TKKG – 229. Auf den Schwingen des Totenvogels

  • TKKG – 229. Auf den Schwingen des Totenvogels

    Eleonore von Kleist veranstaltet regelmäßige Lyrikabende in ihrer Villa – und ihr Mann Hans-Joachim findet auch dieses Mal eine Ausrede, um nicht dabei sein zu müssen. Doch nach der Veranstaltung fehlt plötzlich der wertvolle Familienschmuck. Tim, Karl, Gaby und Klößchen bekommen davon Wind und stürzen sich schnell in die Ermittlungen – doch Verdächtige gibt es zunächst so einige…

    Ich bin durchaus der Meinung, dass sich die Figuren von TKKG wandeln können und dürfen – schließlich gab es in den Anfangszeiten der Serie durchaus noch einige Ansichten, nicht heute nicht mehr ganz zeitgemäß erscheinen. Leider will es aber nicht so ganz passen, dass Tim ausgerechnet unter Flugangst leidet. Auch wenn die Begründung stimmig ist, dass dies aus dem Unfalltod seines Vaters resultiert, hat man Tim in früheren Episoden schon ohne Probleme fliegen gehört. Doch dies ist nur ein kleiner Aspekt von „Auf den Schwingen des Totenvogels“, der nur selten wirklich ins Gewicht fällt. Der Fokus liegt auf der Suche nach den wertvollen Schmuckstücken, und das ist auch gut so. Dass die Szenerie dabei immer weiter verfeinert wird, neue Erkenntnisse zu Verdächtigen wie der Familie von Kleist aufkommen, gefällt mir beispielsweise sehr gut. Es kristallisieren sich dabei einige Erzählstränge heraus, die weiterverfolgt werden, während andere fallengelassen werden. Die Ermittlungserfolge der vier Juniordetektive wirken zwar stellenweise etwas konstruiert, aber immerhin müssen sie für Ergebnisse hier richtig arbeiten, in den Schoss fällt ihnen nicht. Das Ende wartet dann mit einer actiongeladenen Szenerie auf, in der es sehr knapp zugeht, in der aber auch noch einige Geheimnisse aufgedeckt werden – ein starker Abschluss einer insgesamt hörenswerten Episode.

    Michael Prelle ist in der Rolle des Hans-Joachim von Kleist zu hören und liefert eine markante und kantige Sprechweise an. Dass er dabei nicht immer sympathisch wirkt, sondern verschiedene Ausdrücke anbietet, sorgt für eine vielseitige Darstellung der Figur. Seine Frau Eleonore wird von Antje Birnbaum gesprochen. Ich mag den etwas hochmütigen und elitären Klang, den sie dabei verbreitet, der aber immer noch Sympathien auf sich vereinen kann. Sebastian König ist in der Rolle des Schulrowdys Oliver Blaschke zu hören, was er auch gekonnt auskleidet, die Wandlung der Figur im Laufe der Zeit aber auch immer wieder auf verschiedene Ebenen hebt. Auch Leonhard Mahlich, Gerlinde Dillge und Konstantin Graudus sind zu hören.

    Die Episode bietet ganz unterschiedliche Schauplätze – alte Herrenhäuser, volksfestartige Szenen, aber auch weit abgeschiedene Orte. Diese sind allesamt sanft und nicht sonderlich prägnant, aber dennoch stimmig mit Geräuschen unterlegt. Das wirkt stimmig und lenkt den Fokus auf die Dialoge, was durch die ebenfalls nur selten eingesetzte Musik unterstrichen wird.

    Für diese Episode wurde ein neues Coverdesign erschaffen, das aber noch in dem charakteristischen Blau gehalten ist. Der Schriftzug wirkt allerdings sehr simpel und wenig aufregend, ebenso wie kaum noch gestalterische Elemente im Rahmen zu finden sind. Das Motiv an sich zeigt eine späte Szene aus der Handlung und verrät dabei eine entscheidende Entwicklung – schade, dass hier schon gespoilert wird.

    Fazit: „Auf den Schwingen des Totenvogels“ vereint einige verschiedene Themen und Elementen, wirkt aber nicht überladen. Die einzelnen Ideen greifen gut ineinander, die Ermittlungen der vier Hauptfiguren sind unterhaltsam beschrieben und das Finale sorgt für viele aufregende Momente. Auch wenn es kleinere Stolpersteine gibt: Hier ist eine überzeugende Episode entstanden.

    VÖ: 8. September 2023

    Label: Europa

    Bestellnummer: 19658800192

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