Dracula und der Zirkel der Sieben – 7. Die Schädelmühle
Christopher Manderville, der Kopf der geheimnisvollen Charles-Darwin-Gesellschaft, glaubt Dracula besiegt und seinen Gegenspieler beseitigt zu haben. Und so spinnt er weiterhin Intrigen, die ihn nach Wien führen. Dort bekommt er unerwarteten Besuch der mysteriösen Liza Barton, die von Draculas Überleben weiß und ebenfalls noch eine Rechnung mit dem mächtigen Vampir offen hat. Und während dieser gemeinsam mit Theodora Sachs ebenfalls auf dem Weg nach Österreich ist, spinnen die beiden gemeinsam einen Plan…
In der zweiten Staffel von „Dracula und der Zirkel der Sieben“ steht der Kampf gegen einen weiteren Geheimbund im Fokus, der intrigante Christopher Manderville kämpft mit allen Mitteln gegen die Hauptfigur. Das spitzt sich in der siebten Episode noch weiter zu – auch wenn diese zunächst eher ruhig beginnt. Eine rätselhafte Begegnung in einem Hotel, das Aufeinandertreffen von Manderville und Liza Barton, die Reise von Dracula nach Wien: Allesamt sind dies eher langsam erzählte Dialoge, die aber viel Hintergrundinformationen bieten oder den Fortlauf der Serienhandlung voranbringen. Die Szenerie wechselt dann immer weiter zu einem heftigen Kampf zwischen den beiden Kontrahenten, mit actionreichen Situationen und einer bedrohlichen Stimmung. Die titelgebende Schädelmühle ist dabei ein ebenso faszinierender wie furchterregender Ort, die eine ganz besondere Atmosphäre in die Handlung einbringt. Mir gefällt, wie die drei Handlungsstränge schließlich zusammenlaufen und sich alles verdichtet. Und dann ist da auch noch ein ganz besonderer Charakter, der wieder auf eine bekannte Figur anspielt und den Serienkosmos um eine weitere sehr reizvolle Rolle erweitert – wenn man sich ein wenig in der Gruselliteratur auskennt, ist auch diese Figur ein Begriff. Man merkt deutlich, wie sich die Staffelhandlung weiter auf ihr Ende zubewegt, aber dennoch eine eigenständige und spannende Geschichte erzählt wird.
Die wunderbare Arianne Borbach ist als Liza Barton zu hören und passt mit ihrer düsteren Stimme wunderbar in die Szenerie der Episode. Sie spricht gewohnt professionell und lebendig, sodass eine sehr reizvolle Figur entsteht. Magdalena Höfner spricht die Rolle der Johanna mit sehr viel Energie und einem markanten Auftreten, wobei sie die verschiedenen Dynamiken ihrer Szenen gekonnt aufgreift und gestaltet. Lutz Mackensy hat als ihr Vater Baron von Eyssen ebenfalls einen gelungenen Auftritt und nutzt die natürliche Intensität seiner Stimme, um eine facettenreiche Figur zu erschaffen. Auch Tobias Lelle, Peter Kirchberger und Janis Zaurins sind zu hören.
Die eingesetzte Musik in dieser Episode setzt natürlich den dramatischen und pompösen Eindruck der Serie fort und ist gut an die verschiedenen Stimmungen angepasst, sowohl die Übergänge als auch besonders spannende Momente bekommen dadurch mehr Intensität. Die Geräuschkulisse ist ähnlich wohldosiert und lässt die mittelalterliche Szenerie auferstehen.
Majestätisch und bedrohlich reckt sich die Schädelmühle auch auf dem Titelbild in die Höhe. Der markante Schauplatz bekommt durch die Froschperspektive einen bedrohlichen Ausdruck, was durch den rötlich schimmernden Gewitterhimmel und den scheinbar obligatorischen Schwarm von Raben noch weiter unterstützt wird.
Fazit: „Die Schädelmühle“ startet eher langsam, doch die dargebotenen Dialoge enthalten zahlreiche reizvolle Informationen, die die Handlung der Staffel weiter ausgestaltet und interessante neue Charaktere einfügen. Später wird es dann wieder deutlich dramatischer, actiongeladener und prägnanter, sodass ein gelungener Mix entstanden ist.
VÖ: 21. Oktober 2022
Label: Maritim
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