Geister-Schocker – 107. Der Werwolfstein
Die Gegend um Magdeburg ist Christoph Schwarz und seinem Team wohlbekannt, hatte der übersinnliche Privatdetektiv doch schon gefährliche Begegnungen mit dämonischen Wesen. Als Hauptkommissar Kirschner um Hilfe bei angeblichen Werwolfangriffen bittet, zögert Christoph nicht lange und fährt in ein kleines Dorf in der Gegend – und sieht sich schon bald mit einer großen Bedrohung konfrontiert…
Ursprünglich waren die „Geister-Schocker“ von Romantruhe Audio als in sich abgeschlossene Gruselreihe konzipiert, in den mittlerweile über 100 Episoden haben sich allerdings einige wiederkehrende Charaktere etabliert. Christoph Schwarz ist einer von ihnen, der Privatdetektiv mit dem Hang zum Übernatürlichen ermittelt auch in der 107. Episode, wobei auch viel Bezug auf vorige Abenteuer genommen wird. Das ist besonders zu Anfang präsent und nimmt im Laufe der Zeit ab, ich kann mir aber gut vorstellen, dass das Gefühl entstehen kann, nicht alles mitbekommen zu haben, wenn man diese Folgen noch nicht kennt. Die Geschichte ist temporeich erzählt und entwickelt sich stetig weiter, sodass sie nie auf der Stelle tritt. Durch die häufig wechselnden Bedingungen wirkt „Der Werwolfstein“ sehr dynamisch und bietet zudem einige Überraschungen. Denn obwohl eine recht klassische Idee hinter dem Werwolf-Thema steckt, gibt es doch ungewöhnliche Elemente, die in dem Kontext jedoch sehr gut funktionieren. Dass dabei auch in Gegenden ermittelt wird, die hierzulande bekannt sind, und die Schauplätze gut zur Geltung kommen, steigert den Reiz noch weiter.
Karen Schulz Vobach schlüpft erneut in die Rolle der Conny Blank und füllt sie nicht nur mit einer glaubhaften Aussprache und viel Intensität aus, sondern auch mit einer großen Portion Charme und natürlich wirkendem Witz. Sven Matthias ist als Hauptkommissar Kirschner solide unterwegs und passt gut in die Atmosphäre der Serie, wirkt streckenweise aber leider ein wenig stockend und energielos. Marion Gretchen Schmitz spricht die Rolle der Florence O’Brien, ihr heller Klang passt gut zu der Figur, zumal sie sich facettenreich an die verschiedenen Szenerien anpasst. Auch Tanja Niehoff, Marc Schülert und Stephanie Preis sind zu hören.
Die verschiedenen Stimmungen des Hörspiels werden durch die eingebaute Musik überzeugend transportiert. Sie passt sich gut an die Dialoge und besonders die Actionszenen an und verstärkt so die Wirkung, ist stilistisch aber auf einer recht geraden Linie. Die Geräusche sind vielfältig und prägnant, was für mehr Lebendigkeit und sehr wenig Subtilität sorgt.
Das Werwolf-Thema wird auf dem Cover sehr prägnant dargestellt. Ein dunkelgraues, fast bläulich schimmerndes Monster mit scharfen Krallen und spitzen Zähnen ist im Fokus zu sehen, während vor dem leuchtend roten Hintergrund mehrere verkrümmte und kämpfende Wesen zu sehen sind. Die Farbkombination wirkt dabei sehr prägnant und auffällig.
Fazit: „Der Werwolfstein“ setzt an früheren Episoden der Serie an, wobei Vorkenntnisse hilfreich, aber nicht notwendig sind. Die Zusammenstellung der Figuren erschließt sich auch aus dem Zusammenhang. Die Handlung ist dynamisch und kurzweilig erzählt, wobei einige ungewöhnliche Elemente in dem klassischen Setting eingebaut wurden. Das ist gut zusammengestellt und unterhaltsam.
VÖ: 8. September 2023
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864738739