ZitatAlles anzeigenSchauspieler Herbert Bötticher gestorben
München (dpa) - In Rente zu gehen, kam für den beliebten Münchner Schauspieler Herbert Bötticher trotz seiner 79 Jahre nicht infrage. So befand sich Bötticher auch zu Proben eines Musicals in Düsseldorf, als er in der Nacht zu Mittwoch in seinem Hotelzimmer starb.
Einem Millionenpublikum bekannt war er seit der TV-Serie «Ich heirate eine Familie» Mitte der 80er Jahre. Wegen seiner enormen künstlerischen Bandbreite galt Bötticher als einer der gefragtesten Schauspieler auf den deutschsprachigen Bühnen, bei Film und Fernsehen. Sein Kinodebüt hatte der gebürtige Hannoveraner 1968 mit der Roman-Adaptation «Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung», in der er sein großes komödiantisches Talent unter Beweis stellen konnte.
Bereits als 15-Jähriger konnte er Erfahrungen an den Städtischen Bühnen in Hannover sammeln - wenn auch nur als Statist. Nach seinem Abitur besuchte der Sohn eines Musikers die Schauspielschule seiner Heimatstadt und bekam 1950 ein erstes Bühnenengagement am Badischen Staatstheater in Karlsruhe, auf das weitere Engagements in Bielefeld, Frankfurt und Stuttgart folgten. 1958 kam Bötticher nach München, wo er bis 1969 an den Kammerspielen engagiert war.
Zu den wichtigsten Charakteren, die der ab 1970 als freischaffender Künstler tätige Bötticher verkörperte, gehörten Professor Higgins aus dem Musical «My fair Lady» sowie Shakespeares Richard II. Das Tournee-Theater war eine der großen Leidenschaften des Künstlers, der sich jedoch auch als Rezitator, Synchronsprecher sowie als Sprecher zahlreicher Hörspiele einen Namen gemacht hat.
Auch die Fernsehkarriere trieb der umtriebige Schauspieler seit Anfang der 60er Jahre voran. Durch Auftritte in den Serien «Der Kommissar», «Derrick» und «Tatort» prägte sich sein Gesicht den Zuschauern ein. Die Serien «Ich heirate eine Familie» und «Lilli Lottofee» mit Senta Berger machten Bötticher endgültig zum TV-Star.
Doch nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Regisseur trat Bötticher auf den deutschen Bühnen in Erscheinung. Im Theater der Jugend in München feierte er bereits vor über 40 Jahren sein Regiedebüt. Zum «Dauerbrenner» sollte später die von ihm übersetzte und inszenierte Komödie «Vielleicht - vielleicht auch nicht» von Bernhard Slade werden, mit der er und seine zweite Frau und Schauspielkollegin Doris Gallart mehrere Male auf Tournee waren.
Am 28. Oktober hätte das Ehepaar noch einmal gemeinsam Premiere feiern sollen. Doch Herbert Bötticher starb nur wenige Tage vor der Aufführung des komödiantischen Musicals «Gigi» am Theater an der Kö, bei dem er sowohl Regie führen als auch auftreten sollte.
Quelle: dpa
Ich kenne Herbert Bötticher u. a. aus dem Radiohörspiel "Fröhliche Weihnachten" als Privatdetektiv John McPherson.
ZitatAusgerechnet am Weihnachtsabend, als Privatdetektiv McPherson einmal hofft, die Welt sei in Ordnung, erscheint eine aufgeregte, junge Frau. Der Grund ihrer Aufregung: ihr Verlobter ist verschwunden. Mehr aus Pflichtgefühl, denn aus Neigung, macht sich McPherson auf die Suche; 72 Stunden später weiß er, daß der Gesuchte erstochen im Regents-Park liegt. Der erste Verdächtige, Mr. Wilson, bleibt nur so lange unter Verdacht, bis er ebenfalls erstochen aufgefunden wird. Die Polizei weiß längst nicht mehr weiter, und McPherson, über drei Folgen dieser Kriminalgeschichte hinweg, hat lange Zeit zum Grübeln, bis ihm, zu Hause vor seinem Kühlschrank, ein entscheidender Gedanke kommt.
BR 1978 156 Min.
Quelle: http://www.hoerdat.de