Professor Zamorra – 3. Der Tod hat 1000 Augen

  • Professor Zamorra – 3. Der Tod hat 1000 Augen



    Professor Tamorra und Nicole Duval erfahren von schrecklichen Gerüchten aus Brasilien. Aus einem kleinen Dorf wird jedes Jahr eine Jungfrau verschleppt, angeblich stecken dämonische Mächte hinter deren Verschwinden. In dem südamerikanischen Land stoßen die beiden jedoch auf eine Mauer des Schweigens, niemand will Auskunft über den geheimnisvollen Senhor Morte geben. Und so muss Nicole ihre eigenen übersinnlichen Kräfte einsetzen…

    Noch ist die neue Mystery- und Geisterjäger-Serie „Professor Zamorra“ recht neu, „Der Tod hat 1000 Augen“ ist erst die dritte Episode. Dennoch überrascht die Serie schon mit zahlreichen sehr eigenständigen Ideen, die immer wieder neue Elemente präsentieren und somit viel Abwechslung einbringen. Zugegeben: Die oben beschriebene Szene um die verschwundenen Mädchen ist nicht vollkommen neu und gab es in vielen Gruselgeschichten bereits in mehreren Variationen. Doch bei „Professor Zamorra“ wird das gelungen neu zusammengesetzt und insbesondere mit einem kreativ erdachten Plan des Bösen versehen. Das sorgt für eine sehr düstere und bedrohliche Szenerie und immer wieder für intensive Momente. Doch die Handlung wird noch mit weiteren Elementen aufgeladen, übernatürliche Wesen, die speziellen Kräfte von Nicole oder ein wenig Lokalkolorit aus dem brasilianischen Dorf sind beispielsweise gelungen eingebaut. Schön ist, das ein recht langes, packendes Finale mit einer bedrückenden Szenerie die Episode gekonnt abschließt und mit einigen Wendungen versehen ist.

    Hannah Schepmann ist in der Episodenrolle der Lenita zu hören und bringt das Opfer der Verschleppungen mit viel Energie und glaubhaftem Auftreten herüber – sowohl in Panik, kühler Verzweiflung wie auch im Fassen von neuem Mut. Tobias Brecklinghaus bringt als Senhor Morte eine sehr düstere Stimmung mit sich, seine dunkle Stimme und sein kaltes, erbarmungsloses Auftreten passen perfekt zueinander und sorgen für intensive Momente. Erzähler Gerd Köster schafft es, seine Passagen eingängig und mit viel Nachdruck zu erzählen, sodass er nicht nur den roten Faden begleitet, sondern auch die Handlungen in den Actionszenen lebendig betont. Auch Frauke Poolmann, Martin Bross und Michael Borgard sind zu hören.

    Die akustische Umsetzung der Episode setzt den modernen und dynamischen Eindruck der beiden Vorgänger fort. Die eingesetzte Musik ist vielfältig und nicht nur während der Szenenwechsel, sondern auch vieler Dialog- und Actionszenen zu hören. Der elektronische Ursprung beinhaltet aber auch einige klassische Elemente, was gut zusammenpasst. Die Geräuschkulisse ist vielseitig und gerne auch mal etwas lauter, was die Dramatik der entsprechenden Szenen betont.

    Das Titelbild der Heftromanvorlage ist auch auf dem Cover zur Hörspielumsetzung zu sehen, durch das andere Format wird das Monster, das sich im Hintergrund auftürmt, halb von dem Schriftzug des Folgentitels überdeckt. Der Friedhof mit den vielen Ghouls, die direkt auf den Betrachter zuzugehen scheinen, ist hingegen gut getroffen.

    Fazit: „Der Tod hat 1000 Augen“ setzt von Anfang an auf Tempo und bietet dann auch eine dementsprechend komplexe Handlung, um die 68-minütige Handlung auszufüllen. Die Szenerie ist dicht, die eingebauten Elemente kreativ und der Ablauf spannend. Besonders das recht lange Finale mit vielen heftigen Kämpfen und düsteren Bedrohungen hat mir sehr gefallen und schließt die starke Episode gekonnt ab.

    VÖ: 27. Oktober 2023
    Label: Lübbe Audio
    Bestellnummer: 9783785784655

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!