HÖRSPIELKOLUMNE „GEDANKEN EINES HÖRSPIELFANS 3/2020“ Was ist nun wichtiger? Das Hörspiel oder das Medium?

  • Eine Frage, die viele Kassettenkinder, die mit Medien zum anfassen, mit Sammlerleidenschaften und Regalen voller Sammlungen aufgewachsen sind, beschäftigt, lautet, was denn nun für sie wichtiger ist, das Medium oder das Hörspiel. Analog zum schönen Satz von @Thomas Birker (DLP), der im thread Was wird mit Hörspielfans passieren, die keine Downloads & Streams hören? ehrlich geschrieben hatte

    Zitat

    Aber ich werde als Hörspielfan immer ein Medium vorziehen.

    würde ich „erweiternd“ sagen „Ich werde als Hörspielfan immer das Hörspiel einem bestimmten Medium vorziehen“. Es ist für mich das Hörspiel dass was zählt und nicht worauf es transportiert wird. Durch die Medienvielfalt gibt es nun auch für mich für jedes Hörspiel das passende Medium. Das empfinde ich als sehr schön und das Positive an unserer digitalen Zeit!

    Für Hörspiele zum ausprobieren, aber auch für Hörspiele, die ich bereits seit Langem besitze oder auch für Hörspiele, die ich zwar einmal hören möchte, mir das aber ausreicht, ist das Streaming das perfekte Medium.

    Für Hörspiele, die für mich im Regal eine perfekte Figur machen, weil sie schön zum ansehen und angreifen sind, weil ich sie wieder und wieder hören möchte und weil ich sie sammeln und besitzen will, ist die CD immer noch die beste Wahl!

    Für ganz besondere neue Hörspiele, die in Sondereditionen heraus kommen, die ich sehr, sehr gerne höre, die den Spagat zwischen Nostalgie und Zukunft schaffen, greife ich auch mal zur MC. Ebenso wie zu alten Klassikern, die es nur auf diesem wunderbaren Medium gibt und die mich eine Reise in die 70iger und 80iger antreten lassen, ist die Kassette das beste Medium. Alleine weil es vieles immer noch nur auf Kassette zu hören gibt.

    Für wirklich ganz ausgewählte Hörspiele, mit exzellentem Inhalt, großartigem Cover und weil ich alles von diesem Label sammle, greife ich auch zu Vinyl, wie bei TSB Sinclair Folge 1.

    Und für so großartige Hörspielserien, wie jene von AUDIBLE sind der Download und die Bibliothek zum sammeln und jederzeit zum anhören, ebenfalls die perfekte Wahl. Überhaupt gibt es für mich für Hörbücher mit vielen Stunden Hörspass wohl gar kein besseres Medium als der Download, weil dieser Platz spart und man sich keine 10 CDs oder mehr mit gleichem Cover oder Riesen Box ins Regal stellen braucht. Da macht der Download einfach mehr Sinn.

    Und wenn einmal tatsächlich wieder ein Hör- und Seherlebnis in Form einer Hörspiel-DVD kommt, so ist natürlich die DVD oder die BLUERAY für mich das beste Werkzeug und Medium ein 5.1, 7.1 oder 9.1 Tonformat ins Hörspielzimmer zu zaubern.

    Das Hörspiel ist also viel zu vielfältig und abwechslungsreich für mich als es auf ein einziges Medium zu reduzieren, ebenso wie Medien unterschiedliche Stärken und Schwächen haben. Daher steht für mich immer das Hörspiel im Vordergrund und niemals das Medium. Ersteres ist Kunst, Spaß und Erlebnis, Zweiteres ist ein ganz wichtiges Transportinstrument, aber letztendlich nur das Mittel zum Zweck!

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Gestern habe ich im Netz gelesen „ich hasse Downloads und Stream“. Ich war ob des Begriffes „Hass“ ehrlich erschrocken. Wie kann man Hörspiele lieben und gleichzeitig ein Trägermedium, dass dafür sorgt, dass Hörspiele verkauft werden, dass Hörspiele populär bleiben, dass Hörspiele auch einer jüngeren Generation näher gebracht werden, Hass entgegen bringen? Hass ist ein Wort, dass ich maximal meinem Todfeind entgegen bringe, bei dem ich um mein Leben fürchten muss. Aber wenn ich Hörspiele liebe, dann kann ich doch nicht gleichzeitig ein Medium, das bei vielen Hörspielfans beliebt ist, hassen?! Ich kann es nicht mögen. Ich kann es persönlich aus diversen Gründen ablehnen. Ich kann andere Medien bevorzugen. Aber HASSEN??? Das ist für mich ein gänzlich übertriebener Ausdruck. Vor allem wenn man Hörspiele liebt. Dann sollte Freude, Spaß und auch Toleranz im Vordergrund stehen. Da ist für mich in unserem so wunderbaren Hobby gar kein Platz für Hass. Nur Liebe :love:

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Gestern habe ich im Netz gelesen „ich hasse Downloads und Stream“. Ich war ob des Begriffes „Hass“ ehrlich erschrocken.


    Ich könnte mir jetzt vorstellen, dass dieser „Hass“ daher kommt, weil man glaubt, das Digitale verdrängt den liebgewonnen Datenträger.

    Dabei hat der Stream für mich dem Hörspiel sogar einen großen Schub nach vorne gegeben. Gefühlt befassen sich insgesamt mittlerweile wieder mehr mit Hörspielen und auch sind viele Sachen erschienen, die es wohl so nie mehr auf Datenträger geschafft hätten.
    Wer natürlich den Datenträger weiterhin vor den Genuss eines Hörspiels setzt, muss diese Zeit aktuell wirklich „hassen“.

  • Alles nachvollziehbar, aber mir geht es um den martialischen Begriff „Hass“, der aus meiner Sicht komplett fehl am Platz ist. Ich denke hierfür gibt es doch geeignetere Ausdrücke, oder? Abgesehen davon zeigt dies für mich eine Form des Egoismus und Geringschätzung der Freude anderer, die mir unter Hörspielfans einfach missfällt. ;(

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Also ich hab es gehasst, wenn sich eine Lieblings-MC per Bandsalat verabschiedet hat :D

    Lange her, wüsste nicht, was ich heutzutage hassen könnte. Erscheint was nicht im Stream oder Download/Podcast, dann ist das halt so.

    Bei meinem derzeitigen Streaminganbieter gibt es Maritim and Friends (noch) nicht, da merkt man schon, dass enorm viel fehlt. Ist aber auch kein Drama, wenn es nicht Grad ein neuer van Dusen ist :D

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Alles nachvollziehbar, aber mir geht es um den martialischen Begriff „Hass“, der aus meiner Sicht komplett fehl am Platz ist. Ich denke hierfür gibt es doch geeignetere Ausdrücke, oder? Abgesehen davon zeigt dies für mich eine Form des Egoismus…

    Ich denke, das ist anders gemeint.nämlich im Sinne von Hass gegenüber Veränderungen. Die Welt soll so bleiben wie sie war, drei Fragezeichen auf MC von der Wiege bis zur Bahre und gut ist.ist jetzt im anderen Kontext auch außerhalb der Hörspielszene durchaus verbreitet.

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Für mich ist dieser Ausdruck viel zu „stark besetzt“. Es mag sein, dass man aus einer Emotion heraus mal sagt „ich hasse dass“, aber in Wahrheit mag man etwas nicht. Und Ja, ich habe volles Verständnis dafür dass man Veränderungen gegenüber skeptisch ist oder diese nicht mag. Ich bin auch der Typ, der gerne in der Vergangenheit schwelgt und Veränderungen im ersten Moment sehr kritisch und ablehnend gegenüber auftritt. Und manchmal bleibt es auch dabei. Aber wie man bei einem so wunderschönen Hobby wie dem Hörspiel von hassen sprechen kann, will nicht in meinen Schädel. #hammer#

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Das wichtigste ist ganz klar das Hörspiel, das Medium ist nur mittel zum Zweck und muss sich meinen Bedürfnissen anpassen. Ich bin kein großer Fan von Streamen da ich dann immer online sein muss, ich habe meine gesamte Sammlung auf einer kleinen kompakten SSD Festplatte. Ein paar Schätze habe ich auf Vinyl oder Band im Keller liegen, alles andere habe ich aussortiert und Bücherboxen gespendet.

    Das hat mehrere Gründe, der wichtigste ist der wirtschaftliche. Wenn ich alles auf haptischen Medien hätte wären das ca. 2 qm Wohnfläche. Bei einem Mietpreis von 11€ je qm macht das im Jahr über 250€ die ich als Miete für Hörspiele bezahle ich die ich digital lagern kann.

    Da ich oft und viel Unterwegs bin und schon ca. 15 mal innerhalb Deutschlands und Europas umgezogen bin freue ich mich über alles das ich nicht in Kisten verpacken und über das Treppenhaus in einen Sprinter laden muss.

    Ich muss allerdings gestehen, dass der Raum von @Markus G.sehr gut gefällt und es bestimmt sehr schön und entspannend ist da zu sitzen sich ein paar Hörspiele anzuhören.

    So long

    grifter

  • Jedes Medium hat seine Vor- und seine Nachteile und jeder Hörspielfan hat sich seine Vorlieben. Ich kann auch verstehen, wenn jemand wenig Platz hat und deshalb keine CDs sammelt oder jemand sich was ins Regal stellen will und deshalb mit Downloads wenig anfängt. Aber wenn es ein bestimmtes Hörspiel nur auf einem bestimmten Medium gibt und ich dieses Hörspiel sehr sehr gerne hören möchte, es aber dann partout wegen dem Medium nicht mache, dann verstehe ich es nicht. Dann bestrafe ich mich selbst. Dann stelle ich das Medium über das Hörspiel. Man kann mMn für ein Hörspiel von dem ich weiß dass es mir beim Hören Freude bereitet auch einmal eine Ausnahme machen. Das tut nicht weh. #imho#

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

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