Frage: Warum gibt es soooo viele Hörspielseiten und soooo wenige Hörbuchseiten?

  • Hallo Freunde,

    ich durchwühle ja immer das Netz um nach Infos und Neuigkeiten rund um Hörspiele und Hörbücher zu suchen.
    Dabei ist meine Favoritenleiste im Hörspielbereich mit etwa 250 Seiten, Label und Foren gefüllt.
    Bei den Hörbüchern komme ich gerade mal auf ca. 30 Seiten und Label und kein reines Hörbuchforum.

    Ok nun nehme ich noch die ein oder andere Seite aus dem Hörspielbereich mit den Hörbuchbereich. Aber das würde das Bild nicht ändern.

    Es gibt so viel mehr Hörbücher als Hörspiele. Warum gibt es denn dann nicht auch die Seiten dazu???
    Habt Ihr eine Idee?

    Grüsse
    Michael

    "Alles richtig machen ist unmöglich. Gerecht zu sein noch mehr!
    Aber der Wille dazu, der muss in jeder Situation, bei deinem Tun und Handeln erkennbar sein."
    Dr. Markus Merk

  • Ich glaube die multimediale Aufarbeitung des Hörbuchkonsums wird sicherlich auch in Bälde gewisse Höhen erreichen, wenn selbige Foren et cetera wohl auch eher ein Schattendasein fristen werden - zumindest empfinde ich die Existenz von vielen Literaturforen (Allzu viele kenne ich auch nicht.) als solches.

    Einmal editiert, zuletzt von Mephisto (2. März 2007 um 22:41)

  • Sorry, Michael,

    ich sehe da keinen großen Unterschied. Was auf diesem Seiten als Hörspiel läuft, hat mit der Gattung meist wenig zu tun. Ein Beispiel: bekam letzten die Hörfassung von Schätzings "Schwarm" mit der Bitte um Begutachtung. Locker aufbereitet, diese inszenierte Lesung, bei der neben dem allwissenden Erzähler für die Dialoge gute Sprecher zum Einsatz kommen und der Sound meist sogar gut eingesetzt wird.

    Fazit: Nette Unterhaltung, bringt mich aber nicht weiter. Mit Hörspiel hat das aber nichts zu tun! Das Hörspiel ist eine Kunstform. Es reicht halt nicht, wenn man sich für eine Hörbuchproduktion ein paar Retro-Tricks der 1950-er Jahre leiht. Da war selbst Günter Eich zu der zeit schon weiter.

    Euer Kritikaster, Matze

    In der Bedeutung des Lehnworts aus dem Französischen, wo der "amateur d' art" den kenntnisreichen, enthusiastischen Liebhaber der Künste meint, bin ich ein Dilettant.

  • Hat was man dem denken zu tun, bei Hörspielen sind es in der Regel Serien und man kann sich mit den Charakteren und Nebendarstellern langfristig auseinander setzen.
    Bei Hörbüchern ist das wiederrum anders, vier Stunden was gehört und vorbei.

    Ich mag Hörspiele und Hörbücher, aber das ist ein schmaler Grad, fließende Grenzen.

    So long

    grifter

  • Eine gute Frage...

    Mögliche Erklärungsansätze von mir, die jedoch rein spekulativ sind und erst einmal verifiziert bzw falsifiziert gehören:

    .) Hörspiele sind im deutschsprachigen Raum bereits länger erhältlich und haben von daher eine größere Tradition. Mit dem Aufkommen des Internets gab es bereits einige Hörspielfans, die sich via Internet austauschen konnten. Hörbücher haben erst in den letzten Jahren einen massiven Aufschwung genommen. Eine Internetgemeinschaft ähnlich den Hörspielfans konnte aufgrund der kurzen Zeit noch nicht gebildet werden.

    .) Die "Klientel" für Hörspiele und für Hörbücher sind unterschiedlich. Erstere möchten sich vermehrt untereinander austauschen. Hörbuchfans hingegen frequentieren weniger auf Meinungsvergleich im Internet. Vielleicht auch deswegen weil Hörbuchfans ohnehin aufgrund der Buchmessen des öfteren die Möglichkeit haben ihre Meinungen kund zu tun.

    .) Hörbuchfans brauchen keine eigenständigen Hörbuchforen. Sie sind in den "artverwandten" Hörspielforen und Literaturforen zu finden.

    .) Hörbuchfans sind so mit dem Hören ihrer oftmals viele Stunden dauernden Hörbücher beschäftigt, sodass einfach gar keine Zeit für Internetforen mehr bleibt. Hörspiele hingegen sind ja wesentlich kürzer :D ;) ;) ;)

  • Uuuuund? Welche meiner Erklärungsansätze stimmt ihr zu? Oder habt ihr andere Vorschläge???

  • ich denke, dass es Deine dritte Variante ist... Hörbücher gehen ja eher in den Bereich der Literatur... Also werden diese Foren wohl unterbreiche haben. Ich weis es aber nicht genau... Sollte man mal feststellen... :)

    "Alles richtig machen ist unmöglich. Gerecht zu sein noch mehr!
    Aber der Wille dazu, der muss in jeder Situation, bei deinem Tun und Handeln erkennbar sein."
    Dr. Markus Merk

  • Zitat

    Original von MichaelHörbücher gehen ja eher in den Bereich der Literatur...

    Getz weiß ich, wat ich in all die Jahre in diese Foren falsch gemacht habe!

    Der Literaturbeauftragte, Matze

    In der Bedeutung des Lehnworts aus dem Französischen, wo der "amateur d' art" den kenntnisreichen, enthusiastischen Liebhaber der Künste meint, bin ich ein Dilettant.

  • Matze: Halte mich auf dem laufenden, wenn Du etwas festgestellt hast... ;) Gute Foren, darfst Du mir auch gerne weiterempfehlen... #knie#

    "Alles richtig machen ist unmöglich. Gerecht zu sein noch mehr!
    Aber der Wille dazu, der muss in jeder Situation, bei deinem Tun und Handeln erkennbar sein."
    Dr. Markus Merk

  • Die einfache Antwort lautet: Hörbuchforen bedeuten Denkarbeit, das ist schweiriger, als einfach mal Meinung posten.

    In der Bedeutung des Lehnworts aus dem Französischen, wo der "amateur d' art" den kenntnisreichen, enthusiastischen Liebhaber der Künste meint, bin ich ein Dilettant.

  • Verstehe ich leider nicht ganz, nein, möche mich aber bemühen,
    was brauche ich soviel an [geistigem] Mehraufwand um Kay Scarpetta XY [oh weh] von XY Vorgetragen für traurig zu befinden ?

    memento mori

  • Das bedeutet, dass Hörbücher aufgrund ihres komplexen Inhaltes auch einen komplexeren "Meinungsaustausch" bedürfen und dies ist in einem Forum nicht möglich bzw nicht so einfach - korrekt Matze?! #lichtauf#

  • Nun vielleicht illuminert Uns das Matze,
    halte das für einen interessanten, aber unverständlichen Lösungsansatz,
    besonders unter der Flut an Hörbüchern die traurigsten Inhalt spiegeln.

    memento mori

  • Matzes Erklärungsansatz erscheint mir plausibel, wenngleich ich wohl dies nicht als Hauptgrund ansehen würde. Warum? Ich meine auch (wie skeletorlacht), dass es schlechte Hörbücher gibt, die in der Regel keine seitenlangen Literatur-Expertisen bedürfen und es gleichzeitig auch Hörspiele gibt die so komplex aufgebaut sind, dass es schade wäre sie in nur einigen wenigen Zeilen zu beschreiben.

    Mein persönlich favorisierter Erklärungsansatz wäre folgender:

    Zitat

    .) Hörspiele sind im deutschsprachigen Raum bereits länger erhältlich und haben von daher eine größere Tradition. Mit dem Aufkommen des Internets gab es bereits einige Hörspielfans, die sich via Internet austauschen konnten. Hörbücher haben erst in den letzten Jahren einen massiven Aufschwung genommen. Eine Internetgemeinschaft ähnlich den Hörspielfans konnte aufgrund der kurzen Zeit noch nicht gebildet werden.

  • Buche gerne hier und da eine Hörbuchreise und unter Freude,
    einen größeren geistigen Aufwand kann ich hier aber nicht attestieren,
    auch nicht um danach darüber zu plaudern.

    Dank beispielsweise Blindenbibliotheken begleiten Hörbücher vor ihres kommerziellen Aufschwungs schon recht lange
    und
    heute auch unter schönen Produktionsmethoden,
    die ersten die mir dort in die Hände fielen, waren eher trauriger Natur, für einen Menschen ohne feineres Gehör zu monoton, zu lieblos belebt,
    [aber die darf man doch gar nicht borgen ohne ? über einen Freund dessen Großvater im Alter bedauerlicherweise die Sehkraft verließ]
    das hat sich zum Glück stark gewandelt, das durfte ich in der Blindenbibliothek zu Leipzig in staunen beobachten, heute unter, wie gemalt schöneren Aufbereitungsformen.

    Ich mag mich herzlich irren, aber es ist vielleicht der etwas schnellere und vielleicht auch kostengünstigere Weg, von mir aus einer papierveröffentlichten Vorlage, um größeren Verbreitungsgrad zu beschenken [papierveröffentlicht ? wenn ich mich recht entsinne ging z.B. Monsieur King einmal mit sich schwanger, im Falle einer drohenden erblindung seine Texte direkt einzusprechen]

    Im Falle von Audible und meinem Kovacs ein herzliches Danke.

    In Foren vermischt es sich doch fröhlich, genauso wie viele Menschen nicht soo zwingend differenzieren.

    Nicht alles eignet sich als Hörspielvorlage, nein, habe aber schon viel Schund gleich Wasser aus meinen Ohren geklopft, besonders im Bereich Hörbuch ...

    Mich betrübt allein die Lakonie der These, aber nun gut.

    Anspruchsvollere Vergnügungen werde ich auch prospektiv lieber lesen,
    obgleich es hier auch schönen Ausdruck auf dem Hörbuchmarkt gibt.

    Alles Gute Euch

    memento mori

    2 Mal editiert, zuletzt von Skeletorlacht (18. Juli 2007 um 09:13)

  • Ich weiß nicht, woran es liegt, aber ich habe eine Ahnung. ;) Ich stimme grifter zu, dass es etwas mit dem Seriencharakter zu tun hat und daraus folgend mit der "ähnlichen Biografien" von uns Fans. Uns verbindet unsere Kindheit, die wir mit Serien wie Drei ???, TKKG, Jan Tenner, Larry Brent usw. verbracht haben. Das geht uns fast allen so, nur einzelne Serien variieren. Das verbindet und bietet schoneinmal eine schöne Diskussionsgrundlage. Hinzu kommt, dass der Hörspielmarkt relativ übersichtlich ist und so die meisten User auch bei neueren Sachen mitdiskutieren können und offen sind, neue Serien kennen zu lernen. Dagegen ist das Angebot auf dem Hörbuchmarkt vielseitiger und interessenabhängiger, so dass eine Hörbuchseite weniger Identifikationspotenzial bietet als es die meisten Hörspielseiten vermögen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Shadow99 (18. Juli 2007 um 12:15)

  • Ein sehr schöner Gedanke ...

    das gemeinsame / kollektive Gedächtnis ...

    das ist bestimmt ein Grund sich Gemeisam in Gespräch niederzulassen,
    [auch wenn Marma und Parpa mir zuletzt eröffneten das Ihnen Autofahrten mit Justus Jonas und Konsorten Qual bedeuten haben, sehr traurig, wir Kinder waren zumindet still und glücklich ... wie ein Dolch im Wasserglas].

    passt gut auf Euch auf.

    memento mori

  • Ist diese Frage heute eigentlich noch aktuell oder hat sich mittlerweile alles gedreht und man findet im Netz viel mehr über Hörbücher als über Hörspiele?

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

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