• Moby Dick



    Ismael, ein Abenteuerlustiger junger Mann, will auf einem Walfänger anheuern. Durch Zufall macht er Bekanntschaft mit dem starken Quiquec, und gemeinsam gehen sie an Bord von Kapitän Ahabs Schiff. Der geheimnisvolle Mann zieht sich komplett vor seiner Mannschaft zurück, und erst mit der Zeit begreift Ismael, was Ahab antreibt...

    Moby Dick - eine Geschichte, die seit ihrem Erscheinen die Menschen fasziniert. Zahlreiche Umsetzungen in Bild und Wort gibt es, eine davon entstand 1985 unter der Leitung des rbb und ist nun beim DAV erhältlich. Die Handlung ist hier auf 130 Minuten Laufzeit gebracht worden und somit recht temporeich, nach wie vor können Spannungsbogen und Charaktere überzeugen. Ismael, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird, berichtet in bildreicher Sprache von den Ereignissen und kann damit schon eine wunderbare Atmosphäre schaffen, die durch eine stimmige Geräuschauswahl noch unterstützt wird. Im Mittelpunkt steht natürlich der geheimnisvolle Kapitän Ahab mit seinem sich steigernden Wahn, den weißen Wal Moby Dick aus Rache zu töten - ein bekanntes Motiv aus dem Roman, der trotzdem nichts von seiner Faszination verloren hat. Wunderbar und auf den Punkt gebracht ist dies hier, und auch das Leben an Bord gewinnt aufgrund der hervorragenden Umsetzung eine neue Dimension. Im Gegensatz zu anderen Titeln der Reihe mit dem weißen Rücken ist Moby Dick eher für ältere Kinder und Erwachsene gedacht, kann diese Gruppe dann aber auch mit einer wundervollen Umsetzung für diese Weltliteratur begeistern.

    Auch die Sprecherauswahl ist mehr als gelungen, viele der Stimmen sind auch noch in aktuellen Produktionen zu hören - ein eindeutiges Merkmal für Qualität. Als Ismael ist Wolfgang Condrus zu hören, der die Doppelrolle als agierender Charakter und Ich-Erzähler sehr treffsicher meistert und einen sehr einprägsamen Eindruck hinterlässt. Sein Freund Quiquec wird von dem fantastischen Helmut Krauss gesprochen, der seine intensive Stimmfarbe auch hier perfekt einsetzt und einen einzigartigen Klang erzeugt. Herbert Strass ist als Ahab zu hören und stellt diesen sperrigen Charakter mit Bravour da, indem er treffsicher die Veränderung darstellt. Weitere Sprecher sind Wilhelm Borchert, Eric Vaessen und ein sehr jung klingender Oliver Rohrbeck.

    Die akustische Gestaltung des Geschichte ist trefflich gelungen und vermittelt eine intensive Atmosphäre. Möwengeschrei, das Plätschern von Wasser oder das Knarzen von Holz vermitteln das Gefühl mitten im Geschehen zu stehen. Dabei wird vornehmlich wert auf die Geräusche gelegt, die wenige eingesetzte Musik ist aber sehr passend ausgewählt.

    Wie bei den anderen Folgen der Reihe ist auch hier der Rücken der CD weiß, aber klar gegliedert und mit einem kleinen Bild versehen. Dieses findet sich auch auf der Vorderseite und zeigt Moby Dick, der hier sehr freundlich lächelnd wirkt. Auch Ahab ist zu sehen und setzt mit seiner dunklen Erscheinung einen klaren Kontrast zum hellblauen Hintergrund.

    Fazit: Eine fantastische Umsetzung des berühmten Klassikers, wobei Geschichte und Atmosphäre eine enge Symbiose eingehen.

    VÖ: 25. September 2010
    Label: Der Audio Verlag
    Bestellnummer: 978-3-8623-1013-5

  • Seit ich Vethake und sein Moby Dick gehört habe, hat mich diese Geschichte gefesselt. Danke für den Tipp. Ich werde Ausschau halten wo ich es hören kann.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

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