...aber ich werde kein Actionfeuerwerk schreiben, in dem sich die Teilnehmer zurufen, was sie gerade machen.
Nun ja, das würde sicherlich auch keiner hören wollen, denn es geht ja beim modernen Erzählen in Hörspielen gerade darum, dass niemand sich oder anderen zurufen muss, was er gerade macht, sondern sich dies über rein akustische, nicht-dialogische Mittel erschließen lässt.
Und natürlich soll es solche Szenen auch nur dort geben, wo es die Handlung zulässt, ist ja klar. Aber als Hörer möchte man nun auch nicht unbedingt das Gefühl vermittelt bekommen, dass da in der Handlung ganz aufregende Dinge geschehen sind, über die im Hörspiel aber dann nur geredet wird, weil dem jeweiligen Macher die Leidenschaft, die Ideen oder auch das Vermögen fehlte, diese Dinge akustisch überzeugend zu transportieren. Das ist ja zB ein Vorwurf, der oft Hörspielmachern wie Marc Gruppe oder André Minninger gemacht wird. Man verschenkt da einfach eine Menge dramatisches Potential, denke ich. Gerade wenn man bei Hörern andocken möchte, die nicht bloß aus Nostalgiegründen Hörspiele hören, sondern durch Literatur und Fernsehen mit modernem Erzählen vertraut sind.