Die Blutlinie – 4. Im Auge des Sturms

  • Die Blutlinie – 4. Im Auge des Sturms



    Smoky Barret ist dem Serienmörder eng auf den Fersen und stellt ihm eine Falle, hat jedoch seine Gewitztheit unterschätzt. Und so muss sie weiter ermitteln, wer hinter dem irren Sadisten steckt und stößt auf eine Spur, die sie tief in die Vergangenheit führt. Doch auch der Täter schläft nicht und setzt zum alles entscheidenden Schlag gegen Smoky an...

    „Die Blutlinie“ wurde von Lübbe Audio in einem Schwung veröffentlicht, sodass der geneigte Hörer nicht lange auf den Abschluss der Thriller-Reihe warten musste. „Im Auge des Sturms“ schließt diesen (ersten) Vierteiler um Smoky Barret ab und beginnt genau dort, wo die letzte Episode aufgehört hat. Mir gefällt, wie hier die modernen Medien einbezogen werden, wie Smoky diese nutzt, um den Täter aus der Reserve zu locken. In ziemlich actionreichen Szenen wird dann auch der Versuch geschildert, ihn dingfest zu nehmen, was sehr spannend und mit so einigen gelungenen Schockmomenten versehen ist. Wer hier denkt, dass es sich die Serie dort zu einfach macht, wird eines Besseren belehrt, denn das Ende der Geschichte ist dort noch lange nicht erreicht. Denn zunächst werden erst noch die Hintergründe des Täters erkundet, seine Kindheit erzählt, wie er schließlich zu dem Menschen geformt wurde, der er heute ist. Das ist schon recht dick aufgetragen, passt aber in die Szenerie und ist zudem sehr gelungen und eindringlich umgesetzt worden. Die Ruhe, die diese Momente ausstrahlen, werden recht schnell ins Gegenteil verkehrt, wenn schließlich der große Showdown ansteht. Hier stehen sich Smoky und der Täter Auge in Auge gegenüber, jeder spielt seine Trümpfe aus, versucht den anderen zu überrumpeln, was ebenfalls sehr heftig geraten ist. Wieder spiel exzessive Gewalt in expliziter Darstellung eine wichtige Rolle und verlässt manchmal das notwendige Maß, um zu schockieren - das muss man mögen. Wer sich darauf einlässt, wird mit einem packenden Abschluss des Vierteilers vertont, der sich ganz auf den abschließenden Kampf einlässt, der von Anfang an vorprogrammiert war – und einige Bögen schlägt, die dem Ganzen auch in der Rückbetrachtung einen neuen Dreh verleihen.

    Kary Karrenbauer setzt auch hier die Smoky Barret wieder mit ihrer tiefen und markanten Stimme gelungen um, betont die starke und unnachgiebige Seite der Ermittlerin und verstärkt den Verlauf des Spannungsbogens, indem sie an den richtigen Stellen mehr Druck in ihren Klang legt. Nur bleiben dabei manchmal die leisen, zerbrechlichen Momente auf der Spur. Katja Brügger hat nicht nur das Dialogbuch verfasst, sondern sorgt in einer wichtigen Nebenrolle auch für sehr aufregende Momente, setzt diese mit viel Emotion um und sorgt für eine sehr eindringliche Stimmung. Jennifer Böttcher ist als Jenny Chang zu hören und setzt die Rolle in Smokys Team lebendig und mit einer starken Präsenz um. Weitere Sprecher sind Charles Rettinghaus, Franci Friede und Sasch Draeger.

    Schön, dass hier verstanden wurde, dass es in den besonders spannenden Szenen nicht an allen Ecken und Enden klingen muss. Denn der große Showdown wird mit recht wenigen akustischen Mitteln umgesetzt, was den Fokus voll auf das diabolische Spiel zwischen Smoky und dem Täter legt. Ansonsten wird die ansprechende Umsetzung der vorigen Folgen auch hier gelungen umgesetzt.

    Wieder ist es Katy Karrenbauer, die dem Betrachter auf dem Cover direkt anzuschauen scheint, den Dienstausweis erhoben schlüpft sie auch optisch in die Rolle der Smoky Barret, während auf der rechten Seite blutverschmierte Mullbinden zu sehen sind. Die Wiederholung des immer gleichen Motivs mit nur wenigen Variationen ist ein Wiedererkennungsmerkmal, aber leider auch etwas monoton geraten.

    Fazit: Ein packender Abschluss des Thrillers, der sich dynamisch entwickelt und mit vielen starken Szenen für viel Spannung sorgt. Auch wenn der Hörer durchaus auf den richtigen Täter tippen kann und hier keine sonderlich neue Idee präsentiert wird, ist der Verlauf noch dramatisch, überraschend und mit vielen psychischen Aspekten versehen, sodass eine hörenswerte Produktion entstanden ist.

    VÖ: 26. Oktober 2018
    Label: Lübbe Audio
    Bestellnummer: 978-3-7857-5672-0

  • Ich fand ja alle Vertonungen und Karrenbauer im speziellen eher gewöhnungsbedürftig. Die Folgen waren ganz gut, aber weit weg von großartiger Hörspielkost. Es gab aber hier ein, zwei große Fans. Ich hab mir die Serie nun doch noch bei Pop.de sehr günstig auf CD gekauft und werde sie irgendwann mal am Stück hören. Mal hören ob sich meine Meinung diesbezüglich geändert hat?!

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Was die große Klasse angeht, bin ich zwar anderer Ansicht, aber Ja, denke auch dass die Käufer fehlten, wobei, große Klasse hin oder her, LÜBBE mMn schon strengere Kriterien an den Tag zu legen scheint, als andere Label. Zudem pulvern sie auch sehr viel Geld in die Produktionen. Da ist es womöglich schwierig das wieder einzuspielen.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

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