HÖRSPIELKOLUMNE „GEDANKEN EINES HÖRSPIELFANS 1/2019“ - Besitz & Sammlung eine Belastung?

  • Ich habe das große Glück viel Zeit zum hören zu haben. Dazu bin ich viel im Auto. Da ist das Streaming einfach perfekt. Wäre das nicht der Fall und würde ich nicht so viel mobil hören, wäre Streaming womöglich auch kein Thema für mich geworden.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Angeregt durch dieses wirklich sehr gelungene Posting, dass ich euch sehr zum lesen und Nachdenken ans Herz lege, von @Evil im Nachbarforum https://www.hoergruselspiele.de/index.php?thre…7391#post567391 möchte ich hierzu noch ein paar Gedanken hier hinzufügen, die zu meinem Kolumnenthema und auch zu Evils Gedanken gut passen.

    Ich ertappe mich in letzter Zeit bei den Gedanken „wann soll ich jemals dazu kommen dies alles noch einmal zu hören oder zu sehen“. Es gibt so vieles was ich mir angeeignet habe und was ich mir soooo gerne wieder ansehen oder anhören möchte, aber ich komme einfach nicht dazu. Dann überfällt mich sogar ein Hauch von Panik und ein Hauch von Traurigkeit ob es sich in meinem Leben überhaupt noch ausgeht mir gerade dies und jenes noch einmal zu „geben“. Bei TV-Serien tendiere ich dazu immer mal wieder einen Komplettdurchlauf zu machen. Ebenso bei Hörspielserien. Aber vieles bleibt im Regal liegen. Ungehört. Ungesehen. Und das stört.

    Konsum-Wahn bzw. Besitz als eine Belastung in Reinkultur.

    Wie geht es euch dabei? Kennt ihr solche Gedanken?

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Wie ich ja schon vor kurzem hier im Talk geschrieben habe, kaufe ich eigentlich keine Hörspiele mehr auf CD. Nur wenige Male, wie bei Klassikern in Boxen oder jetzt bei der aktuellen Neuauflage vom Bermuda Dreieck, werde ich Ausnahmen machen. Auch den Kauf per Download habe ich mittlerweile deutlich zurückgefahren.
    Filme zu kaufen habe ich mir schon länger abgewöhnt, da wird nur noch geliehen oder gestreamt.
    Das beschriebene Gefühl der Traurigkeit oder Panik, ob man die gekauften Sachen überhaupt noch konsumieren kann, kenne ich mittlerweile auch. Wir werden halt nicht jünger. ;)
    Außerdem hat man am Tage leider nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung, die reicht oft gar nicht aus, alles zu konsumieren und hey die Familie ist auch noch da. ^^
    Zum nochmaligen Schauen, alter TV-Serien komme ich oft gar nicht mehr. Da muss eine Zusammenfassung reichen, um wieder reinzukommen. Ich habe hier noch jede Menge Comics liegen, die neu erschienen sind und gelesen werden wollen. Die neuen Edgar Wallace Romane warten auch noch.
    Ach, über Nachschub muss ich mich nicht beklagen, eher immer öfter mal kräftig auf die Bremse treten. Hinzu kommt auch ein Platzproblem, große Sammlungen wollen irgendwo greifbar unterbracht werden. Für ein Abschieben in den Keller bin ich persönlich kein Freund. Meiner Erfahrung nach, schaut man dann sowieso nicht mehr rein.

  • Wie geht es euch dabei? Kennt ihr solche Gedanken?

    Sehr, sehr gut.

    Daher sind die Hörspielforen für mich auch unverzichtbar, um dank guter Empfehlungen Perlen aus meiner riesigen Sammlung auch heben zu können. Das betrifft zwar vor allem Radiohörspiele, bei den Kommerziellen kann man schon halbwegs den Überblick behalten.

    Ansonsten habe ich das Glück, das mein liebstes Hobby, das Reisen, von Fotos und Fotobüchern (einmal pro Jahr) abgesehen, keine materiellen "Belastungen" hinterlässt, sondern vor allem positive Erinnerungen. Natürlich habe ich da jetzt als Familienvater jetzt auch ein wenig Torschlusspanik, wie viel ich noch verpassen kann. Mal sehen, ob ich meinen Traum, mit dem Schiff in die Antarktis, noch hinbekomme.

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Ich kopiere mal @DiStefanos Beitrag hier in diesen thread, weil er wunderbar dazu passt:

    Zitat

    Bei Immobilien kann ich den Wunsch nach Besitz recht gut nachempfinden.
    Bei Unterhaltungsmedien bin ich inzwischen aber auch eher bei denen, die sagen: Besitz belastet.

    In diesem Zusammenhang ein kleines Zwischenfazit - Ich habe es nun auf Grund meiner Corona Arbeitspause geschafft, meinen Keller komplett auszuräumen, mich von allen Dingen zu trennen, vieles wurde/wird verkauft, vieles musste weggeworfen werden und meine komplette Hörspielsammlung auf engerem Raum wieder aufzubauen und zu integrieren.

    Meine Mutter sagte immer „sie möchte nicht, dass ihr etwas über den Kopf wächst“. So ist es wohl auch mit Besitz. Wenn man nicht mehr weiß wohin damit, wenn man so viel hat, dass man Einzelnes nicht mehr zu schätzen weiß, ja sogar gar nicht mehr weiß, dass man es besitzt, dann ist es wirklich höchste Zeit sich von einigen zu trennen. Nach der Trennung wird man weniger besitzen aber auf einmal wieder mehr Freude mit Sachen haben, die einem gar nicht mehr bewusst waren, dass man sie besitzt. In Wahrheit hat man auf einmal wieder „mehr“. So geht es mir zumindest aktuell. Und meine Hörspielsammlung, die zum Teil sehr schön aufbereitet und in Regalen sortiert ist, freut mich wieder und stellt nun keine Belastung mehr für mich da. Verstaubt, verräumt, verschlossen und in vielen Kisten übereinander gestappelt, war sie eine Belastung für mich. Jetzt macht es mir wieder mehr Freude mich damit auseinander zu setzen, alte Flyer zu studieren, in Magazinen zu schmökern und auch zu überlegen was ich mir kaufen werde. Aber die Zeiten des „Alles Kaufens dem Sammeln wegens“ ist vorbei. Ich kaufe gezielt, wenig, aber weiterhin. Damit mein Besitz Freude und keine Sorgen bereitet!

    Wie geht es euch aktuell mit diesem Thema? Habt ihr neue Erfahrungen gemacht und Meinungen geändert wenn es um Besitz geht?

    Wann wird Besitz für euch zu einer Belastung? Wann wird er zu einer Bereicherung?

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Ich empfinde meine ausufernde Mediensammlung inzwischen als Belastung.

    Nach dem Umzug die Hälfte meiner CD-Sammlung mit einem Zeitaufwand von mindestens drei Stunden wieder in Regale einsortieren zu müssen war eine Qual und hat total genervt. Nun sind die Regale praktisch voll und ich habe überhaupt keine Motivation mehr CDs zu kaufen.

    Audible und Spotify sind da wesentlich bequemer in der Handhabung.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!