Blick zurück (Teil 11) - Das Geheimnis des Bermuda-Dreieck (AUDITION / MARITIM / IMAGA)

  • Alles hat bei mir mit dem Buch "Das Bermuda Dreieck" - Fenster zum Hof von Charles Berlitz begonnen. Eher zufällig bin ich im Bücherregal meiner Eltern auf dieses Buch gestossen und war sofort Feuer und Flamme. Ich war damals keine 10 Jahre alt, aber das Unerklärliche und Phantastische, die dieses Phänomen ausmachen sowie die vielen Erklärungen, die hier für das verschwinden der Flugzeuge und Schiffe über Jahrhunderte weg zusammen gefasst wurden, haben mich in ihren Bann gezogen. Eines Abends kam mein Vater von der Arbeit nachhause, sagt, er habe mir etwas mitgebracht und legte mir auf das Bügelbrett meiner Mutter eine Hörspiel-Kassette. Ihr werdet natürlich sofort erraten um was es sich dabei gehandelt hat?! Richtig! Es war das Hörspiel "Das Geheimnis des Bermuda-Dreieck" von MARITIM. Erst Jahre später erfuhr ich, dass dieses Hörspiel zuerst von AUDITION veröffentlicht wurde. Ich habe mir mittlerweile auch die LP besorgt. Und nun knapp 40 Jahre später halte ich Dank IMAGA und MARITIM die sehnlichst erhoffte CD in meinen Händen. Wird mir die CD genau so gut gefallen, wie sie mir Jahrzehnte als LP und MC gefallen wird? Ich kenne die Antwort bereits, bevor ich die CD in den Player lege. Die Reise zurück ins Jahr 1945 und ins Jahr 1980 beginnt...

    Der Autor dieses Hörspiels heißt laut dem Cover Peter Bars. Damals sagte mir der Autorennamen nichts. Ich habe diesem auch nicht viel Beachtung geschenkt. Heute weiß ich natürlich, dass es sich um eine der vielen Pseudonyme von Hans Gerhard Franciskowsky, den meisten als H.G. Francis, dem Erfinder der gleichnamigen Gruselserie handelt. Francis verstand es in dieser Geschichte gekonnt wahre Begebenheiten wie das Verschwinden der Bomberstaffel oder der Marine Sulphur Queen in eine fiktive Geschichte rund um Captain Kneeshaw und den Ozeanograph Marlow zu verbinden. Augenzeugen berichteten damals von einem weißen Meer, von einer grünlichen Sonne, von Nebelerscheinungen, von Geräten, die plötzlich nicht funktioniert haben und von seltsamen Funksprüchen. All dies hat sich Francis zu Nutze gemacht und sie in die Geschichte mit eingebaut. Sie wirkt daher wie eine lebendige Dokumentation, nicht umsonst prangt am Cover "Science-Fiction-Documentar", bei der die Grenzen zwischen Wahrheit und Fiktion verschwimmen. Buchautor Charles Berlitz hat für das Verschwinden eine Vielzahl an Erklärungen parat, Seeungeheuer, Meeresschlange, Außerirdische, Atlantis, Zeitlöcher, Menschen, die im Erdinneren leben und noch vieles mehr. Und einige dieser Erklärungen werden "angerissen" und erwähnt. Francis hat sich dann eine durchaus plausible Erklärung zu Recht gelegt und diese dann am Ende präsentiert. Erstaunlicher Weise kann er damit das eine oder andere wirklich logisch erscheinen lassen. Manch anderes wiederum lässt er unbeantwortet. Wie in einem guten Mysteryhörspiel. Und wie man Francis kennt, kann er die vielen Fakten auf kurzweilige und vor allem kurze und prägnante Art und Weise dem Hörer näher bringen. Es ist fast nicht zu glauben, was man in nicht einmal 60 Minuten alles erfahren kann. Es wird einem niemals langweilig. Die Zeit vergeht wie im Flug. Als Kind habe ich immer und immer die Funksprüche des Bomberstaffelkapitäns zurück gespult, weil ich genau hören wollte, was er denn hier wirklich sagte. Bis heute höre ich "Sie sehen aus, als ob sie aus dem... Staub kommen". Es gibt Dokuszenen wie das Verschwinden der Fliegerstaffel, der wir live beiwohnen dürfen. Es gibt gruselige Szenen, wie die Rettungsaktion auf der Marine Sulphur Queen, spannende Szenen wie das Abschleppmanöver und die Begegnung mit der Nebelwolke. Doku, Spannung, Grusel, Mystery und Science Fiction. Francis zieht hier wirklich alle Register seines Könnens.
    Die Sprecher sind mir im Laufe der Jahrzehnte ans Herz gewachsen. Ich kann mittlerweile fast alle Rollen und Textpassagen mitsprechen. Hervorheben muss man natürlich Rene Genesis, der in bester Kapitän Ahab Manier als Captain Kneeshaw verbissen und akribisch forscht und dabei bereit ist Grenzen des Erlaubten zu überschreiten um dem Rätsel auf die Spur zu kommen. Ihm gegenüber steht Rolf E. Schenker, der als Ozeanograph Marlow dem typischen Skeptiker gibt, der sich trotz Furcht vor dem Unbegreiflichen von Kneeshaws Begeisterung anstecken lässt. Wenn man den Sprechern etwas ankreiden möchte, dann ist es die Tatsache, dass einige Doppelrollen belegen müssen. Dies hat mich als Kind nie gestört und auch jetzt als Erwachsener habe ich mich damit schon längst abgefunden, dass manche Stimmen mehrfach besetzt wurden.
    Ein Hörspiel ohne Musik ist eigentlich nicht vorstellbar. Aber hier haben wir es, mit einer kurzen 3 Sekunden-Ausnahme, tatsächlichen vor uns liegen. Und es funktioniert wunderbar. Vielleicht verstärkt dies auch den Doku-Charakter?!
    Die Geräuschkulisse ist für die damalige Zeit durchaus gelungen. Bomberstaffeln, Hubschrauber, Wassermassen, die über einem hinweg brechen oder das unheimliche Klopfen an den Schiffsrumpf sorgen dafür, dass ein Bild von der jeweiligen Szene im Kopf des Hörers erscheint.
    Die Ausstattung der mir hier vorliegenden CD-Fassung von IMAGA lässt keine Wünsche offen. Der Ton ist kristallklar und es ist kein Rauschen, wie ich es von meiner Kassette kennen, zu hören. Beim Booklet setzt man auf ein Wendecover. Das Originalcover befindet sich auch der Innenseite und kam bei mir sofort zum Einsatz. Weiters gibt es die Sprecherangaben sowie, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, die Rückseite der LP mit Inhaltsangaben und Bildern zu sehen. Als Hintergrundbild für den CD-Steckplatz sowie für die CD-Rückseite hat man sich für einen Ausschnitt auf ein leicht bewegtes Wasser entschieden. Dies passt wunderbar zur Farbgebung und Bild des Coverbildes. Ich denke hier hat man alles richtig gemacht und uns eine nahezu perfekte "Remastered"-Edition abgeliefert, die nicht nur dem dafür verantwortlichen Leiter Oliver Döring sondern auch alle Kassettenkindern der 70iger und 80iger Freude bereiten sollte.

    Dieser Blick zurück hat mir unglaublich viel Freude und Spass gemacht. Ich kann nur hoffen, dass sich Oliver Döring auch noch "Der Zeitmaschinen Trilogie" annehmen wird. Auf jeden Fall wird diese CD in Zukunft genau so oft in den Player gelegt werden, wie dies bei der Kassette der Fall war. Und nach all den Jahren bekomme ich beim Hören der letzten Worte "Verschollen im Bermuda Dreieck" immer noch eine Gänsehaut. Heute mehr denn je!

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Welche Figur macht der Klassiker „Das Geheimnis des Bermuda Dreieck“ auf CD? 9

    1. Großartig - Die Geschichte macht auf jedem Medium eine sehr gute Figur! (6) 67%
    2. Gut - Bis auf ein paar Kleinigkeiten ein sehr schönes Hörerlebnis! (2) 22%
    3. Geht gar nicht - eine einzige große Enttäuschung! (1) 11%
    4. Befriedigend - Durchschnittliches Hörvergnügen! (0) 0%
    5. Geht so - Könnte deutlich besser sein! (0) 0%

    Wie hat euch „Das Geheimnis des Bermuda Dreieck“ auf CD gefallen?

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Seit einer Woche ist das Hörspiel bereits veröffentlicht. Gibt es keine weiteren Meinungen dazu? „Nur“ 3 haben bisher gehört =O

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Ich habe es leider nicht als CD, sollte es das irgendwann als Stream geben höre ich bestimmt mal rein, da ich das Thema interessant finde.
    Ist leider auch eins der Hörspiele, die als Kind an mir vorbeigegangen sind :(

  • @der markus Klasse Rezension #danke# Schön zu hören, dass es auch anderen genau so geht wie mir. Ich habe da viele Parallelen entdecken dürfen #top# Ich hoffe Du hast auch schon hier abgestimmt ;)

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Ein Thema, das mich seit den 70igern sehr beschäftigt. Jetzt hat ein Wissenschaftler auf Grund von Statistik festgestellt, dass die im Bermuda Dreieck verschwundenen Schiffe und Flugzeuge nun doch einfach „Unglücksfälle“ waren: https://futurezone.at/science/raetse…uerze/402443367

    #gruebel# #nachdenk#

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Das erklärt aber nicht die Häufung der seltsamen Vorkommnisse in Verbindung mit dem Verschwinden vieler Schiffe und Flugzeuge. Statistiker eben.... Die Welt besteht nicht nur aus Zahlen...

  • Grundsätzlich Ja, aber es verschwinden überall auf der Welt in etwa gleich viel Schiffe und Flugzeuge. Das sagt die Statistik aus.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

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