Kai Meyer - Die Wolkenvolk-Trilogie

  • Kai Meyer - Die Wolkenvolk-Trilogie
    (Seide und Schwert, Lanze und Licht, Drache und Diamant)

    Hörspiele
    ab 10 Jahren
    ca. 374 Minuten
    Produktion: Der Hörverlag 2007/2009
    6 CDs; ISBN 978-3-86717-403-9; Euro 19,99

    Sprecher:
    Peter Kaempfe, Raiko Küster, Jana Schulz, Konstantin Graudus, Christine Pappert, Klaus Dittmann, Peter Weis, Wolf Frass, Anne Weber, Juliane Niemann, Lennardt Krüger, Christoph Zapatka u.v.a.

    Inhalt:
    Das Mädchen Nugua wächst unter Drachen auf, bis diese eines Tages spurlos verschwinden. So beginnt sie ihre lange Suche in den Weiten Chinas. Sie begegnet unsterblichen Magiern, fliegenden Schwertkämpfern und Niccolo, dem Jungen mit den goldenen Augen, der selbst auf der Suche nach den Drachen ist. Zu ihnen gesellt sich bald der merkwürdige Feiqing, der halb Drache, halb Mensch zu sein scheint. Atemlos jagen Nugua und ihre Gefährten den Drachen hinterher, um die Welt vor dem Untergang zu bewahren. Doch wer wird den Wettlauf gegen die Zeit gewinnen? Die Hörspielinszenierung von Kai Meyers Bestseller-Trilogie begleitet die mutigen Protagonisten quer durch ein fantastisches China in die mächtigen Himmelsberge. Die Welt der Drachen erwacht zum Leben!


    Kritik:

    China im 18. Jahrhundert: Nugua, die als Baby den Drachen geopfert wurde, wird wundersamerweise von diesen nicht gefressen, sondern liebevoll aufgezogen und als Familienmitglied betrachtet. Eines Tages verschwinden die Drachen jedoch spurlos und Nugua bleibt allein zurück - ohne zu verstehen was geschehen ist. Nugua beschließt ihre Familie zu suchen. Auf ihrer Suche trifft sie auf Niccolo, dessen Volk auf einer Wolkeninsel lebt. Auch Niccolo ist auf der Suche, nämlich nach dem für das Wolkenvolk so wichtigen Drachenatem. Die gesamte Wolkeninsel, die mit Hilfe des so genannten Äthers durch die Lüfte fliegt, ist abgestürzt, da der Äther verschwunden ist. Und Niccolo - der einzige seines Volkes der Chinesisch spricht - wird ausgewählt, sich auf die gefährliche Suche zu machen. Gemeinsam mit Nugua und dem bald darauf zu der kleinen Gruppe stoßenden Feiqing beginnt ihre gefährliche Reise ...

    Die "Wolkenvolk-Trilogie" ist bereits 2007 in 3 Teilen erschienen: "Seide und Schwert", "Lanze und Licht" sowie "Drache und Diamant" hießen die Einzelhörspiele, die nun erstmals als Gesamtausgabe erhältlich sind.

    Die Trilogie von Fantasy-Autor Kai Meyer bedient sich fleißig in der alt-chinesischen Mythologie, was kein Fehler ist. Drachen, unsterbliche Magier, fliegende Schwertkämpfer, Riesen, Fliegende Händler - die Phantasie von Kai Meyer scheint keine Grenzen zu kennen. Ganz klar wurde die Geschichte zudem inspiriert von "Tiger and Dragon", dem großartigen und mit zahlreichen Auszeichnungen bedachten chinesisch-taiwanischen Wuxia-Film von Regisseur Ang Lee und von "Hero", einem gleichfalls tollen Actionfilms desselben Genres. Hier gibt es ebenfalls Schwertkämpfer, die über die Baumwipfel schweben/rennen, mit Bändern kämpfende Helden und ähnlich viel Magie. Mit der Figur des Seelenschlunds und auch den Riesen geht Kai Meyer aber wieder eigene Wege. Heraus kommt eine tolle Fantasy-Geschichte mit viel Flair. Auch die Charaktere entwickeln sich, und es ist über weite Strecken nicht ersichtlich, wer nun gut und wer böse ist - auch das zeichnet die Wolkenvolk-Trilogie aus und gehört zu ihren Stärken.

    Die Inszenierung von Regisseur Wolfgang Seesko hätte für meinen Geschmack wuchtiger und bunter ausfallen dürfen. Pluspunkte sind vor allem die guten Sprechern und die Musik von Jan-Peter Pflug, der ja schon tolle Musik zu anderen Hörspielen geschrieben hat (wie etwa zur Wallander-Reihe und zur "Schatzinsel" - beide ebenfalls Hörverlag). Insgesamt hätte allerdings gerne mehr Musik eingesetzt werden dürfen. Trotzdem bleiben die beeindruckenden Klänge der chinesisch angehauchten Kompositionen, vor allem des Obertonthemas, im Ohr. Auch die Geräuschkulisse ist etwas zu karg ausgefallen - schade bei der fantastischen Kulisse.

    Die Sprecher machen insgesamt einen guten Job, allen voran die Hauptdarsteller Raiko Küster als Niccolo, Jana Schulz als Nugua, Konstantin Graudus alias Feiqing, Christine Pappert als Mondkind. Hier hat man einmal weniger oft gehörte Stimmen eingesetzt, die aber überzeugen und in ihren Rollen aufgehen. Einziger Kritikpunkt im Cast ist der Erzähler: Die Hörspielbearbeitung von Katia Semprich leidet etwas unter dem großen Erzählerpart, der mit Peter Kaempfe zudem nicht besonders stark besetzt ist. Viel zu monoton und immer wieder in seinen norddeutschen Tonfall abdriftend, ermüdet Kaempfe den Zuhörer mehr als er Stimmung verbreitet oder Spannung aufbaut.

    Unterm Strich ist der Eindruck ein positiver - die Geschichte zieht den Hörer einfach in ihren Bann - und mitten hinein in ein China der Magie und der Drachen.


    Fazit:

    Wieder eine starke Fantasystory von Kai Meyer, die etwas wuchtiger und bunter hätte inszeniert werden können - für Fans trotzdem ein Leckerbissen!


    Weitere Infos: http://www.hoerverlag.de - hier gibt es auch Hörproben!

  • Die Wolkenvolk-Trilogie

    Das Mädchen Nugua wächst unter Drachen auf, bis diese eines Tages spurlos verschwinden. So beginnt sie ihre lange Suche in den Weiten Chinas. Sie begegnet unsterblichen Magiern, fliegenden Schwertkämpfern und Niccolo, dem Jungen mit den goldenen Augen, der selbst auf der Suche nach den Drachen ist. Zu ihnen gesellt sich bald der merkwürdige Feiqing, der halb Drache, halb Mensch zu sein scheint. Atemlos jagen Nugua und ihre Gefährten den Drachen hinterher, um die Welt vor dem Untergang zu bewahren. Doch wer wird den Wettlauf gegen die Zeit gewinnen?

    Kann eine Welt ohne Drachen existieren oder ist sie dem Untergang geweiht? Zumindest das Wolkenvolk ist vom Atem der Drachen, dem „Äther“, abhängig und kann ohne ihn nicht wie bisher überleben. Also macht sich Niccolo Spini auf den Weg sein Volk zu retten und trifft auf einen Menschen der glaubt ein Drache zu sein und einen anderen der ein Drache ist, ohne jedoch einer zu sein. Klingt verwirrend? Ist es aber nicht!

    Das gerade die Italiener (zumindest legte mir das die Namensgebung der Wolkenvolk-Charaktere nah) auf die Chinesen treffen, ließ mich die ganze Sache doch ein wenig mit den Abenteuern des Marco Polo assoziieren.

    Erst im zweiten Teil (Lanze und Licht) kommt die Geschichte langsam ins Rollen. Einige der Hinter- und Beweggründe werden aufgeklärt. Feiqings Vergangenheit holt ihn ungewollt ein und die anderen Gefährten werden auch nicht gerade geschont, körperlich wie auch in ihrem Gefühlsleben.

    Kam mir der erste Teil (Seide und Schwert) streckenweise noch etwas steril vor, auf Grund der recht spartanischen Geräuschkulisse, so ist beim zweiten Teil alles so wie ich es gerne höre. Die Hintergrundgeräusche haben zugenommen und die musikalische Untermalung ist ebenfalls wieder vom feinsten.

    Bei der Wolkenvolk-Trilogie kann man mit Fug und Recht behaupten das sich Kai Meyer das Beste ganz bis zum Schuss aufgehoben hat. Wurde man, über die ersten beiden Teile hinweg, langsam mit den Gegebenheiten der Welt in der die Geschichte spielt und den Charakteren vertraut gemacht, so geht es in Teil 3 (Drache und Diamant) ans Eingemachte.

    Die Sprecher sind fast alle stimmlich bekannt und haben schon mehr als ein Hörspiel oder Hörbuch hinter sich. Besonders Christine Pappert, in der Rolle von „Mondkind“, hat es mir angetan. Man nimmt ihr die starke Kämpferin mit den übermächtigen Gefühlen, die sie dann doch zerbrechlich machen, ohne Probleme sofort ab. Auch der Großteil des restlichen Cast kann überzeugen. Jana Schulz spielt die „Nugua“ so rotzig wie man sie sich vorstellt und Konstantin Graudus scheint die Rolle des „Feiqing“ auf die Stimme geschrieben worden zu sein. Einzig und allein Peter Kaempfe wollte mir als Erzähler nicht so ganz ins Bild passen. Ich empfand seine Erzählweise zwischendurch entweder zu distanziert oder zu beteiligt. Zwischen den beiden einen Mittelweg zu finden, wäre sicher die überzeugendere Vortragsweise gewesen.

    Musikalisch ist hier alles beim besten. Jan-Peter Pflug, der schon viele Hörspiele und Hörbücher mit Musik versehen hat, gibt auch hier wieder alles um die Geschichte mit Noten gebührend zu unterstützen.

    Die Geräusche wurden leider teilweise etwas sehr sparsam eingesetzt. So wirken verschiedene Passagen teilweise etwas steril und eher wie eine Lesung. Andere Stellen hingegen sind so detailliert vertont, das sie vor dem inneren Auge Gestalt annehmen. So zum Beispiel der „Federflug“ den Wisperwind gegen die Raunen einsetzt.

    „Das Wolkenvolk“ ist vertontes Asia-Cinema pur. Durch detailgenaue Beschreibungen der Kostüme und Umgebungen erwacht die Geschichte zum Leben, wie man es sonst nur von der Kinoleinwand her kennt.

    Der Abschied fällt schwer, nach so vielen Abenteuern. Dachte ich noch während Teil Zwei das ich dieses Hörspiel sicher nicht im meine Top 100 mit aufnehmen würde, so änderte sich das zum Schluss jedoch gewaltig. Der Weg zwar ist lang, oder zumindest erscheint er zwischendurch so, aber man wird am Ende belohnt, wenn man ihn ganz mitgeht.

    Ein Ende wie man es sich bombastischer nicht wünschen kann...

    4 von 5 Rachendrachen

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