Preisen der großen im Markt angeglichen. Berechtigt, aufgrund von Kosten... oder auch nicht. Der Käufer ist natürlich nicht blöd... Wenn er dann nicht mit der Preis/Leistung zufrieden ist, wird er auch nicht mehr kaufen... Und gerade der Forennutzer ist da sehr sensibel.
    Kaputt gehen wird der Markt jedoch nicht. Hörspiele wird es auch in Zukunft geben. Und rumheulen bringt auch nichts. Wer sich als Label mit verschiedenen Standbeinen versieht, der wird auch noch in 20 Jahren produzieren.

    Ganz einfach! Weil der "normale" Leser in der Regel mehr will als ein Hörspiel! Den gleichen Effekt hat man doch auch nach einem Hollywoodfilm.... wer gerne und viel liest wird niemals einen Film vorziehen. Der Hörspielmarkt kann somit niemals einen echten neuen Leser gewinnen, wenn nicht bereits in der Kindheit die Wurzeln gelegt wurden... das ist Fakt. Das gleiche gilt für die meisten (nicht alle!) Filmfans! Wer nicht in der Kindheit mit dem Medium Hörspiel aufgewachsen ist, wird sich freiwillig dem Ohrkino anfreunden! Schaut über den Tellerrand hinaus. das ist das Leben.

    Auch der Hörbuchmarkt hat Probleme.. aber hier liegen die Ansätze im Preis: Ein Hörbuch für über 20,-- € wird keine Zukunft haben. Mittelfristig wird ein Hörbuch deutlich unter diese Marke rutschen, wenn es wirklich erfolgreich sein wird!

    Letztes Jahr hat doch Folgenreich eine große Labelkampagne bundesweit gemacht. Weiss man, ob und wie die gewirkt hat? Und bei wem, für welche der Serien?

    Welche Serie/Label hat durch das Internet, außer die üblichen Verdächtigen, wahre Sprünge gemacht? Dieser Markt ist einfach viel zu klein, um "Hollywood-ähnliche-Produktionen" zu vermarkten. Da ist Fakt!

    Wenn ich die Antwort kennen würde, dann würde STUDIO JESTER morgen in den Charts sein! #lach2# Die Frage ist doch gar nicht gut oder schlecht! Die Frage ist: Wo ist Resonanz? Die hat ein Hörspiel in der Bevölkerung nunmal nicht. Ich merke das doch bei mir selber... Ich lese sehr gerne... habe aber wenig Zeit, weil ich viel im Auto sitze... dann höre ich was? Hörbuch! Zur Zeit Ken Follett mit.... STURZ DER TITANEN (übrigens sehr geil!) mit meiner absoluten Lieblingstimme JOHANNES STECK (..der hat übrigens für uns schon im Philadelphia Experiment gesprochen... hat den jemand anderes gehabt!??.. Nein! Oder? ...für die Kollegen: das war ein Scherz!). Weiter gesponnen: Ein Hörspiel-Junkie sucht Unterhaltung... nicht unbedingt Tiefgang.... heißt: Unterhaltung... heißt: 60 Minuten. Das reicht aber nicht aus, um einen Leser/Hörbuchhörer zu greifen. Da gehört mehr Tiefgang zu... Ob das reicht.. keine Ahnung.... auch der Preis spielt sicherlich eine Rolle!

    Stimmt, viele Läden scheinen das nicht ganz geblickt zu haben, dass es nen Unterschied zwischen Hörspielen und Hörbüchern gibt #sonicht#

    Hatte mich am Freitag, als ich mit dem Häschen beim Impfen war ganz verwundert. Entdeckte auf dem Weg im Fürther Bahnhof gleich mehrere Werbeplakete für Dragonbound und den Drei Tag! #daumenhoch#
    Auch wenn ich nicht weiß, ob das wirklich noch Aufmerksahmkeit auf sich Zieht und nun wirklich Leute zum kaufen animiert, aber ich fands toll! Habt ihr auch schon solche Werbeplakate für Hörspiele gesehen? Glaubt ihr, dass Plakataktionen wieder mehr Aufmerksahmkeit und Interesse auf Hörspiele lenken könnte?

    Diese Art von Werbung greift (meiner Erfahrung nach...) nur bei Eingeweihten - sprich eingefleischten Hörspielhörern. Ich denke, dass der Aufschwung Ende 90 bis Anfang 2000 durch die Kassettenkinder und deren Nachwuchs erfolgt ist! Der Markt wird nicht wachsen, sondern eher schrumpfen. Dazu ist das ganze Umfeld durch PSP3, X-Box etc. einfach zu stark! Der Buchleser-Hoerbuchhoerer ist zu 90 % ein völlig anderes Klientel und nicht mit einem Hörspielhörer in Verbindung zu bringen. Das hat der Handel bisher zwar auch nicht kapiert.... aber der Grund liegt eher in der Unbedeutsamkeit des Hörspiels ausserhalb der ???....!!!!

    Bei der Gelegenheit, was tut sich denn bei Euch so an der Hörspielfront ? War nicht eine Fortsetzung von MYTHOS UND LEGENDEN in Arbeit ?

    Moin HP! Falsche Rubrik hier.... #winkewinke# Wir sind dran! Und um beim Thema zu bleiben: Es liegt nicht am stagnierenden Hörspielmarkt! ;) Unsere Verkaufszahlen sind weiterhin (auf sicherlich überschaubaren Niveau...) super konstant! Unsere Kosten sind gedeckt. Der Dank gilt unseren Hörern! #winkewinke# Es liegt eher an privaten Umständen, dass wir seit einigen Monaten keine Neuigkeiten bieten können. Gruß Stephan


    Und wie sieht es heute aus ? Da ich nur noch selten nach Stuttgart kann ich nur meinen gefühlten Eindruck wiedergeben - und der ist ernüchternd. Es gibt Hörspiele eigentlich nur noch bei KARSTADT und im GALERIA HORTEN bzw. KAUFHOF. Aber leider halt nur die üblichen Verdächtigen :( ...


    Hallo H.P!

    Die Galeria Kaufhof Königstrasse führt seit 2 Monaten keine Technikabteilung mehr... Du bekommst aber eine gute Auswahl beim SATURN im Königsbau! #winkewinke#

    Hallo!

    Das Wort "Macht" finde ich auch nicht gerade passend.

    In dieser ganzen Diskussion sollte man auc h nicht vergessen, dass es zigTausend Sprecher gibt, die in unterschiedlichster Form synchronisieren oder neu einsprechen (Werbung, Reportagen, Kinofilme etc). Alleine das Thema "Berichterstattung/Reportagen": Denkt mal darüber nach, wie viele Reportagen jeden Tag im Fernsehen gesendet werden und wie viele verschiedene Stimmen man da hört. Das ist schon immens. Für den "Normalo-Hörer" setzen sich nur ein Bruchteil davon fest. Meistens die Hollywood-Größen und Edel-Sprecher der großen Hörspielserien. Und die haben langfristige Verträge. Vergessen sollten wir dabei auch nicht, dass man diesen Job meistens als Neben- oder Zusatzverdienst betreibt. "Profi-Sprecher" verdienen in der Regel auch durch Schauspielerei, Journalismus etc.

    Quelle: Süddeutsche Zeitung:

    Die meisten Synchronsprecher werden in dem Job nicht reich. Natürlich gibt es Ausnahmen, bekannte Sprecher, die die großen Filmstars synchronisieren, wie Christian Brückner, der Robert de Niro seine Stimme leiht.

    Doch von dieser Kontinuität können viele nur träumen. Denn die Sprecher werden immer nur für einzelne Produktionen engagiert und je nach Einsatz bezahlt. Abgerechnet wird in "Takes", also in einzelnen gesprochenen Szenen. Das kann mal ein "Herr Ober, ich nehme ein Bier!" sein oder auch mehrere Ächz-Laute bei einer Schlägerei. Nach einer Vergütungsempfehlung von Verdi gibt es pro Take drei Euro außerdem einmalig 50 Euro pro Tag.

    Tatsächlich schwanken die Gagen je nach Region und Sprecher. In München erhalten die meisten 3,50 pro Take und 53 Euro fürs Kommen, in Berlin gibt es nur 2,50 und 25 Euro. Wer Hauptrollen spricht, kann mehr verlangen. Da können die Gagen bei 5 Euro pro Take und 100 Euro fürs Kommen liegen.

    Das ist doch gar nicht so schlecht, könnte man meinen: Geld fürs Kommen allein würde auch mancher Angestellter gerne haben. Aber: Synchronsprecher sind nicht fest angestellt. Sie arbeiten mal, mal arbeiten sie nicht, mal gibt es viele Aufträge, mal wenige. Und genau dieser Umstand sorgt zurzeit für heftigen Ärger in der Branche.

    Die Sprecher passen mit ihren unregelmäßigen Arbeitszeiten und vielen Arbeitgebern nicht in die Regeln des deutschen Sozialversicherungssystems. Sind sie selbstständig? Sind sie "unständig beschäftigt"?

    Für die Sprecher hängt viel ab von der Einordnung. Es geht um die Sozialversicherungsbeiträge. Diese wurden bislang in der Regel von den Synchronstudios für sie abgeführt, obwohl die Sprecher steuerrechtlich als Selbstständige gelten.

    Doch dann kam eine neue Anweisung der Deutschen Rentenversicherung anders abzurechnen. Mit der Folge, dass für viele plötzlich die Beiträge wegfallen.

    Dagegen begehren die Sprecher jetzt auf. Ihre Bezahlung hat sich seit Jahrzehnten nicht erhöht, stattdessen gibt es immer wieder Studios, die zu Dumpinglöhnen engagieren. Die Streichung der Sozialversicherungsbeiträge hat nun das Fass zum Überlaufen gebracht. "Der Hollywoodstar wird gepampert. Seine deutsche Stimme steuert in die Altersarmut", warnen die Synchronsprecher in einem Infoblatt. "Das ist eine eklatante Gagenkürzung um 20 Prozent", sagt der Münchner Schauspieler und Synchronsprecher Andreas Borcherding, der sich für die Interessen seiner Kollegen einsetzt. Denn schließlich bleiben jetzt Krankenkasse, Renten- und Pflegeversicherung komplett an ihnen hängen.

    Dabei hatte die Deutsche Rentenversicherung gute Absichten: Sie wollte endlich mal Klarheit in die wirren Beschäftigungsverhältnisse der Branche bringen. Denn bislang hätten die Synchronunternehmen die Sprecher sozialversicherungsrechtlich unterschiedlich beurteilt, heißt es in einer Stellungnahme für sueddeutsche.de. Darum gibt es nun "Abgrenzungskriterien". Je nachdem, ob ein Sprecher von einem Unternehmen mehrere Tage am Stück, immer mal wieder oder nur einmalig engagiert wird, sollen Sozialversicherungsbeiträge abgeführt werden oder nicht.


    Mehr gibt es hier: http://www.sueddeutsche.de/karriere/synch…ranche-1.548206